Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Versicherungs-Revolution für dein Leben Wir alle sind auf Versicherungen angewiesen und werden unser gesamtes Leben, mal mehr und mal weniger, damit zu tun haben. Dieses Buch führt dich auf einfache und verständliche Art und Weise durch den Versicherungsdschungel und verändert deine Sicht auf Versicherungen radikal. Du erhältst ein auf dich zugeschnittenes Absicherungskonzept, augenöffnende und sofort umsetzbare Tipps & Strategien, klar verständliche Erklärungen sowie praktische Ratschläge mit den du dauerhaft "lieber richtig statt überversichert bist". Nach dem Lesen des Buches wirst du mit jedem Versicherungsvertreter auf Augenhöhe über das Thema sprechen können und bist somit vor wilden Versicherungsvertretern und dubiosen Verträgen geschützt. Noch nie war dir Versicherungen so klar wie jetzt!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 141
Veröffentlichungsjahr: 2024
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
EINFÜHRUNG
Warum dieses Buch wichtig ist
Die Entstehungsgeschichte der Versicherungswirtschaft.
DER IRRGLAUBE DER ÜBERVERSICHERUNG
Warum die meisten Menschen überversichert sind
Wie sich Überversicherung auf deine Finanzen auswirkt
Das Fussballfeld
Das 3-Konten-Modell
DIE RICHTIGE VERSICHERUNG FINDEN
Warum Familie und Freunde nicht immer die besten Ratgeber sind.
Die Versicherungspyramide
Welche Versicherungen du wirklich brauchst
Absolut sinnlose Versicherungen
Lieber RICHTIG statt überVERSICHERT
Versicherungskonzept für junge Leute
Versicherungskonzept für Menschen mitten im Leben
Versicherungskonzept für „Ü50“
Versicherungskonzept für Rentner
Versicherungskonzept für Selbstständige
Versicherungskonzept für Kinder
Wie du den passenden Versicherungsschutz ermittelst.
So erstellst du deinen Altersvorsorgeplan
Wie du deine Versicherungen optimierst
Versicherungsirrtümer, denen du nicht auf den Leim gehen solltest
DEN RICHTIGEN ANBIETER FINDEN
Warum du einen Versicherungsvermittler brauchst!
Worauf solltest du bei der Wahl eines Versicherungsvermittlers achten?
Wann ist eine Versicherung eine gute Versicherung?
Was du beim Abschluss einer Versicherung beachten solltest
FAZIT
Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
EINFÜHRUNG
Wir alle sind auf Versicherungen angewiesen und werden unser gesamtes Leben, mal mehr und mal weniger, damit zu tun haben. Und wenn es nach mir gehen würde, dann würden auch alle Schüler ab der 10. Klasse, spätestens aber in der Berufsschule oder im Studium zu diesem Thema unterrichtet werden.
Man, das wäre super. Alle wären viel besser informiert, es wären viel mehr Menschen richtig versichert und würden im Schadenfall viel schneller und reibungsloser zu ihrem Geld kommen. Gleichzeitig würden die schwarzen Schafe vom Versicherungsmarkt verschwinden, da sie kein leichtes Spiel mehr hätten. Einfach alle würden davon profitieren!
Sich um Versicherungen zu kümmern, verhält sich wie mit der Zahnpflege. Du brauchst dich nicht darum kümmern, aber früher oder später holt es dich ein und entweder kannst du dann noch was retten oder es ist zu spät.
Nur, es ist doch tatsächlich so, dass die meisten grundsätzlich keine Lust haben, zum Zahnarzt oder in diesem Fall zum Versicherungsvertreter zu gehen. Dass es aber wichtig ist, wissen wir eigentlich alle.
Der Unterschied zwischen den Zahnärzten und Versicherungsvertretern ist allerdings ihr Ruf. Während der Zahnarzt ein hohes Ansehen genießt, gehört der Job des Versicherungsvertreters jährlich zu den unbeliebtesten Deutschlands.1
Dabei habe ich mich ganz bewusst in der 9. Klasse für genau diese Arbeit entschieden, nachdem mir im Schülerpraktikum bei einem Kundenbesuch der Wert eines guten Versicherungsvertreters schlagartig bewusst geworden ist.
Ab diesem Zeitpunkt war es mir klar: Ich werde Versicherungsvertreter! Ein ziemlich ungewöhnlicher Berufswunsch für einen 14-Jährigen. Er sollte sich als richtig erweisen. Im Laufe des Buchs gehe ich näher auf diesen besagten Kundentermin ein.
Seit 2003 in der Branche und seit 2008 auf selbstständiger Basis verkaufe ich nun die wichtigen Versicherungen, die den Menschen finanzielle Sicherheit bieten. Und das mit Leidenschaft aus Herz und Seele. In über 15 Jahren Selbstständigkeit habe ich schon so gut wie jeden Schaden miterlebt. Dabei sprechen wir immer von „Schaden“, egal ob es sich um einen Feuerschaden handelt oder eine Krankheit des Kunden, die zu einer Berufsunfähigkeit führt. Besser wäre aber, von Schicksalsschlägen zu sprechen! Klar, wenn drei Dachpfannen durch einen Sturm beschädigt sind, ist es noch lange kein Schicksalsschlag, aber wenn dein Haus niedergebrannt ist, dann schon. Oder wenn du als Haupternährer durch einen schweren Unfall oder durch eine schwere Krankheit nicht mehr arbeiten kannst, somit kein Einkommen mehr erzielst und du mit deiner Familie in finanzielle Nöte gerätst, ja dann reden wir vom Schicksalsschlag. In solchen Momenten muss eine Versicherung für dich da sein und ihr Versprechen einhalten. Und genau darum geht es hier in diesem Buch, mit meiner Hilfe bist du „lieber RICHTIG statt überVERSICHERT”. Denn dieses Buch hilft dir dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Wahl oder den Abschluss einer Versicherung geht.
Du lernst in diesem Buch…
» zwischen den wichtigen und unwichtigen Versicherungen zu unterscheiden.
» worauf es beim Abschluss einer Versicherung ankommt.
» wie du unnötige Kosten vermeidest und du erhältst Tipps, mit denen du dauerhaft Geld einsparst.
» deine Absicherung so aufzubauen, dass du die Garantie hast, im Schadensfall auch tatsächlich zu deinem Geld zu kommen.
Denn darum geht es doch eigentlich immer. Am Ende soll die Versicherung auch wirklich bezahlen.
Ich habe nur eine Bitte an dich: Wenn dir dieses Buch gefallen hat, wenn es dir weitergeholfen hat, dann empfehle es gerne deinen Freunden und Bekannten weiter. Damit hilfst du mir bei meiner Vision. Denn ich wünsche mir nichts mehr, als dass unsere Branche den Ruf und den Stellenwert in der Bevölkerung bekommt, den der Job verdient. Nämlich einen sehr guten! Und was hilft am besten, um der gesamten Branche zu einem besseren Ruf zu verhelfen?
Aufklärung!
Denn Aufklärung ist gelebter Verbraucherschutz.
Wenn du dann noch wie ich die Schicksalsschläge der Menschen miterlebst und siehst, wie ihnen dann eine passende Versicherung weiterhilft und sie vor dem finanziellen Ruin bewahrt, dann merkst du, wie wichtig und wertvoll Versicherungen im Leben wirklich sind.
Und in solchen Momenten zu sehen, dass durch meine Arbeit diesen Menschen geholfen wird, macht mich sehr glücklich und stolz, so einen wunderbaren Beruf ausüben zu dürfen.
Ich sagte dir bereits, dass ich viele Leistungsfälle schon erlebt habe. Und von meinem emotionalsten Fall möchte ich dir berichten. Dieser Fall hat mich so sehr mitgenommen, dass er mich bis heute täglich motiviert, Gas zu geben und Aufklärungsarbeit zu leisten. Vor knapp zehn Jahren kam meine Mitarbeiterin Jenny zu mir hoch ins Büro und wirkte betrübt. Sie sagte, ich sollte unbedingt mal Frau Schneider (Name geändert) anrufen, denn irgendwas stimmte nicht. Am Telefon berichtete mir Frau Schneider mit gebrochener Stimme, dass sie an Krebs erkrankt sei und nicht wisse, ob sie das überlebe. Schließlich brach sie in Tränen aus und beichtete mir, dass sie wegen der Krankheit jetzt auch noch massive finanzielle Sorgen plagen. Frau Schneider war selbstständige Kauffrau und verdiente nur Geld, wenn sie auch arbeitete. Durch die Krankheit erzielte sie somit überhaupt kein Einkommen. Aber die Ausgaben liefen weiter. Ihre größte Sorge jedoch war es, ihr Häuschen am Waldstück und alles, was sie sich aufgebaut hat, zu verlieren. Den finanziellen Ruin zu erleiden.
In diesem Moment sagte ich ihr mit voller Euphorie, dass sie doch eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat. Genau für solche Fälle haben wir sie doch abgeschlossen. Ich war so happy, weil ich ihr helfen konnte, ihr sozusagen unter die Arme greifen und die Last der finanziellen Sorgen abnehmen konnte. Sodass sie sich dann voll und ganz auf die Genesung konzentrieren konnte. Wir müssten nur die versicherte Leistung beantragen. Wir bereiten alles vor und den restlichen Papierkram machen wir dann gemeinsam. Doch dann bremste sie mich in meiner Euphorie: „Ja, Herr Walter, aber ich kann das nicht”. „Wie, das können Sie nicht? Genau dafür haben Sie die Versicherung doch abgeschlossen und Sie müssen auch nicht viel machen, ich regel das alles für Sie“, erwiderte ich. „Ich kann das trotzdem nicht,“ sagte sie erneut.: „Wenn wir den Antrag jetzt stellen und von der Versicherung dann eine Ablehnung bekommen oder die machen eine Hinhalte-Taktik, dann verkrafte ich das nicht. Denn dann weiß ich nicht, wofür es sich überhaupt noch lohnt, gegen die Krankheit anzukämpfen. Mit dem Wissen, dass nach der Krankheit nur noch ein Scherbenhaufen übrig bleibt und ich alles verliere, habe ich keine Kraft, den Krebs zu besiegen.“ Diese Aussage traf mich wie ein Schlag.
In dem Moment wurde mir so richtig klar, wie wichtig die finanzielle Absicherung wirklich ist und wie wichtig eigentlich meine Arbeit ist. Es ist meine Aufgabe, die Menschen auf mögliche Risiken hinzuweisen und gegen falsche Annahmen anzukämpfen. Denn in vielen Beratungen zum Thema Arbeitskraftabsicherung kriege ich zu hören. „Ach, wenn ich krank bin und nicht mehr arbeite, dann brauche ich sowieso kein Geld. Ich kann dann ja eh nichts machen.”
Nein! Genau das Gegenteil ist der Fall und dieser Fall hat es mir auf heftige Art und Weise gezeigt.
Wir beendeten das Gespräch, dennoch konnte ich diese Aussage einfach nicht akzeptieren. So fuhr ich einige Tage später direkt zur Kundin nach Hause und klingelte an ihrer Tür. Als mir niemand öffnete, hörte ich ein Geräusch, kommend aus ihrem Garten. Also blickte ich um die Ecke und sah Frau Schneider dort sitzen. So unterhielten wir uns an diesem wunderbaren Sommertag über ihre schreckliche Situation und die Notwendigkeit, den Antrag tatsächlich stellen zu müssen. Ich konnte Frau Schneider überzeugen und versicherte ihr, sämtliche Unterstützung zu geben, die mir möglich ist.
Die Versicherungsleistung haben wir dann beantragt, den Papierkram zusammen erledigt und dann habe ich jeden Tag gehofft, dass alles glatt durchläuft und sie das Geld schnellstmöglich erhält. Nach einigen Wochen war es dann so weit, ich hatte die Zusage aus der Leistungsprüfung telefonisch erhalten und teilte die frohe Botschaft sofort mit Frau Schneider. Einige Tage später hat sie dann eine größere Summe überwiesen bekommen. Das waren die monatlichen Renten, die ihr seit Krankheitsbeginn zustanden. Ab diesem Zeitpunkt hatte Frau Schneider wieder ein monatliches Einkommen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung und konnte so die laufenden Kosten decken. Die finanzielle Last war weg. Und ich war in dem Moment der glücklichste Mensch auf Erden. Ich war glücklich, dass Frau Schneider damals die Versicherung abgeschlossen hat und ich war glücklich, dass sie jetzt so wertvoll für sie war. Ich fühlte mich wie ein Held. Seitdem habe ich noch viel mehr Herzblut in meine Arbeit gesteckt und sehe es seitdem als meine Aufgabe an, die Menschen darüber aufzuklären, zu helfen und den Fokus auf die wichtigen Versicherungen zu richten.
Also bitte, teile das Buch so oft es geht und hilf deinen Freunden und Bekannten „lieber RICHTIG statt überVERSICHERT” zu sein.
1https://de.indeed.com/karriere-guide/jobsuche/unbeliebte-berufe
Versicherungen haben eine lange Geschichte und sind eng mit dem Handel und den Handelswegen verbunden. Bereits im alten China und im antiken Griechenland gab es erste Formen von Versicherungen. Im alten China gab es beispielsweise ein System, bei dem Handelsschiffe auf einer Route durch verschiedene Häfen fuhren und dabei von lokalen Kaufleuten unterstützt wurden. Diese Kaufleute versicherten die Schiffe gegen Verluste, die während der Reise entstehen konnten.
Im mittelalterlichen Europa entstanden sogenannte Zünfte, die sich als Vorläufer von Gewerkschaften verstehen lassen. Die Zünfte hatten auch eine Art Versicherungssystem, bei dem sich die Mitglieder gegenseitig unterstützten, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten durch Todesfall, Krankheitsfall, Raub, Viehsterben oder Brandfall gerieten. Im Laufe der Zeit entstand so eine erste Form der Lebens- und Sachversicherung.
Die erste moderne Versicherungsgesellschaft wurde 1666 in London gegründet. Die „Feuerkasse“ hatte zum Ziel, die finanziellen Folgen von Bränden zu mindern. In Deutschland wurde im Jahr 1676 die erste städtisch garantierte Feuerkasse in Hamburg gegründet. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entstanden weitere Versicherungsgesellschaften in fast allen deutschen Staaten.
In Deutschland nahm das Versicherungsrecht im 17. und 18. Jahrhundert eine bis dahin noch unbekannte Form der Lebens-, Postfracht-, Brand- und Rückversicherung an. Das preußische allgemeine Landrecht von 1794 enthielt bis dahin bereits 425 versicherungsrechtliche Vorschriften.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts setzte sich das Konzept der Versicherung in der Bevölkerung immer mehr durch. Die Industrialisierung führte zu einem Anstieg von Risiken, die Menschen versichern wollten. In Deutschland wurde 1852 die erste Lebensversicherungsgesellschaft gegründet, die sich speziell auf die Absicherung von Hinterbliebenen konzentrierte.
Unter Bismarck wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland die Sozialversicherung für jeden Arbeitnehmer eingeführt. Die staatlichen Pflichtversicherungen (Unfallversicherung in Betrieben, sowie Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) wurden von arbeitnehmerverwaltenden Anstalten getragen.
Im 20. Jahrhundert wurde die Versicherungsbranche immer wichtiger und umfangreicher. Die beiden Weltkriege hatten einen starken Einfluss auf die Versicherungswirtschaft, da sich viele Risiken veränderten und die Versicherungsgesellschaften sich darauf einstellen mussten. In der Nachkriegszeit setzte sich die Expansion der Versicherungswirtschaft fort. Neue Versicherungsprodukte wurden entwickelt und der Markt internationalisierte sich.
Heute ist die Versicherungsbranche ein wichtiger Teil der Wirtschaft und des sozialen Netzes. Menschen versichern sich gegen eine Vielzahl von Risiken, um sich finanziell abzusichern und ihre Existenz zu schützen. Die Versicherungsbranche entwickelt sich weiter und passt sich den veränderten Risiken an, die durch Klimawandel, Technologie und gesellschaftliche Veränderungen entstehen.
Bitte benutze hier ein extra Blatt Papier.
DER IRRGLAUBE DER ÜBERVERSICHERUNG
Der Zweck von Versicherungspolicen besteht darin, uns gegen finanzielle Verluste abzusichern und im Schadensfall zu unterstützen. Allerdings entscheiden sich zahlreiche Menschen für Versicherungen, die in Wirklichkeit nicht nötig sind, wodurch sie unnötigerweise hohe Beiträge entrichten.
Ein wesentlicher Faktor dafür ist die mangelnde Kenntnis im Bereich der Versicherungen. Viele sind sich unsicher, welche Versicherungsarten sie tatsächlich benötigen und entscheiden sich deshalb für eine Vielzahl von Versicherungen, um in jeglicher Situation geschützt zu sein. Ein typisches Beispiel wäre jemand, der für sein Gebäude unbedingt eine Glasversicherung abschließt, aus Sorge eine Scheibe könnte beschädigt werden. Auch wenn es hier und da Sinn ergibt, eine Glasversicherung abzuschließen, ist die Motivation in meinem Beispiel die falsche. Denn hier wird aus Sorge einer Beschädigung einer Scheibe eine Versicherung abgeschlossen. Befasst man sich aber etwas intensiver mit den Folgen einer Beschädigung, so wird man feststellen, dass die Angst unbegründet ist und man gut und gerne auf eine Glasversicherung verzichten kann. Denn ein möglicher Schaden steht oft in keinem Verhältnis zum zu zahlenden Beitrag. Aber darauf gehen wir später noch ein.
Nachweislich lassen wir uns Menschen ja zu sehr von unseren Emotionen leiten, statt rational über den Sinn oder Unsinn dieser Versicherung nachzudenken. So ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass du eine bestimmte Versicherung abschließt, viel höher, wenn du jemanden im Bekannten- oder Freundeskreis hast, dem ein bestimmter Schaden entstanden ist. In der Versicherungsagentur, wo ich von 2003 bis 2006 gelernt habe und anschließend bis 2008 als Kundenberater tätig war, hatten wir sehr viele Landwirte versichert. Und für Landwirte gibt es eine sogenannte Pflanzenversicherung, die ihre Felder bzw. ihre Pflanzen unter anderem gegen Hagelschäden versichert. Wenn eine Jungpflanze durch ein Hagelereignis beschädigt wird, stirbt sie und wächst nicht weiter. Dadurch hat der Landwirt Einkommenseinbußen, gegen die er sich versichern kann.
Eines Tages sagte mein damaliger Chef zu mir, dass es mal wieder an der Zeit wäre, dass in der Region ein ordentlicher Hagel runterkommt. Zuerst verstand ich es nicht genau, denn Schäden bedeuten für die Versicherungen mehr Ausgaben und für uns in der Agentur viel Arbeit. Doch dann erklärte er es mir. Denn wenn lange kein Ereignis stattfand, fingen die Bauern an, die Pflanzenversicherungen zu kündigen. Sobald aber ein stärkerer Hagelschauer herunterkam, standen die Kunden Schlange, um neue Pflanzenversicherungen abzuschließen. Dieses Beispiel zeigt gut auf, wie wir Menschen ticken und dass wir uns oft von äußeren Umständen, Ereignissen und Erfahrungen beeinflussen lassen. Man kann auch sagen, dass wir uns manipulieren lassen. Dabei wäre ein rationaler oder kaufmännischer Blick auf den Sinn oder Unsinn solch einer Versicherung sehr hilfreich und einige würden sicherlich zu dem Entschluss kommen, dass hier und da solch eine Absicherung eher unnötig ist.
Manche Versicherungsvertreter könnten auch unrichtige oder überhöhte Angaben über Versicherungen machen, um mehr Abschlüsse zu erreichen. Sie verbreiten eventuell unnötig Angst und Schrecken und unterstreichen den Nutzen von Zusatzversicherungen, um den Gewinn zu erhöhen. So neigt man schnell dazu, mehr Versicherungen abzuschließen, als tatsächlich gebraucht werden. Leider gibt es immer noch diese schwarzen Schafe in unserer Branche. Denen und vor allem den schwarzen Schafen aus den 80er und 90er Jahren verdanken wir diesen wunderbaren Ruf. Glücklicherweise werden diese immer weniger, wie eine Umfrage aus dem Jahr 2020 beweist. Mittlerweile sind 81 % der Menschen mit ihrem Versicherer zufrieden.2 Ein Wert, auf dem man aufbauen kann.
2https://www.versicherungsbote.de/id/4896133/Deutsche-sind-mit-Versicherungen-zufrieden/
Wenn du zu viele Versicherungen abschließt, wirkt sich das natürlich negativ auf deine Finanzen aus. Eine offensichtliche Auswirkung von Überversicherung sind höhere monatliche Ausgaben. Wenn du mehr Versicherungen hast, als du benötigst, musst du entsprechend höhere Prämien zahlen. Und das führt schnell zu hohen, unnötigen Ausgaben.
Somit hast du weniger Geld, um in andere wichtige Finanzbereiche wie Altersvorsorge und Vermögensaufbau zu investieren. Denn die Ausgaben für unnötige Versicherungen sind Kosten. Steckst du das Geld lieber in die Altersvorsorge oder deinen Vermögensaufbau, dann handelt es sich um Investitionen. Du vermehrst dein Geld, statt es zu reduzieren.
Zu hohe Ausgaben für unnötige Versicherungen können sich außerdem negativ auf deine Kreditwürdigkeit auswirken. Die hohen Prämien können es schwieriger machen, Kredite oder Hypotheken zu erhalten.
Zu einem guten finanziellen Umgang gehört es auch, sich gut und richtig zu versichern, mit seinem Geld gut zu wirtschaften und Altersvorsorge und Vermögensaufbau zu betreiben. Um diese meinen Kunden näherzubringen, wähle ich gerne den Vergleich mit Fußball. Das ganze Leben lässt sich anhand des Fußballspiels gut erklären.
Auf deine Finanzen bezogen stellt sich das wie folgt dar:
Der Torwart:
Das sind deine Rücklagen, hier gilt eine allgemeine Empfehlung, ca. 1 bis 3 Monatsgehälter griffbereitzu haben. Rendite spielt hierbei keine Rolle. Es sollte schnellstmöglich verfügbar sein. Tagesgeld, Rücklagenkonto oder das laufende Konto kommt dafür infrage. Das Geld hilft dir, auf die kaputte Waschmaschine, das defekte Auto oder auf andere unvorhergesehene Dinge reagieren zu können, ohne dabei in Bedrängnis zu kommen.
Die Abwehr: