Lieb Vaterland - Manfred Wegener - E-Book

Lieb Vaterland E-Book

Manfred Wegener

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Beschreibung

"Lieb Vaterland" ist ein Sammlung von Originaldokumenten der deutschen Zeitgeschichte von 1874 bis 1959, die aus dem Nachlass einer ganz normalen Familie stammt und erst bei Auflösung der elterlichen Wohnung entdeckt wurde. Im Kern sind es Briefe, die während der beiden Weltkriege an die Front und in die Heimat geschrieben wurden. Außerdem sind Briefe und Berichte vorhanden, die aus der Zeit nach 1945 von ehemaligen Soldaten und Familienangehörigen stammen.

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Seitenzahl: 156

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Familien und Personen

1874 – 1914

1. Weltkrieg

Postkarten

„Soldatenbibliothek“

1919 – 1939

2. Weltkrieg

Postkarten von der Front

Postkarten und Briefe von zu Hause

Briefe von der Front

„Soldatenbibliothek“

Alte Kameraden (nach Kriegsende)

Die Verwandten in der Sowjetzone (DDR)

Vorwort

Alles fing an beim Auflösen der Wohnung der Eltern mit einem kleinen Koffer im Kleiderschrank. Er war prall gefüllt mit Papierunterlagen: Postkarten, gefüllte Briefumschläge in verschiedener Größe mit eng gefalteten Papieren, lose Bilder in kleinen Kartons, ein Sammelsurium ohne erkennbaren Zusammenhang.

Bei näherem Hinsehen ergab sich eine Sammlung über die letzten 147 Jahre Familien- und Zeitgeschichte. Die älteste Postkarte ist aus dem Jahr 1874, da gab es erst 4 Jahre überhaupt die Möglichkeit, Postkarten zu schreiben.

Auffällig sind insbesondere die zu Kriegszeiten geschriebenen Postkarten und Briefe, sowohl aus dem 1. als auch aus dem 2. Weltkrieg. Die beiden Generationen hatten auf ganz ähnliche Weise diese Zeiten durchlebt, nur mit anderen Vorzeichen: Im 1. Weltkrieg waren Paul und Gertrud Wegener schon verheiratet, während Gerhard und Ursula im 2. Weltkrieg das noch vor sich hatten.

Außerdem ergibt sich durch die vorgenommene Sortierung und Ordnung ein Einblick in die näheren Familienzusammenhänge und eine Dokumentation über die jeweiligen Zeitverhältnisse und damit eine Art Sittenbild der deutschen Gesellschaft. Interessant zu sehen sind die authentischen Dokumente und Unterlagen in Hinblick auf die jeweilige geschichtliche und gesellschaftliche Situation (Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazizeit und Nachkriegsdeutschland, BRD und DDR).

Zu den vorhandenen Dokumenten muß angemerkt werden, daß die Familie Buckler (Ursula Wegener, geb. Buckler) im Juli 1943 in Hamburg - Eimsbüttel im Lastropsweg ausgebombt wurde und damit alle bis dahin vorhandenen Unterlagen verbrannt waren.

Einige familienfremde Postkarten lassen sich mit Freundschaften, berufsbezogenem Ursprung oder dem vorhandenen Hobby des Briefmarkensammelns erklären.

Die Briefe an die Front überstanden das Ende des Krieges und die für Gerhard erst Mitte 1946 endende Gefangenschaft, was deren Erhaltungszustand erklärt. Später sind offensichtlich etliche Briefe aussortiert worden, was die lückenhafte Nummerierung der Briefe erklärt.

Die Sütterlinschrift wurde entziffert und damit lesbar gemacht, etwaige Deutschfehler inklusive.

Dem geneigten Leser wünsche ich eine von mir unkommentierte, erkenntnisreiche, teilweise vergnügliche aber auch dramatische und nachdenkliche Reise durch die Zeit- und Familiengeschichte und eine eindrückliche Schau durch die deutsche Geschichte dieser bewegten Jahre.

Gewidmet unseren Vätern und Müttern - unzensiert und authentischUns und den zukünftigen Generationen zur Lehre und Mahnung

Manfred Wegener

Januar 2022

Familie Wegener

Familie Langert

Familie Buckler

Im Namen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs

Wir Johann Albrecht

Von GOTTES Gnaden Herzog zu Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr u. Regent des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin,

bezeugen durch gegenwärtige Besitzurkunde, daß Wir dem Lehrer in Jörnstorf

Ahrens

Die Gedächtnißmedaille für den hochseligen Großherzog Friedrich Franz III in Grundlage der Statuten dieser Medaille verliehen haben.

Schwerin, den 21. April 1897

Auf Befehl Seiner Hoheit des Regenten der Ordenskanzler W Bülow

Gedächtnismedaille Großherzog Friedrich Franz III.

Gestiftet wurde die Medaille von Herzog-Regent Johann Albrecht am 21. April 1897 zur Erinnerung an den verstorbenen Großherzog Friedrich Franz III. Erhalten haben diese Gedächtnismedaille vor allem sein Gefolge und seine Dienerschaft sowie alle offiziellen Teilnehmer an der Beisetzungsfeier. Die Medaillen wurden in der Berliner Münze geprägt. Stückzahl ca. 3.200.

Herrn Georg Bitter Jena 19.6.1898

Bremen

Neustadtswall 30

Gruss aus Jena

Heil! In Wonne schwimmend heute und morgen.

In Tiefen! Euer Sohn

Gestatte mir auf Ihr Wohl einen guten Schluck.

Sich anschließend Ewert.

Herr und Frau Neubuckow den 6.1.1889

Wegener

Moitin

Zum frohen Familienereigniß herzlichen Glückwunsch und gutes Wohlergehen.

Sendet Dir

Deine Freundin

Lina Auer

(Gratulationskarte zur Geburt von Paul Wegener, * 02.01.1889)

An den Herrn Sandhagen 5.10.1899

Lotterie=Collekteur

E. Wegener

Wismar, Wilhelmsstraße 40

L. E. (Lieber Ernst)

Die Wurzeln erfolgen durch Westfahl am nächsten Sonnabend d. 7. Oktober. Du kannst sie empfangen. Ich weiß nicht wo Westfahl einkehrt. Unsere Kartoffelernte ist fertig, aber nur als Mittelernte ausgefallen. Sonst alles wohl.

Mehr als 1 Centner Wurzel habe ich nicht.

Jörnsdorf Dein V. Ahrens

Haak bekommt 50 Pf fürs Faß Wurzel, 8Faß gehen auf den Centner, nun rechnenach, was ich bekomme.

Herrn Lehrer Ahrens

1.1.1900 Jörnsdorf bei Sandhagen

Herzlichen Glückwunsch zum

Neuenjahr

Sendet Dir Dein Sohn

Ernst Wegener

Wismar / Januar 1900

Herrn Ahrens 27.9.1900

Lehrer

Jörnstorf Neubukow, Meckl.

Absender:

Christian Meissner

Grossherzogl. Hessischer Haupt – Kollektör

Darmstadt, Bismarkstrasse 41

Frau Munne 13.03.1900

Adresse Herrn Fritz

Bremen

Liebe Munne!

Wir sitzen hier alle recht vergnügt und senden dir liebe Grüße und Küsse

Dein Fritz

Dein Lüding das Lämmchen

Herrn E. Wegener 1.2.1901 Wismar

Dankwartsstraße 48 III

Lieber Vater!

Es ist all nicht so wie ich dir geschrieben habe. Wir kommen um 14. Tage da wir eher keine Zeit haben.

Bitte schreibe recht bald wie es dir geht.

Es grüßt dich

Dein Sohn

Hans

Kirchdorf d. 1.2.01

Bist du dann zu Hause?

Herrn Wegener Krusenhagen d. 13.3.02

Miethsbureau

Wismar

Schicken Sie mir sofort einen übrigen Knecht hierher, der alle Arbeit versteht.

Achtungsvoll

Schulze Möller

Wismar Festplatz 19.08.1903

An

Paul Wegener

p. A. Herrn Bäckermstr. Thormann

Wismar

Altwismarstraße

Herrn Blowatz 20.02.1903

Paul Wegener

Wismar

Villa Seestern (Lemkenhof)

Lieber Bruder!

Schicke mir bitte Montag eine Unterhose und meine Strümpfe, wenn sie fertig sind.

Mit besten Grüßen verbleibe ich

Dein Hans

Blowatz

20.2.03

Wismar Festplatz 23.8.1903

An

den Lehrling P Wegener

p. A. Herrn Bäckermstr. ThormannWismar

Altwismarsche Str.

L.P. (Lieber Paul)

Wir sitzen sehr fröhlich zusammen beim guten Bier.

Heinrich Adolf Martin

Herrn H. Jensen Kiel den 10.3.1907

per Adresse Karlsen

Bäckermstr. Garden

Schulstr No. I

Herrn Hansen sie werden höflichst gebeten morgen den 11 dieses Behufs Anprobe erscheinen zu wollen.

Achtungsvoll G. Buttgereit

Herrn Paul Wegener Jörnstorf, 3.2.1908

Bäckergeselle

Niendorf bei Hamburg

Lieber Freund!

Du bist mir gewiß ganz böse geworden, daß ich so lange nicht an dich geschrieben habe. Zu deinem Geburtstage wollte ich schreiben, aber dann habe ich Fritz den Auftrag gegeben dich für mich zu gratulieren. Es krankt hier furchtbar, denn es ist ja immer unbeständiges Wetter. Maurer Vick und Vick Schumlauer sind schon gestorben. Ich hatte es diesen Winter auch schon verschiedene Male im Halse. Einmal habe ich mich inwendig im Halse schneiden lassen.

Hans habe ich zum Geburtstag geschrieben, aber auch noch keine Antwort für mich. Käte hat den Husten etwas, sonst geht es uns gut, was ich auch von dir hoffe.

Besten Gruß von deinem Freunde Hans.

Frl. Rudelsburg, 09.06.1907

Gertrud Langert

p. Adr. Herrn

C. H. Kluge

Leipzig

Bayerische Str. 52 ptr.

Herzliche Grüße sendet

Dein Bruder

Kurt

An den Bäckergesellen Wismar, 06.02.1908

Paul Wegener

Niendorf b. Hamburg

Lieber Bruder!

In letzter Zeit läßt du ja gar nichts von dich hören bist du krank oder was ist es mit dir. Zu Hause sind sie auch alle krank Großvater die Wirtschafterin und Emma und haben alle drei den Doktor die Wirtschafterin und Emma sind schon wieder in Besserung die haben das Bett jetzt doch schon verlassen. Großvater liegt Sonnabend schon 14 Tage er ist aber auch schon wieder in Besserung wenn wir noch bischen gewartet hätten wär es Lungenentzündung geworden. Der Arzt sagte ist höchste Zeit daß sie kommen - - kommt auch noch jeden Tag. Sodann kann ich dir noch mitteilen das Onkel Evers aus Kirchdorf auf Poel sanft entschlafen ist. Mir geht’s sonst noch immer gut was ich auch von dir hoffe. Wollen hoffen das unser lieber Großvater das Bett bald wieder verläßt. Viele herzliche Grüße von Deiner Schwester

Anna Marie

Schreibe recht bald einmal wieder

An Wismar, 5.3.1908

den Herrn Bäckergesellen Paul Wegener Niendorf, Kreis Pinneberg

Lieber Paul!

Deine Karte hat mir viel Freude gemacht. So fahre fort mit deinen Ersparnissen, es wird dir selbst noch in deinen späteren Jahren viele Freuden bereiten. Du bist gewiß neugierig auf mein Befinden. Dieses hat sich in den letzten Tagen sehr gebessert zu meinem Vorteil. Essen und Trinken und auch die Pfeife schmecken in alt gewohnter Weise wieder. Ich habe in 3 Wochen das Bett hüten müssen. Es sah in unserem Grunde traurig aus. Denn unter der Wucht der Influenza brachen wir alle im Hause zugleich zusammen. Die Krankheit hat hier in dieser Gegend manche Opfer gefordert. Wie steht es mit dir hinsichtlich deiner Militärpflicht? Mußt dich schon in diesem Frühling einladen dazu? Ich weiß es nicht, versäume auch ja nichts. Neuigkeiten weiß ich dir mitzuteilen von hier nicht. Der liebe Gott erhalte dich mit Gesundheit. Deine beiden Schwestern sind gesund.

Wir grüßen alle freundlich.

Ich bin und bleibe dein alter Großvater

Fräulein Wartburg, d 18.08.1908

Gertrud Langert

bei Herrn C. H. Kluge

Leipzig

Borgwartsche Str. 52 pt. r.

Herzliche Grüße von der Wartburg u. aus Thüringen sendet Dir Dein Bruder

Kurt

Es ist hier großartig

Herrn New York, d. 23. Juli 1908

Paul Wegener

p. Adr. Herrn Bungeroth

Niendorf Kr. Pinneberg

Deutsches Reich

Herzlichen Gruß nach gut überstandener zweiten Reise sendet Dir Dein Freund

Fritz Brüschaber

Herrn Schenefeld, d. 4. Juni 1909

Paul Wegener

Adr. Herrn Schäfermeier, Bäckerm.

Altrahlstedt Lübeckerstr.

Lieber Freund!

Für deinen Brief besten Dank. Wenn es dir möglich ist, komme Sonntag nach Sagebiels Restaurant (Drehbahn) vormittags 9 ½ Uhr. (Niehaus) In der Hoffnung, daß wir uns am Sonntag wiedersehen schließt mit vielen Grüßen

Dein Theodor

Herrn Paul Wegener 21.06.1909

p. Adr. Herrn Bäckermeister

Schäfermeier Altrahlstedt

Lübeckerstr.

Lieber Bruder!

Deinen Brief habe ich erhalten wofür ich bestens danke. Sonst geht’s gut.

Von Anna erhielt ich auch ein Lebenszeichen.

Es grüßt Dich Dein Bruder

Hans

An Herrn Hamburg, 25.06.1909

Herrn Paul Wegener

Altrahlstedt Lübeckerstr.

Lieber Bruder.

Mit Freude ergreife ich die Feder an dich zu schreiben. Mir geht’s gut dasselbe hoffe ich auch von dir. Von Großvätterchen liegt nichts vor, hat er dir schon geschrieben? Du sagtest doch von Lose schicken bis jetzt habe ich noch keine erhalten. Übrigens teile dir mit das Onkel noch 3 Wochen hier ist bevor er seine Reise antritt. Ich werde dir dann mitteilen wann Onkel zu Hause wenn du kommst. Vorigen Sonntag war Grete zum Besuch und reiste am Montag wieder in ihre alte Heimat zurück.

Die schönsten Grüße von uns allen besonders von deiner dich liebenden Schwester

Anna Marie

Schreibe bitte bald wieder!

Dein Loos habe ich erhalten.

Herrn New York, d. 24.06.1909

Paul Wegener

verz. n. Altrahlstedt

bei Bäckermeister Schäfermeyer

Alt Rahlstedt

Deutsches Reich

Lieber Freund,

von meiner zweiten Reise auf dem Dampfer„Berlin“ sende ich Dir herzliche Grüße.Hast du eigentlich im vorigen Sommer einePotographie von mir erhalten?

Am Sonnabend geht´s wieder nach dem schönen Genua.

Hoffentlich geht es dir noch immer gut.

Dein

Fritz Brüschaber

Fräulein Leipzig, 08.07.1909

Gertrud Langert

p.A. Herrn Hugo Rögner

Lurup b. Altona

Liebe Trude!

Besten Dank für Deine Karten, es freut uns, daß es dir gefällt, bei uns ist alles wohl, in der Schule geht es gut und freue mich auf die Ferien.

Viele Grüße von uns allen

Dein Curt und Senta

Herrn Hamburg, 08.07.1909

Paul Wegener

Altrahlstedt

Lübeckerstr.

Lieber Bruder!

Möchte dich herzlich bitten komme Sonntag zu um 11 Uhr rüber ich bin den frei hoffentlich auch du. Ich habe Erlaubnis von Frau Steffen bekommen. Sie meinte die Gelegenheit würde sich sonst nie im Leben wieder finden solches zu sehen. Also schreibe bitte sofort wieder wie du darüber denkst.

Deine Schwester Anna Marie

Sonntag auch frei wird aber wohl nicht hingehen

Das Kreuz bezeichnet unser Haus.

Herrn Genua, d. 30. Aug. 1909 P. Wegener

p. Adr. Herrn Schäfermeyer

Alt-Rahlstedt Lübecker Str.

Kreis Stormarn

Deutsches Reich

Lieber Paul,

Deinen Brief habe ich hier mit bestem Dank erhalten, und freut es mich sehr, daß es dir gut geht. Ich schwelge hier in Früchten und Wein. Von deinem Bruder erhielt ich lange keine Nachricht.

Mir bestem Gruß

Dein Freund Fritz

An den Herrn Wismar, 21.07.1909

Paul Wegener

Altrahlstedt bei Hamburg

Lieber Paul!

Wir bekommen soeben Besuch von Herrn Thede und Herr Brüschaber. Herr Thede sagte ich sollte dir eine Karte schreiben und sagen das Onkel die Karte erhalten hat. Mehr muß ich nicht zuschreiben.

Viele Grüße von uns allen und

Deiner Dichliebenden

Schwester Emma

Herrn Hamburg, 26.10.1909

Paul Wegener

per Adr.

Herrn Bäckermeister Meier

Schenefeld Kr. Pinneberg

LieberBruder!

Vor allem meinen besten Dank für Deine liebe Karte. Ich habe daraus ersehen das dir´s gut geht. Ein gleiches kann ich auch von mir sagen. Es geht hier jetzt Eilig her alle Hebel setzen sich in Bewegung. Seit 14 Tagen hat schon jeder Tag sein bestimmtes Teil gehabt und noch immerzu. Die Hochzeit ist am 7. November. Fräulein ihre Wohnung ist jetzt fertig. Jetzt kann ich bei unserer Etgn Anfang machen. Die Hochzeit wird im Uhlenhorster Gesellschaftshaus gefeiert. Dem Anschein wird es großartig werden. Von Hause liegt nichts vor. Bruder Hans hat mir noch gar nicht von seiner neuen Stellung geschrieben. Ich weiß nicht wo er steckt. In der Hoffnung das du gesund und munter bleiben mögest verbleibe ich Deine liebe Schwester

Anna Marie Wegener

Ich bin des Schreibens müde. Schreibe

An Herrn Wismar, 29.03.1910

Paul Wegener

in Schenefeld Kr. Pinneberg

Lieber Paul!

Herzlichen Dank für die Karte wir haben uns sehr dazu gefreut. Hast du das Osterfest gut verlebt? Lieber Paul nun muß ich dir auch noch mitteilen wie es unserem Großvater geht. Großvater hat vierzehn Tage das Bett hüten müssen ist jetzt aber in guter Besserung und hofft in den nächsten Tagen das Bett wieder zu verlassen. Hans Brüschaber hat uns zu Ostern eine Karte gesandt, er fragt an ob du bei uns zu Besuch wärst er ginge nicht auf Urlaubsreise. Neuigkeiten weiß ich Dir nicht mitzuteilen. Herzliche Grüße von Herr und Frau Brüschaber. Und sei nochmals herzlich gegrüßt von Großvater Frau Schwester und von

Deiner Schwester Emma

Schreibe bitte bald einmal wieder!

An Herrn Hamburg, 20.05.1910

Paul Wegener

per Adr. Herrn Meier Schenefeld

Schenefeld Kr. Pinneberg

Wir treffen uns denn am Haupteingang bei Hagenbeck ½ 4 Uhr.

Lieber Bruder!

Deine liebe Karte habe ich erhalten. Und daraus erfahren, daß Großvater eine große Freude machen willst. Aber Brüderchen nun höre doch bitte meine bitte an. Ich habe nämlich Fräulein Petersen geschrieben wir wollten Sonntag nach Hagenbeck und auch schon Antwort zurück daß wir uns Sonntag treffen. Nun bitte ich dich herzlich doch hierher zu kommen. Hoffentlich paßt es deinem Freunde auch so verschiebe die Reise … mir zu liebe.

Herzlichen Gruß Deine Schwester Emma

Schreibe bitte umgehend darüber.

Herrn P. Wegener Genua, d. 10.05.1910

p. Adr. Herrn

Bäckermeister Meier

Schenefeld Bez. Hamburg

Lieber Paul,

wünsche Dir ein recht glückliches Pfingstfest u. sage Dir meinen besten Dank für Deine Karten. Hoffentlich wird es mir einmal vergönnt sein, dich als schneidigen Gardisten zu bewundern. Ich werde voraussichtlich am 1. Okt. Bei der Kaiserl. Marine mein Jahr abdienen. Mir geht es sonst sehr gut u. hoffe ich ein gleiches von Dir.

Mit bestem Gruß

Dein Freund Fritz Brüschaber

Fräulein Leipzig, 28.08.1910

Gertrud Langert

Altona

Diakonissenanstalt

Steinstraße 48

Liebe Trude!

Herzlichen Sonntagsgruß sendet Dir Deine

Mutter und Wilhelm.

Wollte ich könnte heute ein paar Stunden bei Dir sein. Hoffentlich geht es dir bald besser, daß du bald wieder nach hier kommen kannst.

Frau Kluge und die Kinder waren diese Woche schon ein paar Mal da sie möchten Dich auch wieder in ihrer Nähe haben. Herzlichen Gruß an Familie Rögner und Herr Andersen.

Nochmals Herzlichen Gruß

Deine Mutter

Frdl. Gruß Helene Schrom

Herzl. Grüße Dein Kurt

Fräulein Reinfeld 28.08.1910

Gertrud Langert

p. Adr. Diakonissen-Anstalt

Altona a/Elbe

Steinstraße 48

Eine recht freundlichen Gruß von einer Radtour nach Reinfeld sendet, sowie eine recht baldige Genesung wünschend

Ihr Hugo Wachmann

Willy Schildt

Fräulein Leipzig 17.09.1910

Gertrud Langert

z. Z. Diakonissen-Anstalt

Altona a/Elbe

Steinstraße 48

Meine liebe Gertrud,

die Zeit vergeht, noch 26 Tage und meine Freizeit ist zu Ende. Auf deinen Brief kommt Mutter sowohl als auch ich nochmal darauf zurück. Heute wünsche ich Dir nur von Herzen gute Besserung.

Bis auf weiteres verbleibe ich mit herzlichen an Dich

Dein Kurt

Herzl. Grüße von Mutter

Fräulein Brokstedt, den 16.09.1910

Gertrud Langert

z. Z. Diakonissen-Anstalt

Altona a/Elbe

Stein-Straße

Liebe Trude!

Hierdurch teile ich Dir mit, daß ich am Sonntag den 18.ds. Mts. nach dort komme.

Herzliche Grüße von Fam. Steffens.

Auf Wiedersehn

Dein Walter

Fräulein Leipzig Lindenau 21.09.1910

Gertrud Langert

Altona / Holstein

Diakonissen Krankenhaus

Meine liebe Gertrud!

Für Deinen lb. Brief sage ich Dir herzl. Dank. Daß ich dir mit dem Kuchen solch große Freude gemacht habe, freut mich selbst. Jetzt ist Mittwoch, Besuchzeit, also siehst du liebe Trude, wenn ich dich auch nicht persönlich besuchen kann, so bin ich in Gedanken doch bei dir. Besucht dich auch Klärchen noch oft, bitte sage ihr sehr innigen Gruß von mir.

Dich mein liebes Trudchen grüßt innigst Deine Otti

Herzliche Grüße von Mutter Ludwig

Abs. Ott. Schmidt, Leipzig Li , Diak. Str. 2

Frl. Ratzeburg, 14.07.1911

Gertrud Langert

p. Adr. Herrn Rögner

Lurup b. Altona a. Elbe

Herzl. Grüsse von hier sendet Ihnen sowie alle Bekannte

Ihr Hugo Wachmann

Desgl. freundl. Gruß D. Wachmann

Schenefeld, 25.09.1911

Herzlich geliebte Gertrud!

Schwelge auch noch heute im Nachgeschmack von Sonntag her und hoffe daß dies bei dir auch der Fall ist. Wenn wir erst zusammen leben, glaube dann bin ich der Seligste der Seligen.

Gestern abend empfand ich so recht die trostreiche Gemeinschaft des hl Geistes, warum sollte uns der liebe Gott auch nicht geben, wonach die Sehnsucht jeden Tag größer wird, und darin weiß ich mich eins mit dir in der Demut zu bitten, wir lassen dich nicht, du segnest uns denn. Nun freue ich mich daß Weihnachten dein lieber Bruder kommt, dies will ich ausnutzen. Bin überhaupt bis obenan voll Freude, morgen abend bitte ich dich, mir ein Stücklein zu begleiten und nicht gleich weglaufen, bitte, bitte.

In inniger Liebe grüßt und küßt dich

Dein Paul Wegener

Schenefeld, 09.09.1911

Herzlichgeliebte Gertrud!