Leises Zuggeflüster - Amy Astor - E-Book

Leises Zuggeflüster E-Book

Amy Astor

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Beschreibung

Auf seinem Weg nach Wien versucht Philippe Francesco Karander sich einer Fremden zu nähern. Doch so einfach ist das nicht. Die Frau sieht aus dem Fenster und schweigt. Während Phil versucht, sich ihr vorsichtig zu nähern, spuken zwei andere Frauen in seinem Kopf herum. Auch sie spielen in seinem Leben eine Rolle.

Erotische Erzählung

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Amy Astor

Leises Zuggeflüster

Erotische Erzählung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Leises Zuggeflüster

Die Frau ihm gegenüber hatte sich zurück gelehnt und war eingeschlafen. Ihr Kopf ruhte friedlich am Fenster. Draußen flog die Landschaft vorbei. Regentropfen liefen mit dem Fahrtwind die Scheiben hinunter. Das gleichmäßige Laufen der Räder wirkte beruhigend. Er merkte, wie sich die Wirkung auf ihn übertrug und auch er mit dem Fahrgeräusch immer wieder einnickte. Dann träumte er von Marie oder Elena. Zuerst war es Marie, die ihm erschien, später dominierte Elena seine Träume. Natürlich. Es wunderte ihn nicht, dass der oberflächliche Schlaf hin und wieder unterbrochen wurde, wenn die Räder schleiften, weil der Zug leise quietschend in einem Bahnhof zum Stehen kam. Marie und Elena verschwanden im Nebel, so, als ob sie Platz machen würden für eine andere Illusion, und wenn er dann die Augen aufschlug, ließ er sie für einen Augenblick auf der Fremden ruhen, nicht zulange, sonst hätte sie sich beobachtet fühlen können.

 

Eigentlich folgte er ihr mehr zufällig und, wie er hoffte, unaufdringlich auf seinem Weg nach Wien. Die Stadt würden sie im Laufe des Tages erreichen. Bis dahin dehnten sich die Stunden vor ihm aus. Die fremde Frau hatte er im Vorbeigehen entdeckt. Flüchtig erlangte sie seine Aufmerksamkeit, nachdem er am Morgen in Hamburg in den Zug gestiegen und langsam an den mäßig belegten Sitzen vorbeigegangen war. In seinem Kopf turnte Marie. Sie kritisierte wie sooft mit ihrer hellen Stimme die gleichen Punkte und sah dabei zuckersüß aus. Während Marie ihn mit Vorwürfen überhäufte, fiel ihm die Fremde auf. Emotionslos saß sie in einem Abteil, den Blick starr nach draußen gerichtet. Die Reservierung über ihrer Platznummer zeigte „Hamburg – Würzburg“ an. Unschlüssig war er stehengeblieben, hatte überlegt, ob er sich zu ihr setzen sollte, jedoch den Gedanken gleich wieder verworfen. Erst als er in Würzburg in den ICE nach Wien umsteigen wollte und sie auf dem Bahnsteig stand, weil sie auf die gleiche Anschlussverbindung wartete, entschloss er sich, seinem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen.

 

Nicht weit von ihm entfernt holte sie zu einem Schritt aus, um durch eine der automatischen Türen den vorderen Bereich des Zuges zu betreten. Aha, sie hatte also einen Platz in der Ersten Klasse, das hieß, er würde etwas unternehmen müssen. Er hob sein Gepäck in den Zug, schaute sich im Gang um, bis er einen jungen Mann in einer blau-weißen Uniform erblickte. Er wechselte ein paar Worte mit ihm, fand heraus, dass die Fremde ebenfalls nach Wien fuhr und organisierte eine Platzänderung. Dann ließ er sich von dem Zugbegleiter in das Abteil bringen, in dem die Fremde bereits saß. „Guten Tag“, begrüßte er sie freundlich, verstaute seinen Koffer im Gepäckfach und setzte sich ihr gegenüber an das Fenster. Von ihr kam keine Reaktion.

 

Die Sitze aus weichem Leder waren komfortabel, viel breiter als die Sitze in der Zweiten Klasse, ein Grund ab sofort nur noch so zu reisen. Als der Zugbegleiter fragte, ob sie noch Wünsche hätten, bestellte er einen Kaffee.

„Möchten Sie auch Etwas?“ Die Frage war an die Frau gerichtet. Sie drehte ihren Kopf vom Fenster weg und überlegte. Schließlich sagte sie: „Ich weiß es noch nicht. Können Sie bitte in einer halben Stunde wiederkommen?“

„Selbstverständlich.“ Der Bedienstete reichte Kaffee und Zubehör auf einem Tablett, bevor er sich diskret zurückzog. Marie, ellenlange Tiraden ausstoßend, tauchte wieder in seinem Kopf auf, wurde abgelöst von Elena. Elena hatte sie einfach weggefegt. Sie wand sich in schwarzen Dessous auf ihrem Bett. Strümpfe, Schuhe, Lederbänder, selbst die Bettwäsche aus Seide, alles schwarz. Nur sein weißes Hemd mit der rotgestreiften Krawatte verliehen dem Bild einen Hauch Farbe. Glücklicherweise begleiteten ihn weder Elena noch Marie auf dieser Fahrt. Jetzt gab es einzig die Frau ihm gegenüber.

 

Emotionslos wie auf dem Weg von Hamburg nach Würzburg schaute sie aus dem Fenster. Ihr blondes Haar fiel in weichen Wellen bis auf ihre Brust hinunter, ringelte sich an den Enden über ihrem Blazer und schaffte damit einen Kontrast zu dessen blauer Farbe. Ihre Beine steckten in engen Jeans, ihre Füße in Riemchensandalen mit Pfennigabsätzen. Sie war hübsch, ohne Frage, nein, sie war noch mehr. Sie war erstaunlich. Ihr Alter schätzte er auf Ende Zwanzig oder Anfang Dreißig und da er gerade beim Schätzen war, schätzte er auch ihre BH-Größe.

 

Schätzen war ein Sport, den er betrieb, ein Zeitvertreib, dem er nachging, sobald sich eine Gelegenheit auftat. Er schätzte alles, was ihm begegnete. Den Preis eines Sportwagens, die Höhe eines Baumes, die Kosten für ein Essen. Er schätzte sogar, ob er einen Auftrag bekam oder nicht, wie den, den er in Wien abzuschließen gedachte, und diesmal, so seine Meinung, standen die Aussichten gut.

 

Ihre BH-Größe lag vermutlich bei einer 80 C, mindestens, vielleicht sogar mehr. Dem T-Shirt gelang es nicht, die Ansätze ihrer Brüste zu verbergen. Es gab einen Teil von den festen Hügeln und dem Tal, was zwischen ihnen lag, preis. Bei der nächsten Möglichkeit würde er aufstehen, um einen Blick von oben zu wagen. Er wollte herausfinden, wie tief sich das Tal nach unten zwischen ihre Brüste zog. Sie durfte es nur nicht bemerken. Vorerst musste er sich damit begnügen, klammheimlich ihr Gesicht, ihre Figur und alles Übrige an ihren Körper ins Visier zu nehmen.