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Ein auf Selbstmordattentate spezialisierter israelischer Geheimdienstler erhält einen ungewöhnlichen Auftrag: Über eine Schriftstellerin soll er Kontakt zu einem todkranken Dichter aus dem Gazastreifen herstellen, dessen Sohn des Terrorismus verdächtigt wird. Doch schon bald wird der Ermittler selbst in die Ereignisse hineingezogen, bis er schließlich im zypriotischen Limassol vor der Entscheidung steht, seiner Pflicht nachzukommen oder gar den Schuldigen zu decken.
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Seitenzahl: 270
Veröffentlichungsjahr: 2012
INHALT
» Über den Autor
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ÜBER DEN AUTOR
Yishai Sarid wurde 1965 in Tel Aviv geboren, wo er bis heute lebt. Nachdem er als Nachrichtenoffizier in der israelischen Armee tätig gewesen war, studierte er in Jerusalem Jura und machte in Harvard einen Abschluss in »Öffentliche Verwaltung«. Später arbeitete Yishai Sarid als Staatsanwalt in Strafprozessen und ist heute als Rechtsanwalt tätig. Er veröffentlichte Artikel in verschiedenen Zeitungen und publizierte 2000 seinen ersten Roman mit dem Titel The Investigation of Captain Erez.
ÜBER DAS BUCH
Ein israelischer Geheimdienstler – auf Selbstmordattentate spezialisiert – erhält einen ungewöhnlichen Auftrag. Er soll über die Schriftstellerin Daphna Kontakt zu einem todkranken Dichter aus dem Gazastreifen herstellen, dessen Sohn des Terrorismus verdächtigt wird. Doch schon bald fühlt sich der Ermittler zu Daphna hingezogen und gerät in den Sog der Ereignisse. Je tiefer er ins Geschehen eintaucht, desto mehr gerät sein Weltbild ins Wanken. Im zypriotischen Limassol steht er schließlich vor der Entscheidung: Soll er an seinen Überzeugungen und seinem Auftrag festhalten oder seinen unerwarteten Gefühlen nachgeben und den Schuldigen decken? Limassol ist ein packender Roman von kühnem Realismus, der den Leser in die Abgründe der zerrissenen israelischen Gesellschaft hinabstößt und wagt, die Frage nach Richtig und Falsch, Gut und Böse noch einmal neu zu stellen.
Ich blieb noch einen Moment im Auto sitzen, um einen Blick auf das alte Foto von ihr zu werfen und mir Here Comes the Sun zu Ende anzuhren. Harrison wird selten im Radio gespielt, und gute Morgenlieder wie dieses gibt es nur wenige. Vor der ersten Begegnung mit einem Menschen studiere ich seine Gesichtszge stets genau, das beugt berraschungen vor. Auf dem Bild sah sie sehr schn aus, nach hinten gestrafftes, hochgebundenes Haar, eine kluge Stirn. Sie war auf irgendeinem Intellektuellentreff und lchelte einem Araber zu.
Ein Morgen Ende Juli. Die Strae verstrmte die stdtische Gelassenheit der groen Ferien. Katzen klettern auf Mllcontainer und angeln nach Futter, zwei Freunde, die Surfbretter unterm Arm, schlendern sorglos lachend unter Tamarisken zum Meer. Ich wohne im dritten Stock, hatte sie am Telefon gesagt. An den Briefksten klebten schichtenweise Schildchen mit den hebrischen Namen junger, hufig wechselnder Mieter, daneben lateinisch geschriebene, europische Namen von Menschen, die schon nicht mehr lebten. Das Gebude war ziemlich heruntergekommen, Putz brckelte von den Wnden. Die vor Dreck undurchsichtigen hohen, schmalen Fenster im Treppenhaus erinnerten an ein verlassenes Kloster. Daphna ffnete mir barfu, das Haar hinten zusammengebunden; ihre Augen blickten tief. Das merkte ich gleich.
Ich bin am Telefon, sagte sie, kommen Sie rein. Ich bekam das Ende des Gesprchs mit. Ein kurzes Lachen, einige praktische Hinweise. Ich muss jetzt Schluss machen; hier wartet jemand auf mich. Ich sphte ins Wohnzimmer. Zwei bequeme Sofas aus den Siebzigern, ein groes Fenster mit Blick in die ppige Krone eines Feigenbaums, ein kleiner Fernseher, an den Wnden interessante Arbeiten, die ich mir jetzt nicht genauer anschauen konnte. Die Wohnung ging auf einen Innenhof und war von Licht durchflutet. Aus irgendeinem Grund hatte ich dstere Gemcher erwartet.
Wir setzen uns in die Kche, rief sie. Auf dem runden Tisch mit der bunten Hkeldecke lag ein Stapel Papiere, in einer Schale reiften Pfirsiche. Im Radio spielte leise klassische Musik, vielleicht Chopin, vielleicht ein anderer, den ich nicht kannte.
Warum haben Sie sich an mich gewandt? Ihre Stimme klang erstaunlich jung.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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