Lasst Knochen sprechen - Kathy Reichs - E-Book

Lasst Knochen sprechen E-Book

Kathy Reichs

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Beschreibung

Die erfolgreichste Forensikerin der Welt

Ein ermordetes Mädchen, die Überreste zweier Motorradfahrer und der ausgegrabene Schädel einer jungen Frau – damit hat die forensische Anthropologin Tempe Brennan im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Doch als sie einen brisanten Zusammenhang zwischen den Toten und zwei verfeindeten Motorrad-Banden erahnt, gerät nicht nur Tempe in Lebensgefahr. Leider entwickelt auch ihr Neffe Kit ein verhängnisvolles Faible für Motorräder ...

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Seitenzahl: 475

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DAS BUCH

In Montreal tobt ein gefährlicher Bandenkrieg zwischen rivalisierenden Motorradgangs. Als die forensische Anthropologin Tempe Brennan nach einem Bombenanschlag die Überreste von zwei Bikern identifizieren muss, die zu allem Überfluss auch noch noch eineiige Zwillinge waren, macht sie auf deren Clubgelände eine weitere grausige Entdeckung: den Schädel und die Oberschenkelknochen eines jungen Mädchens. Wo ist der Rest des Skeletts? Ein neuer, spektakulärer Fall für Tempe, deren Fangemeinde von Buch zu Buch wächst.

DIE AUTORIN

Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Anthropologie an der University of North Carolina und unter anderem als forensische Anthropologin für das Laboratoire de sciences judiciares et de médecine légale in Quebec, die American Academy of Forensic Sciences und das National Police Advisory Board in Kanada tätig. Jeder ihrer Romane erreichte Spitzenplätze auf allen internationalen und deutschen Bestsellerlisten. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennans Fälle laufen als höchst erfolgreiche Fernsehserie »BONES – Die Knochenjägerin«.

Inhaltsverzeichnis

DAS BUCHDIE AUTORINWidmungANMERKUNG DER AUTORIN12345678910111213141516171819202122232425262728293031323334353637383940DANKSAGUNGCopyright

In Liebe dem Carolina Beach Bunchgewidmet.

ANMERKUNG DER AUTORIN

Die Figuren und Ereignisse in diesem Buch sind fiktional und der Phantasie der Autorin entsprungen. Die Handlung findet in Montreal, North Carolina und an anderen Schauplätzen statt. Es werden gewisse reale Orte und Institutionen erwähnt, aber die dargestellten Figuren und Ereignisse sind rein fiktiv.

1

Ihr Name war Emily Anne. Sie war neun Jahre alt, hatte schwarze Locken, lange Wimpern und eine karamellfarbene Haut. Ihre Ohren waren von winzigen goldenen Ringen durchlöchert. Ihre Stirn war durchlöchert von zwei Kugeln aus einer Cobray 9-mm-Halbautomatik.

Es war Samstag, und ich arbeitete, weil mein Chef, Pierre LaManche, mich extra darum gebeten hatte. Seit vier Stunden stand ich im Labor und sortierte Gewebefetzen, als die Tür des großen Autopsiesaals aufging und Sergeant-Detective Luc Claudel hereinmarschiert kam.

Claudel und ich hatten schon öfter zusammengearbeitet, und obwohl er mich inzwischen tolerierte, ja vielleicht sogar schätzte, war das an seiner barschen Art nicht zu erkennen.

»Wo ist LaManche?«, fragte er, warf einen kurzen Blick auf den Untersuchungstisch vor mir und wandte sich dann schnell wieder ab.

Ich sagte nichts. Wenn Claudel schlechte Laune hatte, ignorierte ich ihn einfach.

»Ist Dr. LaManche schon angekommen?« Der Detective vermied es, meine schmierigen Handschuhe anzusehen.

»Heute ist Samstag, Monsieur Claudel. Er arbeitet ni –«

In diesem Augenblick streckte Michel Charbonneau den Kopf zur Tür herein. Durch den Spalt konnte ich das Surren und Scheppern der elektrischen Tür im hinteren Teil des Gebäudes hören.

»Le cadavre est arrivé«, sagte Charbonneau zu seinem Partner.

Cadavre? Was für eine Leiche? Was hatten zwei Detectives der Mordkommission an einem Samstagnachmittag im Leichenschauhaus zu suchen?

Charbonneau begrüßte mich auf Englisch. Er war ein großer Mann mit stacheligen Haaren, die ein bisschen an einen Igel erinnerten.

»Hey, Doc.«

»Was ist denn los?«, fragte ich, pulte die Handschuhe herunter und zog mir die Maske vom Gesicht.

Claudel antwortete mit angespanntem Gesicht und Augen, die im grellen Neonlicht freudlos wirkten.

»Dr. LaManche wird gleich hier sein. Er kann es Ihnen erklären.«

Schon jetzt glitzerte Schweiß auf seiner Stirn, und sein Mund war zu einer schmalen Linie zusammengekniffen. Claudel hasste Autopsien, und er mied das Leichenschauhaus, wann immer es ging. Ohne ein weiteres Wort zog er die Tür ganz auf und schob sich an seinem Partner vorbei. Charbonneau sah ihm nach und wandte sich dann wieder mir zu.

»Das ist schwer für ihn. Er hat Kinder.«

»Kinder?« Ich spürte etwas Kaltes in meiner Brust.

»Die Heathens haben heute Morgen zugeschlagen. Schon mal was von Richard Marcotte gehört?«

Der Name kam mir irgendwie bekannt vor.

»Vielleicht kennen Sie ihn als Araignée. Spinne.« Er bewegte die Finger wie Spinnenbeine. »Klasse Kerl. Und ein gewählter Offizieller der Outlaw Biker, der kriminellen Motorradbanden. Die Spinne ist der Spieß der Vipers, aber heute hatte er einen wirklich schlechten Tag. Als er am Morgen auf dem Weg zum Fitness-Center war, haben die Heathens aus einem fahrenden Auto heraus auf ihn geschossen. Seine werte Begleiterin konnte sich mit einem Sprung in einen Fliederbusch gerade noch retten.«

Charbonneau fuhr sich durch die Haare und schluckte.

Ich wartete.

»Dabei wurde allerdings ein Kind getötet.«

»O Gott.« Meine Finger umklammerten die Handschuhe.

»Ein kleines Mädchen. Man brachte die Kleine ins Kinderkrankenhaus von Montreal, aber sie kam nicht durch. Sie ist jetzt unterwegs hierher. Marcotte war bereits tot, als er im Krankenhaus eintraf. Er liegt da draußen.«

»LaManche kommt?«

Charbonneau nickte.

Die fünf Pathologen im Labor wechseln sich mit der Rufbereitschaft ab. Es kommt zwar selten vor, wenn aber einmal eine Autopsie außerhalb der regulären Dienststunden für notwendig erachtet wird, dann ist immer jemand verfügbar. An diesem Tag war LaManche an der Reihe.

Ein Kind. Ich spürte ein vertrautes Gefühl in mir aufsteigen und musste hier raus.

Auf meiner Uhr war es zwölf Uhr vierzig. Ich riss mir die Plastikschürze herunter, knüllte sie mit der Maske und den Handschuhen zusammen und warf alles in den Behälter für biologischen Abfall. Dann wusch ich mir die Hände und fuhr mit dem Aufzug in den zwölften Stock.

Ich weiß nicht, wie lange ich in meinem Büro saß, auf den St. Lawrence hinunterstarrte und meinen Becher mit Joghurt unberührt ließ. Irgendwann glaubte ich, LaManches Tür zu hören und dann das Zischen der gläsernen Sicherheitstüren, die unseren Flügel unterteilen.

Als forensische Anthropologin habe ich eine gewisse Immunität gegenüber gewaltsamen Toden entwickelt. Da der ärztliche Leichenbeschauer sich an mich wendet, wenn er Informationen über die Knochen der Verstümmelten, Verbrannten und Verwesten braucht, habe ich das Schlimmstmögliche gesehen. Meine Arbeitsplätze sind das Leichenschauhaus und der Autopsiesaal, und deshalb weiß ich, wie eine Leiche aussieht und riecht, wie es sich anfühlt, wenn man sie betastet oder mit einem Skalpell aufschneidet. Ich bin gewöhnt an blutige Kleidung, die auf Ständern trocknet, an das Geräusch einer Stryker-Säge, die durch Knochen schneidet, an den Anblick von Organen, die in nummerierten Glasbehältern schwimmen.

Aber der Anblick toter Kinder bringt mich immer noch aus der Fassung. Der zu Tode geschüttelte Säugling, das erschlagene Kleinkind, das kaum zehnjährige Opfer eines gewalttätigen Pädophilen. Gewaltverbrechen an jungen, unschuldigen Opfern erzürnen und bestürzen mich noch immer.

Vor noch nicht allzu langer Zeit arbeitete ich an einem Fall, in dem es um Kleinkinder ging, Zwillingsjungen, die getötet und verstümmelt worden waren. Es war eine der schwierigsten Erfahrungen in meiner Karriere gewesen, und auf dieses Karussell der Gefühle wollte ich nicht noch einmal aufsteigen.

Andererseits war dieser Fall aber auch eine Quelle der Befriedigung gewesen. Nachdem der fanatische Täter eingesperrt war und keine Hinrichtungen mehr befehlen konnte, hatte ich wirklich das Gefühl, etwas Gutes vollbracht zu haben.

Ich riss den Deckel vom Becher ab und rührte den Joghurt um.

Bilder dieser Kinder gingen mir durch den Kopf. Ich erinnerte mich an meine Gefühle an diesem Tag im Leichenschauhaus, an die plötzlich aufblitzenden Erinnerungen an meine Tochter als Kleinkind.

Mein Gott, warum ein solcher Wahnsinn? Die verstümmelten Männer, die ich unten zurückgelassen hatte, waren ebenfalls Opfer des gegenwärtigen Biker-Kriegs.

Nicht verzweifeln, Brennan. Du musst wütend werden. Wütend auf eine kalte, entschlossene Art. Und dann benutze dein Wissen und deine Fähigkeiten, um diese Schweinehunde hinter Gitter zu bringen.

»Ja«, stimmte ich mir laut zu.

Ich aß meinen Joghurt, trank meinen Kaffee aus und fuhr nach unten.

Charbonneau war im Vorzimmer von einem der kleineren Autopsieräume und blätterte in seinem Spiralblock. Der Plastikstuhl, auf dem er saß, wirkte viel zu klein für seinen großen Körper. Claudel war nirgendwo zu sehen.

»Wie heißt sie?«

»Emily Anne Toussaint. Sie war unterwegs zur Ballettstunde.«

»Wo?«

»Auf der Verdun.« Er nickte in Richtung des angrenzenden Raums. »LaManche hat mit der Autopsie schon angefangen.«

Ich ging an dem Detective vorbei in den Autopsieraum.

Ein Fotograf machte eben Bilder, während der Pathologe sich Notizen machte und zur Sicherheit Polaroids schoss.

Ich sah zu, wie LaManche eine Kamera bei den Seitengriffen fasste und sie über die Leiche hob und senkte, um sie zu fokussieren. Nachdem er die Linse über einer der Wunden in der Stirn des Kindes scharf gestellt hatte, drückte er auf den Auslöser. Ein weißes Rechteck glitt heraus, LaManche zog es ganz aus dem Apparat und legte es zu den anderen auf einen Beistelltisch.

Emily Annes Leiche zeigte Spuren der intensiven Bemühungen, ihr Leben zu retten. Ihr Kopf war zum Teil bandagiert, aber ich konnte einen transparenten Schlauch sehen, der aus ihrem Schädel herausragte und den man ihr eingesetzt hatte, um den Druck im Schädelinneren zu kontrollieren. Außerdem hatten ihr die Ärzte einen Trachealtubus über den Mund tief in die Luftröhre eingeführt, um die Lunge mit Sauerstoff zu versorgen und Erbrechen und die Aspiration des Mageninhalts zu verhindern. Kanülen für intravenöse Infusionen steckten noch in ihren Hals-, Leisten- und Oberschenkelgefäßen. Auf ihrer Brust klebten die weißen Ringe für die EKG-Elektroden.

So eine hektische Intervention, fast wie ein Überfall. Ich schloss die Augen und spürte Tränen auf der Innenseite meiner Lider brennen.

Dann zwang ich mich, die kleine Leiche wieder anzusehen. Emily Anne trug nichts als ein Identifikationsarmband aus Plastik. Neben ihr lagen ein hellgrüner Krankenhauskittel, ein Bündel Kleider, ein pinkfarbener Rucksack und knöchelhohe rote Turnschuhe.

Das grelle Neonlicht. Polierter Stahl und glänzende Fliesen. Die kalten, sterilen chirurgischen Instrumente. Ein kleines Mädchen gehörte nicht hierher.

Als ich hochsah, traf LaManches trauriger Blick den meinen. Obwohl keiner von uns etwas zu dem sagte, was da auf dem rostfreien Stahl lag, wusste ich, was er dachte. Noch ein Kind. Noch eine Autopsie in diesem Raum.

Ich kämpfte meine Gefühle nieder und berichtete kurz über die Fortschritte, die ich bei meinen eigenen Fällen machte; zwei Motorradfahrer, die sich aus eigener Torheit selbst in die Luft gejagt hatten und deren Leichen ich nun wieder zusammenzusetzen versuchte. Dann fragte ich LaManche, wann die prämortalen medizinischen Unterlagen der beiden verfügbar seien, und er antwortete, die Akten seien bereits angefordert und sollten am Montag eintreffen.

Ich dankte ihm und kehrte zurück zu meiner eigenen grausigen Arbeit. Während ich Gewebe sortierte, dachte ich an das Gespräch mit LaManche vom Tag zuvor und wünschte mir, ich wäre noch in den Wäldern von Virginia. Hatte LaManche mich wirklich erst gestern angerufen? Zu dem Zeitpunkt war Emily Anne noch am Leben.

So viel kann sich in vierundzwanzig Stunden ändern.

2

Am Tag zuvor hatte ich einen Leichenbergungs-Workshop an der FBI-Academy in Quantico abgehalten. Mein Team aus Spurensicherungstechnikern grub eben sein Skelett aus und kartografierte es, als ich einen Special Agent durch die Bäume auf uns zukommen sah. Er berichtete, dass ein Dr. LaManche mich dringend zu sprechen wünsche. Mit einer komischen Vorahnung verließ ich mein Team.

Während ich mir einen Weg aus dem Wald heraus und zur Straße suchte, dachte ich an LaManche und daran, was dieser Anruf wohl zu bedeuten hatte. Ich arbeitete als Gutachterin für das Laboratoire de Sciences Judiciaires et de Médecine Légale, LSJML, dem Institut für Forensik und Gerichtsmedizin, seit ich Anfang der Neunzigerjahre im Rahmen eines Fakultätsaustausches zwischen der McGill und meiner Heimatuniversität in Charlotte nach Montreal gekommen war. Da LaManche wusste, dass ich in den Staaten als amtlich zugelassene forensische Anthropologin arbeitete, war er natürlich neugierig gewesen, ob ich auch ihm von Nutzen sein konnte.

Die Provinz Quebec hatte ein zentralisiertes Coroner-System mit bestens ausgestatteten Forensik- und Gerichtsmedizinlaboren, aber keinen amtlich zugelassenen forensischen Anthropologen. Damals fungierte ich, wie auch jetzt noch, als Beraterin für das Büro des Obersten Leichenbeschauers von North Carolina, und LaManche wollte mich für das LSJML. Das Ministerium finanzierte ein Anthropologielabor, und ich schrieb mich für einen Intensivkurs in Französisch ein. Seit einem Jahrzehnt bringt man mir die skelettierten, verwesten, mumifizierten, verbrannten und verstümmelten Leichen Quebecs, damit ich sie untersuche und identifiziere. Wenn eine konventionelle Autopsie keine Ergebnisse bringt, versuche ich, den Knochen zu entlocken, was ich kann.

Nur sehr selten hatte LaManche mir eine Nachricht mit dem Vermerk »Dringend« hinterlassen. Und wenn er es getan hatte, war es nie etwas Gutes gewesen.

Nach wenigen Minuten erreichte ich einen Transporter, der am Rand eines Kieswegs geparkt stand. Ich löste die Haarspange und fuhr mir mit den Fingern über die Kopfhaut.

Keine Zecken.

Nachdem ich die Haare wieder zusammengefasst hatte, holte ich meinen Rucksack aus dem Laderaum des Transporters und fischte mein Handy aus der Seitentasche. Der winzige Monitor zeigte mir, dass ich drei Anrufe verpasst hatte. Ich rief die Nummernliste auf. Alle drei waren aus dem Institut gekommen.

Ich versuchte zu wählen, aber die Verbindung brach immer wieder ab. Deshalb hatte ich das Handy im Auto gelassen. In den letzten zehn Jahren war mein Französisch ziemlich flüssig geworden, aber Hintergrundgeräusche und schlechte Verbindungen bereiteten mir oft Schwierigkeiten. Und da jetzt ein schwacher Empfang und die Fremdsprache zusammenkamen, war eine erfolgreiche Verständigung über diesen Apparat so gut wie unmöglich. Ich musste also zum Hauptquartier marschieren.

Ich zog meinen Tyveck-Overall aus und warf ihn in eine Kiste im Transporter. Dann schulterte ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg den Hügel hinunter.

Hoch über den Bäumen kreiste ein Falke. Der Himmel war strahlend blau, nur hier und dort trieben einige Wolken wie Wattebäusche dahin. Normalerweise wird dieser Kurs im Mai abgehalten, und wir hatten befürchtet, dass der diesjährige Apriltermin Regen und niedrige Temperaturen bedeuten könnte. Aber kein Problem. Das Thermometer zeigte über fünfundzwanzig Grad.

Im Gehen achtete ich auf die Geräusche um mich herum. Der Kies, der unter meinen Stiefeln knirschte. Vogelgezwitscher. Das Rotorknattern von Hubschraubern im Tiefflug. Das Knallen entfernter Schüsse. Das FBI teilt sich Quantico mit anderen nationalen Polizeibehörden und mit dem Marine Corps, und so herrscht hier beständig ein sehr reges und ernsthaftes Treiben.

Der Kiesweg mündete bei Hogan’s Alley in eine Teerstraße, knapp unterhalb des simulierten Stadtzentrums, das von FBI, DEA, ATF und anderen genutzt wird. Ich wich weit nach links aus, um nicht mitten in eine Übung zur Befreiung von Geiseln zu geraten, und ging dann rechts auf der Hoover Road weiter hügelabwärts bis zum ersten Gebäude eines grauen und hellbraunen Betonkomplexes, von dessen höchsten Dächern Antennen aufragten wie neue Triebe an einer alten Hecke. Nachdem ich einen kleinen Parkplatz überquert hatte, klingelte ich schließlich an der Laderampe des Forensic Science Research and Training Center, dem Zentrum für forensische Forschung und Ausbildung.

Eine Seitentür ging auf, und in dem Spalt zeigte sich ein Männergesicht. Obwohl noch jung, war der Mann völlig kahl, und es sah so aus, als wäre er das schon eine ganze Zeit.

»Früher Feierabend?«

»Nein, ich muss mein Institut anrufen.«

»Sie können mein Büro benutzen.«

»Danke, Craig. Es dauert nicht lange.« Hoffte ich zumindest.

»Ich überprüfe gerade Gerät. Sie können sich also ruhig Zeit lassen.«

Die Akademie wird wegen des Labyrinths von Tunneln und Korridoren, die die verschiedenen Gebäude verbinden, oft mit einem Hamsterkäfig verglichen. Aber die oberirdischen Etagen sind nichts im Vergleich zu dem Gewirr unter der Erde.

Wir bahnten uns einen Weg durch eine Lagerhalle voller Kisten und Kartons, alter Computermonitore und Gerätekoffer aus Metall, gingen dann einen Gang entlang und noch zwei andere bis zu einem Büro, das kaum groß genug war für einen Schreibtisch, einen Stuhl, einen Aktenschrank und ein Bücherregal. Craig Beacham arbeitete für das National Center for the Analysis of Violent Crime, NCAVC, dem Nationalen Zentrum für die Analyse von Gewaltverbrechen, einer der wichtigsten Unterabteilungen der CIRG, der Critical Incident Response Group des FBI, einer Art speziellen Eingreiftruppe bei Schwerverbrechen. Eine Zeit lang hieß diese Einheit Child Abduction and Serial Killer Unit, CASKU, Abteilung für Kindesentführungen und Serienmörder, doch seit kurzem trug sie wieder den ursprünglichen Namen. Da die Ausbildung von Spurensicherungstechnikern, Evidence Recovery Technicians oder ERTs, zu den Aufgaben des NCAVC gehört, organisiert diese Einheit den alljährlichen Kurs.

Wer mit dem FBI zu tun hat, muss ein Abkürzungsfex sein.

Craig nahm Akten von seinem Schreibtisch und stapelte sie auf dem Schränkchen.

»So haben Sie wenigstens Platz, sich was zu notieren. Soll ich die Tür schließen?«

»Nein, danke. Ist schon okay so.«

Mein Gastgeber nickte und ging davon.

Ich atmete tief durch, schaltete im Geist aufs Französische um und wählte.

»Bonjour, Temperance.« Nur LaManche und der Priester, der mich getauft hatte, haben je diese offizielle Version benutzt. Der Rest der Welt nennt mich Tempe. »Comment ça va?«

Ich sagte ihm, dass es mir gut gehe.

»Danke, dass Sie zurückgerufen haben. Ich fürchte, wir haben hier eine ziemlich grausige Sache, und ich brauche Ihre Hilfe.«

»Oui?« Grausig? LaManche neigte nicht gerade zu Übertreibungen.

»Les motards. Noch zwei sind tot.«

Les motards. Biker. Seit über einem Jahrzehnt kämpften rivalisierende Outlaw-Motorradbanden um die Kontrolle des Drogenhandels in Quebec. Ich hatte bei mehreren motards-Fällen mitgearbeitet, Erschossene, die darüber hinaus bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren.

»Oui?«

»Folgendes hat die Polizei bis jetzt rekonstruieren können. In der letzten Nacht fuhren drei Mitglieder der Heathens mit einer starken selbst gebastelten Bombe zum Clubhaus der Vipers. Der Viper, der die Überwachungskameras kontrollierte, sah zwei Männer, die mit einem großen Paket auf das Haus zukamen. Er schoss auf sie, und die Bombe explodierte.« LaManche hielt inne. »Der Fahrer liegt in kritischem Zustand im Krankenhaus. Was die beiden anderen angeht: Das größte geborgene Gewebestück wiegt knapp neun Pfund.«

Autsch.

»Temperance, ich habe versucht, mit Constable Martin Quickwater Kontakt aufzunehmen. Er ist unten bei Ihnen in Quantico, aber er war den ganzen Tag in einer Konferenz.«

»Quickwater?« Nicht gerade ein typisch Quebecer Name.

»Er ist ein Eingeborener. Cree, glaube ich.«

»Gehört er zur Carcajou?«

Die Opération Carcajou war eine ressortübergreifende Sondereinheit zur Untersuchung krimineller Aktivitäten der Outlaw-Motorradbanden in der Provinz.

»Oui.«

»Was soll ich für Sie tun?«

»Bitte sagen Sie Constable Quickwater, was ich Ihnen eben gesagt habe, und bitten Sie ihn, mich anzurufen. Dann möchte ich, dass Sie so schnell wie möglich herkommen. Wir dürften Schwierigkeiten mit der Identifikation bekommen.«

»Wurden intakte Fingerkuppen oder Gebissfragmente geborgen?«

»Nein. Und das ist auch nicht wahrscheinlich.«

»DNS?«

»Auch dabei dürfte es Schwierigkeiten geben. Die Situation ist ziemlich kompliziert, und ich möchte am Telefon lieber nicht darüber sprechen. Ist es Ihnen möglich, früher zu kommen, als Sie geplant hatten?«

Wie jedes Jahr hatte ich das Frühjahrssemester an der Universität in Charlotte so rechtzeitig abgeschlossen, dass ich den FBI-Kurs abhalten konnte. Jetzt musste ich nur noch die Examensarbeiten lesen. Ich hatte mich schon auf einen kurzen Besuch bei Freunden in Columbia gefreut, bevor ich für den Sommer nach Montreal zurückflog. Aber dieser Besuch würde jetzt warten müssen.

»Ich bin morgen bei Ihnen.«

»Merci.«

Dann fuhr er in seinem präzisen Französisch fort, und entweder Traurigkeit oder Müdigkeit ließen seine volle Bass-Stimme noch tiefer klingen.

»Es sieht nicht gut aus, Temperance. Die Heathens werden zweifellos zurückschlagen. Und dann werden die Vipers noch mehr Blut vergießen.« Ich hörte, wie er tief ein- und langsam wieder ausatmete. »Ich fürchte, die Lage eskaliert zu einem umfassenden Krieg, in dem auch Unschuldige umkommen können.«

Nach dem Gespräch rief ich bei US Airways an, um für den nächsten Morgen einen Flug zu buchen. Ich legte eben den Hörer auf, als Craig Beacham in der Tür erschien. Ich erklärte ihm die Sache mit Quickwater.

»Constable?«

»Er ist bei der RCMP. Der Royal Canadian Mounted Police. Oder GRC, falls Sie das Französische vorziehen. Gendarmerie royale du Canada.«

»Ähm. Aha.«

Craig wählte eine Nummer und fragte nach, wo sich der Constable aufhielt. Nach einer kurzen Pause notierte er sich etwas und legte auf.

»Ihr Mann ist in einer wichtigen Strategiebesprechung in einem der Konferenzräume da unten.« Er gab mir die Nummer, die er sich notiert hatte, und beschrieb mir den Weg. »Gehen Sie einfach rein und setzen Sie sich dazu. So gegen drei dürften sie eine Pause machen.«

Ich dankte ihm und irrte durch die Gänge, bis ich den Raum gefunden hatte. Durch die geschlossene Tür waren gedämpfte Stimmen zu hören.

Meine Uhr zeigte zwei Uhr zwanzig. Ich drehte den Knauf und schlüpfte hinein.

Der Raum war dunkel bis auf den Strahl eines Projektors und das aprikosenfarbene Leuchten eines auf eine Leinwand geworfenen Dias. Ich erkannte ein halbes Dutzend Gestalten, die um einen runden Tisch saßen. Einige drehten die Köpfe in meine Richtung, als ich mich auf einen Stuhl an der Seitenwand setzte. Doch die meisten Blicke blieben auf das Dia gerichtet.

In den nächsten dreißig Minuten sah ich, wie LaManches Vorahnung in grausigen Details zum Leben erwachte. Ein ausgebombter Bungalow, Gewebefetzen an den Wänden, Körperteile auf dem Rasen. Ein weiblicher Torso, das Gesicht nur noch eine rote Masse, der Schädelknochen von einer Schrotladung durchlöchert. Das geschwärzte Chassis eines Geländewagens, eine verkohlte Hand, die aus einem hinteren Seitenfenster baumelte.

Ein Mann, der rechts vom Projektor saß, berichtete von Motorradbandenkriegen in Chicago, während er die Dias durchlaufen ließ. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, doch ich konnte sein Gesicht nicht erkennen.

Noch mehr Schießereien. Explosionen. Messerstechereien. Zwischendurch ließ ich den Blick über die Silhouetten am Tisch schweifen. Nur eine hatte Haare, die nicht zu Stoppeln gestutzt waren.

Schließlich blieb die Leinwand weiß. Der Projektor summte, Staub flirrte in seinem Strahl. Stühle quietschten, als die Männer sich streckten und sich wieder einander zuwandten.

Der Sprecher stand auf und ging zur Wand. Als die Deckenbeleuchtung anging, erkannte ich ihn als Special Agent Frank Tulio, Absolvent eines schon viele Jahre zurückliegenden Bergungskurses. Er bemerkte mich, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

»Tempe. Wie geht’s?«

Alles an Frank war korrekt, von seinen mit dem Messer geschnittenen grauen Haaren über seinen straffen Körper bis hin zu seinen makellosen italienischen Schuhen. Im Gegensatz zum Rest unserer Truppe hatte Frank auch bei den Käfer- und Leichenübungen durch erstaunliche Gepflegtheit geglänzt.

»Kann mich nicht beklagen. Sind Sie noch im Chicagoer Büro?«

»Bis letztes Jahr. Jetzt bin ich hier, wurde der CIRG zugewiesen.«

Alle Augen waren auf uns gerichtet, und mir wurde plötzlich der Zustand meiner Kleidung und meiner Frisur bewusst. Frank wandte sich an seine Kollegen.

»Kennen Sie alle die große Knochendoktorin?«

Frank stellte uns einander vor, und die am Tisch Sitzenden lächelten und nickten. Einige kannte ich, andere nicht. Ein paar machten Witze über Episoden, in denen ich eine Rolle gespielt hatte.

Zwei der Anwesenden gehörten nicht zur Akademie. Die volleren Haare, die ich bemerkt hatte, gehörten Kate Brophy, der Leiterin des Intelligence Unit, der nachrichtendienstlichen Abteilung des State Bureau of Investigation von North Carolina. Kate war die Expertin des SBI für Outlaw-Motorradbanden, solange ich zurückdenken konnte. Wir hatten uns Anfang der Achtziger kennen gelernt, als die Outlaws und die Hells Angels in den Carolinas Krieg führten. Ich hatte damals zwei der Opfer identifiziert.

Am anderen Ende des Tisches tippte eine junge Frau auf einem Gerät, das aussah wie eine Stenografiermaschine. Neben ihr saß Martin Quickwater hinter einem Laptop. Er hatte ein breites Gesicht mit hohen Wangenknochen und Brauen, die sich an den Enden nach oben bogen. Seine Haut hatte die Farbe gebrannten Tons.

»Ich bin mir sicher, dass ihr zwei Ausländer euch kennt.«

»Nein, wir kennen uns nicht«, sagte ich. »Aber das ist der Grund, warum ich hier bin. Ich muss mit Constable Quickwater sprechen.«

Quickwater gewährte mir ungefähr fünf Sekunden Aufmerksamkeit, dann wandte er den Blick wieder dem Computermonitor zu.

»Gutes Timing. Wir wollten gerade eine Pause machen.« Frank sah auf die Uhr und ging dann zum Projektor, um ihn auszuschalten. »Besorgen wir uns eine Dosis Koffein. Um halb vier treffen wir uns wieder.«

Während die Beamten an mir vorbeigingen, legte einer der NCAVC-Männer mit übertriebener Geste die Finger zu einem Rechteck zusammen und spähte hindurch, als würde er mich durch einen Sucher fixieren. Wir waren seit einem Jahrzehnt Freunde, und ich wusste, was jetzt kommen würde.

»Tolle Frisur, Brennan. Ein Sonderangebot von deinem Gärtner? Hecke und Haare schneiden für einen Preis?«

»Einige von uns machen eben richtige Arbeit.«

Er ging lachend davon.

Als nur noch Quickwater und ich übrig waren, setzte ich an zu einer ausführlicheren Vorstellung.

»Ich weiß, wer Sie sind«, sagte Quickwater auf Englisch mit weichem Akzent.

Seine Schroffheit überraschte mich, und ich musste mich zurückhalten, um nicht ebenso barsch zu antworten. Vielleicht reagierte ich einfach nur empfindlich, weil ich verschwitzt und ungekämmt war.

Als ich erklärte, dass LaManche versucht hatte, ihn zu erreichen, zog Quickwater seinen Piepser vom Gürtel, sah auf den Monitor und schlug das Gerät dann gegen seine flache Hand. Seufzend und kopfschüttelnd klemmte er es sich wieder an den Gürtel.

»Die Batterien«, sagte er.

Der Constable sah mich eindringlich an, während ich wiederholte, was LaManche mir gesagt hatte. Seine Augen waren so tief braun, dass die Grenze zwischen Pupille und Iris nicht zu erkennen war. Als ich geendet hatte, nickte er, drehte sich um und verließ den Raum.

Ich stand noch einen Augenblick da und wunderte mich über das merkwürdige Verhalten des Mannes. Wunderbar. Ich hatte nicht nur zwei atomisierte Biker, die ich wieder zusammensetzen musste, jetzt hatte ich auch noch Constable Charme als Partner.

Ich nahm meinen Rucksack und kehrte in den Wald zurück.

Kein Problem, Mr. Quickwater. Ich habe schon härtere Nüsse geknackt als Sie.

3

Der Flug nach Montreal war ereignislos bis auf die Tatsache, dass Martin Quickwater mich ostentativ schnitt. Obwohl wir in derselben Maschine saßen, redete er nicht mit mir und setzte sich auch nicht auf einen der leeren Plätze in meiner Reihe. Wir nickten uns in Washington-Reagan zu und dann noch einmal, als wir in Montreal-Dorval in der Schlange vor der Zollabfertigung standen. Seine kühle Art war mir recht angenehm. Ich wollte mit dem Mann eigentlich nichts zu tun haben.

Ich fuhr mit dem Taxi zu meiner Eigentumswohnung im Stadtzentrum, stellte mein Gepäck ab und wärmte mir in der Mikrowelle einen tiefgefrorenen Burrito auf. Mein alter Mazda sprang beim dritten Versuch an, und ich fuhr in den Osten der Stadt.

Jahrelang hatte sich das Forensiklabor im fünften Stock eines Hauses befunden, das als SQ-Gebäude bekannt ist. Die Provinzpolizei, die Sûreté du Québec, besetzte den Rest der Etagen, bis auf eine Reihe von Arrestzellen im zwölften und im dreizehnten Stock.

Kürzlich hatte die Regierung von Quebec jedoch Millionen für die Renovierung des Gebäudes ausgegeben. Der Arrestbereich kam in andere Stockwerke, und die gerichtsmedizinischen und kriminaltechnischen Labore sind nun in den obersten beiden Etagen untergebracht. Seit dem Umzug waren Monate vergangen, aber ich konnte die Veränderung noch immer nicht so recht glauben. Von meinem neuen Büro aus hatte ich einen spektakulären Blick auf den St. Lawrence, und mein Labor war Spitzenklasse.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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