Lipödem … die weibliche Challenge! - Ingrid Atzert - E-Book

Lipödem … die weibliche Challenge! E-Book

Ingrid Atzert

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Beschreibung

Mit den aktuellen Informationen, umfangreichen Tipps, und Lifehacks für den Alltag, will Ihnen dieses Buch auf neue, ungewöhnlich kreative Weise, die Sicht auf Ihre Fettstoffwechselerkrankung erleichtern. Durch zielorientierte Life-Coachings wachsen Ihre Chancen, Ihr Lipödem und die damit verbundenen lästigen Begleiterscheinungen endlich loszuwerden. Wissenschaftlich begründet erfahren Sie hier, wie machtvoll Ihr persönlicher Einfluss auf die Gesundheit sein wird, sobald Sie wissen, was zu tun ist. Durch die im Buch abrufbaren, informativen Begleitvideos lernen Sie die Tools der erfolgreichen Lipödem-Challenge kennen und werden damit die Herausforderungen rund um das Lipödem spielend meistern. Entdecken Sie Ihr Potenzial im Do-It-Yourself-Training, gehen Sie in die Führung und leiten Sie souverän und selbstbewusst Ihr individuelles Gesundheitsmanagement! Die 8 Coaches zum Erfolg navigieren gerne den Weg!

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Seitenzahl: 152

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ingrid Atzert

Lipödem… die weibliche Challenge!

Neu & Anders, Lipödem, Nr. 2

Das effektive Do it yourself – Programm

führt

wissenschaftlich basiert

mit informativen

Impulsen & Lifehacks per Video

endlich zu nachhaltigem Erfolg!

Texte: © 2025 Copyright by Ingrid Atzert

Umschlaggestaltung: © 2025 Copyright by Ingrid Atzert

Verlag:

Ingrid Atzert

Kapellenstraße 8

53721 Siegburg

[email protected]

Herstellung: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil I

1. Das Lipödem

Fettgewebe

Alles ist Stoffwechsel

Die drei Systeme

Immunsystem und Stoffwechsel

Nervensystem und Stoffwechsel

2. Sprache formt unser Denken – Immunsystem

Organe und Aufbau des Immunsystems

Äußere Einflüsse auf das Immunsystem

Psychoneuroimmunologie am Beispiel Stress

3. Das Nervensystem

4. Der Energiestoffwechsel

5. Lifestyle

Die äußeren Einflüsse und Umweltbelastungen

„Gesunde Ernährung“ ein Versuch

Gebrauchsgegenstände, unser Alltag

Belastungen durch Medikamenteneinnahme

Die Ernährungssituation in Deutschland und Europa

Innere Einflüsse - Kategorisieren

Innere Einflüsse - Komplexitätsreduktion

6. Lösungsimpulse

6.1 Lebensstilmedizin

Atmung

Bewegung

Entspannung

Ernährung

Der Weg der Heilung

Naturheilkunde

Kommunikation

6.2 Biomedizin, Epigenetik, Regenerationsmedizin

Biomedizin

Epigenetik

Regenerationsmedizin

Teil II

Ready to Start – Die All - in - Challenge bei Lipödem

2. Säule der Lipödem-Challenge: Atmung

11.Tag: Das Reiz – Reaktionsprinzip beim Atmen

3. Säule der Lipödem-Challenge: Bewegung

12. Tag: Bewegung in zweifacher Hinsicht

4. Säule der Lipödem-Challenge: Entspannung

13. Tag: Entspannungstechniken

5. Säule: Naturheilkundliche Anwendungen

14. Tag: Thermoregulation – der Einsatz von Kältereizen

15. Tag: Das Wichtigste in Kürze

16. Tag: Schlaf

17. Tag: Gewürze in der Naturheilkunde

18. Tag: Tee in der Naturheilkunde

19. Tag: Bioresonanz in der Naturheilkunde

20. Tag: Ohrakupunktur in der Naturheilkunde

21. Tag: Heilfasten in der Naturheilkunde

22. Tag: Schüssler Salze

23. Tag: Natürliche Antibiotika ohne schädliche Nebenwirkungen

24. Tag: Naturheilkundlich tätige niedergelassene Ärzte

6. Säule: Kommunikation (eigene Erweiterung)

25. Tag: “Wir können nicht nicht kommunizieren“ (Watzlawick)

26. Tag: Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg

27.Tag: Das vier – Seiten – Modell der menschlichen Kommunikation

28. Tag: Das Wort „Warum“

29. Tag: Der vorletzte Tag der Challenge

30. Tag: Abschied und Ausblick

Teil III

Die 8 Coaches der Lipödem – Challenge

Teil IV

Rezepte für die Keto Diät

Quellenverzeichnis, Literaturempfehlungen

Tipps für den Umgang mit dem Buch

Liebe Leserinnen und Leser,

das Buch ist so aufgebaut, dass Sie im ersten Teil alles wichtige und Wissenswerte über die Zusammenhänge der chronischen Erkrankungen erfahren, zu denen auch das Lipödem gezählt wird. Es geht darum, die Erkrankung zu verstehen, damit ein zielorientierter Umgang ermöglicht wird.

Die übliche Denkweise wird in Frage gestellt, denn seit mehr als 40 Jahren hat sie nicht zu positiven Ergebnissen bei der Behandlung chronischer Erkrankungen geführt.

Der erste Teil des Buches dient dazu, dass Sie sich die theoretischen Grundlagen schaffen, um erfolgreich agieren zu können.

Im zweiten Teil, dem Praxisteil, beginnen wir mit der Challenge in der Sie selbst aktiv werden, und Ihre Erkenntnisse aus dem ersten Teil des Buches, zur erfolgreichen Umsetzung bringen.

Sie werden von mir per Video durch Ihre Challenge geführt und begleitet. Dazu scannen Sie die QR – Codes mit Ihrem mobilen Endgerät. Themen aus Teil I werden praktisch umgesetzt und gleichzeitig vertieft, sodass Sie auch später immer wieder darauf zurückgreifen, um Ihr Wissen aufzufrischen, oder auf kurzem Weg „nachschlagen“ können.

Der dritte Teil ist Ihre Begleitung durch die 8 Coaches der Lipödem-Challenge. Die 8 Coaches sprechen per Video zu Ihnen und ermöglichen ein „schnelles“ Nachschlagen der wichtigsten Tools.

Im vierten Teil des Buches finden Sie passende Rezept Vorschläge zur Challenge.

Mein Ziel mit diesem Buch ist, Ihnen die wertvolle Erfahrung der Selbstwirksamkeit zu vermitteln, mit der Sie sich unabhängig und selbstbestimmt, vor allem unbeirrt, auf den Weg in die Gesundheit begeben werden.

Für Ihre gesundheitliche Unabhängigkeit brauchen Sie nur diese 3 Dinge: Ihren Veränderungswunsch, das Buch und ein mobiles Endgerät – los geht‘s!

Intro

https://youtu.be/UH3k4G1bkQU

Vorwort

Bereits seit Jahren fällt in allen europäischen Ländern und weltweit auf, dass die Anzahl übergewichtiger und adipöser (stark übergewichtig) Menschen zunimmt.

Laut Statistischem Bundesamt (DESTATIS) waren im Jahr 2019 rund 54 % der Bundesbürger übergewichtig. Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich über dem Durchschnitt.

Dramatisch ist, dass bereits jede / jeder vierte junge Erwachsene übergewichtig ist, sodass mit immer mehr Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ II, Herz – Kreislauferkrankungen, und anderen zu rechnen ist (DESTATIS, 2025).

Wenn diese Zahlen im Hinblick auf das Lipödem bezogen, differenziert werden, so sind in Deutschland zurzeit 4 – 8 Millionen Menschen, hauptsächlich Frauen, laut Diagnose an der Stoffwechselstörung Lipödem erkrankt.

Nachdem es bislang keine diagnostischen Mittel gibt, ein Lipödem eindeutig zu diagnostizieren, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Die gängigen Diätvorschläge, denen viele Frauen und Männer folgen, scheinen wenn überhaupt, nur kurzfristige Erfolge zu verzeichnen. Frustriert und enttäuscht geben viele auf. Entweder mit dem Vorsatz, es später noch einmal zu versuchen oder aber mit der Entscheidung zur teuren, risikoreichen und zudem überflüssigen Operation. Denn solange weder Ursache noch Therapiekonzept vorliegen, kann die konventionelle Medizin lediglich symptomatisch vorgehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Fettzellen am Körperstamm künftig füllen, ist groß.

Liposuktion (Fettabsaugung) scheint dennoch für viele das Mittel der Wahl zu sein, zumindest, bis man in Deutschland mehr darüber weiß.

Damit ist das Symptom zunächst aus den Augen, die Frauen spüren Erleichterung auf mehreren Ebenen. Das Problem ist jedoch keinesfalls behoben. Es gibt keine Langzeit – Garantie, denn die Krankheit bleibt nach wie vor bestehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie das nächste Mal, vielleicht an anderer Stelle (Körperstamm), wieder sichtbar und spürbar wird.

Nachdem die Stoffwechselerkrankung Lipödem ein weltweites Phänomen der sogenannten Zivilisationsgesellschaften darstellt, lohnt es sich die Studienergebnisse fortschrittlicher Länder zu lesen. Vor allem jetzt, da das Lipödem hierzulande wahrscheinlich nach altbekanntem Muster, schon bald mit dem Begriff „unheilbar“ belegt werden wird.

Die nicht bewiesene Aussage der Unheilbarkeit lässt viele der betroffenen Frauen eher in Hoffnungslosigkeit verfallen, als dass sie zu motiviertem, engagiertem Handeln einlädt.

Auf die wenigen diagnostizierten Männer wird wohl das Gleiche zutreffen.

Teil I

Hinführung zum Thema und Außenschau

Hinführung

https://youtu.be/KaPpAo61D-U

1. Das Lipödem

Definition:Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende und meist schmerzhafte Fettgewebsverteilungsstörung, die fast ausschließlich bei Frauen an den Hüften, am Gesäß, den Beinen sowie an den Armen auftritt. Die Füße und Hände sind nie betroffen.

Die Ursache für diese Krankheit ist nicht geklärt.

(Marienhospital, Witten, 2025)

Die Schwere der Krankheit ist in drei Stadien eingeteilt:

Geringe Symptome, leichte Schwellungen, ungleichmäßige Fettverteilung, verdicktes Unterhautgewebe, feinknotige Fettstruktur.

Grobknotiges Fettgewebe, Dellen in der Haut, stärkere Schwellung, druck – und berührungsempfindlich.

Einschränkung der Beweglichkeit, verhärtetes Gewebe, starke Dellen, starke Schmerzen auch nachts, Neigung zu Blutergüssen.

Die Ursachen sind noch nicht erforscht, es werden hormonelle Umstellungen wie beispielsweise in der Pubertät, oder die Antibabypille, vermutet.

Labor – oder bildgebende Verfahren gibt es noch nicht, die Diagnose wird durch ärztliche Begutachtung gestellt (Rheinländer, A., 2023).

Erschwerend kommt hinzu, dass Mediziner je nach individueller Sichtweise oft völlig unterschiedliche Meinungen vertreten.

Fettmessgeräte und Methoden

Die genauesten Messergebnisse erhält man durch das Messen mit dem Caliper (Fettmesszange), durch die Bioelektrische Impendanzanalyse (BIA) oder einem DEXA – Scan (wikipedia, 2025).

Die BIA ist ein probates Mittel als Controlling bei eigenaktivem Vorgehen!

Fettgewebe

Fettgewebe ist Bindegewebe das aus Fettzellen, den sogenannten Adipozyten, aufgebaut ist.

Die Kernaufgabe der Fettzelle ist es, in ihrem Zell – Leib, Fett als auch Wasser zu speichern, um es bei Bedarf wieder freizugeben.

Es gibt drei Formen des Fettgewebes mit unterschiedlichen Funktionen:

Das weiße Fettgewebe

Das braune Fettgewebe

Das beige Fettgewebe

Wir interessieren uns für alle drei – denn nichts ist grundlos vorhanden, alles hat seinen Sinn! Es dient uns zum Verständnis der Zusammenhänge, das die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Handeln bildet.

Das weiße Fettgewebe erfüllt verschiedene Funktionen. Es bildet als Speicherfett energiereiche Verbindungen. Durch den hohen Fettanteil der Gewebe hat der Mensch Reserven für mehrere Wochen, die er ohne Nahrung auskommen kann. Die Menge des Speicherfetts beträgt bei normalgewichtigen Frauen etwa 15 – 20 kg. Die Funktion als Speicherfett erfüllt vor allem das Fettgewebe in der Unterhaut (subkutan).

Als Isolierfett zur Wärmedämmung für den Körper, schützt es vor zu schnellem Wärmeverlust.

Das Baufett (nicht Bauchfett!) dient an bestimmten Stellen des Körpers als mechanischer Schutz wie beispielsweise an den Fußsohlen, aber auch an Gelenken, an der Wange, als Organlager in Form einer Ummantelung an den Nieren, bei den Herzkranzgefäßen und unter dem Augapfel.

Dieses Baufett wird an letzter Stelle, als letzte Reserve mobilisiert. Bei Hungersnot.

Weiterhin ist das weiße Fettgewebe ein wichtiges Energiestoffwechselorgan. Es sekretiert hormonartige Substanzen, die wir zur Energieherstellung benötigen.

Fettzellen werden, wie jede Körperzelle, vom Körper regelmäßig zu Erneuerungszwecken abgebaut, aber auch wieder aufgebaut (Baustoffwechsel). Dabei wird das Fett im Zellinnern (intrazellulär) ständig ausgetauscht. Durch Diät kann das in den Zellen gespeicherte Fett, jedoch nicht das Fettgewebe, abgebaut werden. Für das Lipödem wurde erforscht, dass es weniger eine Zunahme an Fettzellen ist, sondern mehr die Überfüllung der vorhandenen Zellen. Es wird zu viel Fett in die Zellen eingelagert, sodass die Zellen sich dehnen müssen. Der dadurch entstehende erhöhte Druck belastet die feinen Blutgefäße und die feinen Nervenendigungen und verursacht den bekannten Schmerz.

Der daraus folgende logische Gedanke lautet: Wenn nun durch Operation Fettzellen (Gewebe) entfernt werden, sodass dort weiterhin kein Fett mehr eingelagert werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Körper sich andere Stellen zur Fetteinlagerung sucht. Denn die Ursache des Problems ist durch die Operation nicht behoben.

Deshalb gibt es von medizinischer Seite keine Garantie auf nachhaltigen Erfolg!

Das sogenannte weiße Fettgewebe ist reichlich durch Blutkapillaren (kleinste Blutgefäße) versorgt. Es enthält pro- und antientzündliche Wirkstoffe.

Die Adipozyten (Fettzellen) nehmen Fettsäuren aus dem Blut auf und bauen die Lipide auf (Fettstoffwechsel), die in den Fettzellen gespeichert werden. Dieser chemische Vorgang heißt Fettsäuresynthese. Bei Bedarf können die Lipide wieder in ihre Bausteine gespalten und an das Blut abgegeben werden. Dieser chemische Vorgang heißt Lipolyse. Durch diese Regelung steht dem Organismus immer die gerade benötigte Fettmenge zur Verfügung.

Merksatz:

Die Veränderung der gespeicherten Fettmenge geschieht hauptsächlich durch die Vergrößerung der gespeicherten Menge in den einzelnen Zellen. Andere Quellen vertreten die Aussage, dass zusätzlich neue Fettzellen gebildet werden. Möglicherweise ist von Fall zu Fall beides richtig.

Braunes Fettgewebe hat die Wärmeerzeugung (Thermogenese) als Aufgabe. Thermogenese ist allerdings energieaufwändig. Neuere Forschungen konnten belegen, dass Kälte einen Einfluss auf den Abbau von Speicherfett hat. Denn um Wärme zu erzeugen, nehmen sich die braunen Adipozyten vorzugsweise Speicherfett zur Verbrennung.

Diese Funktion können wir uns zu Nutze machen. Indem wir unsere braunen Adipozyten trainieren - gelegentlich oder regelmäßig der Kälte ausgesetzt profitieren wir durch den Abbau des Speicherfetts.

Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, dass unser Verständnis von Körperfett eine neue Perspektive erfährt. Fett ist nicht die funktionslose träge Masse, die wir mit uns herumschleppen, sondern funktionsfähige Struktur, die wir sehr gut nutzen können. Hätten Sie gedacht, dass Sie ihre braunen Fettzellen trainieren können?

Quelle: Ludwig-Maximilian-Universität, München, 2024

Bei Neugeborenen nimmt das braune Fettgewebe ungefähr 5 % des Körpergewichts ein. Es ist entlang der Wirbelsäule, entlang der Blutgefäße und im Brustkorb konzentriert. Säuglinge können der Kälte nicht durch Zittern entgegnen, sodass die Wärmeerzeugung im braunen Fett lebensnotwendig sein kann.

Die Zelle des braunen Fettgewebes hat viele kleinere Lipidtropfen und ist reich an Mitochondrien, unseren Energiekraftwerken. Um, allgemein formuliert, Energie herzustellen, benötigt der Organismus Fett, das durch die Mitochondrien zu Fettsäuren abgebaut wird und zu Adenosintriphosphat (ATP) aufgebaut wird.

Das braune Fettgewebe ist stark durchblutet und dicht von sympathischen Nervenfasern innerviert. Die sympathischen Reize stimulieren die Lipolyse und den Fettsäureabbau.

Braunes Fett wird aufgrund der kürzlich erschienen Forschungsergebnisse (Harvard University) als metabolischer Regulierer bezeichnet. Es entpuppt sich zunehmend als vollwertiges endokrines Organ (Hollstein, T., 2020)!

Das beige Fettgewebe liegt diffus verteilt, wurde erst kürzlich entdeckt und muss nach Ansicht der wissenschaftlichen Forschungsinstitute dringend noch weiter erforscht werden. Es ist reich an Mitochondrien, unseren kleinen Energiekraftwerken! (wikipedia)

Alles ist Stoffwechsel

Fett - Der Weg vom Mund in die Zellen

Mund: In unserem Speichel finden sich Enzyme oder anders ausgedrückt Proteine, die sogenannten Lipasen. Sie sind dazu da, bereits beim Kauen die Nahrung nicht nur mechanisch zu zerkleinern, sondern chemisch in kleinste Fettteilchen aufzuspalten.

Magen: Die aufgespalteten Fettteilchen liegen im Magen in Tropfenform beisammen. Dort werden die großen Fetttropfen in kleine Tropfen emulgiert.

Dünndarm: Im Dünndarm werden unter Einfluss der aus der Bauchspeicheldrüse hinzukommenden Lipasen, die Fetttropfen in Fettsäuren aufgespalten, um danach von der Darmwand aufgenommen zu werden.

Darmwand: die in der Darmwand befindlichen Fettsäuren werden von Gallensäure umhüllt und gelangen so in die Mizellen des Dünndarms und von dort in den Blutkreislauf.

Im Blut befinden sich die Chylomikronen. Chylomikronen sind Transportproteine für die Fettsäuren, die mittlerweile in Triglyceride aufgespalten wurden. Die im Blutkreislauf befindlichen Triglyzeride werden von den Chylomikronen zur Leber transportiert. Auf dem 30-minütigen Weg findet eine Verteilung der Triglyzeride an die Fettzellen (speichern) und an die Muskulatur zur weiteren Verarbeitung statt.

Die Leber enthält eine große Zahl an energieproduzierenden Mitochondrien. Damit Energie produziert werden kann, müssen Fettsäuren in Form von Triglyzeriden vorhanden sein.

Mit dem Begriff Bau - Stoffwechsel sind alle auf – und abbauenden Prozesse im Organismus bezeichnet, die für die Umwandlungsprozesse Sauerstoff benötigen.

(Stiftung Gesundheitswissen, 2021).

Die drei Systeme

Neben dem Energie - Stoffwechselsystem und dem Baustoffwechsel, kennen wir noch das Immunsystem und das Nervensystem.

Alle drei Systeme interagieren miteinander, sie sind gleichzeitig an der Bereitstellung von Energie im Organismus beteiligt, sie sind wichtige Steuerungs – und Regelsysteme und sie weisen gemeinsame Schnittstellen auf, die erklären können, warum Menschen erkranken.

Die heutigen modernen Erkrankungen zeigen sich exakt an den Schnittstellen der Interaktion der drei Systeme, wobei jede Erkrankung einen Schwerpunkt auf einem System hat. Die Fettverteilungsstörung oder Fettspeicherstörung findet im Energie - Stoffwechselsystem statt.

Die Regenerationsmedizin sieht in den Erkrankungen Anpassungsstörungen des jeweiligen Systems. So sind Diabetes, Adipositas, Hypertonus und das Lipödem als Anpassungsstörungen des Systems Stoffwechsel zu betrachten.

Die Anpassungsstörungen des Nervensystems sind an Erkrankungen wie M. Alzheimer, Depression, Psychose und Morbus Parkinson zu erkennen.

Während die Anpassungsstörungen des Immunsystems an Erkrankungen wie Multiple Sklerose, entzündliche Darmerkrankungen, rheumatische Erkrankungen und Krebs zu erkennen sind.

Da alle unsere modernen Erkrankungen in dieser Form bei Naturvölkern nicht auftreten, sprechen wir bei diesen Erkrankungen als Zeichen von Anpassungsstörungen an unsere Umweltfaktoren (mojo, 2024).

Der Gen – Umwelt – Faktor wird schon lange diskutiert und als Ursache der westlichen modernen Erkrankungen gesehen. Bei Allergien und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis ist mittlerweile jedem und jeder klar, dass der Lebensstil ausschlaggebend ist. Bei Adipositas liegt der Zusammenhang mit dem Lebensstil auf der Hand. Nun kommt noch das Lipödem hinzu.

Da jedoch wissenschaftlich gesichert ist, dass der Einfluss der Gene auf die Entstehung von Krankheiten lediglich 2 % beträgt, entfallen auf die Umweltfaktoren als Krankheitsursache 98 %.

Welche Umweltfaktoren zum Tragen kommen entscheiden der individuelle und der gesellschaftliche Lebensstil.

Sicher sind wir darin, dass das Lipödem das sichtbar auffälligste Symptom für eine Anpassungsstörung des Stoffwechsels ist.

Während man das Symptom genauer untersuchte, wurde festgestellt, dass sich bei anhaltender Gewichtszunahme das Immunsystem einschaltet. Es kommt zur Freisetzung von TNF alpha, Interleukin – 6 (IL-6) und Interleukin - 1beta. Diese Wirkstoffe spielen eine bedeutende Rolle bei der Immunabwehr, indem sie an Entzündungsreaktionen beteiligt sind (kenhub,2024).

Immunsystem und Stoffwechsel

Entzündungen sind eine natürliche und sinnvolle Abwehrreaktion des Immunsystems, die einem Regulationsmechanismus unterliegen. Das hat normalerweise jeder schon einmal erleben dürfen. Das Immunsystem leitet eine Entzündung ein, um schädliche Keime abzuwehren und nachdem diese Arbeit erfolgreich erledigt wurde, klingt die Entzündung wieder ab und der Mensch ist geheilt.

Anders ist es jedoch, wenn der Zustand der Entzündung als Silent Inflammation (stille Entzündung) als chronisches Geschehen im Körper bleibt.

Bei Adipositas wurde festgestellt, dass sie chronische Entzündungen im Körper auslöst, die sich manifestieren und für Irritationen im Immunsystem sorgen. Es werden die bekannten T-Helferzellen und die Th- 17 – Helferzellen gebildet. Während die T-Helferzellen die Entzündungsreaktion wieder herunterregulieren, befeuern die T-17 – Helferzellen die Entzündungsreaktion.

Diese beständige Aktivierung des Immunsystems hat zur Folge, dass als Reaktion des ermüdeten Systems auf Dauer zu wenig T-Helferzellen gebildet werden und die allgemeine Immunabwehr geschwächt wird.

Damit wurde bewiesen, dass das Gleichgewicht im Immunsystem unter anderem vom Fettstoffwechsel abhängt.

Menschen mit Fettstoffwechselstörungen sind anfälliger für Viruserkrankungen, bakterielle Infektionen, Herz – Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Schlaganfall und vielem mehr.

Von den vielen Menschen, die schwer an Corona erkrankt waren und verstarben, war der größte Teil übergewichtig. Das vollkommen irritierte überlastete Immunsystem reagierte zu stark und die Betroffenen konnten trotz Intensivversorgung nicht gerettet werden.

Fettstoffwechselstörungen sind, gleichgültig an welchen Stellen sie sich im Körper zeigen, ein hohes Krankheitsrisiko. Sie sind umso schwerwiegender, je länger sie bestehen (Helmholtz Institut, 2014).

Nervensystem und Stoffwechsel

Interessante neue Forschungsergebnisse lassen wiederum neue Gesichtspunkte in den Fokus gelangen.

Die Aktivität der bereits beschriebenen drei Fettgewebsarten wird durch das Sympathische Nervensystem (SNS) gesteuert. Seine Neuronen durchziehen das gesamte Fettgewebe.

Das Sympathische Nervensystem hat seinen Ursprung im Rückenmark und innerviert von dort aus mit seinen Seitenästen und Nervenendigungen die glatte Muskulatur aller Organe.

Das SNS regelt durch die Ausschüttung des Hormons Noradrenalin, die Verbrennung von Körperfett. Ist diese Kommunikation zwischen Nervensystem und Fettstoffwechsel gestört, steigt das Risiko für Übergewicht. Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben zwei Theorien, die mittlerweile als sehr wahrscheinlich gelten.

Bleiben wir zunächst bei der ersten Theorie, die das Nervensystem und den Fettstoffwechsel unmittelbar betrifft:

Wenn unser Organismus in Stress gerät, beispielsweise wenn wir frieren, schüttet das SNS aus den Nervenendigungen, die im Fettgewebe liegen, das Hormon Noradrenalin aus. Auf diesen Reiz hin, mobilisieren die weißen Fettzellen ihr gespeichertes Fett (Lipolyse). Die braunen und die beigen Fettzellen erzeugen daraufhin Wärme (Thermogenese).

Anschließend wird das Noradrenalin vom SNS wieder resorbiert und mithilfe eines Enzyms abgebaut. Damit soll eine Überstimulation des Fettgewebes verhindert werden.

Aufgrund neuer Erkenntnisse ist man zu dem Schluss gekommen, dass es für die Kommunikation zwischen Fettgewebe und Nervensystem ausschlaggebend ist, wieviel Noradrenalin tatsächlich bei den Fettzellen ankommt.

Es wurde entdeckt, dass die Adipozyten (Fettzellen) in der Lage sind, Noradrenalin abzuschwächen, indem sie es abbauen, bevor es an ihre adrenergen Rezeptoren andocken kann.

Fettzellen besitzen auf ihrer Oberfläche einen Transporter für Adrenalin. Dieser Transporter hat die Aufgabe, Noradrenalin ins Zellinnere zu transportieren, wo es mithilfe eines Enzyms abgebaut werden soll. Je mehr Transporter eine Zelle auf ihrer Oberfläche hat, desto resistenter wird die Zelle gegen die Stimulation des SNS, desto weniger wird sie stimuliert, ihr Fett abzugeben oder zu verbrennen.