Lube Master: Gut geschmiert - Shea Balik - E-Book

Lube Master: Gut geschmiert E-Book

Shea Balik

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Beschreibung

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, die inmitten der Smokey Mountains liegt. Ryder Monroe ist nach Cedar Falls gekommen, um die trostlose Stadt zu retten. Auf dem Weg dorthin gerät sein Leben jedoch völlig aus den Fugen, als Verspätungen und unmögliche Mitreisende dafür sorgen, dass er zu spät kommt. Er erwartet, von Aidan, dem Mann, der ihn angeheuert hat, begrüßt zu werden, aber stattdessen trifft er auf jemanden, den er nicht kennt: Tag Kendrick. Für Tag ist klar, dass Ryder eine Art Nervenzusammenbruch hat. Nach all seinen Erlebnissen kann Tag es ihm nicht verdenken. Sein Instinkt rät ihm, die Kontrolle zu übernehmen und den attraktiven Kerl übers Knie zu legen, aber er ist sich nicht sicher, ob Ryder seine dominante Art zu schätzen wissen würde. Die beiden stellen fest, wie hervorragend sie zueinander passen, als Ryder sich Tags Kontrolle unterwirft, aber der Bürgermeister versucht, ihre aufkeimende Beziehung zu hintertreiben. Werden die beiden doch noch ihr Happy End erleben, oder wird Ryder gezwungen sein, die Stadt zu verlassen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 44.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Epilog

ÜBER SHEA BALIK

LESEPROBE:

Lube Master: Gut geschmiert

Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, die inmitten der Smokey Mountains liegt.

Ryder Monroe ist nach Cedar Falls gekommen, um die trostlose Stadt zu retten. Auf dem Weg dorthin gerät sein Leben jedoch völlig aus den Fugen, als Verspätungen und unmögliche Mitreisende dafür sorgen, dass er zu spät kommt. Er erwartet, von Aidan, dem Mann, der ihn angeheuert hat, begrüßt zu werden, aber stattdessen trifft er auf jemanden, den er nicht kennt: Tag Kendrick.

Für Tag ist klar, dass Ryder eine Art Nervenzusammenbruch hat. Nach all seinen Erlebnissen kann Tag es ihm nicht verdenken. Sein Instinkt rät ihm, die Kontrolle zu übernehmen und den attraktiven Kerl übers Knie zu legen, aber er ist sich nicht sicher, ob Ryder seine dominante Art zu schätzen wissen würde.

Die beiden stellen fest, wie hervorragend sie zueinander passen, als Ryder sich Tags Kontrolle unterwirft, aber der Bürgermeister versucht, ihre aufkeimende Beziehung zu hintertreiben. Werden die beiden doch noch ihr Happy End erleben, oder wird Ryder gezwungen sein, die Stadt zu verlassen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 44.000 Wörter

SHEA BALIK

Lube Master: Gut geschmiert

Cedar Falls 4

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Lube Master“:

Shea Balik

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

Tag Kendrick war verblüfft, wie viele Leute zu dem von Aidan einberufenen Treffen in den Irish Pub gekommen waren, und überlegte schon, ob er wieder gehen sollte. Bei dem Treffen ging es darum, wie man mehr Besucher nach Cedar Falls locken konnte. Er war eigentlich nur deshalb gekommen, weil Bram ihn gebeten hatte, dabei zu sein, um die anderen Geschäftsinhaber von Cedar Falls zu unterstützen.

Nicht, dass er selbst nicht mehr Aufträge gebrauchen könnte, aber als Mechaniker war er nicht unbedingt auf Besucher von außerhalb angewiesen. Er war hauptsächlich von den lieben Leuten in Cedar Falls abhängig. Zum Glück besaßen diese ältere, oft fast schrottreife Fahrzeuge, da sie sich keine neueren leisten konnten.

Tag setzte auf faire Preise und reparierte kleinere Schäden oft umsonst, als Zeichen des guten Willens für die Allgemeinheit. Da er acht Jahre lang bei den Marines gewesen war, musste er sich keine Sorgen um Geld machen. Entweder war er im Ausland im Einsatz gewesen oder er hatte die ganze Zeit in der Kaserne auf dem Stützpunkt gelebt.

Acht Jahre ohne Ausgaben hatten es ihm ermöglicht, einen netten Notgroschen anzusparen. Zusammen mit der kleinen Erbschaft, die er an seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag von seinen Eltern erhalten hatte, hatte er seine Werkstatt eröffnen und ein Haus mit zwei Schlafzimmern auf einem zehn Hektar großen Grundstück außerhalb der Stadt erwerben können.

Von seinen Ersparnissen blieb ihm noch etwas übrig, das er klug investierte. Er konnte zwar nicht leichtsinnig Geld ausgeben, aber das lag ihm sowieso nicht. Seine Eltern hatten ihm schon früh den Wert des Geldes beigebracht. Als er fünf Jahre alt war, bekam er nur dann Spielzeug, wenn er es sich durch Hausarbeiten verdiente.

Da alle seine Freunde immer alles bekamen, was sie sich wünschten, wuchs in ihm der Unmut über seine Eltern. Erst als er zum Militär gegangen war, wurde ihm klar, wie sehr sie ihn geliebt hatten, indem sie das taten.

Als Tag einige freie Barhocker an der Theke erblickte, machte er sich auf den Weg dorthin und hielt an, um einige Leute zu grüßen. So lief das eben in einer Kleinstadt: Jeder kannte jeden. Das war einer der Nachteile, wenn man zurück in seine Heimatstadt zog.

Als er beschlossen hatte, dass er genug vom Militär hatte und die Marines verließ, wusste Tag nicht, wohin er gehen sollte. In Cedar Falls war er aufgewachsen, es war der einzige Ort, den er wirklich kannte. Nach reiflicher Überlegung wurde ihm klar, dass er nicht länger für jemand anderen arbeiten wollte. Er war zu eigensinnig, um ständig Befehle entgegenzunehmen.

Er war Mechaniker durch und durch; das war alles, was er kannte, also fiel ihm die Entscheidung leicht, eine Werkstatt zu eröffnen. Da er nicht zu viel Geld investieren wollte, hielt er es für günstiger, die Werkstatt in einer Kleinstadt zu eröffnen, und beschloss, zurück nach Cedar Falls zu ziehen.

Auch wenn es dort viele neugierige Wichtigtuer gab, waren die Menschen in Cedar Falls im Großen und Ganzen doch sehr nett und hießen ihn mit offenen Armen willkommen.

Nachdem er sich etwas zu essen auf den Teller geschaufelt hatte, konnte Tag sich endlich an die Bar setzen, wo Bram ihm großzügig ein Bier einschenkte. Er hatte gerade den ersten Schluck probiert, als er sich zur Tür umdrehte, wo mehrere Leute kicherten und nach Luft schnappten. Betty Sue, die wohl dreisteste Frau, die Tag je getroffen hatte, war dabei, Aidan zu küssen, der so aussah, als würde er verzweifelt versuchen, von ihr loszukommen.

Aus Erfahrung wusste Tag, wie energisch diese Frau war, wenn sie sich in einen Mann verknallt hatte. Seine Werkstatt lag direkt gegenüber von ihrem Laden, dem Kaffeehaus. An seinem ersten Arbeitstag hatte sie ihm eine Tasse Kaffee vorbeigebracht.

Da er vergessen hatte, die kleine Kaffeekanne, die er für die Werkstatt gekauft hatte, mitzunehmen, nahm Tag dankbar einen Schluck. Beinahe hätte er den Kaffee direkt wieder ausgespuckt. Nur die Manieren, die ihm seine Mutter beigebracht hatte, hatten ihn davon abgehalten, Betty Sue zu beleidigen. Nach einer Woche, in der sie ihm nachgestellt hatte, wünschte er sich, er hätte es getan.

„Betty Sue, wenn du deine fiese Fresse nicht von meinem Mann nimmst, reiße ich dir deine ausgeblichenen Haare vom Kopf.“ Zane Fisher war gerade mit Backwaren aus seiner Bäckerei Süße Schnecken hereingekommen. Er sah aus, als wolle er Betty Sue eine reinhauen, weil sie seinen Freund angefasst hatte.

Betty Sue löste ihren Mund von Aidan und schenkte ihm ein anzügliches Lächeln, bevor sie sich mit einem höhnischen Blick an Zane wandte. „Aidan ist auf keinen Fall schwul. Er ist ein richtiger Mann und ich habe ihn schon für mich in Anspruch genommen.“

Zane grinste. „Ach wirklich?“ Er trat direkt auf Aidan zu und schubste Betty Sue weg. Dabei drückte er ihm eine Kaffeetasse in die Hand. „Trink das, um ihren schrecklichen Geschmack loszuwerden.“

Daraufhin tat Aidan genau, was Zane gesagt hatte.

Betty Sue wollte den Mann, den sie für sich beanspruchte, nicht aufgeben und versuchte vergeblich, Zane wegzudrängen. „Geh weg von ihm. Ich will nicht, dass du ihn anfasst“, kreischte sie.

Einer von Zanes besten Freunden, Jesse Grant, ein extravaganter Typ mit einer Vorliebe für acht Zentimeter hohe Absätze, trat auf sie zu. „Pass bloß auf, Betty Sue. Wir wissen beide, was passiert, wenn ich zickig werde.“

Nachdem er Jesse nun schon einige Male getroffen hatte, konnte Tag sich nur zu gut vorstellen, wie der kleine Kerl bei Betty Sue „zickig“ geworden war, und er war auch nicht überrascht, als Betty Sue ihn anfunkelte, aber trotzdem zurückblieb, weil sie zu viel Angst vor Jesse hatte, um ihm näher zu kommen.

Zane grinste Aidan an. „Jetzt küss mich, als ob du es ernst meinst.“

Rufe und Pfiffe erfüllten den Raum, als Aidan das tat. Daraufhin stürmte eine angepisste Betty Sue aus dem Pub. Tag hoffte nur, dass sie keinen Ärger machen würde angesichts dessen, was Aidan für die Stadt tun wollte. Nicht viele wussten davon, was verwunderlich war, da Klatsch und Tratsch das Lebenselixier von Cedar Falls waren, aber Betty Sue hatte in den letzten fünf Jahren eine Affäre mit dem Bürgermeister gehabt.

Weil dieser sich weigerte, seine Frau zu verlassen, suchte Betty Sue weiterhin nach einem Mann, den sie heiraten konnte, aber die Vorteile, die sie als Geliebte des Bürgermeisters hatte, hielten sie davon ab, den Mann zu verlassen. Das war der einzige Grund, warum sie den Kaffeesalon am Laufen halten konnte, auch wenn ihr Kaffee eher nach Schlamm schmeckte. Genau genommen war sogar eine Tasse Schlamm wahrscheinlich besser.

Der Bürgermeister verzichtete nicht nur auf die Miete des Ladenlokals, sondern auch auf alle Steuern für Betty Sue. Er bezahlte sie auch dafür, dass sie den Mund über ihre außerplanmäßigen Freizeitaktivitäten hielt.

„Weißt du, wie immer schätze ich diese Vorführung, aber ich glaube, du hast deinen Standpunkt bewiesen“, rief Ethan Chapman.

Langsam zog sich Aidan zurück, aber sein Blick wich nicht von Zane. „Gibt es einen Grund, warum Ethan uns immer auseinander bringt?“

„Gibt es einen Grund, warum du immer deine Zunge in den Hals meines besten Freundes steckst, wenn ich einen Raum betrete?“, schnauzte Ethan zurück. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du legst es regelrecht drauf an, dass ich zusehe.“

„Junge.“ Brams Augen waren auf Ethan gerichtet, obwohl er am anderen Ende des Raumes stand.

„Was?“, fragte Ethan. „Ich habe doch lediglich eine Beobachtung gemacht.“

Ein Gefühl von Eifersucht durchfuhr Tag, als er sah, wie Bram auf den Platz vor sich deutete, und Ethan sofort zu dem Mann ging.

Das war es, was er sich wünschte, solch einen Gehorsam, diesen Wunsch zu dienen. Hätte Bram Ethan nicht zuerst getroffen, wäre Tag in Versuchung geraten, ihn selbst anzusprechen. Es war wahrscheinlich gut, dass Bram Ethan zuerst kennengelernt hatte. Tag war ziemlich fordernd, das wusste er. Es brauchte einen besonderen Mann, um mit seiner Dominanz umzugehen.

Ethan war nicht so ein Mann.

Tag wollte seinen Jungen auch nicht ständig kontrollieren müssen. Ethan war ein anstrengender Mensch, der unter Kontrolle gehalten werden musste. Tag suchte jemanden, der sich tagsüber um sich selbst kümmern konnte, der einen Job hatte und verstand, dass Tag sich nicht einfach freinehmen konnte, um nach seinem Geliebten zu sehen.

Doch zu Hause brauchte Tag jemanden, der die Art von ausgeprägter Dominanz wollte, die er zu bieten hatte. Für ihn gab es nichts Schöneres, als einen Jungen zu sehen, dessen Rücken mit Tags Striemen übersät war, oder das rosige Leuchten eines frisch versohlten Hinterns.

Bis Ethan mit seinen besten Freunden Zane und Jesse hierher gezogen war, hatte Tag verzweifelt versucht, in Cedar Falls einen Mann zu finden, der ihm geben konnte, was er brauchte. Nachdem er gesehen hatte, wie Bram Ethan gefunden hatte, war Tag zuversichtlich, dass eines Tages auch der richtige Mann für ihn auftauchen würde. Tag musste nur geduldig sein. Zum Glück besaß er jede Menge Geduld.

Nach ein paar Minuten eröffnete Aidan die Versammlung. „Ich möchte allen für ihr Kommen danken. Ich fühle mich geehrt, dass so viele erschienen sind.“

„Das kostenlose Essen und das Bier würde ich nicht verpassen wollen“, rief Aaron Garnett. Aaron war einer der ortsansässigen Kunsthandwerker. Er stellte die wohl realistischsten Bärenstatuen her, die Tag je gesehen hatte.

Tag besaß zwei, eine für seinen Laden und eine vor seinem Haus. Er musste zugeben, dass er eine Vorliebe für die majestätischen Tiere hatte.

„Besonders Zanes Backwaren“, stellte Emma Meyer fest, kurz bevor sie sich ein Stück Nusszopf in den Mund schob.

Tag lief das Wasser im Mund zusammen, als er den Nusszopf sah. Als er zum Buffet zurückblickte, stellte er fest, dass einige der leckeren Backwaren schon fast weg waren. Da er wusste, dass er seine Chance verpassen würde, wenn er noch weiter wartete, stand Tag auf, um sich von dem leckeren Gebäck zu holen.

Emma besaß einen kleinen Laden für Olivenöl auf der Main Street, der fast pleite gegangen war, bevor die Bäckerei direkt neben ihr eröffnete. Zane bot ihr an, einige ihrer Olivenöle zu seinen selbst gebackenen Broten anzubieten, die die Bürger von Cedar Falls regelrecht verschlangen, wie ein Hungerhaken, der sich zum Weihnachtsessen setzt. Durch die Weiterempfehlung von Emmas Olivenöl konnte ihr Geschäft nicht nur überleben, sondern florierte sogar.

Im Raum herrschte Gelächter über Emmas Bemerkung. Es stimmte. Es gab kaum jemanden, der sich die Gelegenheit entgehen ließ, Zanes Backwaren umsonst zu essen. Zusammen mit dem Freibier hätte Aidan die ganze Stadt einladen können.

Aber dieses Treffen war nur für die Geschäftsinhaber in der Innenstadt und die einheimischen Kunsthandwerker gedacht, um zu sehen, was sie tun könnten, um mehr Geld einzunehmen. Tag war sich immer noch nicht sicher, warum Bram darauf bestanden hatte, dass er dabei war, aber er fand, dass er es den anderen schuldig war, ihnen seine Unterstützung anzubieten.

„Ja, ich möchte vor allem Bram dafür danken, dass er dieses Treffen ausrichtet und sowohl das Bier als auch die Snacks zur Verfügung stellt, ebenso wie Zane für das Gebäck. Es ist genug da, also keine falsche Bescheidenheit.“ Aidan deutete auf die Tische, die an der Rückwand aufgestellt waren, wo das Essen stand.

„Dieses Treffen wird ganz zwanglos ablaufen, also wenn ihr eine Frage habt, stellt sie einfach. Ich bitte euch nur darum, niemanden zu unterbrechen.“ Zane reichte Aidan eine Flasche Wasser, was dieser mit einem liebevollen Lächeln quittierte.

Tag verspürte erneut die Sehnsucht, jemanden zu haben, der sich so um ihn kümmerte. Er wusste, dass er früher oder später jemanden finden würde, er hoffte nur, dass es eher früher sein würde.

Nachdem er mehrere große Schlucke Wasser getrunken hatte, ergriff Aidan das Wort. „Ich habe euch alle hierher gerufen, um zu besprechen, was wir als Gemeinde tun können, um mehr Besucher anzulocken. Nachdem ich in einigen Städten in der Nähe von Cedar Falls herumgefahren bin, scheinen dort Festivals veranstaltet zu werden, auf denen so ziemlich alles gefeiert wird.“

„Der Bürgermeister erlaubt uns nicht, mehr als das Weihnachtsfest zu veranstalten. Er sagt, dass es die Stadt zu viel Geld kostet, diese Veranstaltungen abzuhalten“, meinte Andrea Hancock, die zusammen mit ihrem Mann Vincent Holzmöbel herstellte.

Sie beschränkten sich vor allem auf Schaukelstühle, Schaukeln und Picknicktische, obwohl sie so ziemlich alles anfertigten, was man sich wünschte. Für Möbel für den Innenbereich verwiesen sie die Leute eher an Parker Flemming, der die schönsten Stücke herstellte. Der Großteil von Tags Inneneinrichtung war von Parker angefertigt worden, auch sein Spielzimmer.

Dass Parker immer wieder errötete, wenn er die Möbel aufstellte, war äußerst erheiternd – nicht, dass er jemals über den Mann gelacht hätte. Er war schon seit Jahren mit Parker befreundet. Sogar in der High School. Er war Parker zwar ein paar Jahre voraus, aber da es eine kleine Stadt war, gab es nicht so viele Kinder.

Nach Andreas Bemerkung über den Bürgermeister ging ein Grummeln durch den Raum. Tag kannte den Bürgermeister schon fast sein ganzes Leben lang. Seine Eltern waren Freunde des Mannes gewesen und hatten viel Zeit mit ihm und seiner Frau verbracht. Schon damals, erinnerte sich Tag, versuchte sein Vater, die Vorzüge von mehr Besuchern für die Stadt aufzuzeigen.

Bürgermeister Murphy hatte seinem Vater unmissverständlich klargemacht, dass er das nicht zulassen würde. Ihm war es lieber, wenn die Stadt eine eingeschworene Gemeinschaft blieb. Mehr als einmal schimpfte der Mann, dass Besucher die Stadt zerstören würden.

Die Versammlung begann sich zuzuspitzen, als einige lautstarke Einwände gegen den unnachgiebigen Bürgermeister vorgebracht wurden. Nicht, dass Tag es ihnen verdenken könnte. Der Bürgermeister weigerte sich, ihnen die Möglichkeit zu geben, mehr Geld einzunehmen, damit ihre Geschäfte überleben konnten, und verlangte trotzdem unangemessen hohe Zahlungen von den Mietern in der Innenstadt.

Der einzige Grund, warum Tag die Werkstatt in der Stadt gekauft hatte, war, dass er aufgrund seines militärischen Hintergrunds Vergünstigungen bei den Preisen erhielt. Sonst hätte er sie sich wahrscheinlich nicht leisten können. Nicht, dass sie jetzt billig wäre, aber immer noch besser als die Preise, die einige andere berappen mussten.

„Schon gut, schon gut.“ Aidan hob seine Hand, um alle zu beruhigen. „Glaubt mir, ich kann das mit dem Bürgermeister gut verstehen, aber es gibt Wege, wie wir ihn umgehen können.”

Kapitel 2

Alle Blicke richteten sich auf Aidan. Es war so still im Raum, dass Tag glaubte, man könnte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören. Er musste zugeben, dass es ihn ziemlich interessierte, wie der Mann glaubte, Bürgermeister Murphy umgehen zu können.

Murphy hatte das Amt seit vielen Jahren inne. Inzwischen versuchte niemand mehr, gegen ihn anzutreten. Tag verstand nicht, wieso die Bürger ihn weiterhin wählten, wo doch so viele den Mann und seine Politik nicht ausstehen konnten, vor allem, weil dadurch zahlreiche Geschäfte geschlossen werden mussten.

Die Hälfte der Geschäfte in der Main Street und der Peachtree, den beiden Hauptstraßen der Stadt, standen leer. Einige hielten sich gerade noch so über Wasser. Der alte Travers hatte Tag erzählt, dass er das Diner nur in der Hoffnung am Laufen hielt, das Casino würde genug Leute anziehen, um die Rechnungen zu bezahlen. Die Ersparnisse des Mannes waren fast aufgebraucht. Er musste sogar eine zweite Hypothek auf sein Haus aufnehmen, um die neun Monate bis zur Eröffnung des Casinos durchhalten zu können.

Nachdem er das gehört hatte, fing Tag an, drei Tage in der Woche im Diner zu essen. Das zehrte zwar an seinem eigenen Lebensmittelbudget, aber Tag war der Meinung, dass es sich lohnte, dem Mann zu helfen.

Nachdem seine Eltern gestorben waren, hatte der alte Travers ein Auge auf Tag gehabt. Der Mann war der einzige Grund dafür, dass Tag nicht ins Gefängnis musste, als er siebzehn war, denn Tag war dämlich genug, sich mit den falschen Leuten einzulassen.

Tag hatte eine Flasche Whiskey aus dem Schnapsladen gestohlen, damit er und seine Freunde feiern konnten. Travers erwischte ihn und wies ihn zurecht. Es war nicht das erste Mal, dass Tag gestohlen hatte, und es wäre auch nicht das letzte Mal gewesen.

Die Jungs, mit denen er abhing, hatten ihn immer wieder dazu gedrängt, noch mehr zu riskieren, damit er weiter mit ihnen unterwegs sein konnte. Dummerweise tat er einfach alles, was sie verlangten.

Von den fünf Jungs saßen drei wegen einer Reihe von Raubüberfällen in Atlanta, bei denen zwei Menschen ermordet worden waren, im Gefängnis. Die anderen beiden hatten es nur geschafft, weil ihre Eltern so klug gewesen waren, sie zu zwingen, zum Militär zu gehen.

Mr. Travers hatte ihn eingestellt, nach der Schule die Tische im Diner abzuräumen, um ihn aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Als Tag seinen Abschluss gemacht hatte, ermutigte Mr. Travers ihn, zum Militär zu gehen. Tag hatte gewusst, dass er mit fünfundzwanzig etwas Geld von seinen Eltern erben würde, aber bis dahin musste er einen Weg finden, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und das Militär ermöglichte ihm das.

Die Zeit als Marine war alles andere als einfach gewesen. Oft hatte er sogar eine Scheißangst gehabt – wie alle anderen Männer auch. Der Krieg war hart. Die Tatsache, dass sie in einem heißen Sandkasten kämpfen mussten, machte es noch viel schlimmer. Doch im Nachhinein betrachtet hat ihm der Eintritt ins Militär wahrscheinlich das Leben gerettet.

Wenn man bedachte, wie viele seiner Waffenbrüder es nicht nach Hause geschafft hatten, hätte es nicht unbedingt so kommen müssen, aber es hatte geklappt. Das Militär brachte ihm Disziplin bei und lehrte ihn, sich auf sich selbst zu verlassen, aber vor allem vermittelte es ihm, dass es unter allen Umständen nur ein Ziel gab – zu überleben.

Das hatte Tag zwar im Gefecht gelernt, aber diese Erfahrung würde er nie vergessen. Daran hielt er sich auch in seinem bürgerlichen Leben.

„Das Casino ist bereit, die Kosten für einen Eventplaner und Marketingmanager zu übernehmen, der sich auf die Neubelebung von Kleinstädten spezialisiert hat. Diese Person soll jeden Monat mindestens eine Veranstaltung planen, um Touristen nach Cedar Falls zu locken.“

Zunächst schienen alle interessiert zu sein, bis Aidan die Veranstaltungen erwähnte. Bei dieser Nachricht verzogen sich die Gesichter der Anwesenden.

Vincent schnaubte. „Wenn der Bürgermeister die Genehmigungen für die Veranstaltungen nicht unterschreibt, wie soll uns das helfen?“

Aidan hob seine Hand, während mehrere Leute zustimmend murrten. „Ich bin noch nicht fertig. Wir könnten zwar auf Hindernisse stoßen, die uns der Bürgermeister in den Weg legt, aber es gibt immer noch Möglichkeiten, diese zu umgehen. Im schlimmsten Fall wäre das Casino bereit, die Veranstaltungen auszurichten, aber ich glaube nicht, dass das nötig sein wird.“

„Warum nicht?“, fragte jemand, den Tag nicht genau kannte.

„Unsere Anwälte haben ein paar Schlupflöcher in der Gemeindeordnung gefunden. Es wird vielleicht nicht gelingen, aber mit der Hilfe des Eventplaners hoffen wir, den Bürgermeister unter Druck setzen zu können“, erklärte Aidan.

Tag war sich nicht sicher, warum Aidan ihnen keine Einzelheiten verriet, aber er war der Meinung, dass es ihn nicht wirklich etwas anging, also ließ er es bleiben. Insgesamt schienen alle relativ froh darüber zu sein, dass Aidan bereit war, die Zügel in Sachen Bürgermeister in die Hand zu nehmen.

„Ich muss nur wissen, ob alle damit einverstanden sind, einen Eventplaner an Bord zu holen? Diese Person wird sich mit den meisten von euch treffen müssen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was für die Stadt getan werden kann. Wenn jemand etwas dagegen hat, teilt mir das bitte jetzt mit.“ Aidan wartete eine volle Minute lang, ob sich jemand zu Wort melden würde.

Als niemand etwas sagte, erklärte er: „Also gut. Ich werde mich mit dem Planer in Verbindung setzen und wir werden sehen, ob er sich unsere Stadt ansehen kann. Nochmals vielen Dank, dass ihr gekommen seid. Bitte bleibt noch ein wenig sitzen, schließlich hat das Casino schon für alles bezahlt.“

So gerne Tag auch mit den Anwesenden geredet hätte, er wollte eigentlich nur noch nach Hause und sich entspannen. Meistens war der Sonntag sein einziger freier Tag. Gelegentlich konnte er sich auch montags freinehmen, aber morgen hatte er gleich fünf Termine, von denen der erste um sieben Uhr morgens anstand.

Er hielt nicht an, um mit irgendjemandem zu sprechen – nicht, dass das irgendjemandem aufgefallen wäre, denn die meisten setzten sich schnell in Grüppchen zusammen, um zu besprechen, was Aidan gesagt hatte, ob sie es für möglich hielten und wie sie Bürgermeister Murphy loswerden könnten – und Tag verließ schnell das Lokal.

Mit langen Schritten begab er sich zu seinem Laden, wo er seinen Truck geparkt hatte. Als er auf den Fahrersitz stieg, wurde ihm plötzlich klar, dass er noch nicht nach Hause fahren wollte. Also drehte er noch eine Runde. Es gehörte zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, durch die Gegend zu fahren und immer dann anzuhalten, wenn er etwas Interessantes entdeckte.

Egal wie oft er das in den letzten vier Jahren getan hatte, er war fast immer auf etwas Neues gestoßen. Manchmal war es ein neuer Weg, auf dem er noch nicht gewandert war, ein Essensstand, ein Restaurant, gelegentlich sogar ein Kunstgewerbe- oder Antiquitätenladen. Meistens hielt er an, um sich umzusehen und eine Kleinigkeit zu kaufen, um den Ladenbesitzern zu helfen.

Bram hatte ihn ausgelacht, als Tag ihn einmal mitgenommen hatte. Nicht, dass Tag etwas gegen die freundschaftlichen Sticheleien gehabt hätte, aber das war seine Zeit, die er genießen konnte. Er hatte keine Lust, jemanden mitzunehmen, der ständig nur darüber jammerte, dass er sich mitten im Nirgendwo befand.

Der Mann hatte sogar die Melodie von Dueling Banjos gesummt, nachdem sie einen Antiquitätenladen verlassen hatten, den Bram als verherrlichte Schrottsammlung bezeichnete. Tag war das egal, denn er lernte gerne neue Leute kennen und sah gerne etwas Neues.

Er hätte wissen müssen, dass es Bram nicht gefallen würde. Der Mann war selten begeistert davon, in nahegelegene Städte fahren zu müssen, weil er behauptete, die seien einfach zu weit weg. Tag war sich ziemlich sicher, dass Bram damit zufrieden gewesen wäre, Cedar Falls niemals zu verlassen.

Als er einen Straßenabschnitt passierte, den die Bäume mit leuchtenden Gelb-, Orange- und Rottönen überzogen hatten, tat Tag das Herz weh. Mehr als alles andere hoffte er, dass er jemanden finden würde, mit dem er dies genießen konnte. Vielleicht würde er ja eines Tages diesen besonderen Menschen wirklich kennenlernen.

* * * *

„Guten Morgen, hier ist Ryder Monroe, wie kann ich Ihnen helfen?“ Ryder wusste bereits, wer am Telefon war und was der Mann wollte, aber es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass seine Sekretärin Charlene ihm einen falschen Anrufer weitergeleitet hätte.

Am schlimmsten war die Verwechslung gewesen, als sie behauptete, seine Mutter sei am Apparat, nur um dann fälschlicherweise den Bürgermeister zu ihm durchzustellen.

---ENDE DER LESEPROBE---