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Lara ist die Hauskatze von Dagmar und Joachim Thomas. Sie lebt zeitweise in Sellin auf der schönen Insel Rügen oder aber im Kurort Hartha im Tharandter Wald bei Dresden. Inzwischen ist sie fast schon eine feste Institution. Denn sie geht mit wachen Augen und Ohren durch die Welt und schreibt fein säuberlich alles auf, was sie und ihre Menscheneltern in einem Jahr so alles erleben. Und auch das, was sie von den Aktivitäten ihrer Mitbewohner so hält. Begleiten Sie unsere Chronistin durch das Jahr 2023, das für sie und ihre Familie trotz aller noch bestehenden Einschränkungen erstaunlich vielfältig war. Viel Spaß mit Lara, der schönsten und intelligentesten Katze des Grundbachtales und der Seestraße.
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Seitenzahl: 103
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Liebe Leserinnen und Leser-Liebe Freunde-
Das Jahr 2023 beginnt……..
Nachwort
Ja, da bin ich wieder. Und nun schon mit meiner siebenten Jahreschronik. Sie können mir glauben- ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, dass ich so lange durchhalte und mich immer wieder an den Computer setzte, um das aufzuschreiben, was ich und meine Menscheneltern Dagi und Jochi in einem Jahr so erleben. Aber es ist wohl so- wenn man einmal „Blut geleckt“ hat (irgendwie ein blöder Vergleich, aber so ist nun einmal das menschliche Vokabular), dann kommt man nicht mehr los davon. Und irgendwie macht die Schreiberei ja auch Spaß. Und ganz besonders, weil 2023 ein schönes Jahr war und nicht so coronaverseucht wie die Jahre zuvor- jedenfalls für uns, für unsere kleine Familie.
Ja, liebe Freunde, es ist anregend, sehr sogar, einen Blick auf das vergangene Jahr zu richten und sich in Erinnerung zu rufen, was so alles geschehen ist- im Großen (also in der Weltpolitik) wie auch im Kleinen (also bei uns zu Hause). Wie immer beschränke ich mich im Wesentlichen auf das Kleine, auf unseren ganz persönlichen häuslichen Jahresrückblick. Alles andere wäre für mich nicht anregend, sondern eher aufregend- zu aufregend. Denn im zurückliegenden Jahr 2023 ist die Welt noch mehr aus den Fugen geraten, als in den beiden Coronajahren zuvor- und das will etwas heißen. Der Krieg in der Ukraine tobt immer noch- und ein Ende dieses schrecklichen Wahnsinns ist noch nicht abzusehen. Die globale Klimaerwärmung hat uns viele Katastrophen vor allem in den südeuropäischen Ländern gebracht und weiterhin sind viele Menschen auf der Flucht und suchen nach besseren, menschenwürdigeren Lebensverhältnissen als in ihren Heimatländern.
Aber- wie gesagt- über die große Weltpolitik zu berichten, ist nicht meine Sache. Das Unheil, das einige dem offenen Wahnsinn verfallene Politiker und diverse andere hirnverbrannte Zweibeiner anrichten, zu kommentieren, steht mir nicht an. Ich beschränke mich mit meiner ganz kleinen Berichterstattung auf meine unmittelbare heimische Welt und die meiner geliebten Menscheneltern.
Jetzt wollen sie sicherlich wissen, wer ich bin- also diejenigen Leserinnen und Leser, die ich nicht schon durch meine früheren Jahreschroniken begeistert habe.
Also: mein Name ist Lara- nicht aufregend, aber schön- finde ich. Ich bin eine Katzeauch nicht unbedingt aufregend, aber ebenfalls sehr schön- finde ich. Ich bin sozusagen die Bestimmerin in unserem Haushalt, der außer mir noch aus meinen Menscheneltern Dagmar (Dagi) und Joachim (Jochi) Thomas besteht. Wir wohnen in Sachsen, im schönen Kurort Hartha in der Nähe von Dresden. Und- wir wohnen außerdem in Sellin auf der wunderschönen Insel Rügen. Eine Katze mit zwei Wohnsitzen- wenn sie sich nicht bisweilen urlaubsbedingt im Tierheim in Taubenheim befindet bzw. befinden muss, dem dritten Wohnsitz sozusagen. Wer hat das schon?
Ich liebe mein(e) Zuhause, genieße das Leben- wenn ich nicht gerade von „Lola“, einer ausgesprochen nervigen Katze aus der Nachbarschaft, in meinen Träumen gestört werde bzw. wurde. Dazu später mehr. Nun sind auch seit dem letzten Jahr zwei weitere Katzen in mein näheres Umfeld gezogen: „Rosi“ und „Mango“. Die beiden sind ebenfalls ziemlich lebendig, sehr sogar- ein junger Kater und eine Katze, beides Geschwister-, sie unterstützen mich zwar, wenn es darum geht, sich gegen die Übermacht der Hunde, die unser ansonsten recht ruhiges Wohngebiet für sich zu beschlagnahmen versuchen, zur Wehr zu setzen, bringen mich aber so manches Mal auch zur Weißglut.
Davon abgesehen, führe ich ein sehr angenehmes Leben- ich kann nicht klagen, tue das ja auch nicht. Meine täglichen Mahlzeiten sind gesichert, Schlagsahne gibt es auch, wenn ich das wünsche. Und überhaupt- ich habe meine Menscheneltern sehr gut im Griff- was will man noch mehr. Ich genieße alle Freiheiten, die man sich nur vorstellen kann. Und dazu gehört auch, dass ich nahezu jederzeit Jochi´s Arbeitszimmer in Beschlag nehmen kann und seinen Computer( wenn er sich nicht gerade an irgendwelchen kindischen Spielchen versucht), um meine geistigen Ergüsse zu Papier zu bringen. Und davon profitieren sie ja letztlich als Leser`in dieser Jahreschronik.
Ich wünsche und hoffe, dass Sie trotz der verzwickten Lage im Weltgeschehen, trotz Wirtschafts-und Energiekrise viel Freude haben an dem, was ich Ihnen erzählen werde. Und das ist gar nicht einmal so wenig- wer hätte das gedacht. Meinen umtriebigen zweibeinigen Mitbewohnern ist es doch irgendwie gelungen, auch in diesem Jahr einiges zu unternehmen und zu erleben- endlich wieder maskenfrei. Ganz ehrlich, ich kenne sie eigentlich gar nicht anders. Sie haben fast immer etwas vor: weite oder weniger weite Reisen, Ausflüge, Kulturveranstaltungen- also all das, was eine Katze eigentlich nicht braucht. Das war vor Corona der Fall, das setzte sich zu Coronazeiten fort. Mit all den Einschränkungen, die bestanden und die man hatte hinnehmen müssen. Und in diesem Jahr? Keine Beschränkungen mehr im normalen Alltagsleben. Meine beiden Menscheneltern genießen diese Freiheit „in vollen Zügen“- könnte man sagen, obwohl sie kaum auf der Schiene unterwegs sind. Stattdessen im Auto, im Wohnmobil, im Flugzeug. Und davon berichten sie mir dann ausführlich, zeigen mir Fotos und Filme.
Alles das nehme ich zur Kenntnis, lausche ihren Ausführungen gebannt, auch wenn mir eine Teilnahme nicht vergönnt war. Und als brave Chronistin bringe ich alles zu Papier- für sie, liebe Leserin und lieber Leser.
Wenn meine schriftstellerischen Ergüsse sie dennoch wider Erwarten langweilen sollten- dann ist es halt so. Kann ich auch nicht ändern. Legen Sie das Buch einfach in die Ecke und stellen selbst etwas auf die Beine. Geht doch auch. Denn eines ist sicher- und das habe ich ihnen bereits im letzten Jahr gesagt als Abwandlung einer sehr bemerkenswerten Lebensweisheit, die man sich getrost zu Herzen nehmen sollte: derjenige, der sich für nichts mehr interessiert im Leben, der hat schon verloren. Und Sie- liebe Leserin und lieber Leser und auch ich- wir sind doch alle Gewinner. Eben!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß an diesem Jahresüber- und Rückblick 2023. Trotz Krieg in der nahen Ukraine , trotz Kriegsgeschehens im Nahen Osten und trotz Energie- und sonstiger Krisen, trotz Waldbränden und Unwettern -wieder ein Jahr mit vielen schönen Ereignissen und Erlebnissen- bei uns jedenfalls,
bei : Dagi, Jochi und Lara Thomas.
Viel Spaß beim Lesen.
halt, so schnell schießen die Preußen nicht (wieder so eine blöde Floskel, die die Menschen so gerne benutzen)- wir sind noch nicht im Jahr 2023. Lassen sie mich mal nachdenken- womit habe ich meine letzte Jahreschronik beendet? Ja – ich weiß noch, dass ich ihnen berichtet habe, dass meine Menscheneltern intensiv trainiert haben für den Nikolausball in der Tanzschule, der nach zwei Jahren Pause nun einmal wieder stattfinden soll. Und ja- er findet statt- zur großen Freude meiner tanzwütigen Hausmitbewohner. Am 10. Dezember fahren sie trotz kräftigen Schneetreibens in ihre Tanzschule im Felsenkeller und schwingen dort munter ihre Hufe- pardon -ich meine natürlich ihre geschmeidigen Beine. Sehr aufgeräumt kehren sie spät in der Nacht ziemlich ausgelassen zurück- es sei ihnen gegönnt.
Es schneit weiterhin- ziemlich kräftig sogar. Mich stört es nicht, ich habe meine gemütlichen Plätzchen im Haus. Meine Menscheneltern stört es auch nicht- sie sind ohnehin beschäftigt, mit Weihnachtskarten schreiben zum Beispiel. Und so verlaufen diese Vorweihnachtstage ausgesprochen ruhig in friedlicher häuslicher Atmosphäre.
Erst kurz vor Weihnachten wird es wieder wärmer, der Schnee schmilzt und Jochi und Dagi stimmen sich auf Weihnachten ein, besuchen die Wintersonnenwendfeier in Hartha und den Augustusmarkt in Dresden. Den Heiligabend selbst verbringen wir zu Dritt- in aller Ruhe und Besinnlichkeit. Denn diese Ruhe ist am 1. Feiertag vorbei. Tamika und Tessa erscheinen mit ihren Eltern und „sahnen“ erst einmal ab. Oder anders ausgedrückt: erst gibt es ein opulentes Weihnachtsessen und danach erfolgt unter dem festlich herausgeputzten Weihnachtsbaum die Bescherung, auf die die beiden Mädchen bereits hinfiebern. Kann ich gut verstehen, weil ich ähnlich empfinde. Denn auch für mich fällt etwas ab. Spielzeug allerdings interessiert mich weniger. Auf die Extraportion Schlagsahne, die Jochi ganz hinten dezent unter dem Weihnachtsbaum versteckt hat, mag ich aber ganz und gar nicht verzichten. Ja, meine lieben Menscheneltern wissen schon, wie sie ein armes kleines Kätzchen glücklich machen können.
Und dann passiert das, was fast immer passiert, wenn die beiden Mädchen bei uns gastieren: die „Verkleidungskiste“ wird aus dem Keller geholt zur großen Freude der beiden Mannequins- letztlich auch zu meinem Vergnügen, denn ich kann aus sicherer Entfernung dem nun folgendem lustigen Verwandlungs- Possenspiel in aller Ruhe zusehen. Und das ist ausgesprochen unterhaltsam- muss ich schon zugeben.
Ja, liebe Freunde, jetzt neigt sich das Jahr 2022 doch dem Ende entgegen. Aber etwas muss ich doch noch los werden- mit stolzgeschwellter Brust sozusagen. Am 28. Dezember kommt nämlich ein großes Paket. Und darin ist….. na? Jawohl – sie ahnen es bereits- meine Jahreschronik von 2022. Gut ist das Werk gelungen. Hat viel Arbeit gemacht. Aber die Arbeit hat sich gelohnt- das finden auch Dagi und Jochi.
Aber statt mit mir auf dieses hervorragende Werk anzustoßen, zum Beispiel mit einem Gläschen Katzenwein, lassen sie mich abends mit dem Bücherkarton alleine sitzen. Sie haben nämlich Karten für den Dresdner-Weihnachts-Circus, der derzeit im Ostragehege gastiert- mal wieder, nach der auch in diesem Fall coronabedingten mehrjährigen Pause. Tolles Programm, tolle Artisten und tolle Tier-Dompteurnummernerfahre ich später von meinen beiden sichtlich begeisterten Mitbewohnern. Nun denn- wenn es ihnen gefallen hat, wobei ich anmerken muss, dass Tierdressuren nicht gerade zu den Dingen gehören, die mich vom Hocker reißen können- es sei denn, es würde sich bei den Tieren um die Hunde aus unserer Nachbarschaft handeln. Aber davon ist keine Rede.
Und dann klingt tatsächlich das Jahr 2022 aus. Rückblickend gesehen wieder ein recht verrücktes Jahr. Und trotz Corona und anderer Misslichkeiten: wir- also meine beiden zweibeinigen Mitbewohner als auch ich sind recht gut durch dieses Jahr geschippert- ohne anzustoßen oder zu kentern.
Für mich endet das Jahr- wie nicht anders zu erwarten- im Keller. Jochi hat mir in weiser Voraussicht ein paar recht ruhige Plätzchen bereitet. Gut so, denn es wird laut in dieser Nacht. Sehr laut sogar. Man hat den Eindruck, die Menschen müssten zu dieser Jahreswende alles das an Böllerei nachholen, was in den letzten Jahren nicht möglich war. Dagi und Jochi sind in Freiberg im Tivoli, feiern dort und tanzen in das Neue Jahr hinein mit ihren Freunden Marion und Jürgen. Insoweit holen auch sie das nach, was in den letzten Jahren nicht möglich gewesen ist- aus den bekannten Gründen.
Neujahr ist Ruhetag. Ich muss mich von der Böllerei erholen, Dagi und Jochi von der Tanzerei und der intensiven Silvester-Völlerei. Und außerdem braucht mein in Ehren ergrauter Futterlieferant Ruhe, um sein Neujahrsskispringen zu genießen- ein absolutes Muss, wie er meint.
Dann aber ist wieder Sellin angesagt. Klarwir waren ja schon längere Zeit nicht mehr in unserem Zweit-Zuhause. Und da muss man schon mal nach dem Rechten sehen. Das kann auch ich gut nachvollziehen. Meine Menscheneltern stellen fest, dass die untere Wohnung- also diejenige, die zur Vermietung freigegeben ist- ziemlich in Unordnung ist… und sind sauer. Ich stelle fest, dass meine Nachbarn, die Enten, nicht mehr existieren. Jedes Jahr das Gleichefinde ich auch irgendwie nicht gut.
Nicht geplant, aber irgendwie sehr nett ist der Umstand, dass wir für eine Nacht Besuch haben. Freunde von Dagi und Jochi aus zurückliegenden Urlaubstagen sind in der Nähe und kommen spontan vorbei. Man sitzt abends gemütlich zusammen und plaudert, erinnert sich an Dinge, die man gemeinsam unternommen hat. Und ich liege zusammengekringelt auf der Couch und höre interessiert zu. Neugier ist halt mein zweiter Vorname.
Ansonsten aber ist es sehr ruhig auf der Insel. Aber das kenne ich ja- und liebe es. Wenn sich keine Touristen in unserer Wohnanlage tummeln, habe ich sie praktisch für mich alleine- es sei denn, wild gewordene Enten oder Möwen bringen mich zum Verzweifeln.
Das Wetter allerdings auf der Insel ist mies und echt abscheulich. Ich bin nun wirklich nicht wetterfühlig- aber das muss nicht sein. Keine zehn Pferde können mich bewegen, nach draußen zu gehen. So ringele ich mich ein und warte, bis meine zweibeinigen, ach so lieben Mitbewohner, ebenfalls die Nase voll haben, mich in meine Katzenbox stecken und mit mir die Heimfahrt antreten.