Liebe rockt! Band 2: Herztod - Michaela Santowski - E-Book

Liebe rockt! Band 2: Herztod E-Book

Michaela Santowski

5,0

Beschreibung

Karina muss feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, ein gebrochenes Herz zu schützen. Denn da ist Jonas, Sänger der Schulband und absoluter Frauenschwarm. Jonas ist nicht nur verdammt attraktiv, sondern auch noch sympathisch und charmant. Ihre Wege kreuzen sich ständig. Um nicht wieder auf einen Sunnyboy hereinzufallen, schlägt Karina Jonas eine Freundschaft vor. Schließlich ist sie mit Anja auch befreundet und kann gut damit umgehen. Doch kann das wirklich gut gehen, wenn ihr Herz in seiner Nähe ständig verrücktspielt?

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Liebe rockt!

Band 2:Herztod

von Michaela Santowski

Die Serie „Liebe rockt!“ erzählt die Geschichte von Karina, die es liebt, wenn ihr Leben klar, logisch und strukturiert verläuft. Sie ist eine prima Schülerin und wird deshalb von Nele, der Schuldiva, gemobbt. Und obwohl sie sich zunächst nicht für Jungs interessiert, lässt sie sich auf eine – zum Schluss enttäuschende – Beziehung ein. Als auch die zweite Beziehung ein unliebsames Ende findet, erkennt Karina, dass man sich selber am besten schützen kann, indem man keinerlei Gefühle zulässt und wandelt sich immer mehr vom strebsamen Mauerblümchen zum männerverschlingenden Vamp. Doch kann sie ihre mühsam aufgebaute Fassade bis in alle Ewigkeiten aufrechterhalten oder beginnt sie schon beim nächsten Mann zu bröckeln?

Band 2: Herztod: Karina muss feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, ein gebrochenes Herz zu schützen. Denn da ist Jonas, Sänger der Schulband und absoluter Frauenschwarm. Jonas ist nicht nur verdammt attraktiv, sondern auch noch sympathisch und charmant. Ihre Wege kreuzen sich ständig. Um nicht wieder auf einen Sunnyboy hereinzufallen, schlägt Karina Jonas eine Freundschaft vor. Schließlich ist sie mit Anja auch befreundet und kann gut damit umgehen. Doch kann das wirklich gut gehen, wenn ihr Herz in seiner Nähe ständig verrücktspielt?

Die Autorin

Michaela Santowski, geb.1972, lebt mit ihrer Familie im Taunus. Ursprünglich stammt sie aus der Gegend um Hannover. Nach dem Abitur machte sie eine Lehre zur Hotelfachfrau in einem renommierten Hotel in Hannover. Im Jahr 2000 absolvierte sie einen zwei Jahre dauernden Fernlehrgang in Belletristik an der Axel Anderson Akademie in Hamburg. Aufgrund ihres Jobs als Flugbegleiterin zog sie 1998 nach Frankfurt. Sie hat bereits fünf Romane in Eigenregie veröffentlicht.

Ihr Motto: Man sollte immer über das schreiben, was man selber erlebt hat. Und wenn es nur ein ganz kleines Detail ist, das sich als roter Faden durch ein Buch ziehen kann. Nähere Infos: www.michaela-santowski.de

Copyright © 2016 mainbook Verlag, Gerd Fischer

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-946413-35-6

Lektorat: Gerd Fischer

Layout und Coverrechte: Lukas Hüttner

Besuchen Sie uns im Internet: www.mainbook.de

Zitierte Songs im Text:

Bed of roses von Bon Jovi

Picture von Kid Rock and Sheryl Crow

Can´t stop the feeling von Justin Timberlake

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Für Najib – du hast sie sehr glücklich gemacht! Du unddie Kinder, ihr wart ihre Welt.

Vergiss das nie!

1

Karina schlug die Augen auf. Sie fühlte sich, als hätte sie nicht eine Minute geschlafen. Seufzend schlug sie die Bettdecke zur Seite und blieb noch einen Moment benommen auf dem Bett sitzen. Sie hatte von Jonas geträumt, von seinen unglaublich blauen Augen, seinen dunklen Haaren, die immer so aussahen, als besäße er keinen Kamm, seinem durchtrainierten Körper, an dem nicht ein Gramm Fett war und seinem Tattoo, auf dem wegfliegende Vögel über dem Wort Hope zu sehen waren. Selbst im Traum hatte es sie in den Fingern gejuckt, einmal die Konturen der Vögel entlang zu streichen. Sie hatten wieder am Lagerfeuer gesessen und gemeinsam gesungen. Doch im Traum war sie nicht aufgestanden und gegangen. Sie hatten sich geküsst. Immer und immer wieder. Es waren so viele unterschiedliche Gefühle auf sie eingeprasselt – Verlangen, Sehnsucht, Wärme, Hingabe, Vertrauen –, es war kein Wunder, dass sie vollkommen unausgeschlafen war. Sie hörte ein Winseln vor ihrer Tür. Seufzend stand sie auf und ließ Davinci, ihre Labrador-Golden-Retriever-Mischung ins Zimmer. Sie bückte sich, um ihm durchs Fell zu streicheln. „Ich hoffe, deine Nacht war besser als meine, mein Großer.“

Davinci wedelte mit dem Schwanz und leckte ihr über die Hand.

„Ich putze noch kurz die Zähne, dann gehen wir joggen. Vielleicht bekomme ich so den Kopf frei.“

Kurze Zeit später band sich Karina ihre langen, blonden Haare locker zu einem Pferdeschwanz, schnappte sich die Leine sowie Davinci und verließ das Haus.

Im Park angekommen, zog Davinci nach rechts, während Karina nach links wollte.

„Hör zu, junger Mann!“, schimpfte sie. „Ich gebe hier den Ton an. Sonst wird das heute nichts mit uns.“

Davinci zeigte sich wenig beeindruckt und zog weiter in die entgegengesetzte Richtung. Seufzend blieb Karina stehen. Zu dieser frühen Stunde waren wenig Leute unterwegs. Außerdem zog sich der Himmel zu, was auf ein nahendes Gewitter hindeutete.

„Also gut. Ich mache die Leine ab. Aber du bleibst nicht an jedem verdammten Baum stehen. Sonst kann ich mein Training gleich vergessen.“

Als hätte Davinci sie verstanden, funktionierte dieses Arrangement ziemlich gut. Karina steigerte langsam ihren Lauf und als sie bemerkte, dass Davinci immer dicht hinter oder vor ihr war, verfiel sie in ihr gewohntes Tempo. Nach fünf Kilometern drehte sie um und lief den gleichen Weg wieder zurück. Am Anfang des Parks blieb sie stehen und verschnaufte kurz.

„Das war klasse, Davinci!“, lobte sie ihn und streichelte ihm über den Kopf. „Vielleicht können wir jetzt öfter mal die Leine weglassen.“ Sie beugte sich zu ihrem Hund, um ihn wieder anzuleinen. Doch da hatte sie die Rechnung ohne Davinci gemacht, der seine neu gewonnene Freiheit noch nicht aufgeben wollte. Wie ein Blitz schoss er rechts an ihr vorbei, direkt in ein Gebüsch. Karina blickte ihm verdutzt hinterher. Als er auf ihr Rufen nicht reagierte, wurde sie sauer. „Okay, Davinci. Du hast genau dreißig Sekunden, um aus diesem verdammten Gebüsch rauszukommen.“ Skeptisch sah sie in den Himmel, wo sich dunkle Regenwolken zusammen brauten. „Noch zwanzig Sekunden.“ Doch eigentlich war ihr jetzt schon klar, dass sie hinterher kriechen und ihn rausziehen musste.

„Welcher Teufel hat mich bloß geritten, dich loszumachen“, seufzte sie und band sich die Leine um die Hüften. „Das wirst du bereuen. Ich lasse Wurst aus dir machen!“, drohte sie. Dann sank sie auf die Knie und bog den ersten kleinen Ast zur Seite. In diesem Moment raste Davinci aus dem Gebüsch, sodass sie erschrocken zusammenzuckte. Die erste Erleichterung, nicht dort hineinkriechen zu müssen, verging schnell, als sie ihn wild kläffen hörte. Das bedeutete nichts Gutes. Während sie sich umdrehte, rief sie gleichzeitig seinen Namen. Wie nicht anders zu erwarten, sprang er wild bellend um einen Jogger herum. Karina schloss ergeben die Augen. Konnte der Tag noch schlimmer werden? Wie zur Antwort erklang vom Himmel ein tiefes, dunkles Grollen.

„Es tut mir so leid“, eilte sie auf den Jogger zu.

„Lassen Sie ihren Mistköter nicht von der Leine, wenn Sie ihn nicht im Griff haben!“

„Sie haben recht. Das wird mir nicht noch mal passieren.“

„Seien Sie froh, dass ich Sie nicht anzeige.“

Karina hatte die beiden mittlerweile erreicht und hielt Davinci am Halsband fest. „Ich kann mich gar nicht genug entschuldigen.“

Der Jogger zeigte ihr den Mittelfinger und lief weiter.

„Das ist aber auch nicht gerade die feine englische Art.“ Wütend blickte sie auf ihren Hund herab, der sie schwanzwedelnd ansah, als könne er kein Wässerchen trüben.

„Du kleiner Spinner. Was fällt dir bloß ein? Nicht nur, dass du einem harmlosen Jogger Angst machst, nein, du musst auch noch durch dieses elende Gebüsch kriechen. Du siehst aus wie ein Schwein. Wobei das das kleinste Übel ist“, fuhr sie nach einem erneuten Blick in die Wolken fort, „da wir sowieso gleich ordentlich den Hintern gewaschen kriegen. Das war das letzte Mal, dass ich dich frei laufen gelassen habe.“ Gerade, als sie sich herunterbeugte, um Davinci an die Leine zu nehmen und dabei kurzzeitig das Halsband losließ, sprang er auf und stürmte erneut von dannen.

„Mein Gott!“, explodierte sie. „Jetzt reicht es wirklich!“ Sie wirbelte herum. Davinci sprang mit seinen Dreckpfoten schwanzwedelnd an einem jungen Mann hoch. Na toll, dachte Karina. Jetzt muss ich auch noch die Reinigung bezahlen. Nie wieder kommt er von der Leine. Dann erkannte sie in dem jungen Mann Jonas. Er stand über Davinci gebeugt und kraulte ihn hinter den Ohren, was dieser sichtlich genoss.

„Festhalten!“, schrie sie und stürzte auf die beiden zu. Doch festhalten war gar nicht nötig, da Davinci sich auf den Rücken schmiss, damit Jonas ihm den Bauch kraulen konnte. Jonas lachte. „Der weiß genau, was er will.“

„Oh ja“, seufzte Karina und leinte ihn schnell an. „Und vor allen Dingen, was er nicht will.“

„Hi“, grüßte Jonas sie, während er sich aufrichtete. Karinas Herz setzte einen Moment aus, als er sie lächelnd anblickte. „Ich wusste gar nicht, dass du einen Hund hast.“

„Das ist Davinci“, räusperte sie sich. Soviel dazu, dass sie sich im Griff hatte. Jonas brachte sie nur mit einem Lächeln schon komplett aus der Fassung.

„Passender Name für den kleinen Macho.“

„Den hat er sich sozusagen selber gegeben, als er als Welpe erst durch meinen noch feuchten Tuschkasten und anschließend durch die Küche gelaufen ist.“

Davinci spitzte die Ohren, als wüsste er genau, dass es um ihn geht und blickte schwanzwedelnd von einem zum anderen.

„Tut mir leid.“ Karina deutete auf Jonas´ Jeans, die an den Oberschenkeln vollkommen von Davincis Pfoten verdreckt war.

„Macht nichts“, winkte Jonas ab. „Wir haben eine Waschmaschine.“

„Deine Mutter wird sich bedanken.“

„Seit ich achtzehn bin, muss ich meine Wäsche selber waschen. Ist also wirklich kein Problem.“

Karina war gegen ihren Willen beeindruckt.

„Wie geht´s dir?“, hörte sie ihn fragen.

„Gut.“

„Karina, ich wollte mich noch ...“ Weiter kam er nicht, da sie ein heller Blitz gefolgt von einem lauten Knall zusammenzucken ließ. Davinci winselte und presste sich an Karinas Beine, als der Himmel urplötzlich die Schleusen öffnete und sie von einer Sekunde auf die andere pitschnass wurden. Jonas ergriff Karinas Hand und zog sie in Richtung Gebüsch. Dort bückte er sich und rief: „Folgt mir!“

Karina blieb nichts anderes übrig, als Jonas hinterher zu kriechen und Davinci mitzuziehen. Na toll. Letztendlich landete sie also doch im Gebüsch.

Als sie auf der anderen Seite rauskam, stellte sie fest, dass dort eine Art Lichtung war, in deren Mitte ein Unterschlupf stand. Jonas ergriff wieder ihre Hand und zog sie dorthin. Trotzdem waren sie klitschnass, als sie dort ankamen. Davinci schüttelte sich und rollte sich danach völlig entspannt in einer Ecke zusammen.

„Ich wusste gar nicht, dass hier ein Unterstand ist.“

„Das wissen nicht viele“, antwortete Jonas.

„Ich will gar nicht wissen, woher du das weißt“, witzelte Karina und wrang ihr T-Shirt aus. Gott sei Dank hatte sie ein dunkles Oberteil zum Joggen angezogen. Im Gegensatz zu Jonas, der genauso gut nichts obenrum hätte anhaben können, was sie mit einem kurzen Seitenblick feststellte. Warum mussten ihre Hormone bloß immer verrücktspielen, wenn sie in seiner Nähe war? Bis vor kurzem hatte sie nicht mal gewusst, dass er überhaupt existierte.

„Was genau unterstellst du mir denn damit?“ Er blickte sie mit perfekter Unschuldsmiene an.

„Ach nichts. Bin ja froh, dass du das hier kennst. Bis Davinci und ich zu Hause gewesen wären, wäre ich nass bis auf die Unterwäsche.“

„Sieht nicht so aus, als würde es bald aufhören“, stellte Jonas mit einem Blick in den düsteren Himmel fest.

„Na klasse.“

„Wenigstens ist es nicht kalt. Sonst würden wir uns eine fette Erkältung einfangen.“ Während er sprach, hob Jonas sein T-Shirt ein wenig an, um es auszuwringen. Dabei erhaschte Karina einen kurzen Blick auf seinen flachen Bauch. Wieder verspürte sie den Wunsch, ihn zu berühren, zu fühlen, wie er sich anfühlte. Entschlossen blickte sie zur Seite. Das lag nur daran, dass er so verdammt gut aussah.

Um etwas zu tun zu haben, bückte sie sich und zog Turnschuhe und Socken aus. Dann ließ sie sich auf den Boden gleiten, lehnte sich an die Wand und streichelte abwesend durch Davincis Fell. Jonas setzte sich neben sie.

„Karina. Was ich dir vorhin sagen wollte, bevor wir sozusagen gemeinsam geduscht haben“, er verzog seinen Mund zu einem schiefen Lächeln, „es tut mir leid, was am Feuer passiert ist. Ich wollte wirklich nur mit dir singen.“

„Schon gut“, winkte sie ab. „Eigentlich war ja nichts. Jedenfalls nichts Wildes.“

„Klar“, spottete Jonas. „Wenn man mal davon absieht, dass die Luft geknistert hat wie ein ganzes Elektrizitätswerk.“

Karina sagte nichts. Jonas griff nach ihrer Hand. Sofort spürte sie wieder diese Anziehungskraft. Sie sah zu ihm auf.

„Karina ...“, begann er. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und näherte sich ihr langsam. Automatisch öffnete Karina leicht ihre Lippen und legte den Kopf in den Nacken. Als sie bereits seinen Atem auf ihren Lippen spüren konnte, klingelte plötzlich sein Handy und ließ beide zusammenfahren.

„Mist“, fluchte er und begann, in seiner Hosentasche zu wühlen. Nach einem Blick auf das Display seufzte er und meldete sich dann mit den Worten: „Hey, Baby.“

Karina fühlte sich, als hätte ihr jemand mit der Faust in den Magen geschlagen. Ihr blieb wortwörtlich die Luft weg. Sie hatte es gewusst. Er spielte nur.

„Nein. Das schaffe ich nicht“, hörte sie ihn sagen.

Wie dämlich kann ein Mensch nur sein, zweimal auf den gleichen Typ Scheißkerl reinzufallen? Ob er nun Martin oder Jonas hieß, die Intention war die gleiche: so viele Frauen wie möglich flach legen. Allerdings war sie bei Jonas offenen Auges in diese Situation geraten, während sie bei Martin absolut arglos gewesen war. Sie musste weg, ehe sie noch tiefer in diesem Chaos versank.

Sie begann, sich ihre Schuhe wieder anzuziehen. Fragend blickte er sie an. „Hör zu, Baby“, sprach Jonas weiter in sein Telefon, während er Karina nicht aus den Augen ließ. „Ich melde mich später bei dir. Ist im Moment schlecht.“ Dann legte er einfach auf, ohne auf eine Antwort zu warten. „Was hast du vor?“, fragte er.

„Wir sind doch sowieso schon nass. Da kommt es nicht mehr drauf an. Und ich muss echt dringend nach Hause.“ Demonstrativ sah sie auf ihre Uhr.

„Warte. Ich komme mit.“

„Das musst du nicht“, lehnte sie ab. „Ich kenne den Weg.“ Er sollte bloß nicht mitkommen. Jonas benahm sich, als hätte er nicht gerade vorgehabt, sie zu küssen und wäre nur durch einen Anruf seiner aktuellen Gespielin davon abgehalten worden. Karina hätte kotzen können.

„Ich möchte aber.“ Er ließ sich anscheinend nicht überzeugen. Karina zuckte mit den Schultern und verließ dicht gefolgt von Jonas den Unterschlupf. Davinci war zwar nicht gerade begeistert, trottete aber hinterher.

„Du hast nicht gesagt, ob du meine Entschuldigung annimmst“, stellte Jonas fest, nachdem sie durch den ganzen Schlamm gewatet waren und endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten.

„Alles gut.“

Prüfend sah er sie von der Seite an. „Klingt nicht so.“

Karina blieb stehen. Wenn sie ehrlich war, war es nicht seine Schuld, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Typen wie er waren eben einfach unbedarft, machten sich keine Gedanken darüber, wie andere sich fühlten. Anja hatte sie gewarnt. Keine Gefühle. So direkt hatte sie es zwar nicht gesagt, aber es war das, was sie gemeint hatte. Der Regen tropfte von Karinas langen Haaren. Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn und fasste einen Entschluss. „Hör zu, Jonas ...“, begann sie. Seine Hand fuhr sanft über ihre Wange und klemmte eine weitere Strähne hinter ihr Ohr. Karina schluckte. Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. Sie räusperte sich. „Ich denke, wir beide sollten einfach Freunde sein.“

„Meinst du?“, flüsterte er und sah sie dabei so intensiv an, dass ihr ganz schwindelig wurde. Wie einfach war es, in diesen blauen Augen zu versinken. Er spielt nur, er spielt nur, er spielt nur. Aber darin war er so verdammt gut! Sie straffte die Schultern, blickte ihm direkt in die Augen und sagte mit fester Stimme: „Meine ich.“

„Ich war noch nie mit einer Frau einfach nur befreundet“, stellte er fest. Dann legte er den Kopf schief, runzelte die Stirn und entgegnete: „Kommt auf einen Versuch an.“

2

Wie geht es dir? Lust auf einen Kaffee ☺

Karina saß auf ihrem Bett und las Anjas Nachricht, die gerade auf ihrem Handy aufpoppte.

Gute Idee. Nachdem ich mit Jonas geduscht habe, wäre ein Kaffee jetzt genau das richtige.

Sie drückte auf ‚senden‘ und bedauerte zutiefst, Anjas Gesicht beim Lesen der Nachricht nicht sehen zu können.

WAS??????

Karina grinste. Und weiter ging´s. Während der Dusche haben wir beschlossen, einfach nur Freunde zu sein.

War er doch sooooo schlecht ☹ kam es prompt zurück. Karina lachte laut auf. Damit hätte sie eigentlich rechnen müssen.