Lockmittel für einen Wolf - Charlie Richards - E-Book

Lockmittel für einen Wolf E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Unterwegs: Um sein Zuhause zu finden, muss man es zuerst verlassen. Deke Sommers weiß, dass es eine schlechte Idee ist, mit seinem Freund zusammenzubleiben. Michael genießt flotte Dreier ein bisschen zu viel und versucht oft, Deke dazu zu bringen, jemanden mit ihm zu teilen. Deke hingegen ist nicht daran interessiert. Er gibt Michael die Erlaubnis, diese Neigungen gelegentlich alleine auszuleben, solange er dabei ehrlich ist und auf Schutz achtet. Leider reicht das Michael nicht und er überrascht Deke, indem er ein paar Freunde in seine Wohnung einlädt, um mit ihm zu spielen. Deke tut das Einzige, was er kann … er flieht. Er ruft seinen langjährigen Freund Dirk an, der mit seinem Vampirliebhaber unterwegs ist, und bittet ihn um Hilfe. Dirk fordert ihn auf, sich mit ihm in Stone Ridge treffen. Dort sieht Deke Luther Caldwell wieder, einen Wolfswandler, den er vor Monaten beim Mittagessen in Las Vegas getroffen hat und den er seitdem nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Nur ist Luther hetero, oder zumindest nicht geoutet, nicht wahr? Luther ist bei ihrer Begegnung weder schüchtern noch zurückhaltend und behauptet, sie seien Gefährten, aber kann Deke einem dominanten Mann noch trauen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Leserhinweis: Dieses Buch enthält Szenen von versuchter Vergewaltigung. Länge: rund 35.500 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Lockmittel für einen Wolf

Unterwegs: Um sein Zuhause zu finden, muss man es zuerst verlassen.

Deke Sommers weiß, dass es eine schlechte Idee ist, mit seinem Freund zusammenzubleiben. Michael genießt flotte Dreier ein bisschen zu viel und versucht oft, Deke dazu zu bringen, jemanden mit ihm zu teilen. Deke hingegen ist nicht daran interessiert. Er gibt Michael die Erlaubnis, diese Neigungen gelegentlich alleine auszuleben, solange er dabei ehrlich ist und auf Schutz achtet. Leider reicht das Michael nicht und er überrascht Deke, indem er ein paar Freunde in seine Wohnung einlädt, um mit ihm zu spielen.

Deke tut das Einzige, was er kann … er flieht. Er ruft seinen langjährigen Freund Dirk an, der mit seinem Vampirliebhaber unterwegs ist, und bittet ihn um Hilfe. Dirk fordert ihn auf, sich mit ihm in Stone Ridge treffen. Dort sieht Deke Luther Caldwell wieder, einen Wolfswandler, den er vor Monaten beim Mittagessen in Las Vegas getroffen hat und den er seitdem nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Nur ist Luther hetero, oder zumindest nicht geoutet, nicht wahr?

Luther ist bei ihrer Begegnung weder schüchtern noch zurückhaltend und behauptet, sie seien Gefährten, aber kann Deke einem dominanten Mann noch trauen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Leserhinweis: Dieses Buch enthält Szenen von versuchter Vergewaltigung.

Länge: rund 35.500 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Lockmittel für einen Wolf

Die Wölfe von Stone Ridge 25

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Drawing Out His Wolf“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Das Leben ist voller Kämpfe. Man muss sich entscheiden, wann man kämpft und wann man sich zurückzieht. Wähle weise.

Kapitel 1

Schmerz schoss durch Deke Sommers’ Schläfe. Er stolperte zur Seite und schlug mit der Hüfte gegen den Beistelltisch. Deke schrie auf und versuchte, sich um den Tisch zu drehen und von den Händen weg, die nach ihm griffen.

„Geht weg!“

Deke schlug erfolglos mit einer Hand nach den Männern, die nach ihm griffen, während er das Handtuch um seine Taille mit der anderen hielt. Eine schwere Hand umklammerte seinen Oberarm und hinderte ihn an einem weiteren Rückzug. Deke wand sich, konnte sich aber nicht losreißen. Der Druck von dem Griff ließ Schmerz durch seine Schulter und seinen Arm schießen.

„Lass los!“, heulte Deke. „Lass mich in Ruhe!“

„Deke! Hey, ruhig! Es ist alles in Ordnung. Dir passiert nichts.“

Der Klang von jemandes beruhigenden Worten drang in Dekes Verstand ein, und plötzlich wirkte alles ein bisschen verschwommen. Er drehte sich wieder von den Händen weg, die ihn festhielten. Dann erstarrte er, als ihm klar wurde, dass sie ihn nicht festhalten wollten. Stattdessen streichelten sie seine Arme und seinen Rücken.

Deke riss die Augen auf, unsicher, wann er sie geschlossen hatte. Anstatt ein hell erleuchtetes Apartmentfoyer zu sehen, befand er sich in einem schwach beleuchteten Schlafzimmer. Deke quietschte, Angst erfüllte ihn. Wann hatten sie es geschafft, ihn in ein Schlafzimmer zu schleppen?

Dann durchflutete Licht den Raum und ließ Deke blinzeln.

„Ruhig, Deke“, drängte eine sanfte, melodische Stimme. „Es ist in Ordnung. Du bist sicher.“

Deke spähte durch den Raum und spürte, wie seine Brust sich bewegte, als er versuchte, sein rasendes Herz zu beruhigen und genug Luft in seine Lungen zu bekommen. Er lag im Bett. Die Laken, die sich um seinen Körper schmiegten, fühlten sich feucht und kalt auf seiner verschwitzten Haut an. Deke sah den Mann an, der neben seiner Hüfte auf dem Bett saß und sanft seine Schulter streichelte. Diesmal errötete er vor Verlegenheit.

Dekes bester Freund, Dirk Lemans, legte seine Hand auf seine Schulter. Sein Gesichtsausdruck war besorgt, als der schlanke Rotschopf Dekes kalte Haut sanft berührte. Sebastian Russo, ein Vampir und Dirks Liebhaber, stand hinter Dirk.

„Scheiße“, zischte Deke und stöhnte. „Habe ich alle geweckt?“

Während Dirk das Gesicht verzog, schenkte Sebastian ihm ein verständnisvolles Lächeln. „Du befindest dich in einem Haus voller Paranormaler mit sehr empfindlichem Gehör. Ich schätze schon.“

Stöhnend erhob sich Deke in eine sitzende Position und rieb mit den Händen über sein Gesicht. Paranormale … richtig. Ein paar Jahre zuvor war Dirk in den Urlaub gefahren und von Dingowandlern entführt worden. Er war schließlich geflohen und nach Sacramento zurückgekehrt. Deke hatte Wochen gebraucht, um seinen Freund dazu zu bringen, die Geschichte – oder das meiste davon – mit ihm zu teilen. Das war ihre erste Erfahrung in der paranormalen Welt.

Zum Glück für Dirk war es nicht das letzte Mal gewesen.

Vor ein paar Monaten war Dirk zu einem Kongress nach Las Vegas geflogen. Sebastian hatte ihn im Flugzeug angesprochen und ihn dann auf der Convention erneut getroffen. Dirk war ausgeflippt, da er dachte, Sebastian sei ein Gestaltwandler, und hatte Deke in Panik kontaktiert.

Als Deke daraufhin dort angekommen war, hatte er herausgefunden, dass Dirk und Sebastian sich geküsst und beruhigt hatten. Dann hatte der neue Liebhaber seines Freundes sich mit ihnen hingesetzt und ihnen die paranormale Welt erklärt. Deke wurde an diesem Tag mit einer Reihe von Vampiren und Wandlern bekannt gemacht.

Das Bild eines blonden Mannes mit breiten Schultern drang in seinen Kopf. Luther Caldwell. Blond, gebräunt, sexy, groß und breit gebaut mit fesselnden blauen Augen, in denen sich Deke gerne verlieren würde. Luther hatte auch schnell darauf hingewiesen, dass er eine Tochter hatte.

Naja.Er ist dennoch tolles Masturbationsmaterial.

„Willst du darüber reden?“

Deke drehte sich zu Dirk um und erinnerte sich, wo er war und warum. Schade. Es war viel schöner, an den sexy, aber nicht an Männern interessierten Wolfswandler zu denken, als an seine aktuelle Situation.

Nicht, dass ich mich jetzt um solche Scheiße kümmern muss, schalt Deke sich selbst.

„Nein“, grummelte Deke. „Ich möchte nicht darüber reden.“ Er hätte gelogen und gesagt, er erinnere sich nicht, aber er hatte es einmal versucht … und Sebastian hatte ihn erwischt. Offensichtlich konnten Paranormale eine Lüge riechen. Verdammt unpraktisch. „Es ist sowieso derselbe Scheiß“, murmelte er.

Nachdem er von Sebastian den Arsch aufgerissen bekommen hatte – und nicht auf die Art, die er mochte –, hatte Deke erzählt, warum er Kalifornien mitten am Tag mit einem Badetuch bekleidet verlassen hatte. Er wollte jetzt ganz sicher auch nicht darüber nachdenken.

„Willst du eine Tasse Tee?“, bot Dirk an.

Deke nickte und schaute zum Fenster. Er entdeckte die blassen Sonnenstrahlen, die gerade erst den Himmel erhellten. „Das wäre schön“, räumte er ein. Er konzentrierte sich wieder auf seinen Freund und zwang sich zu einem Lächeln. „Zuerst aber duschen.“

Sebastian, der hinter Dirk stand, nickte. „Ich werde das Wasser für dich anstellen.“

Bevor Deke sagen konnte, dass er selbst die verdammte Dusche anstellen konnte, tätschelte Sebastian seinen Geliebten auf die Schulter, drehte sich dann um und ging. Dirk drückte Dekes Schulter, ließ ihn los und rappelte sich auf. „Kräuter oder schwarz?“

Deke warf seine Decke von sich und schwang die Beine über die Bettkante. Er ruhte sich ein paar Augenblicke aus, da seine Muskeln immer noch von dem Albtraum zitterten, und rieb sich das Gesicht. „Mmm, Earl Grey, wenn du welchen hast“, murmelte er zwischen seinen Fingern hindurch.

„Habe ich. Wir sehen uns in der Küche.“

Deke nickte abwesend, aber er bemühte sich nicht, seinen Freund weggehen zu sehen. Stattdessen drehte er den Kopf, als er hörte, wie das Wasser im Badezimmer, das dem Schlafzimmer angeschlossen war, anging, und beobachtete, wie Sebastian aus dem Zimmer kam.

„Warte ein paar Minuten, bis sich der Dampf aufgebaut hat“, riet der Vampir leise. „Die Hitze wird helfen, den Druck in deinem Kopf zu klären.“

Deke hob die Brauen und murmelte: „Du wirst nicht krank, also woher weißt du das?“

Sebastian zwinkerte. „Ich hatte auch schon ein paar Kater“, witzelte er, bevor er den Raum verließ und die Tür leise hinter sich schloss.

Deke nickte abwesend und konnte nicht anders als den Arsch des Mannes zu beobachten, bis die Tür seine Sicht versperrte. Verdammt schöner Anblick in dieser Schlafhose. Deke rieb sich erneut das Gesicht und verdrehte die Augen über sich selbst. Obwohl er wusste, dass Dirk ihm einen Blick nicht übelnehmen würde, würde er niemals versuchen, den Mann seines besten Freundes anzubaggern … selbst, wenn er nicht wüsste, dass verbundene Vampire niemals ihren Geliebten betrogen.

„Schade, dass ich keinen eigenen habe“, murmelte Deke und erhob sich schließlich von der Matratze. Er schob seine Schlafhose runter und stieß sie von sich, während er grummelte: „Als ob ich mich mit einem weiteren überheblichen, kontrollierenden Alpha-Mann einlassen möchte.“

Deke schlurfte durch den Raum. Er hielt seine Unterlippe mit den oberen Schneidezähnen und benutzte den Schmerz, um fokussiert und in Bewegung zu bleiben. Sein Kopf tat weh, die Ränder seines Sichtfeldes waren mit schwarzen Flecken übersät und seine Muskeln schmerzten, als ob er einen Marathon gelaufen wäre.

Als er die Tür öffnete, traf ihn eine Wand aus Dampf. Er atmete tief ein, nahm die heiße, feuchte Luft in sich auf und spürte sofort die Auswirkungen auf seine Kopfschmerzen. Es war, als würde man den Dampf aus einer riesigen Tasse Tee einatmen. Verdammt, der Dampf schien sogar zu duften. Deke sah sich um und entdeckte die kleine Schüssel mit erhitzten Steinen im Regal.

Lavendel.

Das erklärte den Geruch.

Seufzend ging Deke zur Dusche und trat in die große Kabine. Er drehte die Temperatur nur ein bisschen runter. Es machte keinen Sinn, seine fast haarlose Haut von seinem Körper wegzubrennen. Deke ließ sich auf dem eingebauten Sitz nieder und lehnte sich gegen die Wand.

Der pulsierende Strahl prasselte genau im richtigen Winkel auf ihn, um seinen Schoß, seine Beine und seine untere Brust zu treffen. Er genoss das massageähnliche Gefühl, spreizte seine Beine und stöhnte, als das Wasser sanft über seinen Schwanz und seine Eier floss. Sein Kopf lehnte an der Wand, und er summte bei dem Vergnügen, das ihn durchströmte, den Stress ersetzte und den Schweiß wegwusch.

Lächelnd lugte Deke durch halb geschlossene Augenlider zur Decke, während er die Vorteile der Dusche voll ausnutzte. Ohne viel Interesse nahm er die Fliesen an den Wänden wahr. Jemand hatte eine komplizierte Arbeit geleistet, weiße, hell- und dunkelbraune Quadrate abzuwechseln, ohne dass Deke ein Muster erkennen konnte.

So schön.

Endlich spürte Deke, wie die Schauer, die seine Knochen durchdrungen hatten, durch die Wärme des Dampfes ersetzt wurden. Anspannung, derer er sich nicht bewusst gewesen war, löste sich aus seinen Muskeln. Er fühlte sich knochenlos, entspannt, fast … friedlich.

Wann habe ich mich das letzte Mal so wohl gefühlt?

Deke wusste es nicht und wollte nicht weiter darauf eingehen. Stattdessen stand er auf und wusch sich.

Vielleicht fünfzehn Minuten später schlenderte Deke, in einen Bademantel gehüllt, auf der Suche nach Tee aus seinem Zimmer. Die Sonne war so weit aufgegangen, dass lange Lichtstrahlen durch die gewaltigen Erkerfenster fielen und den Raum in sanftem Licht erstrahlen ließen.

Deke entdeckte mehrere Männer an der Theke, was ihn daran erinnerte, dass er nicht wirklich in Dirks Haus war. Als er aus Sacramento geflohen war, trieb ihn sein Instinkt nach Osten. An der ersten Tankstelle hatte er ein Handy besorgt und seinen besten Freund kontaktiert. Er hatte Dirk seit vier Monaten nicht mehr gesehen, aber das hatte seinen Freund nicht davon abgehalten, ihm eine Adresse in einer kleinen Bergstadt namens Stone Ridge, Colorado, zu geben.

Bei seiner Ankunft hatten zwei Männer, die er nicht erkannt hatte, Deke begrüßt. Er wäre fast davongelaufen, aber dann hatte der muskulöse, blonde Kerl mit den zotteligen Haaren ihn in eine schockierend sanfte Umarmung gezogen. Nach einigen Sekunden hatte der Mann ihn losgelassen und Deke mit seinen massigen Pfoten auf den Schultern auf Armeslänge von sich gehalten.

Der Mann hatte sich als Frankie Drunger vorgestellt. Er hatte eine von Dekes Schultern losgelassen, während er den anderen Arm so geschoben hatte, dass er ihn um Dekes Oberkörper legte und Deke sanft in Richtung Haus gedreht. Dann hatte Deke den anderen Mann gesehen …, der Frankie mit einem amüsierten, liebevollen Ausdruck ansah.

„Das ist mein Gefährte, Vincent Marché“, hatte Frankie weitergeplappert und Deke in Richtung Haus geführt. „Er hat gerade mit Seb gesprochen und erfahren, dass Seb und Dirk gerade am Flughafen Colin City gelandet sind. Sie sollten innerhalb einer Stunde hier sein.“

Das hatte Dekes Nerven beruhigt, ebenso wie Vincents Angebot, eine Tasse Tee zu trinken und eine Dusche zu nehmen. Er hatte die letzten drei Tage in Frankies und Vincents Zuhause gelebt, sich in seinem Zimmer versteckt und sich erholt von –

Deke konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt und ging auf die fünf Männer zu, die sich rund um die Theke versammelten. Er schloss sich der Gruppe an und lächelte den Neuankömmling an. „Hey, Lex“, begrüßte er den Vampir. „Wann bist du hier angekommen?“

Nachdem er nach Vegas geflogen war, um seinen Freund zu retten, hatte Deke vorgehabt, alle Paranormale zu hassen. Doch als er den großen, blonden Vampir Lexington Paistro traf, hatte er zu seiner Überraschung festgestellt, dass er den Mann mochte. Er war auch froh darüber, weil er es genoss, mit dem Mann zu flirten und es zu schätzen wusste, dass er sich keine Sorgen machen musste, dass der Mann mehr erwartete. Lex flirtete genauso wie Deke.

Lex sah ihn über seine Kaffeetasse an und ließ seine blassen braunen Augen für eine Sekunde über Dekes Gesicht huschen, bevor er antwortete: „Heute morgen um zwei.“

Deke warf einen Blick auf die Uhr und verzog das Gesicht. „Verdammt“, murmelte er, als er die Zeit auf der Mikrowelle sah. Sechs Uhr dreizehn. „Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“

Mit einem Schulterzucken zwinkerte Lex. „Mach dir keine Sorgen, Süßer. Ich habe schon mehrere Tage am Stück ohne Schlaf durchgemacht. Ich werde noch genug Energie haben, um dir heute Abend beim Poker in den Arsch zu treten.“

Deke schätzte es, dass der Vampir den Grund herunterspielte, warum am Samstagmorgen alle im Haus vor sieben Uhr morgens wach waren. „Wie wäre es, wenn ich stattdessen auf deinem Schoß sitze und zuschaue?“, neckte er und schlug mit den Wimpern. „Ich bin sicher, dass es uns beiden mehr Spaß machen würde.“

Er interessierte sich nicht für Poker, hatte aber den Jungs gesagt, dass er an diesem Abend mitmachen würde. Er hatte noch nie gerne den ganzen Tag zu Hause gesessen, und nachdem er so lange eingesperrt gewesen war, war er mehr als bereit, jede Gelegenheit zu nutzen, um sich unter Leute zu begeben.

Lex gluckste und sah ihn mit warmen Augen an. „Oh, Süßer, dann würde keiner von uns etwas gewinnen.“

Deke lachte leise, als er die Tasse nahm, die Dirk ihm anbot.

Als er in das Haus von Carson Angeni ging, musste Deke – nur vor sich selbst – zugeben, dass er ein bisschen nervös war. Er hörte das Geräusch von Dutzenden lachender Männer und erkannte, dass er von einer Menge großer Kerle umgeben sein würde. Lebendige Erinnerungen an Michaels große Freunde, die ihn packten, stürmten auf Dekes Psyche ein. Er schauderte und blieb im Flur stehen.

„Entspann dich, hier wird dir niemand weh tun“, schnurrte Lex in sein Ohr, legte einen Arm um seine Schultern und benutzte den Kontakt, um ihn wieder in Bewegung zu bringen.

Deke warf Lex einen Blick zu und schenkte dem freundlichen Vampir ein anerkennendes Lächeln. „Tut mir leid, dass ich in diesen Tagen einfach zu viel in meinem Kopf feststecke“, gab er leise zu.

Lex nickte, als er ihn weiter den Flur entlang führte, vorbei an ein paar verschlossenen Türen zu einem riesigen großen Raum. Rechts waren zwei Pokertische aufgestellt worden. Voll besetzt, saßen sechs Männer an jedem Tisch, unterhielten sich und witzelten miteinander.

Sein Herz fühlte sich an, als würde es einen Schlag in seiner Brust aussetzen. Sein Blick wurde von einem großen, blonden Mann gefesselt, der am weiter entfernten Tisch saß. Luther Caldwell. Deke schauderte, als er beobachtete, wie der Wolfswandler sein Bier ergriff, an die Lippen führte und aus der Dose trank. Er starrte, als der Adamsapfel des Mannes hüpfte und der Arm, der die Dose hielt, sich spannte.

Deke schluckte den Speichel in seinem Mund. Das Blut floss nach Süden und füllte seinen Schwanz. Verdammt, er wollte ein Stück davon.

„Gibt es da jemanden, dem ich dich vorstellen soll?“, neckte Lex und lehnte sich an ihn, um leise zu sprechen, direkt in sein Ohr.

Deke drehte den Kopf gerade so weit, dass er zu Lex sehen konnte, und murmelte: „Huh?“

Lex lachte leise. „Du bist gerade von jemandem erregt“, antwortete er. „Ich kann es riechen.“ Dann bewegte Lex seinen Kopf, um ihn auf Dekes Schulter ruhen zu lassen, und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. „Oh, schau mal, wer hier ist. Luther Caldwell. Vielleicht sollten wir mal Hallo sagen.“

„Nein, äh, nein“, antwortete Deke sofort. „Ich glaube, ich möchte etwas trinken.“ Er zog sich zurück und ging nach links, von den Pokerspielern weg und in Richtung der offenen Küche. „Willst du eins?“

Lachend folgte Lex. „Klar, dann werde ich Carson suchen und meinen Namen auf die Liste setzen, um als nächstes zu spielen. Soll ich deinen hinzufügen?“

Deke schüttelte den Kopf. „Nein. Ich möchte wirklich nicht spielen. Ich bin nur mitgekommen, um aus dem Haus zu kommen“, gab er zu. In der Küche angekommen, holte er zwei Bier aus der mit Eis gefüllten Spüle und reichte Lex eines davon. „Ich sitze nicht gern zu Hause rum, auch wenn –“ Er brach seinen Satz ab und verzog das Gesicht.

Lex nickte verständnisvoll. „Such dir jemanden, mit dem du reden kannst und entspann dich, Süßer“, empfahl er. Dann drückte er seine Schulter und erinnerte ihn: „Hier wird dir niemand weh tun.“ Dann zwinkerte er. „Flirte nur nicht mit dem falschen Mann.“

Dekes Kiefer klappte bei dieser Warnung herunter und er beobachtete, wie Lex davonmarschierte. Moment mal, woher sollte er wissen, wer der falsche Mann war?

„Hey, Deke“, rief eine tiefe Stimme und zog Dekes Aufmerksamkeit auf sich.

Deke sah sich im Raum um und entdeckte einen massigen Afroamerikaner, der auf einem Sofa saß. Gegenüber dem großen Raum – in dem, was wahrscheinlich das Esszimmer hätte sein sollen – säumten mehrere Sofas und gepolsterte Stühle die Wände. Es bildete einen Bogen um einen großen Couchtisch, der mit unzähligen Schalen voll Chips, Dips und anderen Snacks beladen war.

Der Afroamerikaner lächelte Deke an. „Bringst du mir ein Bier, Deke?“

Neugierig, woher der große Mann seinen Namen kannte, nickte Deke. Er schnappte sich ein weiteres Bier und ging auf den Mann zu. „Kenne ich dich?“, fragte er und reichte es ihm.

„Nein“, antwortete der Mann. „Nimm Platz“, befahl er und deutete auf den Platz neben ihm.

Unbehaglich setzte sich Deke auf die Kante des Kissens.

---ENDE DER LESEPROBE---