Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Felicity Dubois, die Nichte von Pierre, soll als Weddingplanerin die Hochzeit ihres Onkels und seiner neuen Frau Taliah Stone organisieren. Das Problem ist nur, dass Felicity gar keine echte Weddingplanerin ist. Auf der Suche nach der passenden Location führt ihr Weg sie nach Vineyards Valley, wo sie dem Verwalter des Weinguts Jameson Kirk begegnet. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen finden die beiden sich unsympathisch und zoffen sich bei jeder passenden Gelegenheit, was letztendlich daran liegt, dass Felicity alles falsch macht, was man nur falsch machen kann. Jetzt liegt es an Jameson, ob er ihr helfen wird oder sie auflaufen lässt
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 264
Veröffentlichungsjahr: 2023
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines,dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.
Doch dieses Blatt allein, war Teil von unserem Leben,drum wird dies Blatt allein, uns immer wieder fehlen.
Rainer Maria Rilke
So viele Worte hatte ich noch für Dich.
So viele Gedanken und Sorgen machte ich mir um Dich.Doch was mir nun von Dir bleibt ist
Liebe, Wärme und Geborgenheit.Und so viele Erinnerungen bleiben nun für mich.Du wirst mir unendlich fehlen bis wir uns irgendwann wieder sehen
Texte: ©2023 Copyright by Bianka Kitzke
Umschlaggestaltung: ©2023 Copyright by Bianka Kitzke
Cover: Canva
Verlag: Bianka Kitzke
Blumenstrasse 26
D- 75056 Sulzfeld
Vertrieb: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Love at The Vineyards enthält folgende Trigger Warnungen:
Tod, Verlust, Trauer und Trauerbewältigung, Gewalt, Mord, Depression, Gefängnis, Sex,
Das kann es doch jetzt nicht wahr sein.
Ich bin doch keine zwölf Stunden unterwegs, sitze mir im Flugzeug den Hintern platt, gurke in einem Bus in der Weltgeschichte umher, nur um jetzt festzustellen, dass ich hier ganz allein stehe in diesem gottverdammten Kaff namens Vineburg. Ich bin echt kurz vor einem Nervenzusammenbruch und wenn sich jetzt nicht bald jemand um mich kümmert, fange ich direkt hier auf dieser Straße an zu heulen.
Zum hundertsten Mal greife ich nach meinem Handy und wähle die Nummer von Pierre. Und erneut erreiche nur die Mailbox. Verdammt! Er hat doch gesagt, er holt mich ab! Wo ist er denn jetzt? Wenn ich doch nur wüsste, wo ich hinlaufen muss? Hätte ich mich nur besser informiert oder den Busfahrer gefragt, als er an der Haltestelle mitten im Nirgendwo angehalten hat, wo ich hinlaufen muss.
„Kann ich dir irgendwie helfen?“, höre ich eine weibliche Stimme fragen und drehe mich um. Vor mir steht eine Frau, die ungefähr mein Alter haben muss, und sie sieht mich fragend an.
„Ähm. Ja ... eventuell. Ich heiße Felicity Dubois und bin auf der Suche nach ... Moment ...“, fange ich an und erinnere mich, dass ich doch irgendwo aufgeschrieben habe, wie die Straße heißt, in der das Bed & Breakfast von Taliah Stone ist. Hektisch suche ich nach meiner Notiz und krame so nach und nach sämtliche Zettel, die ich in den Taschen meiner Jacke finde, heraus und drücke sie der Fremden einfach in die Hand, während ich weitersuche.
„Vielleicht wäre ein Terminplaner in deinem Fall gar nicht so übel.“
„Warum?“
„Dann hättest du nicht so eine Zettelwirtschaft und müsstest nicht so lange suchen nachdem, was du suchst.“
„Quatsch. Bisher habe ich immer alles gefunden, was ich suche. Ah, da ist es ja. Ich möchte gern zu Taliah's Bed & Breakfast. Weißt du, man erwartet mich bestimmt schon“, sage ich und habe still und leise die Hoffnung, dass die Frau mich direkt hinbringen wird. Doch da habe ich mich echt geirrt.
„Was glaubst du, wo wir hier sind? Außerdem bin ich nicht dein Fremdenführer. „Vielleicht wäre ein Terminplaner in deinem Fall gar nicht so übel.“
„Warum?“
„Dann hättest du nicht so eine Zettelwirtschaft und müsstest nicht so lange suchen, nachdem was du suchst.“
„Quatsch. Bisher habe ich immer alles gefunden, was ich suche. Ah, da ist es ja. Ich möchte gern zu Taliah's Bed & Breakfast. Weißt du man erwartet mich bestimmt schon", sage ich und habe still und leise die Hoffnung, dass die Frau mich direkt hinbringen wird. Doch da habe ich mich echt geirrt.
„Was glaubst du, wo wir hier sind? Zudem bin ich nicht dein Fremdenführer".
„Aber, du sagtest doch...“
„Ich habe lediglich gefragt, ob ich dir helfen kann und nicht, dass ich dich dahin bringen werde“.
Mit offenem Mund starre ich sie an, während sie mir meine Zettel wieder in die Hand drückt. – „Du läufst diese Straße hinunter und hältst dich dann ein wenig links. Ist gar nicht zu verfehlen“, sagt sie noch zu mir, bevor sie ihres Weges geht. Na toll.
Ich hoffe jetzt inständig, dass nicht alle in diesem Kaff so genervt sind. In Köln würde ... Ach, was bilde ich mir eigentlich ein? Da rennen genauso viele unhöfliche Menschen herum wie hier. Allerdings fällt es da wahrscheinlich nicht auf. Oder sie beklauen dich, wenn du denen deine Zettel in die Hand drückst. Ratlos stopfe ich meine Zettel zurück in meine Jacke und greife nach meinem Koffer, als mein Handy in meiner Hose zu vibrieren beginnt. Oh, das wird Pierre sein. Doch statt des Namens meines Onkels lese ich den meiner Chefin und ahne Fürchterliches.
„Hallo Clara.“
„Felicity! Bist du denn wahnsinnig geworden? Was fällt dir ein einfacher Urlaub zu beantragen, nach Kalifornien zu reisen und zu glauben, dass du eine Hochzeit planen und organisieren kannst? Du hast das noch nie gemacht. „Schwing deinen verdammten Arsch wieder zurück nach Köln oder...“
„Oder?“
„Oder du bist entlassen.“
„Clara! Ich kann das. Ich habe dir oft genug zugesehen. Vertrau mir doch einfach mal“.
„Dir vertrauen? Eines kann ich dir sagen, wenn du meinen Namen auch nur erwähnst.
„Ich kann das.“
„Oh nein Felicity. Sobald du wieder zurück bist, kannst du deine Sachen abholen“, sagt sie noch und legt schließlich auf. Wie lange sie wohl geübt hat für diesen Anruf? Sie hat bestimmt gerade erst ihren Kaffee hingestellt bekommen, bevor sie mich angerufen hat. In Köln ist es gerade mal neun Uhr morgens, während ich in der Abendsonne von Kalifornien stehe.
„Naja.“ Dann soll sie mich halt kündigen. „Ich kann das und ich weiß es auch“, nuschle ich vor mich hin, greife nach meinem Zeug und latsche los. Ich laufe vorbei an einem Friseur, einer Bäckerei und einer Bank, bis ich endlich Taliah’s Bed & Breakfast erreicht habe und eintrete.
„Hallo. Willkommen in Taliah’s Bed & Breakfast. Haben Sie reserviert?", werde ich ganz höflich von einer netten jungen Dame begrüßt.
„Ähm ... Ich werde erwartet.“
„Von wem?“
Ok – jetzt kommt der Moment, wo alle aus der Ecke springen und Überraschung brüllen. 3 ... 2 ... 1 ... Nichts!
„Ich bin Felicity Dubois und mein Onkel Pierre...“
„Oh, mein Gott!“, ruft die Dame und kommt direkt auf mich zugeeilt, um mich auch schon in ihre Arme zu ziehen und zu begrüßen. – „Du bist Felicity. Ich habe mir dich ganz anders vorgestellt.“
„Anders? Wie anders?
„Naja anders. Nicht so hübsch".
„Oh mein Gott. Ich bin doch nicht hübsch.
Naja, hässlich bin ich jetzt auch nicht. Normaler Durchschnitt würde ich sagen. Ich habe zwar keine Kleidergröße 36 und keine lange Haarpracht, aber dennoch sehe ich ganz passabel aus, mit meinem kupferfarbenen Bob, der Jeans und dem Shirt, das meine Figur umspielt.
„Finde ich schon, aber wieso bist du heute schon hier?“
„Ich habe Pierre doch geschrieben, dass ich am ersten Mai in San Francisco ankomme. Hat er es verpennt oder was?"
„Es war viel los in der letzten Zeit. Im Kalender steht der zweite Mai. Wahrscheinlich hat er sich verschrieben".
„Na ganz toll. Da brauche ich mich auch nicht zu wundern, dass mich keiner am Flughafen abgeholt hat.
„Sorry. Pierre und meine Mom sind im Moment auch nicht hier. Wahrscheinlich können sie wieder die Finger nicht voneinander lassen und knutschen irgendwo. Oder tun was anderes. Die beiden sind so verliebt ineinander, das glaubst du nicht.“
Ach, du lieber Himmel. Das sind to much Informationen, die ich absolut nicht in meinem Kopf haben will. Vor allem sollen sie das Bild des coolen Onkels nicht zerstören.
„Ich kann dir schon mal dein Zimmer zeigen, dann kannst du dich vielleicht ein wenig frisch machen und dich ausruhen, bis die beiden wieder hier sind.“
„Frisch machen hört sich gut an“, antworte ich der Dame, sehe, wie sie den Schlüssel vom Board nimmt, und folge ihr zu den Fahrstühlen.
„Ich bin übrigens Emily“, vernehme ich von ihr und lächle, während wir nach oben fahren.
„Die Zimmer sind alle im Obergeschoss. Unten befinden sich nur der Empfang, die Küche, der Speisesaal und die Gästetoiletten.“
Als der Fahrstuhl stoppt, folge ich Emily zu meinem Zimmer und bin echt geflasht, als sie die Tür öffnet. Der Raum ist hell und freundlich gestrichen, mit modernen Möbeln eingerichtet und verfügt über Fernseh- und Telefonanschluss.
„Sehr schön.“
„Dort drüben ist das Badezimmer. Frühstück gibt es ab sieben und Abendbrot bis ... keine Ahnung, wann. Das musst du selber in Erfahrung bringen. Aber falls du zwischendurch Hunger bekommst ... das Diner von Becky hat rund um die Uhr geöffnet.
„Sehr gut. Aber mach dir keine Gedanken. Ich esse am siebzehn Uhr eh nichts mehr. Alles gut. Dann werde ich mich mal frisch machen."
„Cool ... Ich lasse dich jetzt mal allein. Wenn du fertig bist, kannst du ja herunterkommen. Vielleicht ist Pierre bis dahin auch wieder da", höre ich Emily noch sagen, als sie auch schon die Tür schließt und sie den knarzenden Flur hinabläuft. Mit nächtlichem Besuch ist hier dann aber auch nicht wirklich was. Wenn der Boden schon solche Geräusche macht, will ich gar nicht wissen, wie dünn die Wände sind. Aber wer soll mich nachts auch besuchen? Ich kenne ja eh keinen.
Hier bin ich nun. Weit weg von zu Hause und meinen Freunden. Da ich ja jetzt bestimmt ein paar Wochen hierbleiben werde, sollte ich es mir so gemütlich wie nur möglich machen. Daher räume ich erst einmal meinen Koffer aus, bevor ich mich unter die Dusche begebe und mich anschließend ein paar Minuten hinlege.
Die Zeitumstellung hat mich völlig aus der Bahn geworfen und ich bin vollkommen orientierungslos, als ich Stunden später meine Augen öffne. Noch immer mit Turban um die Haare liege ich im Bett und blicke mich um.
Ach ja – Kalifornien. Gähnend greife ich nach meinem Filofax und meinen Stiften, um zu checken, was alles so anliegt. Mein Planer ist so mega dick, dass ich ihn nicht mehr zubekomme bei den ganzen Zetteln mit Ideen und Bildern, die ich willenlos hineingestopft habe. Jedoch sind das noch nicht alle, denn in meiner Tasche flattern ja noch mehr umher.
Der Blick auf mein Handy sagt mir, dass es kurz nach dreiundzwanzig Uhr ist. Von Pierre sind noch keinerlei Nachrichten eingegangen, was schon sehr komisch ist. Er weiß doch, dass ich komme. Instinktiv greife ich nach meinem Planer und meiner Zettelwirtschaft und fange an, sie zu ordnen.
Bis spät in die Morgenstunden sortiere ich meine Unterlagen, checke meine Kamera und schneide mir aus den Zeitschriften, die ich am Flughafen organisiert habe, Bilder von Blumengestecken aus. Von wegen, ich bin ungeeignet. Ich werde euch allen schon zeigen, was in mir steckt. Um vier Uhr in der Früh bin ich schließlich fertig und lege mich noch ein wenig hin. Bis um sieben Uhr zum Frühstück bin ich dreimal wach. Glaube ich zumindest.
Eine mir unbekannte Dame steht am Empfang, als ich um zehn nach elf Uhr nach unten komme und mich suchend umsehe.
„Kann ich Ihnen helfen?“
„Maybe ... ich suche nach Emily.“
„Emily? Oh! Da muss ich Sie enttäuschen. Emily ist wieder nach San Francisco."
„San Francisco!“
„Sie studiert dort Jura.“
Wow! Jura. Das ist ja mal eine ganz andere Hausnummer.
„Und wann kommt sie wieder?“
„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Sie ist meist nur in den Ferien oder ab und zu mal auf einen Spontanbesuch hier", sagt mir die Dame und blättert weiter in ihren Unterlagen.
„Ok, Frühstück bekomme ich wohl keines mehr. Oder?"
„Das tut mir leid, aber Frühstück gibt es nur von sieben Uhr bis neun Uhr. Aber vorne im Café oder im Diner bekommen Sie sicher etwas, das Sie mögen", lächelt sie mich an.
„Danke“, antworte ich und begebe mich hinaus auf die Straße, um mich ein wenig umzusehen.
Im Ort herrscht reges Treiben. Autos fahren die Napa Road auf und ab, Menschen laufen an den Schaufenstern der Geschäfte entlang oder stehen an Hauswänden und reden miteinander.
Mit einem Lächeln auf den Lippen laufe ich in das nahegelegene Café. Sofort, als ich eintrete, höre ich ein freundliches Hallo und werde direkt an einen Tisch verwiesen.
„Ich komme gleich zu Ihnen.“
„Ok“, gebe ich von mir und setze mich hin.
Sehr nett ist es hier. Das muss ich schon sagen. Das Café ist nicht sehr groß, aber dennoch gemütlich eingerichtet. Der Boden aus hellem Holz, die Wände in Grün gestrichen und im hinteren Teil des Raums steht eine Vitrine mit den köstlichsten Kuchen, Muffins und Donuts, die ich je gesehen habe.
„Hallo. Mein Name ist Patricia. Was kann ich Ihnen bringen? "
„Hi. Ich bin Felicity und ich hätte gern einen Cappuccino, einen von diesen lecker aussehenden Muffins und einen Donut", sage ich und kann das strahlende Lächeln erkennen.
„Felicity? Ein sehr ungewöhnlicher Name. Sind Sie neu in der Stadt oder nur auf der Durchreise?"
„Nein, oder eigentlich doch. Mein Onkel Pierre und ..."
„Ah! Ist das nicht der Besitzer des Weinguts in Vineyards Valley? Ein sehr netter Kerl und so charmant. Als er hier ankam, waren alle aus dem Häuschen. Und dann hat er sich noch Hals über Kopf in Taliah Stone verliebt. Fast wie im Film."
Naja, wenn man auf so Kitsch steht. Aber mit Onkel Pierre hat sie recht. Er ist wirklich nett. Wahrscheinlich manchmal viel zu nett.
„Mein Onkel Pierre hat ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, seit er hier lebt.“
„Oh ja, das hat er. Und Taliah tut er auch gut. Ich habe sie seit ihrer Scheidung nicht mehr so glücklich gesehen, wie mit Ihrem Onkel. So aber nun zu den Muffins. Möchten Sie gern einen Blueberry Cheese Muffin, einen Cookie Chocolate Muffin, einen Double Chocolate Muffin oder einen Banana Strawberry Cheese Muffin?"
„Ähm ... wissen Sie was? Bringen Sie mir von jedem einen und lassen den Donut weg", sage ich zu ihr und sehe, wie sie freudestrahlend davon läuft. Während ich so warte, checke ich immer wieder mein Handy. So langsam ärgere ich mich immer mehr, dass sich Pierre noch nicht gemeldet hat. Er weiß doch, dass ich komme.
Gedanken verloren sitze ich am Fenster und blicke hinaus, als die Frau mit den Muffins kommt und mir den Cappuccino hinstellt.
„Guten Appetit", flüstert sie noch und verschwindet auch schon wieder, während ich genüsslich in den Muffin beiße.
Oh, mein Gott! Was ist denn das? Mit der Zunge schiebe ich die einzelnen Komponenten in meinem Mund hin und her und kann nicht glauben, was ich da esse. So leckere und saftige Muffins habe ich ja noch nie gegessen. Selbst die bei Starbucks in der Kölner Innenstadt können da nicht mithalten, stelle ich fest, als ich einen weiteren Bissen nehme.
Ich sitze eine knappe Stunde in diesem Café, esse einen Muffin nach dem anderen und mein Bauch gluckert schon von dem vielen Cappuccino, den ich getrunken habe. Unfassbar, dass es meinem Onkel anscheinend egal ist, dass ich noch nicht aufgetaucht bin.
„Vielen herzlichen Dank für diese leckeren Muffins“, sage ich zu Patricia, als ich meine Rechnung bezahle und lächelnd das Café verlasse.
In aller Seelenruhe laufe ich die Napa Road hinab und bleibe vor dem Bekleidungsgeschäft Penelopes stehen. Im Schaufenster hängt eine Bluse, die das Augenmerk auf mich zieht, weshalb ich beschließe hineinzugehen.
„Hallo! Willkommen im Penelopes. Ich bin Penelope, aber nennen Sie mich bitte Penny. Kann ich Ihnen behilflich sein?“
„Hi. Ich wollte mich eigentlich nur umsehen, wobei aber die Bluse im Schaufenster...“
„Ich sehe mal nach, ob ich die in Ihrer Größe habe“, höre ich sie sagen und blicke ihr nach, wie sie im hinteren Teil des Ladens verschwindet. Ich sehe mir die anderen Klamotten an und stelle fest, dass ich hier bestimmt unzählige Scheine liegen lassen werde, als Penelope mit einem Stapel Blusen zurückkommt.
„Ich habe mal alle gebracht, die ich noch hinten habe. Da müsste bestimmt was dabei sein. Sie tragen eine 38?“
Schön wäre es. 38! Ein Traum.
„Eine 42“.
„Oh!“ Penelope legt alle Blusen auf den Tresen und sucht meine Größe aus. Nachdem sie eine gefunden hat, reicht sie mir die Bluse und zeigt mir, wo die Umkleidekabinen sind.
„Sie kommen nicht von hier. Stimmt's?“, höre ich ihre Stimme durch den Vorhang, während ich versuche meine beträchtliche Oberweite in die Bluse zu bekommen.
„Das haben Sie gut erkannt. Ich bin wegen der Hochzeit meines Onkels hier, allerdings lässt er auf sich warten. Ich bin Felicity“, stelle ich mich vor und trete lächelnd aus der Kabine.
„Wow! Dein Busen …“
„Was ist mit dem?“
„Der kommt extrem gut zur Geltung in dieser Bluse“.
Da muss ich ihr zustimmen. Die Bluse betont meine Oberweite und mit dem passenden BH werde ich wohl einige Blicke auf mich ziehen.
Penny ist circa in meinem Alter, also so Mitte bis Ende zwanzig, kleiner als ich und trägt ihre Haare wie ich zu einem Bob. Sie muss noch viel dazu lernen, um Klamotten zu beherrschen.
„Dein Onkel lebt hier in Vineburg?“
„Klar! Sicher kennst du ihn. Jeder scheint meinen Onkel hier zu kennen. Pierre Dubois. Er hat ein Weingut. Irgendwo in Vineburg, aber gesehen habe ich es noch nicht“.
„Pierre Dubois ist dein Onkel? Ist ja krass. Der ganze Ort war in Aufruhr, als er hier angekommen ist. Oh Mann, da war was los, kann ich dir sagen“, lacht Penny, während ich zurück in die Umkleidekabine gehe, um mich umzuziehen. - „Aber das Weingut siehst du nicht von hier unten. Das liegt in einem Tal. Wenn du willst, zeige ich es dir in meiner Mittagspause, wenn der Laden geschlossen ist“.
„Sehr gern“, lächle ich und folge Penny zur Kasse.
Mit meiner neuen Bluse im Gepäck mache ich mich auf den Weg zurück zum Bed & Breakfast und hoffe inständig, dass mein Onkel endlich anzutreffen ist.
„Hallo“, rufe ich der Dame am Empfang zu, als eine weitere Frau im Hintergrund erscheint. Das muss Taliah sein. Die Frau ist so ganz anderes als Francis. Nicht so aufgedonnert. Ihr Make-up ist dezent, während man bei Francis den Schmodder mit dem Spachtel abkratzen konnte. Ihre Haare sind leicht gewellt und ihr Kleidungsstil besteht aus Jeans, Bluse und Sneakers, statt Kostüm und High Heels.
„Taliah! Das ist sie“, höre ich und sehe die Frau lächelnd um den Tresen kommen.
„Felicity? Hi, ich bin Taliah und heiße dich herzlich in Vineburg willkommen. Emily hat mir in einer SMS mitgeteilt, dass du bereits gestern angekommen bist, aber hier ist so viel los, dass wir es einfach verpasst haben“.
„Und ich hatte schon Angst, mein Onkel hat vergessen, dass ich komme“.
„Wie könnte er? Er spricht seit Wochen von nichts anderem. Aber der Anschlag hat ihn schon sehr aus der Bahn geworfen“.
Anschlag?
Welcher Anschlag denn? Das hätte mir mein Vater doch gesagt, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Oh. Apropos Vater. Ich bin gespannt, wann er mich das erste Mal anrufen wird, wenn er merkt, dass ich nicht mehr in Deutschland bin.
„Was ist denn passiert? Geht's Onkel Pierre gut?“
„Jaja mach dir keine Gedanken. Es ist nochmal alles gut gegangen, aber seine Ex kann froh sein, dass man sie weit genug weggebracht hat, sonst hätte ich ihr wahrscheinlich ...“. Gespannt höre ich Taliah zu, wie sie erzählt, als mein Onkel fluchend das Bed & Breakfast betritt. Und wenn ich eins auf Französisch kann, dann sind es die Schimpfwörter.
„Pierre, beruhige dich“.
„Ich kann mich nicht beruhigen. Diese Hexe plädiert auf Unzurechnungsfähigkeit, aufgrund traumatischer Ereignisse in Folge unserer Scheidung“, meckert er und wedelt mit einem Schreiben in der Hand umher.
„Dein Anwalt macht das schon. Willst du nicht erst mal ...“
„Ich muss ihn direkt anrufen. Bonjour Felicity“, vernehme ich noch von ihm, als er auch schon an mir vorbeirauscht und wenige Meter hinter mir zum Stehen kommt.
„Merde! Felicity es tut mir leid. Ich habe dich komplett vergessen. Aber hier ist so viel los“.
„Mach dir keine Gedanken. Ich habe den Weg auch so gefunden, - irgendwie“.
„Sehr schön. Entschuldige mich bitte, aber ich muss das regeln“.
Und schon ist mein Onkel verschwunden. Na toll.
„Komm Felicity. Ich erzähle dir, was deinen Onkel so auf die Palme bringt und wir können uns ein wenig kennenlernen“.
Ich bin völlig geschockt, als Taliah mir erzählt, was meine Ex-Tante gemacht hat und was sie nun für eine Show abzieht. Ich persönlich konnte Francis ja noch nie leiden. Da bin ich im Team Brianne. Die Schwester meines Vaters und Pierre finden noch heute, dass sie eine dumme Pute ist und da kann ich ihr nur zustimmen.
„Francis. Diese blöde Ziege. Ich mag sie nicht und ich bin heilfroh, dass mein Onkel sich dazu durchgerungen hat, endlich die Scheidung einzureichen und auch wirklich durchzuziehen“.
„Ja, aber aus dem Grund hat sie Pierre niedergestochen. Sie hat es nicht verkraftet, dass sie Pierre inzwischen nicht mehr jeden Cent aus der Tasche ziehen kann. Ich bin sehr gespannt, was Pierres Anwalt erreichen wird“.
„Ich persönlich würde sie ja im Knast verrotten lassen“, lache ich und bringe Taliah dazu in mein Lachen einzustimmen.
„Du kommst definitiv aus Pierres Familie. Komm, ich lade dich zum Mittagsessen ein“.
„Geht leider nicht. Ich bin verabredet. Penny zeigt mir die Gegend“.
„Wow! Und das schon nach dem zweiten Tag. Sehr schön. Dann wünsche ich viel Spaß“, sagt Taliah als wir uns erheben und ich mich auf den Weg zu Penny mache.
Vor dem Diner sehe ich sie schon stehen, als ich ankomme und lächle.
„Sorry! Onkel Pierre ist aufgebracht, Taliah hat Vorstellungsbedarf und ich kam nicht rechtzeitig weg“.
„Kein Problem. Hier bekommst du übrigens das beste Essen, das du dir wünschen kannst“.
„Echt? Wo es die besten Muffins gibt, weiß ich auch schon“, lache ich und folge Penny ins Diner.
„Hallo Penny. Was darf's denn sein?“
„Hi Greta. Das ist Felicity, die Nichte von Pierre Dubois“.
„Oh wie schön. Es freut mich, dich kennenzulernen. Dein Onkel ist wirklich ein sehr netter Mann. Was kann ich euch bringen?“
Jaja. Mein Onkel, der Charmeur. Unglaublich, wie er die Damenwelt hier um den Finger gewickelt hat. Greta reicht uns die Speisekarte, die Penny direkt wieder weglegt. Ich muss erst mal schauen, was es auf der Karte gibt und nehme dann doch das gleiche, was Penny nimmt.
„Der Burger nach Art des Hauses, mit einer Scheibe Rindfleisch, zweierlei Käse und jede Menge Grünzeug für mich. Und du?“
„Ich nehme das gleiche“, sage ich und sehe Greta lächelnd an.
„Kommt sofort“, antwortet sie und läuft mit den Karten davon.
„Wenn du mal keinen Burger essen möchtest, probiere das Ribeye Steak. Hank macht es auf den Punkt und ich liebe es. Allerdings komme ich fast nie in den Genuss, weil ich die Zeit einfach habe“.
„Das kann ich verstehen. Zu Hause habe ich auch meist nur schnell was auf die Hand gegessen, statt mich hinzusetzen und zu essen“.
„Was machst du eigentlich beruflich?“
Oje. Das ist jetzt die Frage, auf die ich eigentlich nicht antworten will. Nicht dass ich nicht davon überzeugt bin, was ich tue, aber es ist nun mal eine Lüge und die sollte nicht unbedingt ans Licht kommen. Just in diesem Moment kommt auch schon Greta mit unserem Essen und stellt es vor uns.
„Guten Appetit. Wir haben übrigens eine neue Mitarbeiterin. Sie heißt Sofie. Seit Pierre und Taliah dieses Weingut haben, steppt hier unten der Bär“.
„Cool. Ich bin gespannt. Danke Greta“.
Genüsslich beiße ich in meinen Burger, als ich sehe, wie Penny mich ansieht.
„Was?“, nuschle ich mit vollem Mund und habe alle Mühe, das ganze Material in meinem Mund zu verarbeiten.
„Dein Beruf?“
„Ach so. Ich bin so was wie eine Weddingplanerin. Onkel Pierre hat mich beauftragt die Hochzeit zu planen, da die beiden keine Zeit haben“, sage ich zu ihr und nehme einen weiteren Biss von meinem Burger. Da die Zeit nicht so ewig lang bemessen ist, beeilen wir uns und machen uns, nachdem wir bezahlt haben auf den Weg. Penny quasselt und quasselt über dies und das, erzählt mir wie das Leben in Vineburg so ist, als mir auffällt, dass wir aus dem Ort hinauslaufen. Wir laufen durch eine Allee von Bäumen, bis wir auf eine große Wiesenfläche kommen und Penny stehen bleibt.
„So, da sind wir“.
„Wo?“, frage ich und blicke mich suchen um.
„In Vineyards Valley“, sagt sie und geht noch ein paar Schritte weiter und dann sehe ich sie. Die Burg, die sich über dem Tal erhebt und die Weinberge zu deren Fuße.
„Und welches Weingut gehört nun Pierre?“, frage ich etwas unglaubwürdig und höre Penny lachen.
„Das alles gehört Pierre. Wenn du ihn also einmal suchst, dann findest du ihn da oben. Ähm … Falls du jetzt da hoch willst, musst du leider allein gehen. Ich muss zurück in den Laden“.
„Kein Problem. Das reicht später auch noch. Jetzt weiß ich aber zumindest mal, wo sich mein Onkel immer rumtreibt“.
Während Penny und ich zurücklaufen zeigt sie mir die anderen Dinge von Vineburg, Moe's Kneipe The Lion, den Blumenladen von Samantha, die Apotheke von Matthew, die Bäckerei in der Jason das sagen hat und den kleinen Lebensmittelladen von Mrs. Kent, einer netten alten Dame in den Achtzigern.
„In Diner warst du ja schon. Ich bin gespannt auf diese Sofie. Aber du musst erst mal richtig hier ankommen, bevor du dir das alles merken kannst. Wenn du willst, kann ich dir nach Feierabend auch noch ein paar Sachen zeigen“, teilt mir Penny mit, als wir schließlich wieder am Laden ankommen und ich ihr meine Handynummer gebe.
Zurück im Bed & Breakfast bin ich ziemlich überrascht, als ich die erregte Stimme meines Onkels vernehme und nur erahnen kann, worum es bei dem Gespräch mit Taliah geht.
Was ist denn jetzt los? Onkel Pierre flucht und schimpft, - auch auf Französisch und Taliah sitzt nur da und starrt auf ein Blatt Papier.
„Hey. Alles Ok?“
„No! Nichts ist ok. Francis Anwalt ist so ein Idiot. Zuerst sticht sie mich ab, weil sie nicht klarkommt, dass sie keine Kohle mehr bekommt und nun macht sie einen auf doof“.
„Und was willst du nun tun?“
„Ich fliege nach Frankreich und reiße ihr dermaßen den Arsch auf. Was bildet sie sich eigentlich ein?“
„Na ja, ich konnte sie ja eh nie leiden“.
„Da bist du nicht allein“, vernehme ich nuschelnd von Taliah und sehe, wie Pierre sie anblickt.
„Na, dein Ex ist auch nicht grade ohne“.
„Aber er hat mich nicht abgestochen“.
„Ist ok. Ich gehe Koffer packen und einen Flug nach Paris buchen“. Pierre gibt Taliah einen Kuss und verschwindet schnell durch die Eingangstür.
„Ich gehe dann mal nach oben. Der Tag hat mich geschlaucht und ich sollte mir auch noch ein paar Gedanken über eure Hochzeit machen“.
„Gute Nacht, Felicity“, höre ich von Taliah und gehe nach oben. Es dämmert schon und ich sitze immer noch an dem kleinen Schreibtisch und brüte über Entwürfen, Ideen und diversen Zetteln, die ich noch immer nicht einsortiert habe, als mein Handy zu klingeln beginnt und das Bild meines Vaters mir entgegenlächelt.
„Hallo, Papa“, sage ich fröhlich. Doch mein Vater ist alles andere, aber ganz sicher nicht fröhlich.
„Felicity! Wo zur Hölle bist du?“, brüllt er mich an und ich überlege, ob ich ihm nicht einfach sage, dass ich auf den Bahamas mit einem Cocktail in einer Hängematte liege.
„Ähm …“
„Felicity, wenn du schon wieder Ärger machst, dann raste ich echt komplett aus. Also sag mir jetzt, wo du bist?“
„Also so wie immer. Wo ist eigentlich dein Problem? Ständig meckerst du nur an mir herum“.
„Das stimmt doch gar nicht“.
„Doch tut es. Du hast ständig was an mir auszusetzen. Egal was ich anfange, es ist Scheiße. Also sag mir, wo dein Fuck Problem mit mir liegt?“
„Felicity! Du …“, setzt mein Vater an und unterbricht sich schließlich. - „Ich will dir das nicht am Telefon erklären. Sag mir, wo du bist“.
„Kalifornien“, flüstere ich in mein Handy und habe die Hoffnung er würde es einfach nur hinnehmen, doch das tut er nicht.
„WAS? Das ist nicht dein Ernst. Was zum Geier machst du in Kalifornien?“
Und wieder brüllt er mich an.
„Ähm … Urlaub“.
„Lüg mich nicht an“.
„Papa? Hallo … Papa? Bist du noch dran“, sage ich und lege schließlich auf. Ich habe definitiv keine Lust, mich heute noch mit meinem Vater auseinander zu setzen.
Doch kaum lege ich das Handy weg, bekomme ich eine WhatsApp Nachricht meiner dusseligen Schwester. Papas kleiner Liebling. Wenn ich nur wüsste, was sie hat, das ich nicht habe.
Dominique: Papa ist stinksauer, weil du ihn abgewürgt hast.
Ich: Wer ist dort?
Dominique: Lass den Quatsch.
Ich: Geh schaukeln und nerve mich nicht.
Um meine Ruhe zu haben, mache ich mein Handy schließlich aus. Nicht das meine blöde nervige Schwester auch noch meint, sie muss hier anrufen.
Der nächste Morgen beginnt ziemlich früh, was so nicht geplant war. Ok, ich bin auch nicht zum Urlaub machen hier. Aber das heißt ja auch nicht, dass ich um sechs Uhr schon wach sein muss. Ein Glück, dass es in diesem Zimmer eine kleine Kapselmaschine steht, mit der ich mir einen Kaffee machen kann.
Mit der kleinen Tasse Kaffee gehe ich nochmal meine Unterlagen durch und blicke aus dem Fenster, hinaus auf die noch schlafende Stadt. Meine Güte, in Köln steppt um die Uhrzeit bereits der Bär, während hier noch die Bordsteine hochgeklappt sind. Wenn man als Stadtmensch in so einem Kaff landet, empfindet man Vineburg als ein verschlafenes, schnarchendes Nest.
„Das kann ja heiter werden“.
Erneut blicke ich auf meine Unterlagen und stelle fest, dass ich wirklich die unordentlichste Frau bin, die es gibt. Überall flattern Zettel umher und ich wunder mich ständig, warum ich ständig was verliere. Vielleicht sollte ich mir einfach mal Gedanken darüber machen, mir einen Organizer zuzulegen, wo ich das ganze Zeig notieren und abheften kann, anstatt alles in meiner Hose verschwinden zu lassen.
„Guten Morgen Felicity. Gut geschlafen? Möchtest du vielleicht Frühstück?“
„Ähm ... Nein, danke. Aber du könntest mir einen Gefallen tun. Ich bräuchte einen Organizer und den gibt es leider nur in einem Schreibwarengeschäft. Könntest du mir vielleicht einen besorgen? Oder mich mitnehmen, wenn du das nächste Mal Erledigungen machst“.
Taliah blickt mich kurz an und deckt weiter den Tisch, während ich so wie ein Trottel da steh und warte. Ihre Mitarbeiterin ist auch schon ganz hellhörig, was mich eigentlich nicht stören sollte. Aber irgendwie stört es mich doch.
„Ich habe heute noch einen Termin in Sonoma. Wenn du willst, kannst du mich begleiten“.
„Klasse“, bedanke ich mich und verschwinde wieder auf meinem Zimmer.
Eine Stunde später treffe ich Taliah unten am Empfang, wie sie gerade eine Einweisung macht.
„Oh Felicity. Das ist Maja, eine meiner Angestellten. Felicity ist die Nichte von Pierre und wird sich um unsere Hochzeit kümmern“.
„Hi. Schön dich kennenzulernen“, sagt sie zu mir und reicht mir ihre Hand, bevor Taliah mir mitteilt, dass wir gehen müssen. Nett sind die Leute, das muss man schon sagen.
Sonoma ist eine Kleinstadt, in der ein paar Geschäfte mehr sind als in Vineburg. Unter anderem auch ein Schreibwarengeschäft. Die Glocke an der Tür bimmelt, als ich eintrete und mich umsehe.
„Hallo. Kann ich Ihnen helfen?“
„Bestimmt“, sage ich und teile dem Mann älteren Kalibers, womit ich suche und werde auch wenig später fündig. Allerdings lasse ich mich auch hinreißen und kaufe nicht nur den Organizer.
Lächelnd bedanke ich mich bei dem älteren Herrn, bezahle das ganze Zeug und mache mich auf den Weg zum Auto von Taliah, die nur wenige Minuten später kommt und mir mitteilt, dass wir noch bei ihrem Sohn vorbeischauen werden.
Crash Motors steht auf einem gigantischen Plakat über dem Eingangstor einer Autowerkstatt. Ein sehr komischer Name für eine Reparaturwerkstatt. An der Seite stehen unzählige Reifenstapel und genauso viel Autos, die auf dem Hof stehen. Es riecht nach Öl und ich vermeide es, mich irgendwo anzulehnen.
„Robby!“
Vorsichtig laufe ich hinter ihr in die Werkstatt. Ängstlich, dass mich der Schmutz nahezu anfallen könnte, als mir ein Rollbrett vor die Füße rollt und ein junger Mann mich von unten her lächelnd ansieht.