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Wenn Sie etwas Besonderes für Ihren Garten oder Grundstück suchen, ist dieses Buch genau das richtige für Sie. In Wort und Bild wird erklärt, wie sie lebende Weiden-Zäune, Tipis & Co planen und anpflanzen können. Ob als ungewöhnlicher Sichtschutz, Spielplatz für Kinder oder Schattenspender für den Sommer. Ihre Idee können Sie mit diesem Buch Wirklichkeit werden lassen. Der Autor ist seit über 25 Jahren als Gärtner tätig und beschreibt aus fachmännischer Sicht.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2014
1 Inhaltsverzeichnis
2 Vorwort
3 Über Korbweide
4 Vorbereitung eines Pflanz- oder Steckobjektes am Beispiel Tipi
5 Anlegen eines lebenden Zauns
6 Der jägerzaunartige Weidenzaun
7 Bogenförmige Weidenzäune
8 Sichtschutz aus lebender Weide
9 Das Verbinden und der Rückschnitt
10 Bei Problemen zu beachten
11 Bilder zu Projekt-Ideen
Erst einmal möchte ich mich bei Ihnen für Ihr Interesse bedanken. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema 'Weiden' und was man damit so alles machen kann. Angefangen hat es mit dem Korbflechten. Da ich von Beruf Gärtner, genauer gesagt Baumschul-Gärtner bin, habe ich mich natürlich gleich mit dem eigenen Anbau von Pflanzen beschäftigt, die mir später das Material zum Flechten liefern sollten. Ich entschied mich von vornherein für den Anbau der Korbweide – Salix viminalis, was sich für mich als goldrichtig erwies.
Als ich mir, im Zuge der gerade begonnenen beruflichen Selbstständigkeit, ein Pflanzstück anlegte, kaufte ich direkt einige Mutterpflanzen, die ich sogleich zurück schnitt, um das anfallende Material als Steckholz für die Vermehrung zu verwenden. In den Folgejahren experimentierte ich dann mit der Korbweide, indem ich Steckholz in verschiedenen Längen vermehrte. Die Maße gingen von zirka zwanzig Zentimetern bis zu einem Meter und später auch darüber hinaus. Die Anwachsquote war so gut, dass ich begann auch frische Steckhölzer über meinen Onlineshop anzubieten, was unerwartet gut von meinen Kunden angenommen wurde.
Irgendwann sah ich dann in einem Kinder-Freizeitpark einen gewachsenen Zaun, der so gezogen war, dass er wie ein Lattenzaun ein Gehege umgab. Von da ab war meine Faszination für lebende Zäune geboren. Kurz darauf kamen wachsende Iglus und Zelte für Kinder dazu, die im Sommer auch noch wunderbaren Schatten spendeten. Mittlerweile habe ich Lektüre zu noch viel größeren Projekten gelesen und gesichtet, die mich selbst wieder wie einen kleinen Jungen träumen lassen.
Ich hoffe, ich kann Ihnen in diesem Büchlein ein paar Anregungen geben, wie Sie selbst eigene Projekte in Angriff nehmen können, und wie sie diese ausführen können. Zum besseren Verständnis habe ich viele Bilder und Skizzen eingebracht, die das Eine oder Andere verdeutlichen sollen.
Viel Spaß und Erfolg wünscht Ihnen
Andreas Spira
Es gibt eine Vielzahl von Weidensorten, die man zum Pflanzen von Weidenzäunen verwenden kann, doch auf jede einzugehen, würde den Umfang dieses Buches sprengen. Daher beschränke ich mich hauptsächlich auf die Korbweide – Salix viminalis. Nichts desto Trotz möchte ich Sie gerne ermutigen, auch mit anderen Weiden zu experimentieren. Eine sehr schöne Sorte ist zum Beispiel die Saalweide (Salix caprea) mit ihrem eher elliptischen Laub, die dazu noch sehr starkwüchsig ist.
Das junge Holz der Korbweide ist noch grün und sehr biegsam, was ihre perfekte Eignung für das Korbflechten erklärt. Später wird das Holz gräulich-bräunlich und deutlich stabiler, was wiederum gut für wachsende Zäune und andere Gebilde ist.
Ihre Herkunft liegt in Europa und reicht bis Nordostasien, sogar bis in das Gebiet des Himalaja. Die Pflanze wird bis zu vier Meter hoch und kann als hoher Strauch, oder kleiner Baum bezeichnet werden.
Was sie für das Korbflechten ebenfalls prädestiniert, sind die langen und schlanken Triebe, die über das Jahr lanzettförmige, zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter lange, dunkelgrüne Blätter tragen, die an der Unterseite silbrig grau sind. Ihre Kätzchen sind eher unscheinbar und sind von März bis April zu sehen.
Der Boden...
… sollte optimalerweise feucht bis nass sein. Sonst hat sie keine weiteren Ansprüche. Der Standort kann von sonnig bis halbschattig sein.
Ihrer Robustheit wegen ist sie bestens geeignet als Hang- und Windschutzbepflanzung.
Ganz wichtig zu betonen ist, dass die Weidenpflanzen, die Sie für Ihren lebenden Zaun verwenden, einmal im Jahr geschnitten werden müssen. Das heißt, Triebe, die nicht benötigt werden, werden wie in diesem Buch erklärt, abgeschnitten. Triebe, die die Formgebung oder Stabilität Ihres Projekts verbessern oder verstärken sollen, werden entsprechend stehen gelassen und eingearbeitet, bzw. eingeflochten. Die abgeschnittenen Triebe können Sie bestens für neue Projekte verwenden.
In der Anwachsphase sollten Sie darauf achten, dass die Steckhölzer, die nun erst einmal neue Wurzeln bilden müssen, immer feucht gehalten werden. Das bedeutet, dass Sie in trockenen Perioden ohne oder mit nur sehr geringem Niederschlag auf jeden Fall bewässern müssen. Außerdem ist es wichtig am Anfang keinen Dünger hinzu zu geben, denn mineralische Dünger könnten die feinen, neu gebildeten Wurzeln schädigen (verbrennen). Mineralische Dünger sind im Grunde Salze, die den Pflanzenwurzeln das Wasser entziehen. Diesen Vorgang nennt man 'umgekehrte Osmose'. Das Resultat wären schlimmstenfalls absterbende Steckhölzer.
Aber auch wenn die Weiden bereits wachsen und eingewurzelt sind, sollten Sie mit Dünger sparsam sein. Weiden sind, wie zuvor erwähnt, eher anspruchslos und brauchen eigentlich nur mäßig Nährstoffe. Man kann hier natürlich gerne auch mit organischen Düngern arbeiten. Hornspäne oder auch gut abgelagerter Kompost wären hier optimal. Die Nährstoffe werden dabei nur langsam für die Pflanze verfügbar und es bildet sich Boden verbessernder Humus.
Sollten die Triebe, die Sie als 'Langsteckholz' verwenden, noch sehr dünn sein und wenig Halt besitzen, so ist es möglich, für den ersten Halt mit zum Beispiel Bambusstäben oder Ähnlichem zu stützen. Es eignen sich natürlich auch Stöcke von zum Beispiel Haselsträuchern, die man an das Steckholzgebilde heran steckt und mit Pflanzenschnur oder -draht befestigt. Wenn die Weideruten dann stark genug geworden sind, kann man die Stützen wieder entfernen.
Beachten Sie auf jeden Fall, dass verwendete Bindematerialien, besonders bei stark wachsenden Weiden, von Zeit zu Zeit gelockert, bzw. ausgetauscht werden müssen, da sie sonst einwachsen können und den Trieben den Saft abschnüren. Das Resultat wären absterbende Pflanzen oder Pflanzenteile.
Auf die Bindemöglichkeiten gehe ich zu einem späteren Zeitpunkt noch ein, um verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen. Die Bindematerialien sind natürlich nur so lange erforderlich, bis die Ruten zusammengewachsen sind.