Loverboys 158: Heiße Jungs in nassen Höschen - Justin Philipps - E-Book

Loverboys 158: Heiße Jungs in nassen Höschen E-Book

Justin Philipps

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Beschreibung

Der 18-jährige Tim verbringt seine Sommerferien im südfranzösischen Badeort Palavas-Les-Flots, um seine Französischkenntnisse zu verbessern. Der blonde Bengel hat einen Sommerjob als Rettungsschwimmer ergattert und freut sich auf heiße Abenteuer am Mittelmeer. Bei einer Rettungsübung auf offenem Meer kommt er dem dunkelhaarigen Alexandre näher, auf den auch der intrigante Mathieu ein Auge geworfen hat.

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HEISSE JUNGS INNASSEN HÖSCHEN

JUSTIN PHILIPPS

BrunoBooks

Loverboys 158

© 2019 Bruno Books

Salzgeber Buchverlage GmbH

Prinzessinnenstraße 29, 10969 Berlin

[email protected]

Umschlagabbildung: © George Duroy, USA

www.belamionline.com (Model: Kevin Warhol)

Printed in Germany

ISBN 978-3-95985-393-4

Die in diesem Buch geschildertenHandlungen sind fiktiv.

Im verantwortungsbewusstensexuellen Umgang miteinander geltennach wie vor die Safer-Sex-Regeln.

Inhalt

Französisch

Wiederbelebung

Nobody

Bessere Argumente

Italian Shower

Füße im Sand

Spezialeinsatz

Angelo

Nie wieder

Wünsch dir was!

Timmy Boy

Falsch gekuppelt

Noch mehr Füße im Sand

Anakonda

Art Shoots

Wo bist du?

Morgen

Und das Meer tilgt ihre Spuren

Ganz sanft und ohne Lärm

Hambourg

Französisch

Der TGV schoss durch die Provence. Noch eine halbe Stunde bis Montpellier. Landschaften, wie ich sie nur aus dem Fernsehen kannte, flogen an mir vorbei.

Die Abendsonne goss goldenes Licht über Lavendelfelder. Zypressen wiegten sich im warmen Wind des Mistrals. Aprikosenplantagen im flotten Wechsel mit Wiesen und Hainen – nur vereinzelt lugten Landhäuser aus grobem Stein zwischen knorrigen Olivenbäumen hervor. Während es draußen vermutlich nach Thymian und Rosmarin roch, spürte ich in meiner Nase nur den unangenehmen Geruch des Kühlmittels der Klimaanlage, die mir seit drei Stunden kalte Luft auf die Haut blies. Die feinen, blonden Härchen auf meinen Armen und Beinen richteten sich auf. Immer wieder musste ich die Gänsehaut wegreiben, die sich auf allen nackten Stellen meiner Haut bildete. Der junge Typ gegenüber hielt mich wahrscheinlich für eine Frostbeule. Immer, wenn ich mir die Beine rieb, folgte sein bohrender Blick meinen Händen. In einem Anflug von Optimismus hatte ich heute Morgen in Hamburg entschieden, Shorts zu tragen. Schließlich ging es in die Sommerferien. Und beides hatte ich sehnlichst erwartet: Sommer und Ferien. Da konnte es meine Laune auch nicht trüben, dass ich während dieser Ferien als Rettungsschwimmer arbeiten musste und dass in Hamburg heute Morgen gerade mal 10 Grad waren. Im Sommer wurden eben Shorts getragen und die nackten Füße in Sneakers gesteckt – egal ob draußen herbstliche Temperaturen herrschten oder Klimaanlagen frostig pfiffen.

Der Kerl war mit Sicherheit Franzose. Seit er vor Stunden in Besanςon zugestiegen war, hatten wir zwar kein Wort gewechselt, sodass ich mir dessen nicht ganz sicher sein konnte, aber er sah zumindest typisch französisch aus. Er hatte eine sexy Mischung aus Südländer und Nordeuropäer. Schulterlanges, dunkles Haar, das er aus der Stirn gekämmt hatte, teilte sich in zahlreiche lange, wilde Strähnen. Der frische Bronzeton seiner Haut ließ darauf schließen, dass er viel Zeit im Freien verbrachte. Eine solche Bräune hatte ich in Hamburg noch nie gesehen. Vermutlich Bergsteiger oder Surfer – natürlich mit Dreitage-Bart um die vollen, weichen Lippen. Die muskulösen Arme waren stärker behaart als bei den Hamburger Jungs, die ich kannte. Was ihn von typischen Südländern unterschied, waren seine klarblauen Augen, die meist hinter schläfrigen Lidern versteckt waren und immer dann aufblitzten, wenn ich mich gerade wieder mal warm rieb.

Breitbeinig fläzte er in seinem Sitz. Seine Jeans klebte an den langen, athletischen Beinen. Das weiße T-Shirt spannte über der gewölbten Brust und ließ die Nippel durchschimmern. Immer, wenn seine schweren Lider gerade die Augen verdeckten und ich ein leichtes Schnarchen zu vernehmen glaubte, wagte ich einen ausgiebigen Blick auf seine Beule.

Es war ein Leichtes, seinen Penis auszumachen, der wie eine fette Bockwurst zwischen Schenkel und Jeans klebte. Ich konnte sogar die Eichellinie erkennen, die gegen den Stoff drückte. Trug er etwa keine Unterhose?

Ich traute mich nicht, ihn anzusprechen, obwohl ich mich gerne mit ihm unterhalten hätte – nicht nur, weil meine Mutter mir eingebläut hatte, möglichst viel Konversation mit Einheimischen zu suchen.

»Tim, du musst unbedingt dein Französisch verbessern«, hatte sie mir mit auf den Weg gegeben, in der Hoffnung, dass ich im nächsten Jahr vielleicht im zweiten Anlauf die Versetzung in die Dreizehnte schaffte, um mit 20 endlich Abitur zu machen.

»Französisch ist einfach wunderbar«, hatte sie schwärmerisch hinzufügt – ohne zu ahnen, dass ich in dieser Disziplin bereits ein beachtliches Niveau erreicht hatte, zumindest wenn ich dem Stöhnen der Typen, die ich mit dem Mund befriedigt hatte, Glauben schenken durfte. Ich hatte in meinem jungen Leben schon einige Prachtexemplare gelutscht. Das beste Exemplar von allen hatte mein Trainer, Herr Becker, der sich nach dem Schwimm-Training regelmäßig von mir in der Umkleidekabine einen blasen ließ.

»Das kann keiner besser als du«, pflegte er mich danach stets zu loben, während er sich die Eichel mit der nassen Badehose abwischte. Viel gab es meistens nicht zu wischen, denn Herr Becker hatte einen jener Bilderbuch-Schwänze, die sich hervorragend blasen ließen und bei denen ich leidenschaftlich gerne jeden Tropfen Saft schluckte. Ich mochte den strengen Geruch, der mir entgegenströmte, wenn er seine nassen Speedos nach unten schob – eine besondere Mischung aus Penis und dem Chlordunst der Schwimmhalle. Allein der Gedanke an seinen emporschnellenden Schwanz und diesen speziellen Duft bereitete mir regelmäßig einen Ständer.

Wann immer sich die wöchentliche Trainingsstunde dem Ende zuneigte, hatte ich Mühe, meine Latte unter der nassen Hose zu verbergen. Mit knallrotem Kopf ließ ich die Badekappe vor meinem Schritt baumeln, in der Hoffnung, meine Vereinskameraden würden nichts bemerken. Herr Becker würdigte mich nie eines Blickes, was mich anfangs irritiert hatte. Doch wie sehr er auch nach außen den Kühlen und Abweisenden gab, es verging keine Schwimmstunde, ohne dass ich in der engen Holzkabine vor seinem Prachtschwanz auf die Knie ging und ausgiebig lutschte, bis er mir seine Ladung in den Mund schoss.

Ich war mir nicht sicher, ob sich mein kleiner Tim wegen der Erinnerung an Herrn Beckers feuchten Französischunterricht oder wegen der scharfen Eichellinie meines Gegenübers versteifte. Ich war plötzlich echt juckig und legte die Hand in meinen Schritt – einerseits um mein Rohr, das sich zwischen Schenkel und Shorts Raum verschafft hatte, zu verbergen, anderseits um etwas durch die Hose hindurch daran zu reiben, während ich den Typen musterte, der gerade wieder in einen Schlummer gefallen zu sein schien. Für einen Moment überlegte ich, ob ich aufs Klo gehen sollte, um mir einen zu wichsen, oder ob ich lieber den Typ betrachten und ihn mir einprägen sollte, um mir dann heute Abend vor dem Einschlafen auf ihn einen runterzuholen. Ich entschied mich für letztere Variante.

Er hätte Model werden können – dieser Kerl aus Besanςon. Ein wenig schien er mir wie eine dunkelhaarige Version des jungen Camille Lacourt, des französischen Schwimmers, mit dessen Fotos ich die Wände meines Zimmers beklebt hatte, und die mit der Zeit fest mit der Tapete verkrusteten, angesichts der Spermaladungen, die ich auf sie verspritzte. Ich knetete meinen mittlerweile steinharten Timmy Boy durch die Hose und malte mir aus, wie ich vor Camille aus Besanςon auf die Knie ging. Das Paket in seiner Jeans war echt geil. Sichelförmig drückte der Schaft gegen die Hose. Er trug ihn rechts. Am liebsten hätte ich dieses fleischige Teil aus seinem engen Gefängnis befreit und steif gelutscht. Seit Herrn Beckers Spezialtraining war ich im wahrsten Sinne auf den Geschmack gekommen. Mit Ficken hatte ich noch nichts am Hut, es interessierte mich nicht. Nach Blasen hingegen war ich süchtig. Es gab für mich nichts Geileres, als einen ordentlichen Prügel im Mund zu spüren und die ersten Glückstropfen zu schmecken. Ich liebte es, die Eichel mit der Zunge zu verwöhnen, um sie beim ersten Stöhnen des Kerls tief in meine Kehle gleiten zu lassen. Ich genoss die Kontrolle über die Lust der Männer. Auch die kleinste Zuckung der Schwänze, die ich blies, nahm ich wahr und reagierte entsprechend – mal sanft, mal heftig –, ich spürte einfach, was der Typ brauchte, um mir schließlich seine Sahne in den Mund zu schießen. Sie rannten mir die Bude ein, seit ich den Namen meines Romeoprofils in Bester_Bläser_Hamburgs geändert hatte. Sie legten sich auf mein Bett, machten die Hose auf, holten ihren Ständer raus und ließen sich verwöhnen. Sie kamen alle wieder! Einer der Typen hatte mir danach sogar einmal 50 Euro in die Hand gedrückt. Ich war irritiert, wusste nicht, was das sollte. Schließlich hatte ich ihm gerne einen geblasen. Ich habe das Geld dann trotzdem behalten.

Mittlerweile war mein Schwanz so hart, dass ich fürchtete, er könnte platzen. Timmy Boy juckte höllisch. Die Stelle, wo er gegen die Shorts drückte, wurde feucht. Eigentlich Mist, dass man nicht einfach seinen besten Freund auspacken konnte, wenn man Lust hatte abzuspritzen. Mich hätte das überhaupt nicht gestört, wenn sich alle, die gerade geil sind, öffentlich einen abwedelten. Ich fand es sowieso scharf, beim Wichsen beobachtet zu werden. Manchmal hatte ich mich in Hamburg ans Fenster meines Zimmers gestellt und ahnungslosen Passanten meinen Prügel präsentiert. Wenn ich kurz vor dem Abspritzen war, gab es mir einen Extrakick, wenn andere sehen konnten, wie mein steifer Timmy Boy zuckt und suppt. Ich spritzte leidenschaftlich gerne gegen die Fensterscheibe und fand es interessant, wie die Spermafäden langsam auf dem Glas nach unten trieften.

Camille aus Besancon begann sich zu räkeln, allerdings ohne die Augen zu öffnen. Er räusperte sich, seine Mimik wirkte angestrengt. Er schien im Halbschlaf nach einer bequemeren Position zu suchen. Sobald er sie gefunden hatte, wurde der Atem ruhiger und seine Gesichtszüge entspannten sich. Ich rieb derweilen meine Eichel durch die Hose.

Meine Augen tasteten Camille ab. Wie ein Scanner glitten sie über seinen Körper. Von den glänzenden Haarspitzen über die glatte Stirn, die Augenbrauen, die geschlossenen Lider mit den langen, schwarzen Wimpern, die vollen Lippen, hinab über seinen athletischen Oberkörper zum Schritt und die Beine entlang bis zu den nackten Knöcheln – er trug natürlich keine Socken, wie es die neueste Mode vorschrieb. Die Beule in seiner Hose schien sich leicht zu vergrößern – mir war, als ob das begehrenswerte Stück Fleisch darin zuckte. Deutete sich etwa eine Erektion an? Er kratzte sich am Gemächt, richtete es und zupfte die Hose nach unten, dort, wo die Hoden ruhten. Er brauchte offensichtlich Platz.

Mein eigener Schwengel hätte auch mehr Platz gebraucht. Ich glitt mit der Hand ins Hosenbein meiner Shorts und rieb mir die Eichel. Plötzlich spürte ich eine gewaltige Welle durch meinen Körper rauschen. Heißer Saft floss über meine Fingerkuppen. In meinem Slip wurde es warm und feucht – verdammt feucht. Ich war selbst überrascht, wie schnell ich gekommen war – ganz ohne Vorankündigung war es aus mir herausgeschossen. Spermageruch schwängerte die Luft. Ich rieb mir die Hand auf dem Schenkel trocken.

Camille räkelte sich erneut und blinzelte. Ich spürte, wie Röte in meinen Wangen aufstieg. Ich blickte um mich, um sicherzugehen, dass niemand meinen flotten Abgang bemerkt hatte.

»Dumdadida«, ertönte es aus den Bordlautsprechern – der unverwechselbare Jingle der SNCF, der französischen Staatsbahn –, »meine Damen und Herren, wir erreichen in Kürze Montpellier-Saint-Roch!«

Mein Gegenüber reckte die Arme nach oben, richtete den Oberkörper auf und gähnte. Er strich sich das widerspenstige Haar nach hinten – eine Strähne fiel sofort wieder in die Stirn und verdeckte fast sein rechtes Auge. Er stand auf und hievte seine Reisetasche von der Ablage herunter. Dabei rutschte sein T-Shirt nach oben und ich sah eine Linie feiner dunkler Härchen, die vom Nabel zum Schambereich führte.

Unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Das Blau seiner Augen elektrisierte mich. Instinktiv lächelte ich und ärgerte mich sofort darüber, denn ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass ich ihn anbaggerte. Camille blieb cool. Er lächelte kurz zurück, riss das Kinn nach oben und hauchte ein fast unhörbares »au revoir«. Dann ging er – ohne sich noch einmal umzudrehen – zum Ende des Waggons und reihte sich in die Schlange der Reisenden ein, welche in Montpellier ausstiegen. Ich blickte ihm nach. Ich mochte seinen Gang – leicht, federnd und doch männlich. Seine Beine hätten manche vielleicht einen Tick zu schlank empfunden im Verhältnis zu seinem kräftigen Oberkörper, der sich v-förmig zur Hüfte verjüngte und zu einem knackigen, runden Hintern führte. Ich stand jedoch exakt auf solche langen, schlanken Beine.

Der Zug fuhr in den Bahnhof ein. Die hydraulischen Türen öffneten sich zischend. Ich wartete, bis sich die Schlange im vorderen Teil des Waggons ein wenig gelichtet hatte, nahm meinen Koffer vom Gepäckfach und ging zum hinteren Ausgang. Mittlerweile hatte sich ein beachtlicher feuchter Fleck auf meinen Shorts gebildet. Als ich auf den Bahnsteig trat, schlug mir eine Wand warmer, feuchter Luft entgegen. Es roch nach Süden – ein angenehmer Geruch. Ich folgte dem Gewusel der Reisenden, nicht ohne noch einmal nach meinem geilen Reisebegleiter Ausschau zu halten – vergeblich, er war in der Menge untergetaucht. Insgeheim ärgerte ich mich, dass ich ihn nicht angesprochen hatte. Ich hatte eine gute Gelegenheit, meine Französisch-Kenntnisse zu perfektionieren, verstreichen lassen.

»Was soll’s?«, tröstete ich mich, während ich durch die Abendhitze zum Busbahnhof trottete. Vor mir lagen drei lange Sommermonate am Strand von Palavas-Les-Flots. Drei Monate, in denen ich mich nicht nur als Rettungsschwimmer beweisen konnte, sondern in denen ich sicherlich noch genügend Gelegenheit finden würde, meine ohnehin schon gute Beherrschung des Französischen auf ungeahnte Spitzen zu treiben.

Wiederbelebung

Ich wusste nicht mehr genau, was ich geträumt hatte, aber meiner Morgenlatte nach zu urteilen, musste es ein ziemlich heißer Traum gewesen sein. Metallische Geräusche hatten mich brutal aus den feuchten Phantasien der Nacht gerissen – als schlüge jemand direkt neben meinem Ohr mit einem Hammer auf einen Amboss. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass ich mich in dem stickigen Chalet in Palavas-Les-Flots befand, wo Luc – der Chef der Rettungsschwimmer – mich gestern Abend abgesetzt hatte. Er hatte mich freundlicherweise vom Bus abgeholt und mich auf einen Begrüßungsdrink in eine Bar am Hafen eingeladen. Nach dem zweiten Pastis wäre ich zwar am liebsten ins Bett gegangen, denn der Alkohol war mir schnell zu Kopf gestiegen, aber Luc bestellte immer dann eine neue Runde, wenn ich gerade versuchte, ihm durch längeres Schweigen und ausgiebiges Gähnen zu signalisieren, dass ich eigentlich schon genug von dem anishaltigen Schnaps hatte. Luc ignorierte meine nonverbalen Botschaften geflissentlich, winkte stattdessen dem Kellner und im Nu stand ein weiteres, hochprozentiges Getränk vor meiner Nase. Mein neuer Chef schien im Gegensatz zu mir einiges zu vertragen. Er war schließlich ein Gewächs aus dem Süden, dem man vermutlich schon im Säuglingsalter einen Schuss Pastis ins Milchfläschchen gegeben hatte. Luc war einer der Sorte Kerle, die ich gerne als »Paket« bezeichnete. Kleiner als ich, aber dafür dreimal so breit an den Schultern – quadratisch, praktisch, gut! Man sah ihm an, dass er die meiste Zeit des Jahres am Strand verbrachte. Obwohl er mit Sicherheit noch keine 30 war, hatte die Sonne kleine Fältchen in die tiefbraune Haut seines Gesichts gebrannt. Ein blendend weißes T-Shirt umspannte seinen beachtlichen Oberkörper. Die Muskelmasse erinnerte mich geradezu an ein Gebirgsmassiv, aus dem die Wölbungen seiner Schwimmerbrust wie Gletscher herausragten. Sein Bizeps hatte ungefähr die Stärke meiner Oberschenkel – und meine Oberschenkel konnten sich durchaus sehen lassen. Ich fragte mich, wie viele Badegäste wohl eine Seenot vortäuschten, nur um einmal von dieser Muskelmasse aus dem Wasser gezogen zu werden.

»Einer geht noch«, zwinkerte er mir zu, »ein blonder Germane wie du verträgt doch was!«

Ich fragte mich, wie Luc zu dieser Fehleinschätzung kam, denn mein Kopf drehte sich mittlerweile wie das große Kettenkarussell auf dem Hamburger Heiligengeistfeld. Einen Vorteil hatte der Alkoholkonsum allerdings: Hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten, Lucs südfranzösischen Akzent zu entziffern, verstand ich nach dem dritten Pastis jedes Wort!

»Chin-chin«, prostete er mir mit einem verschmitzten Lächeln zu, »und danach bringe ich dich zum Campingplatz und zeige dir dein Chalet. Du teilst es mit Guillaume, einem Studenten aus Paris, der schon die zweite Saison hier verbringt. Ich bin sicher, ihr werdet euch gut verstehen. Und keine Sorge: Eure Unterkunft hat zwei Schlafzimmer. Du musst also nicht das Bett mit Guillaume teilen!«

Ich hoffte, Luc würde mir meine Enttäuschung nicht ansehen, denn ich hätte überhaupt nichts dagegen gehabt, mein Bett mit einem flotten Pariser zu teilen.

»Und wenn ihr mal keinen mehr Bock habt, alleine eure Schwänze zu wichsen«, fügte Luc mit einem Grinsen hinzu, das man getrost als dreckig hätte bezeichnen können, »dann habt ihr es ja nicht weit!« Lucs Direktheit überraschte mich – allerdings eine durchaus angenehme Überraschung, denn alleine schon die Wörter »Schwänze« und »Wichsen« aus dem Munde dieses Muskelprotzes zu hören, ließ mir einen geilen Kitzel in die Eichelspitze schießen.

Leider blieb es bei diesem Kitzel, denn gegen 23 Uhr setzte mich Luc vor einem Chalet auf dem Campingplatz von Palavas-Les-Flots ab. Guillaume schien schon zu schlafen. Nach einem langen Tag fiel ich schließlich todmüde in ein rotierendes Bett.

Blinzelnd öffnete ich die Augen. Der Raum war schwach erhellt. Sonnenlicht suchte sich seinen Weg durch die Lamellen der geschlossenen Fensterläden und warf bizarre Streifen an die Decke des winzigen Schlafzimmers, in dem gerade mal Platz für ein Bett und eine Kommode war. Das metallische Klappern schien aus der Wohnküche des Chalets zu kommen, von der die beiden Schlafkabinen abgingen. Als ich mich aufrichtete, spürte ich einen stechenden Schmerz im Kopf. Mein Schädel hämmerte. Ich wusste schlagartig, dass ich in meinem Leben nie wieder Pastis trinken würde. Vermutlich würde ich mich nicht mal mehr an ein Hustenbonbon mit Anisgeschmack heranwagen. Ich öffnete das Fenster und stieß die Läden auf. Frische Luft würde mir guttun. Mein Blick fiel auf eine kleine Holzveranda, wo ein runder Tisch stand, auf dem bereits für das Frühstück eingedeckt war. Jemand schien es gut mit mir zu meinen. Vor allem die beiden Müslischalen, von denen ich wusste, dass die Franzosen daraus Kaffee tranken, wirkten verlockend. Kaffee könnte ich wirklich gut gebrauchen – am besten eine riesige Schüssel! Ich streifte mir eine kurze Jogginghose über und tapste zur Tür. Meine Morgenlatte war noch nicht komplett abgeschwollen, sodass mein Timmy Boy ordentlich darin hin und her baumelte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte durch den Spalt. Ich sah einen hageren, hochgeschossenen Typen mit rotem Wuschelkopf, der am Gasherd stand und Crêpes aus einer gusseisernen Pfanne in die Luft wirbelte, um sie gekonnt wieder aufzufangen. Mit einem lauten Knall ließ er die schwere Pfanne auf dem Rost des Herdes landen. Dies also musste Guillaume aus Paris sein. Rothaarige waren nicht gerade mein bevorzugtes Beuteraster, wenn ich auch zugeben musste, dass Guillaume zumindest von hinten eine hübsche Figur machte. Er trug lediglich eine jener Badehosen, die an Shorts erinnerten und über deren modischen Erfolg ich äußerst betrübt war, denn ich fand Jungs in knappen Speedos heißer. Je knapper, umso besser. Es machte mich scharf, wenn ich meinen Timmy Boy in eine dieser engen Badeslips zwängte, ihn darin quer legte, dass die Eichel durchdrückte und ich die Blicke meiner Vereinskameraden spürte. Guillaume schien es hingegen zu bevorzugen, nicht aller Welt sofort zu verraten, was er zwischen den Beinen hatte. Seinen süßen, runden Knackarsch konnte allerdings auch eine weit geschnittene Badehose nicht verheimlichen.

Ich räusperte mich, um auf mich aufmerksam zu machen. Guillaumes Kopf schnellte in meine Richtung. Ich blickte in ein freches Lausbubengesicht, das strahlte, als käme es gerade aus Tschernobyl.

»Salut.« Er hatte süße Grübchen. »Du bist Tim, richtig?«

»Und du bist Guillaume«, erwiderte ich – irgendwie klang meine Stimme rau.

Mein neuer Mitbewohner hatte ein sympathisches Gesicht, das musste ich zugeben.

»Ich habe Crêpes gemacht. Ihr Deutschen mögt doch ein kräftiges Frühstück. Und wenn du gestern mit Luc noch einen kleinen Begrüßungsdrink genommen hast, dann brauchst du jetzt ganz sicher eine stärkende Mahlzeit! Und natürlich einen kräftigen Kaffee!«

Guillaume schien Lucs Vorliebe für Pastis zu kennen. Er griff einen Teller, auf dem sich mindestens 20 Crêpes stapelten, schnappte mit der anderen Hand die Kaffeekanne und tänzelte zur Tür.

»Komm, ich habe draußen für uns eingedeckt.«

Als ich auf die Veranda trat, war ich überrascht, wie warm es schon um diese Uhrzeit war und wie gleißend das Licht flimmerte. Irgendwo hörte ich das Meer rauschen. Der Campingplatz, der überwiegend aus Chalets bestand, war nur durch Dünen vom Meer getrennt. Auf anderen Campingplätzen nannte man diese Art der Unterkunft »Mobilhome« – bei uns war man wohl etwas vornehmer und hatte sich für die französische Bezeichnung für ein Landhaus im Miniformat entschieden. Alle Chalets waren in derselben Fertigbauweise aus Aluminium errichtet und erinnerten an kleine amerikanische Vorstadthäuser. Eine niedrige Hecke trennte die Parzellen voneinander. Die Chalets standen dich beieinander, jedoch war die Anordnung der Häuschen durchaus geschickt, sodass wir nur das Grundstück unseres direkten Nachbars einsehen konnten.

»Ich bin froh, dass wir Verstärkung durch dich bekommen, Tim«, zwitscherte Guillaume, während er mir Kaffee einschenkte, »die letzten beiden Tage mussten Mathieu und ich eine Doppelschicht einlegen, denn Alexandre war übers Wochenende zu seinen Eltern gereist.«

»Ich freue mich auch sehr«, erwiderte ich höflich und nahm einen ordentlichen Schluck von dem heißen Brühgetränk, das hoffentlich meinen Kater vertreiben würde, »wie lange geht denn eine Schicht?«

Guillaume packte mir ungefragt zwei Crêpes auf den Teller.

»Die Frühschicht geht von neun bis 14 Uhr und die Spätschicht von 14 Uhr bis abends um sieben. Es müssen immer zwei Rettungsschwimmer auf dem Turm sein. Manchmal hilft Luc aus, aber das macht er nur sehr ungern. Er treibt sich lieber im Fitnessstudio rum!«

»Das ist nicht zu übersehen«, meinte ich, während ich Nutella auf meine Crêpes strich.

»Ja, Luc hat wirklich ordentliche Muckis. Ich habe übrigens gestern Abend Nussnougatcreme gekauft. Ihr Deutschen mögt das doch?«

»Oh, das ist ja lieb von dir«, meinte ich leicht verlegen, »du verwöhnst mich ja echt! Ich weiß gar nicht, wie ich mich da revanchieren kann?«

»Lass dir was einfallen«, zwinkerte Guillaume mir zu, »schließlich werden wir bis zum Herbst jeden Tag fünf Stunden gemeinsam auf einem Aussichtsturm sitzen. Damit wir uns nicht langweilen, muss jeder den anderen mal aufmuntern.«

Ich hatte keine Ahnung, was Guillaume unter Aufmunterung verstand, hoffte aber, er ging nicht davon aus, dass ich ihm als Gegenleistung für ein Glas Nutella jeden Tag einen blasen sollte. Da bräuchte er schon bessere Argumente, denn er war nun wirklich nicht mein Typ, wenn er auch was Spitzbübisches hatte, das ihm einen gewissen Charme verlieh.

»Und die andere Schicht machen Alexandre und Mathieu?«, fragte ich zwischen zwei Happen.

»Gut kombiniert.« Guillaume wollte mir noch eine weitere Crêpe auftun, was ich dankend ablehnte. »Die beiden teilen sich das Chalet nebenan. Du wirst sie heute Abend beim Aperitif näher kennenlernen. Wir sind um halb neun hier verabredet. Luc kommt auch!«

»Das ist toll! Ich freue mich schon auf die Kollegen! Und natürlich auch auf die Schichten mit dir!«

»Freu dich nicht zu früh, Tim«, Guillaumes Züge bekamen etwas Mysteriöses. Er beugte sich zu mir und begann zu flüstern, obwohl weit und breit niemand zu sehen war. »Am Strand von Palavas-Les-Flots ging schon manches Unschuldslamm vom Lande vor die Hunde!«

Ich hatte keine Ahnung, wovon Guillaume sprach, und ärgerte mich etwas über die Formulierung »Unschuldslamm«, was ich ja nun wirklich nicht war.

»Ich komme nicht vom Lande«, protestierte ich, »ich komme aus Hamburg. Wieso sollte ich hier vor die Hunde gehen?«

Guillaume brach in schallendes Gelächter aus. Er musste gespürt haben, dass mich seine Bemerkung etwas genervt hatte.

»Das war nur ein Witz, Tim«, versuchte er zu beschwichtigen, »nur ein Witz! Du wirst hier eine gute Zeit haben. Die meisten Blonden, die wir hier hatten, hatten sehr viel Spaß. Wir Franzosen stehen auf blonde Typen. Wenn du dich nicht allzu ungeschickt anstellst, wirst du keine Probleme bekommen!«

»Probleme?« Guillaume sprach anscheinend gerne in Rätseln. Ich hatte keinen Schimmer, wieso er plötzlich von Schwierigkeiten sprach. Guillaume schien meine Verwirrung zu bemerken.

»Nun, Tim«, meinte er in einem ernsten Ton, »es gibt einige Regeln und Besonderheiten in unserer Truppe, die vielleicht anders sind als bei euch in Deutschland!«

»Ich habe kein Problem mit Regeln«, unterbrach ich ihn, in der Hoffnung, er würde meinen gereizten Tonfall nicht bemerken. »Was sind das für Regeln und Besonderheiten? Rück endlich raus mit der Sprache!«