Lernen
lernen
FÜR ELTERN
Von der Lernumgebung über Lerntechniken bis Prüfungsangst
Die bestmögliche
Unterstützung für dein Kind
Lernen
lernen
Von der Lernumgebung
über Lerntechniken
bis Prüfungsangst
FÜR ELTERN
Francesca Baines, Carron Brown, Andrew Macintyre, Liz Wheeler,
Jonathan Metcalf, Suefa Lee, Priyanka Kharbanda, Rohan Sinha
Lektorat
Sheila Collins, Philip Letsu, Karen Self, Parul Gambhir, Konica Juneja, Simar Dhamija,
Sudakshina Basu, Nishwan Rasool, Taiyaba Khatoon, Anita Yadav
Gestaltung und Bildredaktion
Dragana Puvacic, Luca Bazzoli, Balwant Singh
Für die deutsche Ausgabe:
Herstellung
Herstellungskoordination Claudia Rode
Herstellung Stefanie Staat
Projektbetreuung Dr. Kerstin Schlieker
Titel der englischen Originalausgabe:
Help Your Kids with Study Skills
Ein Unternehmen der Penguin Random House Group
Alle Rechte vorbehalten
© Dorling Kindersley Limited, London, 2016
Dorling Kindersley Verlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München
Ein Unternehmen der Penguin Random House Group
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
© der deutschsprachigen Ausgabe: 2018, 2025
Deutsche digitale Ausgabe, 2025
Dorling Kindersley Verlag GmbH
Jegliche – auch auszugsweise – Verwertung, Wiedergabe, Vervielfältigung oder
Speicherung, ob elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie oder Aufzeichnung,
bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch den Verlag.
Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen,
insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG
(Text und Data Mining) zu gewinnen, ist untersagt.
Lektorat Katja Rasmus, Annette Weber
Übersetzung Manuela Kupfer
eISBN 978-3-8310-8451-7
5902-283032-24232-01
www.dk-verlag.de
Der DK Verlag erkennt alle geschlechtlichen Identitäten an. Nach Möglichkeit wird
im Buch eine gendergerechte Sprache berücksichtigt, sofern dies inhaltlich sinnvoll
ist bzw. den historischen Fakten entspricht; stellenweise wird aus Platzgründen oder
Gründen der besseren Lesbarkeit jedoch das generische Maskulinum verwendet.
Ein Hinweis zu geschlechtlichen Identitäten
CAROL VORDERMAN ist eine der beliebtesten TV-Moderatorinnen Großbritanniens und bekannt für ihre
Kenntnisse in Mathematik, ihre Begeisterung für Naturwissenschaften und Technologie sowie für ihre Leiden-
schaft, anderen Menschen Wissen zu vermitteln. Sie moderiert eine Reihe von Shows in der BBC, auf ITV und
Channel 4 und war im vergangenen Jahrzehnt die zweiterfolgreichste Sachbuchautorin in Großbritannien.
In allem, was sie tut, zeigt sich Carol Vordermans Leidenschaft für die Bildung. Sie ist Mitglied verschiedener
Einrichtungen und Beiräte und Trägerin von Ehrendiplomen mehrerer Universitäten in ganz Großbritannien.
CO-AUTOREN
GEOFF BARKER ist Fachautor, Herausgeber und Schreibtrainer. Er war von 2012 bis 2015 Mitglied des Royal
Literary Fund (RLF) an der Universität Dundee (Schottland) und coachte Studenten vom ersten Jahr bis zum
Doktorgrad. Inzwischen bietet er sogenannte „The Bridge“-Schreibworkshops für Studenten kurz vor einer
Weiterbildung an. Seit 2015 ist er Berater des RLF und gestaltet maßgeschneiderte Schreibworkshops für
Studenten und Universitätsmitarbeiter.
ANDREW MORAN ist Außerordentlicher Professor an der London Metropolitan University, London (Großbri-
tannien). Er hat eine mehr als 20-jährige Lehrerfahrung vorzuweisen und zu verschiedenen Themen publiziert,
einschließlich Lehrmethoden und Lernkompetenzen. Er ist ein leitendes Mitglied der Higher Education Aca-
demy, einer Exzellenzinitiative für britische Hochschulen.
CATH SENKER ist Autorin von etwa 130 Sachbüchern für Kinder. Als Mitglied des RLF an den Universitäten
von Sussex, Chichester and Southampton (Großbritannien) hat sie mit Studierenden und Promovierenden
Schreibkompetenzen trainiert. Momentan gibt sie an der Universität Sussex Workshops für Lerntechniken.
Ehrenamtlich hilft sie außerdem bei der Leitung von Schreibgruppen für Kinder und berät bei der Entwicklung
von Geschichten.
SANDY SOMMER hat mehrjährige Erfahrungen im Unterrichten von Lernkompetenzen an der Universität
Sussex (Großbritannien). Sie gestaltete Broschüren und Online-Materialien für Studenten zum Thema Lernen
lernen und führte Mitarbeiterschulungen durch. Sie hat eine Leidenschaft für das Lernen und liebt es, ihr
Wissen zu teilen. Außerdem hat sie einen Abschluss in lösungsorientierter Psychotherapie. Durch ihre Spe-
zialisierung auf alternative Therapien hat sie vielen Menschen geholfen, Stress und Angst zu bewältigen.
FACHBERATUNG
MATT GRANT ist Lehrer am Pendlebury Centre in Stockport (Großbritannien), das Schüler mit verschiedenen
Lernschwierigkeiten unterstützt. Er lehrte an mehreren Highschools, ist Verfasser der populären Bildungs-Web-
site „HumansNotRobots” und Mitarbeiter des Lehrerausbildungsprogramms an der Universität Manchester
(Großbritannien).
CLAIRE LANGFORD unterrichtete 20 Jahre an weiterführenden Schulen, danach war sie an der Universität
Cambridge (Großbritannien) in der Lehrerausbildung tätig. Momentan ist sie an einer Schule in Kent beschäf-
tigt. Neben dem Unterricht im Klassenraum und Eins-zu-eins-Tutorien bietet sie regelmäßig Wiederholungs-
kurse für Schüler kurz vor den Prüfungen an.
Vorwort
Wenn die Grundschulzeit zu Ende geht, verstehen die meisten Kinder, wie wich-
tig das Lernen ist. Sie sollen Lehrern und Eltern zuhören, sich Inhalte merken und
diese verstehen sowie auf Abruf Leistung zeigen. Das ist zunächst noch recht
einfach, doch von Jahr zu Jahr nimmt die Informationsmenge zu, die die Kinder
verarbeiten müssen.
Hilf deinem Kind dabei, diese Herausforderung zu meistern und eine positive Ein-
stellung zum Lernen zu finden, so dass es im Laufe seiner Schulzeit gute Strategien
für einen stressfreien, nachhaltigen und effizienten Lernprozess entwickeln kann.
Dieses Buch gibt Ratschläge, wie man sich organisiert, Zeitpläne erstellt, lernt,
sich besser zu konzentrieren und gut mit Stress umzugehen. Anschauliche
Beispiele und Erklärungen leiten dazu an, das individuelle Lern pensum zu fin-
den und den Überblick zu behalten.
Jeder Mensch lernt unterschiedlich und hat seine eigene Art und Weise, um sich
Informationen einzuprägen. Motiviere dein Kind zu experimentieren und neue
Methoden auszuprobieren. Begleite und bestärke es in seinem Lernprozess und
es wird erfahren: lernen kann sogar Spaß machen!
CAROL VORDERMAN
Aktives Lernen, Anleitung, Analyse, Argumente, Auf-
satzschreiben, Auszeit, Bewegung, Bibliothek, Brain-
storming, Checklisten, effektives Notizenmachen,
Entspannen, Ergebnisse, Ernährung, Farbkodierung,
Feedback, Flexibilität, Flussdiagramme, Fußnoten,
Gedächtnistraining, Gruppenarbeit, Kommunikation,
kreatives Denken, kritisches Denken, Lerngruppen,
Lernplan, Lernstile, Lerntechniken,
Lesestrategien,
Logik, Materialsuche, Mindmap, Mnemotechnik, Moti-
vation, Organisationsfähigkeit, persönlicher Entwick-
lungsplan, Podcast, positives Denken, Präsentation,
Projektarbeit, Prüfungen, Referat, Quellen, Querden-
ken, Quiz, Reflektieren, Schreibkompetenz, Schlaf,
Schnelllesen, Selbsteinschätzung, Sicherheit im Inter-
net, soziale Netzwerke, Stressmanagement, Team-
work, Üben, Überarbeiten, Überprüfen, Visualisie-
ren, Vortrag, Zeitmanagement, Zeitplan, Ziele, Zitate
Inhalt
1
VORWORT
WIE WIR LERNEN
Warum Lernen lernen?
Beim Lernen unterstützen
Wie das Gehirn arbeitet
Effektives Lernen
Lernstile
2
VORBEREITEN
UND ZIELE SETZEN
Sich motivieren
Aktives Lernen
Verantwortung übernehmen
Selbstständiges Lernen
Mit Druck umgehen
Gesund bleiben
Die Lernumgebung
Sich organisieren
Konzentration
Keine Zeit vergeuden
Mit Perfektionismus umgehen
Die richtige Einstellung
Zeitpläne erstellen
Zeitpläne einhalten
Persönlicher Entwicklungsplan
24
26
28
30
32
34
36
38
40
42
44
46
48
50
52
Informationen suchen
INFORMATIONEN
3 BESCHAFFEN UND NUTZEN
56
Die Lesekompetenz steigern
Informationen auswerten
58
60
12
14
16
18
20
6
Lernstile erproben
Mit anderen arbeiten
Aktives Zuhören
Teamarbeit
Projektarbeit
Notizen anfertigen
Das Gedächtnis trainieren
Das Denkvermögen fördern
Was ist kritisches Denken?
Das kritische Denken verbessern
Reflektierendes Denken
Kreatives Denken
Das Schreiben verfeinern
Die Fragestellung aufschlüsseln
Die Antwort formulieren
Argumentieren
Die Arbeit überprüfen
Die Vortragskompetenz steigern
Computer nutzen
4
LERNTECHNIKEN
Einen Einstieg finden
Häufige Probleme beim Lernen
Lernpläne
Aktives Lernen einsetzen
Karteikarten
Lesen
Notizformen
Mindmaps
Gehirn und Gedächtnis
Gedächtnis und Technologie
Anforderungen kennen
Lerngruppen
Fremd- und Selbstbewertung
102
106
110
114
116
120
122
124
126
Visualisierung und Mnemotechnik 128
Weitere Merkhilfen
130
132
134
136
138
62
64
66
68
70
72
74
76
78
80
82
84
86
88
90
92
94
96
98
5
Was ist eine Prüfung?
Schriftliche Prüfungen
Multiple-Choice-Tests
Mündliche Prüfungen
Weitere Prüfungsformen
PRÜFUNGSTECHNIKEN
142
Plan für das Aufsatzschreiben
Checkliste für die Überarbeitung
Aktive Lerntechniken
Vortragskompetenz
Ratschläge für den Prüfungstag
Noten erhalten
6
144
148
150
152
156
160
MIT ANGST UMGEHEN
Was ist Prüfungsstress?
Prüfungsstress bewältigen
Gesundes Lernen
Auszeiten
Entspannen, visualisieren und
positiv denken
Rechtzeitig Hilfe suchen
7
ANHANG
Kapitelzusammenfassungen
Zusatzmaterial zu Kapitel 1
Welcher Lerntyp bist du?
Zusatzmaterial zu Kapitel 2
Teste dein Zeitmanagement
Zeitkontingente
Das SMART-Modell
Planer für kurz- und langfristige Ziele
Zusatzmaterial zu Kapitel 3
Plan für größere schriftliche
Hausaufgaben
196
184
190
192
164
166
170
174
176
180
Zusatzmaterial zu Kapitel 4
Prioritätenliste
Wöchentliche Lernpläne
Monatlicher Wiederholungsplan
Karteikarten
Themenkarten
Zusatzmaterial zu Kapitel 5
Zusatzmaterial zu Kapitel 6
Checklisten für die Prüfung
Nutze das Stressbarometer
Selbsteinschätzung: Bin ich
ausgeglichen?
Stress und Angst bewältigen
Glossar
Register
Dank und Bildnachweis
216
220
224
210
212
202
1
Wie wir
lernen
12 WIE WIR LERNEN
Warum Lernen lernen?
Man lernt nicht nur für die Schule oder Universität:
In allen Lebensbereichen erschließen wir uns Neues.
Man kann eine Fremdsprache, eine Sportart oder ein neues Hobby
viel schneller lernen, wenn man weiß, wie man zu lernen hat.
Später hilft einem dieses Wissen auch in der Ausbildung und
in der Fort bildung weiter.
Lernen lernen
Dieses Buch hilft Schülerinnen und Schülern dabei, ihre Lernkompetenz zu verbes-
sern. Zu Beginn zeigt es, wie Lernen funktioniert, wie man sich selbst gut organisiert
und sich ein angenehmes Lernumfeld schafft. Die Kapitel 2 und 3 beschäftigen sich
detailliert damit, wie man Informationen aus verschiedenen Quellen beschafft und
verarbeitet. In den Kapiteln 4 bis 6 geht es um die Prüfungsvorbereitung, hilfreiche
Prüfungstechniken und darum, wie man mit Prüfungsangst fertig wird. Anschauliche
Tipps, Schautafeln und Zitate vertiefen das Thema.
Vorbereiten und
Ziele setzen
△ Kapitel 2
Hier geht es darum, wie man sich eine gute Lernumgebung
schafft, seine Materialien organisiert, die Zeit plant und eine
positive Einstellung zum Lernen findet.
Informationen beschaffen
und nutzen
△ Kapitel 3
Dieses Kapitel befasst sich damit, wie man nach Informationen
sucht, wie man sie kritisch betrachtet, aufschreibt und auswertet.
SIEHE AUCH
Lernstile
Keine Zeit vergeuden
Zeitpläne erstellen
Zeitpläne einhalten
Lernpläne
20–21 ›
42–43 ›
48–49 ›
50–51 ›
110–113 ›
Lerntechniken
Prüfungstechniken
△ Kapitel 4
Hier geht es um Wiederholungspläne, Strategien des aktiven
Lernens, Gedächtnistraining, beispielsweise mit Mindmaps and
Mnemotechnik, sowie eine gute Selbsteinschätzung.
△ Kapitel 5
Dieses Kapitel gibt Ratschläge, wie man schriftliche, mündliche
und andere Arten von Prüfungungen angeht und Antworten
konzipiert. Dazu gibt‘s praktische Tipps für den Prüfungstag.
Mit Angst umgehen
Anhang
△ Kapitel 6
Dieses Kapitel zeigt Entspannungsübungen und andere Arten der
Stressbewältigung. Dazu gibt es hilfreiche Ratschläge, wie man
die Prüfungszeit mit anderen Aktivitäten in Einklang bringt.
△ Anhang
Zusammenfassungen und umfangreiches Zusatzmaterial, wie z. B.
Checklisten und Zeitpläne, runden das Buch ab.
WARUM LERNEN LERNEN ?
Lernkompetenz erwerben
Oft sind Menschen nicht deswegen erfolgreich, weil sie die
Dinge schnell auffassen. Sie haben einfach nur die bessere
Lernstrategie. Darum sollte man unbedingt herausfinden,
welche Methode für einen selbst die beste ist.
Realistische Erwartungen
Natürlich sollte man sich ein langfristiges Ziel setzen (z. B eine
tolle Abschlussnote), hilfreich sind aber auch Mini-Ziele als
Zwischenschritte. Jedes Mini-Ziel sollte überschaubar sein.
Man sollte auch dafür einen Zeitplan erstellen und Stärken
und Schwächen notieren.
▽ Visuelle Strategien
Lehrer stellen die Informationen meist in Textform
bereit, doch können viele Schüler eine bildliche Präsen-
tation der Daten leichter aufnehmen und verstehen.
▽ Einen Aufsatz schreiben
Die Aufgabe kann in einzelne
Schritte zerlegt werden: Ideen
entwickeln, recherchieren,
Notizen anfertigen, strukturie-
ren, schreiben und überprüfen.
Mindmaps
helfen bei
der Ideen-
findung.
13
Erstelle an Tag 1
ein Grundgerüst
für den Aufsatz.
Mache dir am
nächsten Tag
Notizen zu den
Quellen.
Torten-
diagramme ver-
anschaulichen
Proportionen.
Mit Säulen-
diagrammen
lassen sich
Daten gut
vergleichen.
Mit Druck umgehen
Wenn der Abgabetermin näher rückt, geraten
viele unter Druck. Manchmal erkennt man jetzt,
dass man sich die Zeit falsch eingeteilt hat. Man
sollte seine Zeit so planen, dass auch noch Zeit
für Sport und Treffen mit Freunden bleibt.
Schwimm-
wettkampf
Erster Entwurf
▷ Zeitmanagement
Für einen realistischen Projektplan geht man
am besten rückwärts vom Abgabetermin
aus und berücksichtigt dabei anderweitige
Verpflichtungen.
Abgabetermin
Mo
2
9
Di
3
16
30
23 24
November
Mi
Do
4
Fr
11
5 6
19
13
20
27
10
17 18
25
12
26
Sa
7
14
21
28
So
15
22
29
1
8
14 WIE WIR LERNEN
Beim Lernen
unterstützen
Ein Lernpartner kann den Lernerfolg entscheidend
beflügeln.
Ein Lernpartner ist dann hilfreich, wenn er sich interessiert
auf die Aufgaben einlässt.
Die richtige Einstellung
Es ist nur sinnvoll, mit einem Freund oder einem Familien-
mitglied zu lernen, wenn er ruhig und mit einer positiven
Einstellung an die Aufgabe herangeht. Er sollte die Arbeit
des Schülers wertschätzen.
Bleibe ruhig.
Sei positiv.
▷ Positive Ausstrahlung
Der Lernhelfer sollte ruhig und unterstüt-
zend wirken sowie eine positive Haltung
dem Lernen gegenüber einnehmen.
Französisch
Deutsch
Italienisch
△ Lern-Apps
Mit Apps für das Smartphone
kann man unterwegs lernen. Es
gibt zum Beispiel Apps, die Voka-
beln einer Fremdsprache oder
deutsche Grammatik trainieren.
◁ E-Learning
E-Learning ermöglicht
den Zugang zum Lernstoff
aus der Ferne. Oftmals
besteht die Möglichkeit,
mit der Lehrkraft oder
den Mitschülern online
zu kommunizieren.
Lehrmethoden
Lernpartner, die schon lange aus der
Schule raus sind, merken, dass sich die
Lehrmethoden stark verändert haben.
Inhalte werden anders vermittelt und
die Bewertungsmethoden haben sich
gewandelt. Es gibt eine Vielzahl neuer
Technologien – so kann man Lern-Apps
auf das Smartphone laden, wird in den
Schulklassen vielleicht mit Tablets ge -
arbeitet und sind zahlreiche Materialien
in Online-Bibliotheken verfügbar.
SIEHE AUCH
Sich motivieren
Die richtige Einstellung
Mit anderen arbeiten
Lerngruppen
24–25 ›
46–47 ›
64–65 ›
136–137 ›
◁ Online-Bibliothek
Sie stellt ein großes Online-Angebot
von Kursmaterialien bereit. In einem
Einführungskurs lernt man, wie man
sich im System zurechtfindet.
BEIM LERNEN UNTERSTÜTZEN
Gemeinsam lernen
Das Lernen gemeinsam mit anderen kann produktiv sein und Spaß machen. Zudem
fördert es das Denken. Wenn man sein Wissen mit jemand anderem teilt, hilft dies,
seine eigenen Gedanken zu präzisieren und die zugehörigen Konzepte und Methoden
einzubinden. Wer seine Gedanken formuliert, kommt darüber auch auf neue Ideen.
Schüler profitieren von der Erfahrung, dem Wissen und dem abweichenden Stand-
punkt des Helfers und lernen so, mit Herausforderungen und Kritik umzugehen.
▽ Schüler in der Rolle des Lehrers
Dieser Schüler lernt, wie man Aufsätze struk-
turiert. Er muss dem Lernhelfer erklären, dass
ein Absatz mit der „Kernaussage“ beginnt,
d. h. mit einem zentralen Gedanken oder
wichtigen Argument.
Ich soll meine Kernaussagen
klar formulieren.
Der Schüler versteht den
Begriff und muss ihn nun
dem Helfer erklären.
Was zum Himmel ist eine
Kernaussage?
Um die Gliederung des
Aufsatzes besprechen
zu können, muss der
Helfer den Begriff
erklärt bekommen.
15
Feedback
Es ist sehr wichtig, die Motivation der Schüler durch Feedback hoch -
zuhalten. Dabei sollte das Verhältnis zwischen Lob und konstruktiver Kritik
aus gewogen sein. Hier funktioniert die sogenannte Sandwich-Methode
gut. Man beginnt mit positiven Bemerkungen, zeigt dann, was verbessert
werden sollte, wobei man möglichst konkret bleibt und sich auf die wesent-
lichen Punkte beschränkt – eine lange Liste mit Verbesserungsvorschlägen
überfordert nur. Am Ende sollten wieder lobende Bemerkungen stehen,
damit das Gespräch ein gutes Ende findet.
Mehr positives Feedback:
Obenauf gehört weiteres Lob.
HINWEISE UND TIPPS
Warum lernen?
Nur regelmäßiges Lernen führt zum
Erfolg. Das gilt für alle Schülerinnen
und Schüler, sowohl für die leistungs-
schwachen, als auch für diejenigen,
denen das Lernen leicht fällt.
Verbesserungstipps:
Konzentriere dich auf die
wesentlichen Punkte.
▷ Feedback-Sandwich
Lernhelfer sollten das Lernen
stets positiv unterstützen.
Positives Feedback: Zähle
einige gute Punkte auf.
16 WIE WIR LERNEN
Wie das Gehirn arbeitet
Zu wissen, wie das Gehirn funktioniert, hilft dabei, die
effizientesten Lernstrategien herauszufinden.
Wenn man weiß, ob man eher die linke oder die rechte Gehirnhälfte
nutzt, kann man seine Stärken besser einsetzen. Zu verstehen, wie
Erinnerungen entstehen, kann den Lernprozess fördern.
Links- und Rechtshirntypen
Das Großhirn ist in die linke und die rechte Hirnhälfte (Hemisphäre)
unterteilt. Die meisten Menschen zeigen eher eine Links- oder eine
Rechtshirndominanz. Linkshirntypen denken logisch – sie machen
ihre Notizen gern handschriftlich, arbeiten mit Listen und Unter-
gliederungen oder stellen die Informationsabfolge in Fließbildern
dar. Rechtshirntypen dagegen sind kreativ – mit einer Vielzahl von
Diagrammen und Bildern veranschaulichen sie die Informations-
verbindungen und nutzen für jedes Thema eine andere Farbe.
▷ Beide Hemisphären nutzen
Beim Lernen sollte man mög-
lichst beide Hirnhälften nutzen.
Linkshirntypen sollten erken-
nen können, wie Einzelheiten
zusammenpassen und
ein Gesamtbild ergeben.
Rechtshirntypen sollten
sicherstellen, dass sie
Informationen richtig
sortieren können.
Regeln
Zahlen
Linkshirntypen lernen
gern zunächst die Details,
um danach ein Gesamt-
bild zu erstellen.
Fakten
Logik
Begriffliches Denken
Rechnen
Analysieren
Sprache
Zeitgefühl
Lineares Denken
Linke Hirnhälfte
SIEHE AUCH
Gesund bleiben
Konzentration
Das Gedächtnis trainieren
Häufige Probleme beim Lernen 106–109
Aktives Lernen einsetzen
Gehirn und Gedächtnis
Was ist Prüfungsstress?
34–35 ›
40–41 › 74–75 ›
›
114–115 ›
126–127 ›
164–165 ›
HINWEISE UND TIPPS
Angst – was passiert im Gehirn?
Angst versetzt den Körper in einen sogenannten
Fight-or-Flight-Zustand – unter anderem erhöhen
sich Herz- und Atemfrequenz sowie die Körpertempe-
ratur. Diese physiologischen Effekte hindern das Gehirn
an einer effektiven Informationsverarbeitung.
Kreativität
Intuition
Nonverbale Fähigkeiten
Vorstellungsvermögen
Emotionen
Symbole
Ganzheitliches Denken
Räumlich-visuelles Denken
Musikalität
Gefühle
Rechte Hirnhälfte
Rechtshirntypen
finden es oft
sinnvoll, beim
Auswendig lernen
umherzulaufen.
WIE D AS GEHIRN ARBEITE T
Gedächtnis
Die von den Sinnesorganen gesammelten Informationen bleiben für weniger
als eine halbe Sekunde im sensorischen Gedächtnis. Ist etwas interessant,
gelangt es ins Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis – so erinnert man sich an den
Anfang eines Satzes, bis man ihn zuende gelesen hat. Das Gehirn kann fünf
bis neun Dinge bis zu 30 Sekunden lang speichern. Bleibt der Fokus auf einer
Sache erhalten, kann die Information ins Langzeitgedächtnis überführt werden.
▽ Informationsverarbeitung
Das Langzeitgedächtnis mit seinen drei
Hauptformen ist das wichtigste Speicher-
system im Gehirn, in dem die Information
kodiert (verarbeitet) wird.
Episodisches Gedächtnis
Wie ein Tagebuch speichert es
Ereignisse und Erinnerungen im
Leben einer Person.
Semantisches Gedächtnis
Es speichert das
Weltwissen, also Fakten,
Regeln und so weiter.
Wiedererkennen versus freier Abruf
Wenn man etwas zum ersten Mal hört oder liest, sollte man versuchen, seine
Aufmerksamkeit darauf zu lenken und die Information zu verstehen. Sieht oder
hört man später einen Hinweis auf diese Information, kann sie wiedererkannt
und abgerufen werden. Wenn es keinen Hinweis auf eine Information gibt, ist
ein freier Informationsabruf gefragt. Das ist viel schwieriger.
Perro – das ist
Spanisch für Hund!
Was heißt Hund
auf Spanisch?
◁ Mit und ohne
Hinweisreiz
Im Beispiel versteht
man ein spanisches
Wort, wenn man es
erneut hört. Es ist
jedoch schwieriger,
die Vokabel aus
dem Langzeitge-
dächtnis abzurufen,
ohne sie zu lesen
oder zu hören.
Um das Wort „perro”
erinnern zu können,
muss der Schüler vor-
her mehrmals damit in
Berührung kommen.
Wiedererkennen
Wenn man sich stark auf
etwas konzentriert, wie einen
spanischen Text, wird dies eher
im Gedächtnis gespeichert.
Prozedurales Gedächtnis
das Schreiben auf einer Tastatur.
Es beinhaltet Handlungsabläufe
wie Fahrradfahren oder
17
Freier Abruf
18 WIE WIR LERNEN
Effektives Lernen
Effektives Lernen hängt nicht von der aufgewendeten Zeit ab,
sondern davon, wie gut man die Zeit nutzt.
Ein realistischer Lernplan sollte gut zu den Hobbys und Verabredun-
gen des Lernenden passen und zu den Tageszeiten, an denen er gut
lernen kann. Ein angenehmes Umfeld erleichtert die Konzentration.
Fokussiert lernen
Kurze fokussierte Lernphasen sind viel effektiver, als lange am
Schreibtisch zu sitzen und ständig abzuschweifen. Schüler brauchen
eine ungestörte Lernzeit, sollten aber nicht zu lange am Stück lernen.
Hilfreich sind kurze, regelmäßige Pausen.
▷ Lernumgebung
Schüler sollten herausfinden,
wann sie effektiv lernen können,
ob morgens, nachmittags oder
abends. Ferner brauchen sie
einen Ort, an dem sie nicht
gestört oder abgelenkt werden.
Lerchen können
morgens am
SIEHE AUCH
Die Lernumgebung
Sich organisieren
Konzentration
Zeitpläne erstellen
Häufige Probleme beim Lernen 106–109
Gesundes Lernen
36–37 ›
38–39 ›
40–41 ›
48–49 ›
›
170–173 ›
Eulen können
sich abends gut
konzentrieren.
besten arbeiten.
Schüler sollten
sich immer nur
auf eine Aufgabe
fokussieren.
Weitere Reize erschweren
es, sich auf das Lernen zu
konzentrieren.
Multitasking
Manche Schüler glauben, sie seien ein Multi taskingtalent
und könnten auf Online-Chats oder E-Mails antworten,
während sie lernen. Jede Unterbrechung stört jedoch die
Konzentration. Manche hören gerne Musik oder lernen
an einem Ort, an dem viel geredet wird.Wichtig ist, die
Störquellen abzustellen, die sie vom Lernen abhalten.
◁ Mache eine Pause
Es ist besser, 30 Minuten zu lernen und dann
eine Fernsehpause einzulegen, als sich eine
Stunde konzentrieren zu wollen, während
im Hintergrund der Fernseher läuft.
EFFEK TIVES LERNEN
Realistische Ziele setzen
Das Schwerste ist oft, mit dem Lernen anzufangen. Darum
hilft es manchmal, sich ein Zeitlimit von einer halben Stunde
zu setzen.
Unerreichbare
Ziele zerstören die
Lernmotivation.
Ernährung, Bewegung und Schlaf
Auch eine ausgewogene Ernährung mit genügend Flüssig-
keit, sowie Bewegung und regelmäßiger Schlaf tragen zum
guten Lernen bei.
Ein gesunder
Imbiss ist gut für
das Lernen.
Ein Mittagsschlaf
kann den Geist
erfrischen.
19
Ernährung
Schlaf
Erreichbare Ziele sorgen
für ein Erfolgserlebnis.
Bewegung
▷ Ein Ziel erreichen
Trage deine Lernziele gemeinsam mit
deinen Freizeitaktivitäten in einen
Kalender ein. So erstellst du einen
realistischen Lernplan.
Organisation
Ein aufgeräumter Lernplatz ist wie ein aufgeräumter Geist. Deshalb
ist es hilfreich, wenn man sich einen eigenen Lernbereich einrich-
tet. Bei Platznot reicht auch eine Ecke in einem Zimmer. So kann
man das Lernen von anderen Lebensbereichen trennen. Hübsche
Aktenschränke und Ordner verstauen das Lernmaterial unauffällig,
wenn es nicht gebraucht wird.
INTERESSANT
Lerne klüger, nicht länger
Die Forschung zeigt, dass stunden-
langes Lernen nicht notwendiger-
weise zu besseren Noten führt.
Lernt man an einem ruhigen,
störungsfreien Ort, braucht man
weniger Zeit für die gleiche Stoff-
menge als Menschen, die mehrere
Dinge gleichzeitig erledigen.
△ Richte dir einen Lernbereich ein
Richte dir eine abgetrennte Lernecke in
deinem Zimmer ein. Dort sollten auch
deine Dokumente und Bücher immer
griffbereit sein.
△ Gesunder Körper, gesunder Geist
Ernährung, Bewegung und Schlaf sind
gleichermaßen wichtig. Mindestens eine
Stunde vor dem Schlafengehen den Bild-
schirm auszuschalten wirkt schlaffördernd.
Spazierengehen
oder Joggen lockert
die Lernzeit auf und
reduziert Stress.
20 WIE WIR LERNEN
Lernstile
Es gibt verschiedene Arten oder Stile, um zu lernen.
Jede Person lernt anders. Darum ist es wichtig, den Lernstil
zu kennen, der am besten für einen selbst funktioniert.
Soziale Lerner
Einige Menschen lernen am liebsten
in Gruppen, auch außerhalb des
Klassenraumes. Sie kommunizieren
gerne und lieben Rollenspiele.
„Ich weiß nicht,
wo ich an -
fangen soll!“
„Lasst uns ein Brain-
storming machen.“
SIEHE AUCH
Aktives Lernen
Selbstständiges Lernen
Lernstile erproben
Aktives Lernen einsetzen
Lerngruppen
Zusatzmaterial zu Kapitel 1
26–27 › 30–31 ›
62–63 ›
114–115 ›
136–137 ›
190–191 ›
„Ich erstelle eine
Mindmap mit
unseren Ideen.“
▷ Gruppendynamik
Lerngruppen sollten sich so
zusammensetzen, dass alle sich
beteiligen können und niemand
allzu dominant ist.
Einzelgänger
Andere können sich am besten allein konzen-
trieren und lieben die Unabhängigkeit. Dieser
Lerntyp kann sich gut persönliche Ziele setzen.
Für ihn kann es nützlich sein, ein Lerntagebuch
zu führen, um die Wirkung seiner Lernmethoden
zu bewerten. Trotzdem ist es ratsam, sich mit
anderen zu besprechen, sobald er bei einem
Problem nicht weiterkommt.
◁ Dinge hinterfragen
Für unabhängige Lerner kann es
hilfreich sein, sich selber Fragen
zu stellen, um den Denkprozess
anzuregen.
Es tut den Schülern gut, für sich
allein an einem ruhigen Ort
zu lernen. Sie sollten sich aber
nicht die ganze Zeit von den
anderen abschottten.
LERNSTILE 21
Eine Auswahl an Techniken
Manche Menschen bevorzugen einen bestimmten Lernstil,
während andere gut verschiedene Strategien kombinieren
können. Der bevorzugte Lernstil kann von den jeweiligen
Umständen abhängen, zum Beispiel lassen sich praktische
Dinge mit anderen Techniken erlernen als Fremdsprachen
oder wissenschaftlicher Stoff. Die beste Art zu lernen kann
sich auch bei jedem Menschen mit der Zeit ändern.
▽ Kombiniere deine Methoden
Jeder Lerntyp nutzt unterschiedliche
Gehirnbereiche. Die erfolgreichsten
Methoden beziehen mehrere Gehirn-
bereiche gleichzeitig mit ein.
Logisch
Logisch Lernende sind gut in Mathe und bear-
beiten Probleme auf logischem Wege.
Sie erkennen leicht Muster und Zusammen-
hänge und können gut Teilinformationen
zusammenfügen. Sie arbeiten gerne mit
durchnummerierten To-do-Listen.
Visuell
zeichnen gern – beim Lernen kritzeln sie. Um
Informationen zu ordnen und Aufgaben zu
planen, nutzen sie oft Bilder, Mindmaps und
Diagramme. Unterschiedliche Themen heben
sie mit verschiedenfarbigen Textmarkern
hervor.
Visuell Lernende haben ein ausgeprägtes
räumliches Wahrnehmungsvermögen und
Verbal
Verbal Lernende drücken sich besonders
gut durch Sprechen und Schreiben aus. Sie
sind begeisterte Leser mit einem großen
Logisch
Visuell
LERN-
STIL
Auditiv
Auditiv
Auditiv Lernende spielen oft ein Instru-
ment und singen gern. Am besten lernen
sie durch aktives Zuhören, indem sie
an Diskussionen teilnehmen, Vorträge
besuchen oder Audiodateien nutzen.
Ihnen helfen beim Lernen Klänge,
Musik, Rhythmen und Reime.
Haptisch
Haptisch
Probleme nachzudenken, während sie Sport
treiben. Um herauszufinden, wie etwas
funktioniert, zerlegen sie es lieber, als die
Gebrauchsanweisung zu lesen.
Haptisch oder taktil Lernende sind meist
sehr aktiv und finden es hilfreich, über
Verbal
Wortschatz. Sie profitieren davon, wenn sie
Sprechen, Schreiben, Rhythmen und Reime
beim Lernen anwenden.
Die meisten Menschen
lernen auf verschiedene
Weisen, daher sollten
Informationen auf vieler-
lei Art präsentiert werden.
2
Vorbereiten
und Ziele
setzen
24 V ORBEREITEN UND ZIELE SE TZEN
Sich motivieren
Motivation ist etwas ganz Individuelles. Man sollte
überlegen, was einen persönlich antreibt.
Bei kurzfristigen Zielen ist es hilfreich, im Hinterkopf zu
behalten, was man langfristig erreichen will. Sind Schüler
wirklich motiviert, engagieren sie sich auch für den Erfolg.
Ziele
Wenn man sich Ziele setzt, kann man die Lernresultate besser
erreichen. Hilfreich sind auch kleine überschaubare Zwischen-
ziele. Sie motivieren und steigern die Gesamtleistung.
SIEHE AUCH
Mit Perfektionismus umgehen
Persönlicher Entwicklungsplan
Lernpläne
Gesundes Lernen
Häufige Probleme beim Lernen 106–109
110–113
170–173
Entspannen, visualisieren
und positiv denken
176–179
44–45 ›
›
›
›
›
52–53
›
▽ Halte durch
Manchmal scheint ein Teil des Lernstoffs zu
schwierig zu sein. Halte trotzdem durch und
beende die Aufgabe. Dann stelle dich neuen
Herausforderungen.
Das Erfolgserlebnis gibt
Zuversicht, um sich
weiteren Herausforderun-
gen zu stellen.
Wenn unterwegs ein
Hindernis auftaucht,
dann gib nicht auf –
überlege, wie du es
überwinden kannst.
Mit der richtigen
Strategie lässt sich
die Herausforde-
rung bewältigen.
INTERESSANT
Robert the Bruce
Robert the Bruce (1274–1329), König der Schot-
ten, hatte ein sagenumwobenes Erlebnis. Von
den Engländern in eine feuchte Grotte verbannt,
beobachtete er eine Spinne beim Netzbau. Sie fiel
immer wieder herunter, kletterte hoch und ver-
suchte es erneut. Zuletzt gelang es ihr, den Spinn-
faden an der Wand anzuheften und das Netz zu
weben. Die Beharrlichkeit der Spinne ermutigte
Bruce, weiterzumachen und die Engländer 1314
in der Schlacht von Bannockburn zu besiegen.
„Selbst wenn du auf dem
richtigen Weg bist, wirst
du überfahren, wenn du
nicht losfährst.“
Will Rogers (1879–1935),
Schauspieler and Schriftsteller
SICH MOTIVIEREN
Motivation aufbauen
Schüler treffen wichtige Entscheidungen,
zum Beispiel, wenn sie eine bestimmte
Fremdsprache oder einen Kurs wählen.
Sie sollten sich über die Gründe für solche
Entscheidungen im Klaren sein. Wenn die
Motivation von innen kommt, weil die
Schüler ein echtes Interesse am Lernstoff
haben, fällt das Lernen viel leichter.
Erkenne das
Problem und
seine Haupt-
gründe.
25
Nenne mögliche
Lösungen für
das Problem.
HINWEISE UND TIPPS
Rufe einen Freund an
Wenn man die Motivation verliert, kann
ein Gespräch mit einem Freund guttun.
Ein Freund mit einer positiven Grund-
haltung wird dir eher zuhören und hel-
fen können als ein negativ gestimmter.
Gemeinsam über ein Problem zu reden,
kann hilfreich sein und dir wieder Lust
aufs Lernen machen.
Positiv bleiben
Eine positive Einstellung zum Lernen kann zu besseren
Ergebnissen oder Noten führen. Manche Schüler sind
negativ eingestellt, dies bringt sie nicht weit. Betrachte
Schwierigkeiten immer als Herausforderung, die man
meistern und aus der man lernen kann.
Nimm die Heraus-
forderung an und
überwinde sie.
△ Eine Lösung finden
Notiere jedes Problem. Überlege, wie
diese Probleme als Herausforderung
oder Chance gesehen werden können.
Schreibe dann mögliche Lösungen auf.
Erfolge feiern
Man sollte sich für eingehaltene Fristen oder erreichte
Zwischenziele belohnen. Wenn beispielsweise ein
Schüler Notizen zu einem Thema gemacht hat
und glaubt, das Problem „geknackt“ zu
haben, sollte er eine wohl ver-
diente Pause einlegen. Notiere
alle Leistungen, auch kleine
Erfolge, in ein Lernheft.
Denk dran:
intensives
Lernen feiern!
Habe immer ein
positives Ziel
vor Augen.
△ Mühen werden belohnt
Ein kniffliges Problem wirkt manchmal unheimlich, doch
lassen uns neue Herausforderungen schneller lernen. Mit
einer positiven Haltung kann man Erstaunliches erreichen.
▷ Geschafft!
Den Lernerfolg zu erkennen,
stärkt den Glauben an seine
Fähigkeiten.
Problem:
Lösung:
- Misslungener Aufsatz
- Sehr kritisches Feedback
- Bearbeite alle Punkte,
die der Lehrer angemerkt hat
- Schreibe den Aufsatz neu
- Bitte die Lehrerin um Hilfe
beim Schreiben des Fazits
26
V ORBEREITEN UND ZIELE SE TZEN
Aktives Lernen
Aktive Lerngewohnheiten erleichtern die Wissens-
aufnahme und das Speichern neuen Wissens.
Schüler mit aktiven Lernmustern sind erfolgreicher.
Ist man in das Lernen persönlich involviert, erscheint
einem der Stoff einleuchtender.
Was ist passives Lernen?
Passiv (oder inaktiv) lernende Schüler neigen dazu, lange
Abschnitte aus der Literatur zu kopieren oder ihre Notizen
neu zu schreiben, damit sie ordentlicher aussehen. Das zeigt
oft, dass die eigenverantwortliche Arbeit sie überfordert.
Der Lernstoff
langweilt mich.
Ich warte auf neue
Informationen und
neuen Lernstoff.
Ich gebe Lernstoff wieder,
ohne ihn zu verstehen.
Ich denke nie allzu sehr
darüber nach, was ich
gelernt habe.
INTERESSANT
Aktiv in der Klasse
Nähere dich neuen Themen im
Unterricht auf eine lebendige
Art. Hast du Fragen, stelle sie in
der Klasse. Wenn Schüler diese
eher aktive Haltung beim Lernen
einnehmen, merken sie bald,
dass sie mehr und mehr Fragen
beantwortet haben möchten und
sich die Antworten darauf leicht
merken können.
Ohne Kontext
gelernte Dinge
brauche ich wahr-
scheinlich nicht.
Ich möchte über
Fristen informiert
werden.
◁ Sage ich so etwas?
Teste, ob du ein passiver
Lerner bist. Wer öfter solche
Sätze benutzt, ist gut beraten,
seine Lerngewohnheiten zu
ändern.
HINWEISE UND TIPPS
Nicht stagnieren
Arbeitet man zu lange an derselben
Sache, ist man müde oder gelangweilt.
Wechsle und mische verschiedene
Themen und Arbeitsweisen.
Treibe dich an, gut zu arbeiten, und
sorge dafür, dass die Arbeit interessant
und herausfordernd bleibt.
Probiere verschiedene Techniken
und Lernstile aus – eine neue Strategie
könnte gut funktionieren.
SIEHE AUCH
Die Lesekompetenz steigern
Aktives Zuhören
Aktives Lernen einsetzen
Lesen
Notizformen
Gehirn und Gedächtnis
Lerngrupen
58–59 ›
66–67 ›
114–115 ›
120–121 ›
122–123 ›
126–127 ›
136–137 ›
AK TIVES LERNEN
Was ist aktives Lernen?
Aktives Lernen bedeutet, die Materie zu durchdringen und
sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, statt nur die Theorie
auswendig zu lernen.
Lernen ist interessant –
ich bin gern in
einen Lernprozess
eingebunden.
Ich werde gerne
eigeninitiativ – und
schaue über den
Tellerrand hinaus.
Ich versuche immer
einen Sinn im
Lernstoff zu sehen.
Das Gelernte in ver-
schiedenen Zusammen-
hängen anzuwenden,
macht Spaß.
Ich denke gerne über
das Gelernte nach –
und wie ich mich
verbessern kann.
verantwortlich und
erledige die Auf-
gaben rechtzeitig.
Ich arbeite eigen-
◁ Werde aktiv!
Aktiv lernt es sich leichter.
Probiere aus, welche Kon-
zepte aus den Aussagen
du übernehmen kannst.
Aktiv werden
Aktive Lerntechniken fallen einem leichter, wenn man sie regelmäßig
anwendet. Schüler sollten die Techniken herausfinden, die am besten
zu ihnen passen.
▽ Gedanken verknüpfen
Wende beim Lernen mehrere Techniken an. Zum Beispiel kann man
eine Lupe als Symbol wählen, die Argumentation in einem Aufsatz
detailliert nachzuvollziehen. Skizzieren die Schüler nun eine Lupe
in den Notizen, wissen sie, dass sie auf die Details achten sollen.
Techniken des aktiven Lernens
Erstelle eine Mindmap, auf der du Ideen und Informationen verbindest.
Diskutiere mit anderen über Gedanken und Ideen.
Fertige eine Skizze an, um eine Idee zu veranschaulichen.
Spiele den Lehrer und erkläre einem Freund (oder imaginären Zuhörern),
was du gerade gelernt hast.
Führe ein Lerntagebuch über deine Gedanken und Ideen.
Notiere Kernpunkte auf Karteikarten oder einzelne Notizblätter – verschiebe sie
immer wieder, um herauszufinden, ob die Arbeit umorganisiert werden kann.
Reduziere deine Notizen, damit sie leichter zu lesen sind.
Stell dir vor, du bist mit einem Buch oder Artikel nicht einverstanden: Überlege dir
Pro- und Kontra-Argumente. Mache kurze Notizen.
Verbinde eine gelernte Information mit igendetwas anderem. Es ist egal, was –
versuche einfach aus Spaß querzudenken.
Fasse einen Text in 100 Wörtern zusammen, danach in nur 10 Wörtern.
Schaue dir nochmals das Feedback deines Lehrers zu einer vorherigen
Aufgabe an. Wende dies auf die aktuelle Aufgabe an.
27
Teste drei aktive Lern-
techniken aus. Notiere,
mit welcher du am
effektivsten arbeitest.
28 V ORBEREITEN UND ZIELE SE TZEN
Verantwortung
übernehmen
Bildung spielt eine wichtige Rolle im Leben. Jeder sollte
seine Lernerfolge selbst in die Hand nehmen.
Schüler sind selbst für ihren Wissenszuwachs verantwortlich.
Auch wenn das Lernen mal schwerfällt, sollten sie es weiter
versuchen oder bei Bedarf um Hilfe bitten.
Die Kontrolle übernehmen
Jede/r Lernende hat eine eigene Persönlichkeit. Manche
wissen eher als andere, wo sie später hinwollen – sie sind
von Natur aus entschlossener und antriebsstärker. Aber
jeder Schüler kann mit beeinflussen, was und wie
er lernen wird. Ein Lehrer kann zwar den richtigen
Weg weisen, aber es liegt an den Schülern, Interesse
zu entwickeln, Fragen zu stellen und ihre Kenntnisse
zu erweitern.
▷ Steige auf das Pferd
Ein Lehrer kann Information zu einem Thema liefern,
die Schüler dagegen müssen Lösungen für Probleme
finden und ihren Erkenntnisgewinn steuern.
Nimm die Zügel
selbst in die Hand
und steuere den
Lernprozess. Bitte
um Hilfe, wenn
nötig.
SIEHE AUCH
‹‹ 24–25 Sich motivieren
26–27 Aktives Lernen
Häufige Probleme beim Lernen 106-109
Anforderungen kennen
Fremd- und Selbstbewertung
Entspannen, visualisieren
und positiv denken
Ein Lehrer kann dir
›
134–135 ›
138–139 ›
176–179 ›
raten, welche Richtung
du einschlagen solltest.
Selbstvertrauen aufbauen
Damit ich es
schaffe, muss
ich …
Streiche die
negativen Gedanken
und bleibe positiv.
◁ Eine Lösung finden
Finde heraus, welche Probleme du
angehen musst, und finde Lösungen.
Ich schaffe es
nicht, weil …
Vertraue dir! Wer ständig denkt, dass er durch
eine Prüfung fällt, wird am Ende vielleicht wirk-
lich durchfallen. Es ist hilfreich, sich gezielt mit
bestärkenden Aussagen zu motivieren wie:
„Ich schaffe das!“ Schon bald werden den
positiven Worten positive Handlungen folgen.
VER ANT WORTUNG ÜBERNEHMEN
Wege finden, sich zu verbessern
Sobald der Schüler seine Stärken und Schwächen erkannt hat,
kann er die notwendigen Schritte einleiten, um den Lernprozess
voranzutreiben. Als erstes sollte man seine Stärken auflisten –
und auch die Freunde um ihre Einschätzung bitten. Zweitens
sollte man aus seinen Fehlern lernen und sich nicht von ihnen
entmutigen lassen. Wenn man sich verbessern will, muss man
sich auf neue Lösungen einlassen.
▽ Fünf Wege, besser zu werden
Ob du vor einer neuen, aufregenden
Herausforderung stehst oder einem Ziel
näher kommen willst, probiere einige –
oder alle – dieser Möglichkeiten aus,
dich zu verbessern.
HINWEISE UND TIPPS
Denke positiv
Schüler sollten sich nicht mit Menschen um ge-
ben, die ihr Selbstvertrauen untergraben, sondern
mit Freunden, die sie ermutigen. Freunde respek-
tieren und unterstützen sich gegenseitig.
29
Jeder macht Fehler. Erkenne Nieder-
lagen als Kehrseite der Medaille an
und vermeide es, sie zu wiederholen.
Frage dich, was du Positives aus der
Erfahrung lernen kannst.
Fokussiere dich auf das Positive.
Notiere die Dinge, die du gut
gemacht hast. Wiederhole
dies regelmäßig.
deinen Fehlern
Lerne aus
Kenne deine
Stärken
selber Aufgaben
Stelle dir
Lerne aus
deinem Erfolg
Schreibe eine
Wunschliste
Gib nicht auf. Überlege bei einem
speziellen Problem, wie du ähnliche
Herausforderungen bereits
gemeistert hast.
Wage dich an etwas Neues heran,
zum Beispiel eine Sportart. Das kann
schwierig sein, ist aber gut für
das Selbstvertrauen.
Überlege, wie du die Ziele auf
deiner Wunschliste erreichen kannst.
Entwirf einen Plan und setze ihn
beharrlich um.
30 V ORBEREITEN UND ZIELE SE TZEN
Selbstständiges Lernen
Wenn der Unterricht die Schüler voranbringt, werden sie
immer selbstständiger beim Lernen.
Schüler müssen sich das Lernen stärker selbst organisieren, wenn
das Lernpensum steigt. Sie lernen, rechtzeitig und ohne Aufschub
Aufgaben zu erledigen und auf eigenen Füßen zu stehen.
Eigenständig denken
In der Schule vermittelt die Lehrerin oder der
Lehrer den Schülern Wissen. Mit der Zeit sind
die Schüler jedoch aufgefordert, mehr und mehr
selbst zu denken und selbstständig zu lernen.
Das ist der
Nordpol.
SIEHE AUCH
‹‹ 26–27 Aktives Lernen
28–29 Verantwortung übernehmen
Keine Zeit vergeuden
Einen Einstieg finden
42–43 ›
Häufige Probleme beim Lernen 106–109
Fremd- und Selbstbewertung
102–105 ›
›
138–139 ›
▽ Eingebunden sein
Mitdenkende und in den Unterricht
eingebundene Schüler merken sich
eher mehr als solche, die sich bei allen
Antworten auf den Lehrer verlassen.
Wo ist der
Nordpol?
Die Schüler
sollten ermu-
tigt werden,
die Antwort
selber heraus-
zufinden.
Sagt der Lehrer
den Schülern
gleich die
Lösung, haben
sie nur eine
passive Rolle.
Auf eigenen Füßen stehen
Es ist immer besser, den Lernstoff selbst zu
durchdringen, statt ihn nur wiederzugeben.
Nach und nach wird das Lernpensum größer,
man braucht mehr Zeit zum Lernen, muss
sich neu organisieren und neue Ziele setzen.
Balanciere den Wunsch
nach Wissen mit anderen
Verpflichtungen aus.
▷ Lerne, die Ansprüche auszubalancieren
Schüler sollten lernen, wie sie mit neuen Anforde-
rungen umgehen können. Anfangs kämpfen sie
vielleicht etwas damit. Wenn sie jedoch alle Faktoren
in der Waage halten, können sie effektiver lernen.
SELBST STÄNDIGES LERNEN
Der Arbeit aus dem Weg gehen
Schüler schieben oft das Lernen zugunsten anderer, vergnüglicher
Aktivitäten auf. Sie müssten Hausaufgaben machen, gehen jedoch
zum Shoppen und treffen danach ihre Freunde, weil es ja ein warmer,
sonniger Abend ist – obwohl sie für die Aufgaben nur zwei Tage Zeit
haben. Die Lösung wäre einfach – mache den ersten Schritt und
beginne mit dem Arbeiten.
Beobachte, wann du
Dinge aufschiebst oder
umgehst. Eventuell hast
du dabei Schuldgefühle,
weil du nicht lernst.