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Caspar de Fries

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Beschreibung

Der Nachkomme des Indianerhäuptlings Patkamins vom Stamm der Tulalip, Joe Marvin, wuchs in einem Reservat auf und lernte sehr früh durch Reiten, Fischen, Jagen und Sammeln sich zu behaupten. Er erhielt nach seiner Zeit in der Reservatsschule als Jahrgangsbester ein Stipendium der US-Army, um in der Universität von Washington ein Studium zu finanzieren. Dort studierte er deutsche Geschichte, deutsche Literatur und Politwissenschaft. Weiterhin lernte er als weitere Fremdsprachen akzentfreies Deutsch und Französisch.
Er folgte als Freiwilliger dem Aufruf der Armee und besuchte die United States Military Academy in West Point in New York, mit Schwerpunkt der US Army Training and Doctrine Command (TRADOC), frei übersetzt: Heereskommando für Ausbildung, Einsatzschulung und Entwicklung.
Auf Grund seines Studiums und seiner bisherigen Ausbildung stand seiner Karriere im diplomatischen Dienst der militärischen Abwehr nichts mehr im Wege. Er schloss die Gesamtausbildung als Major Commander der United States Army ab. Seine neue Arbeitsstätte begann in Fort Monroe, in der Nähe des Küstenortes Hampton in Virginia.
Man teilte ihn dem Offiziersstab von General David Parkins zu, der sich im militärischen Abwehrdienst bereits einen Namen im 1. Weltkrieg machen konnte. Ziel war es, Major Command Joe Marvin mit dem Diplomatischen Corps, also die Gesamtheit der politischen Vertreter, vertraut zu machen, wo sich auch der gesamte Geheimagentenapparat der Welt tummelte. Hier herrschten gewisse Spielregeln, an die man sich während diverser Empfänge zu halten hatte. Für Joe ein ungewöhnliches Pflaster. Er, als Indianer eines Reservates, sollte sich nun auf dem Glitzerparkett der Obersten Gesellschaft bewegen, sich diplomatisch ausdrücken, die Leute in ihrer Landessprache ansprechen, Informationen sammeln und miteinander verknüpfen. Für ihn als Nahkampfspezialisten, zusammen mit indianischer Gelassenheit und Disziplin, war es eine gute Schule, um seine persönliche Taktik weiter zu optimieren und auszubauen. Sein höflicher und ruhiger Umgang mit den vielen internationalen Gepflogenheiten erhöhte schnell sein Ansehen, sodass man ihn gerne 1935 als Kulturattaché zur amerikanischen Botschaft nach Berlin schickte.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Caspar de Fries

Lerther Bahnhof und zurück - Band 1

Von der Kultur bis zur Vernichtung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Prolog

                                                          

Name: Caspar de Fries

Buchautor und Schriftsteller

Zitat:  Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben

 

Texte und Bildmaterialien:

Caspar de Fries

Alle Rechte vorbehalten

Tag der Veröffentlichung:

     Die Handlung und die Namen der Darsteller sind frei erfunden, sonstige Ähnlichkeiten wären rein zufällig.

Vorwort

 Joe Marvin war ein Nachkomme des Indianerhäuptlings Patkanims vom Stamm der Tulalip, der 1855 die Indianer-Schutzbestimmungen mit unterschrieben hatte. Er durfte auf Grund seiner Intelligenz und Begabung eine weiterführende Schule besuchen und studierte über das weiterführende Ausbauprogramm, dem Everett Community College, an der University of Washington neben der Lushootseed-Sprache noch Politwissenschaft und Germanistik. Dadurch erlernte er auch zusätzlich akzentfreies Deutsch und Französisch. Sein Studium schloss er mit Auszeichnung ab.

Die Tulalip sind ein Indianerstamm, der aus verschiedenen Stämmen, wie der Snohomish, der Snoqualmie, der Skagi und der Suiattle abstammt. Ihre gemeinsame Sprache, das Lushootseed, ist ein Indianerdialekt der südwestlichen Küsten-Salish. Als Küsten-Salish wird eine Gruppe von indianischen Ethnien bezeichnet, die an der Pazifikküste Nordamerikas in British Columbia, Washington und Oregon lebt. Die Sprachbezeichnung heißt frei übersetzt: „von Land eingeschlossene Bucht“. Das Reservat liegt im Nordwesten der USA, im US-Bundesstaat Washington, nahe der kanadischen Grenze.

Joe Marvin wuchs in dem Reservat auf und lernte sehr früh sich mit Reiten, Fischen, Jagen und Sammeln zu behaupten. Er folgte als Freiwilliger dem Aufruf der Armee und besuchte die United States Military Academy in West Point in New York, mit Schwerpunkt der US Army Training and Doctrine Command (TRADOC), frei übersetzt: Heereskommando für Ausbildung, Einsatzschulung und Entwicklung.

Auf Grund seines Studiums und seiner bisherigen Ausbildung stand seiner Karriere im diplomatischen Dienst der militärischen Abwehr nichts mehr im Wege. Er schloss die Gesamtausbildung als Major Command der United States Army ab. Seine neue Arbeitsstätte begann in Fort Monroe, nahe des Küstenortes Hampton in Virginia.

Man teilte ihn dem Offiziersstab von General David Parkins zu, der sich im militärischen Abwehrdienst bereits einen Namen im 1.Weltkrieg machen konnte. Ziel war es, Major Command Joe Marvin mit dem Diplomatischen Corps, also die Gesamtheit der politischen Vertreter, vertraut zu machen, wo sich auch der gesamte Geheimagentenapparat der Welt tummelte. Hier herrschten gewisse Spielregeln, an die man sich während diverser Empfänge zu halten hatte. Für Joe ein ungewöhnliches Pflaster. Er, als Indianer eines Reservates, sollte sich nun auf dem Glitzerparkett der Obersten Gesellschaft bewegen, sich diplomatisch ausdrücken, die Leute in ihrer Landessprache ansprechen, Informationen sammeln und mit einander verknüpfen. Für ihn als Nahkampfspezialist, verknüpft mit indianischer Gelassenheit und Disziplin, war dies eine gute Schule, um seine persönliche Taktik in der verbalen Auseinandersetzung  zu optimieren und weiter auszubauen. Der höfliche und ruhige Umgang mit den vielen internationalen Gepflogenheiten erhöhte schnell sein Ansehen, sodass man ihn gerne 1935 als Kulturattaché zur amerikanischen Botschaft nach Berlin schickte.

Vorerst letzter Urlaub?

 Im Mai des Jahres 1935 saß Major Command Joe Marvin im Zug nach Marysville im Snohomish County des US-Bundesstaat Washington. Bevor er seine neue Aufgabe als Kulturattaché in der US-Botschaft der Hauptstadt von Deutschland, Berlin, antrat, wollte er noch ein paar Tage in seiner Heimat, im Tulalip Indian Reservation, verbringen. Wer wusste schon, wann er in den nächsten Jahren ein paar Tage unbeschwerlichen Urlaub im Kreise seiner Familie verbringen konnte? Seit dem Tod seines Vaters galt er als Familienoberhaupt, nur, durch seine Aufgabe beim Militär war er nicht immer erreichbar, was ihn selbst nicht sehr befriedigte. Über diese wichtige Angelegenheit wollte er noch mit dem Ältestenrat sprechen.

Seine neue Aufgabe in Übersee, ein paar tausend Meilen entfernt, verlangte viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen, um sich unter dem neuen Nazi-Regime in Deutschland wirksam durchzusetzen. Aber er freute sich schon auf die erste, richtig große Aufgabe und natürlich auf die Stadt Berlin.

Bereits in seinem Studium hatte er viel über das Land, speziell über die Stadt Berlin gelesen. Sein neuer Chef, der Botschafter William Edward Dodd, wartete bereits auf seinen Amtsantritt, um mit ihm über die vielseitige deutsche Kultur zu diskutieren, oder sie in den vielen Theater, Museen oder Musikveranstaltungen zu erleben. Mr. Dodd studierte an der Universität Leipzig und war ein Kenner der dortigen Kulturlandschaft.

Joe schaute auf die vorbeiziehende Landschaft, die schroffen Felsenmassive, viele große und kleine Bergseen und drum herum die dichte Bewaldung, welche die Schönheit der nordamerikanischen Natur eindrucksvoll hervorhob. Er träumte von einem Ausritt mit seinen Pferden, die ihn sicherlich schon freudig erwarteten. Schon der Gedanke, mal wieder unbeschwert ohne Zeitlimit die Weite der Natur und die herrliche Bergluft zu schnuppern, verursachten bei ihm bereits die ersten Glücksgefühle. Er träumte oft von den Seen, den Flüssen, um dort zu angeln und zu jagen, keine Gedanken an wichtige Entscheidungen verschwenden und einfach mal ein paar Stunden in den Tag hineinzuleben.

Je näher sich der Zug der heimatlichen Gegend näherte, je mehr freute er sich auf seine Leute, auf seine Verwandten und Freunde.

Joe war ein kräftiger, vollaustrainierter Mann, 1,85 m groß, 28 Jahre alt, markantes Gesicht mit leicht hervorstehenden Wangenknochen, eine etwas gebogene Nase, dunkle Augen, volles schwarzes Haar, sein vollständiger indianischer Name hieß Yex´ela Calcalel, was so viel bedeutet wie: der Adler der Seen.  Unter den Indianern kannte man ihn wegen seiner scharfen Augen und der Sicherheit im Bogenschießen. Seine Mutter nannte ihn immer nur liebevoll Yex´ela. Sie trug stets sein Bild bei sich und zeigte es gerne herum.

Mit quietschenden Bremsen und einer dichten Wasserdampfwolke hielt der Zug vor dem kleinen Bahnhofsgebäude von Marysville, wo Joe den Zug verließ und nach seinen Verwandten Ausschau hielt.

 Es stiegen kaum Leute aus dem Zug und bald stand er allein vor dem tristen Bahnhofsgebäude, schaute auf die wenigen abgestellten Lastwagen vor der nahen Gastwirtschaft, oder die einspännigen Pferdewagen, deren Pferde mit gesenktem Kopf in der Nachmittagssonne dösten. Warum holte ihn keiner ab? Was war geschehen? Jerry ging langsam auf und ab und begann seine Schritte zu zählen, weil er diese Situation nicht ganz einschätzen konnte.