Laras Jahreschronik 2020 - Thomas Joachim - E-Book

Laras Jahreschronik 2020 E-Book

Thomas Joachim

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Beschreibung

Lara ist die Hauskatze der Familie Thomas. Sie lebt bei ihren Menscheneltern abwechselnd im Reihenhaus in Kurort Hartha, in der Nähe von Dresden, oder aber in der gemütlichen Ferienwohnung am Selliner See auf Rügen. Es geht ihr gut und sie fühlt sich wohl. Meistens jedenfalls. Es sei denn, sie ist gefordert und muss die Jahreschronik schreiben. Das war schon in den vergangenen Jahren der Fall. Und auch für 2020 ist sie verpflichtet, all das niederzuschreiben, was sich in diesem Jahr ereignet hat - bei ihr und ihren zweibeinigen Mitbewohnern Dagmar und Joachim. Und es ist trotz Corona einiges zusammengekommen. Aber sehen Sie selbst: viel Spaß mit Lara, der schönsten und klügsten Katze des Grundbachtales und wohl auch der Seestraße.

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Seitenzahl: 77

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Liebe Leserinnen und Leser,

ich bin sicher, dass Sie mich inzwischen kennen. Schließlich handelt es sich ja schon um meine vierte Jahreschronik, die ich verfasse. Oder besser gesagt: zu deren Verfassung mich meine Menscheneltern genötigt haben. Doch für alle, die mich noch nicht kennen: mein Name ist Lara. Und ich bin eine Katze. Daran ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Ich lebe bei meinen Menscheneltern Dagmar und Joachim Thomas im Grundbachtal 21 im schönen Kurort Hartha, wenn ich mich nicht gerade in meinem Zweitwohnsitz (pardon- eigentlich seit letztem Jahr „Erstwohnsitz“) in Sellin auf der schönen Insel Rügen aufhalte. Erstwohnsitz deshalb, weil meine Futterlieferanten aus ökologischen- nein ökumenischen- Quatsch, aus ökonomischen Gründen den Erstwohnsitz für sich (und damit gezwungenermaßen auch für mich) an die Ostsee verlegt haben. Unabhängig davon verbringen wir aber die meiste Zeit doch im Kurort Hartha. Und das ist auch gut so, weil ich im Herzen doch eine Sächsin bin und bleibe. Der Kurort Hartha liegt in der Nähe von Dresden und mitten im Tharandter Wald. Und das schöne Sellin dürfte hinreichend bekannt sein. Also beide „Zuhause“ -idyllische Plätze für mich und meine Menscheneltern. Wir fühlen uns wohl und genießen das Leben. Und wir sind recht umtriebig und unternehmen sehr viel. Naja, wohl eher meine zweibeinigen Mitbewohner. Aber sie erzählen mir dann auch immer, was sie unternommen haben, wohin sie gefahren sind, was sie sich angesehen haben oder welche Events sie besucht haben. Häufig muss ich mir auch noch Fotos oder Filme ihrer Unternehmungen ansehen. Und alle das könnte so schön und harmonisch sein, wenn die beiden mich nicht ständig bitten würden – was heißt bitten? – „nötigen“ ist der richtige Ausdruck, wieder einmal eine Chronologie zu erstellen. Sie hätten hierfür keine Zeit, da sie sich ja mit anderen Dingen befassen müssten – so ihre butterweiche Begründung. Und- ich hätte dann ja eine Beschäftigung und würde mich nicht so alleine fühlen, wenn sie unterwegs seien. Na danke auch. Denn hier beginnt der ungewöhnliche Teil meiner Biographie: ich betätige mich schriftstellerisch. Und- ganz ehrlich gesagtinzwischen habe ich Spaß an der Sache gefunden und empfinde das Schreiben nicht mehr als Strafarbeit. Schließlich komme ich auf diese Weise auch mal zu Wort und kann meinen Senf zu all dem, was meine Menscheneltern so anstellen, dazugeben. Und davon werde ich reichlich Gebrauch machen, das kann ich Ihnen versprechen. Ich werde schon die richtigen Worte finden und werde auch mit passenden Anmerkungen nicht hinterm Berg halten. Und das tue ich nun, das Niederschreiben der Ereignisse bei der Familie Thomas im Jahre 2020. Aus eigener Anschauung oder eben nach den Erzählungen und Berichten meiner Futterlieferanten. Ich fühle mich dabei schon fast wie die Gebrüder Grimm (habe ich aber schon einmal erwähnt), nur dass ich eben am Computer sitze und nicht Tinte und Feder strapazieren muss- dem Fortschritt sei Dank.

Also 2020: das Grundbachtal 21 in Hartha bzw. die Seestrasse in Sellin mit seinen Bewohnern Lara, Dagmar und Joachim sowie auch das neue Wohnmobil, zu dem ich später komme. Der Jahresüber- und Rückblick.

Aber in diesem denkwürdigen Jahr 2020 ist alles etwas anders als sonst- die Reisen, die Events, so sie überhaupt stattfinden und das sonstige Leben im Übrigen auch. Und wer ist schuld daran? „Corona“ heißt die Kanaille. Gesehen habe ich sie noch nicht- Gott sei Dank. Aber alle Welt spricht von ihr, weil sie das normale Leben schlagartig verändert hat, es zum Teil sogar zum Stillstand hat kommen lassen. „Irreal und gespenstisch seien diese Zeiten“, meinen meine Menscheneltern. Und ich muss ihnen zustimmen. Denn auch von der Tierwelt macht „Corona“ nicht halt. Mein geliebter Kater, der mich täglich besuchen kommt, läuft auch nur noch mit Mund-Nasenschutz rum, oder wenigstens mit heraushängender Zunge als Virenschutz. Andere Tiere werden sogar total unter Verschluss gehalten. Aber lassen wir das und kommen zurück zu mir und meiner Aufgabe.

Ich wünsche und hoffe, dass Sie trotz der nicht voraussehbaren coronabedingten Geschehnisse viel Freude haben an dem, was ich Ihnen erzählen werde. Und wenn nichtdann ist es halt so. Legen Sie das Buch einfach in die Ecke und stellen selbst was auf die Beine. Geht doch auch. Denn eines ist sicher- und das möchte ich Ihnen mitgeben als Abwandlung einer berühmten Lebensweisheit: derjenige, der sich für nichts mehr interessiert im Leben, der hat schon verloren. Und Sie- liebe Leserin und lieber Leser und auch ich- wir sind doch alle Gewinner. Eben!

Das Jahr 2020 beginnt nass und feucht.

Eigentlich viel zu nass für eine kleine, auf Harmonie und Ruhe bedachte Katze, die es liebt, bei angenehmen Temperaturen im Garten unter den Büschen und Bäumen zu sitzen und derart getarnt aus dem verborgenen heraus die Menschen (und Hunde) zu beobachten. Die Klimawende macht auch vor dem Kurort Hartha nicht Halt.

Wie nicht anders zu erwarten, lassen mich Dagi und Jochen auch dieses Mal zur Jahreswende allein und feiern den Beginn des Jahres 2020 in Freiberg im Tivoli bei gutem Essen und schwungvoller Musik. Immerhin hat Jochen mir ein Versteck unter der Eisenbahnanlage gezeigt, in das ich mich zurückziehen kann, wenn draußen die Knallerei losgeht. Warum die Menschen so etwas machen und auch noch toll finden, habe ich bis heute nicht verstanden. Ich jedenfalls kann dem ganzen Humbug nichts abgewinnen und verharre in der hintersten Ecke des Kellers, bis der Spuk vorbei ist und meine zweibeinigen Mitbewohner Sekt seelig von ihrer Silvesterfeier zurückkehren. Für ein Jahr dürfte nun Ruhe sein. Nicht mit dem Feiern, wohl aber mit der Knallerei.

Ich genieße die ersten Tage in diesem neuen Jahr. Es läuft ruhig an, wie schon gesagt, ohne Frost und Schnee und ohne Stress. Auch meine Menscheneltern lassen es ungewohnt ruhig angehen. Jochi fühlt sich wohl in seinem neu gestalteten Arbeitszimmer und bastelt Fotos und Filme des letzten Jahres zusammen, während ich mich auf dem flauschigen Teppich breit mache und ihm zusehe. Ich muss mich ja immer noch ausruhen von der immensen Arbeit, die ich mit meiner letztjährigen Jahreschronik hatte. Das Resultat trifft in diesen Tagen ein: der Postbeamte liefert eine große Kiste ab mit vielen Exemplaren meines Werkes. Schön ist das Buch geworden- und ich bin auch ein wenig Stolz auf das, was ich fabriziert habe. Nun können wir noch einmal genüsslich nachvollziehen, was wir 2019 so alles gemacht haben. Und dann wird an alle lieben Freunde ein Exemplar verschickt. „Du hast das Buch so toll geschrieben“, bekomme ich von meinen beiden zweibeinigen Mitbewohnern zu hören, „da kannst du auch zusehen, wer alles ein Buch erhält“. Mache ich doch gerne. Das Eintüten sollen sie ruhig übernehmen. Ich schaue zu und genieße diese Situation. Schon deshalb, weil ich weiß, dass wir lieben Freunden damit eine Freude machen. Und eine Belohnung springt dabei auch noch für mich heraus - in Form einer extra Portion Schlagsahne. Jochi und Dagi wissen schon sehr gut, wie man mich rumkriegen kann. Aber ich kann das auch. Wahrscheinlich noch einen Tick besser als die Beiden. Wenn ich will.

Zwei, drei völlig ruhige und entspannte Tage. Dann kehren meine beiden Futter- und Schlagsahnelieferanten wieder zu ihrer altgewohnten Umtriebigkeit zurück Alles andere hätte mich auch sehr gewundert. Nicht nur, dass mit Jahresbeginn für die Beiden wieder regelmäßig die Übungsabende in der Tanzschule stattfinden- daran habe ich mich längst gewöhnt. Und die ulkigsten Verrenkungen und merkwürdigsten Tanzübungen vollbringen sie ohnehin fast täglich im heimischen Wohnzimmer. Auch das sehe ich inzwischen sehr gelassen, selbst wenn das halbe Wohnzimmer erst einmal für diese Zwecke freigeräumt werden muss. Hinzu kommt auch, dass Dagi – wie bereits in der Vorweihnachtszeit- häufiger abends zu ihren Chorproben fährt. Diese Betätigungen hake ich inzwischen unter „Normaler Alltag“ ab. Das haut keine Katze mehr vom Sockel.

Aber der mittelalterliche Weihnachtsmarkt im Stallhof Dresden ist da schon etwas anderes und ein unbedingtes „Muss“- und - pssst!- kostet nach Neujahr auch keinen Eintritt mehr. Dieser Markt hat ihnen schon im letzten Jahr gut gefallen. Naja, es gibt ja nicht nur interessante Dinge zu sehen, sondern vor allem auch ein reichliches Speisenangebot und Glühwein.

Apropos „Glühwein“. Dieses Getränk scheint im Moment das Hauptnahrungsmittel im Hause Grundbachtal 21 zu sein. Mir wird schon beim Geruch dieses Gesöffs, der ständig durch die Küche schwabbert, ganz schummrig. Aber mein glühweingefestigter Menschenpapa meint, das müsse so sein. Das für die Jahreszeit völlig ungesunde, nasskalte und ungemütliche Wetter sei ohne dieses aufgewärmte köstliche Nass nicht zu ertragen. Und überdies töte die regelmäßige und konsequente Einnahme dieses überaus gesunden flüssigen Bio-Produkts jeden Grippeerreger ab, sei also quasi Medizin. Dieser hochqualifizierten Einschätzung vermag ich nichts entgegenzusetzen. Will das auch gar nicht. Jeder hat eben seine Vorlieben- und meine sind ganz anderer Natur.

So weit, so gut- verlassen wir diese getränkespezifische Bühne und kommen zurück auf die weniger glitschigen Bretter, die die Welt angeblich bedeuten. Wenn Sie meine bisherigen Ausführungen verfolgt haben, dann dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass Dagi und Jochi Freunde der Kleinkunst und des Kabaretts sind. In dieser Eigenschaft haben sie von Sarah und Karsten als Weihnachtsgeschenk einen Gutschein für die Herkuleskeule erhalten. Wer kennt sie nicht, die „Keule“, das führende Kabaretttheater in Dresden. Den Gutschein lösen sie am 7.1. ein- es wird ein Abend mit Schwung, Musik und Satire und ausgelassener Heiterkeit.