Mallorca mit Stil - Thomas Niederste-Werbeck - E-Book

Mallorca mit Stil E-Book

Thomas Niederste-Werbeck

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Beschreibung

Dieses Buch stellt außergewöhnliche Häuser und deren Besitzer vor. Sie alle haben eines gemeinsam: die Liebe zur Insel Mallorca. Porträtiert werden passionierte Innenarchitekten und Interior Designer, die mit ihren unterschiedlichen Stilen, Materialien und Interpretationen ihren Häusern und Wohnungen eine ganz besondere Atmosphäre verliehen haben. Autor Thomas Niederste-Werbeck ergänzt die unterschiedlichen Wohn-Strecken mit Geheimtipps rund um Essen, Einrichten und Erleben auf der Insel Mallorca.

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Seitenzahl: 97

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THOMASNIEDERSTE-WERBECK

MIT STIL

WOHNEN UND LEBENAUF DERLIEBLINGSINSEL

Inhalt

VORWORT

Ein Leben voller Wärme

1

HAUS TNW

Gekommen, um zu bleiben

2

HAUS CA’N BUSQUERA

Folge der Sonne

3

HAUS PERE GARAU

Schöne Linien

GEHEIMTIPPS UND WISSENSWERTES

Westküste

4

HAUS CA’N CARDELL

Ganz hoch oben

5

HAUS OSA MAJOR

Natürliche Schönheit

GEHEIMTIPPS UND WISSENSWERTES

Südküste und Palma

6

HAUS CA´N LIMON

Innerer Frieden

7

MALLORCA LANDINGS

Leben mit Kunst

GEHEIMTIPPS UND WISSENSWERTES

Nordküste

8

WOHNUNG KJELDSEN

Zweite Heimat

9

HAUS CA´N PALMER

Skulpturale Einfachheit

GEHEIMTIPPS UND WISSENSWERTES

Ostküste

10

HAUS SANCHEZ

Auf der Sonnenseite

11

HAUS DEIÀ

Village people

BILDNACHWEISE

Ein Leben voller Wärme

Wo waren Sie als Kind, als Jugendlicher oder mit der ersten großen Liebe im Urlaub? Wohin sehnen Sie sich, wenn die Welt wieder mal anstrengend wird?

THOMAS NIEDERSTE-WERBECK

Mein Sehnsuchtsort war viele Jahre lang New York. Hier suchte ich den kreativen Kick und Inspiration durch das Besondere und unfassbar Große. Doch spätestens nach einer Woche im Big Apple war die Sehnsucht verblasst und ich hatte genug vom Lärm und von der Hektik am Puls der Großstadt. Auf Mallorca passiert mir das nie. Hier zähle ich keine Stunden oder Tage. Der Wunsch, der Natur nahe zu sein, scheint viel tiefer in mir verankert als das schnelle, urbane Leben, von dem ich einst träumte.

Mit vierzehn Jahren reiste ich zum ersten Mal auf die Insel meines Glücks. Zusammen mit meinen Eltern wohnte ich im "La Residencia" in Deià, einem beschaulichen Ort an der Westküste der Insel. Zur Linken das mächtige Tramuntana-Gebirge, zur Rechten Buchten sowie das Mittelmeer und mittendrin meine Familie und ich – knappe drei Wochen in einem imposanten Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Das fühlte sich schon damals richtig gut an.

Wir kamen viele Male hierher, lernten dabei andere Regionen Mallorcas kennen und waren jedes Mal überrascht, wie unterschiedlich dieses Eiland sein kann. Die Jahreszeiten dirigieren das Wetter, lassen Felder erblühen, schroffe Berge im Sonnenlicht leuchten und Strände vereinsamen. In Palma mag ich das urbane Flair, das mit den Jahren immer internationaler wurde und heute ein großes Spektrum verschiedener Kulturen vereint. Weiter südlich wird es sehr mondän, der Nordosten ist dagegen eher bodenständig und beschaulich. Selbst in der Hochsaison, man kann es kaum glauben, finden sich hier herrlich einsame Rückzugsorte.

Und weil sich das Leben auf Mallorca so viel besser anfühlt als in Deutschland, überlegte ich vor ein paar Jahren, hierherzuziehen. „Wirklich?“, fragten Freunde und Kollegen erstaunt. Und weil auch ich mit mir haderte, legte ich in den darauffolgenden Wintern meine Urlaubstage einfach zusammen und probierte monatsweise aus, wie sich das Inselleben im Süden auch außerhalb der Ferienzeit anfühlt. Nach drei Wintern war die Entscheidung gefallen. „Ich ziehe um!“, sagte ich entschlossen. Doch nun fing die eigentliche Suche an. Die Insel ist groß und die Möglichkeiten sind dementsprechend vielschichtig: Ein altes Haus auf dem Land oder besser ein Stadtgrundstück mit einem modernen Neubau, wonach suchte ich genau?

Da ich ein Naturmensch bin und am liebsten mit meinen Irish Terriern, Buddy und Cooper, auf dem Land bin, beschränkte ich die Suche schnell auf den Nordosten Mallorcas. Ich liebe die Einfachheit und Reinheit der mallorquinischen Architektur in dieser Region, die natürlichen Farben der Steine, die reinen, unverschnörkelten Formen der Häuser. Buddy und Cooper lieben die Berge und Waldstücke um das Kloster von Betlém sowie den weitläufigen Strand bei Colònia de Sant Pere, ein Naturstrand, der auch im Sommer nicht überlaufen ist.

Per Zufall habe ich es gefunden: mein Sehnsuchtshaus. Oder sollte ich besser sagen, es hat mich gefunden? Denn es ist wie für mich gemacht: alte Materialien und klare Architektur, pur und modern, trotzdem traditionell und natürlich. Es passte und durfte genau so bleiben, wie es war – meine Oase, von alten Steineichen umgeben, strahlt eine besondere Wärme und Energie aus, von der ich lange nur geträumt habe.

Durch meine Arbeit als Journalist und Designer kenne ich viele Rückzugsorte auf der Insel und weiß, keiner gleicht dem anderen. Das eine Haus ist voller Antiquitäten, das andere mit zahlreichen Kunstwerken eingerichtet, es gibt sehr mondäne Wohnstile oder sehr traditionelle. Und ganz oft passen die Häuser genau zu den Menschen, die in ihnen wohnen. Mein eigener Stil ist puristisch und eklektisch. Beim Einrichten von Häusern versuche ich, die Atmosphäre zu spüren, die ein bestimmter Ort vorgibt. Ich kombiniere gerne warme Naturtöne und Materialien wie Holz und Eisen mit Klassikern wie dem Egg Chair von Arne Jacobsen oder auch mit modernem spanischem Design. Im besten Fall gelingt es mir, die Individualität des Hauses mit meiner eigenen in Einklang zu bringen. Erst dann entsteht für mich das, was man ein Zuhause nennt.

Was alle Refugien auf Mallorca verbindet, sind die dicken Mauern, hinter denen kleine Paradiese schlummern. Der Blick hinter die Mauern lohnt sich! Vielleicht sollten Sie auch mal ihren Jahresurlaub auf Mallorca verbringen. Ein alter Leitgedanke der Indianer besagt: „Nur wer träumt, gelangt zur Weisheit.“ Und wer weiß, was sich daraus ergibt? Das Leben hier ist schön und vielseitig – und voller Wärme.

KAPITEL

1

Gekommen, um zu bleiben

HAUS TNW,BEI ARTÀ, MALLORCA

Herz des Hauses: Der Arbeitsblock in der Küche war bereits vorhanden, die Hausherren suchten dazu Fronten und Schränke in gekalkter Eiche aus – funktional und auf elegante Art ländlich.

Drei Jahre hatte Thomas Niederste-Werbeck vergeblich gesucht. Dann sah er ein Haus, das sich von außen diskret in die Landschaft fügt und innen puristische Grandezza entfaltet. Er verliebte sich sofort – und zog von Norddeutschland nach Mallorca.

Als Kind verbrachte Thomas Niederste-Werbeck die Sonntage am liebsten im Naturkundemuseum. Fossilien faszinierten ihn, die Farbe eines Gefieders, die Zeichnung eines Fells, natürliche Formen und Materialien mit ihren besonderen Oberflächen und Strukturen. Er sammelte auch Steine, Äste und Rinden, arrangierte sie zu Stillleben und stellte sie in selbst gebauten Museen aus. „Das war schon immer in mir“, sagt er. „Ich musste nur einen Beruf finden, in dem ich das ausdrücken konnte.“

Inzwischen arbeitet er schon 30 Jahre als Stylist, Journalist, Architektur-, Design- und Einrichtungsexperte, und falls er Ihnen auf dem Foto zu Beginn dieser Geschichte irgendwie bekannt vorkommt, liegen Sie richtig: Er war lange Kreativdirektor und ist heute Creative Advisor der Zeitschrift "Häuser" und in jeder Ausgabe vorn im Editorial neben Chefredakteurin Anne Zuber zu sehen. Seit zweieinhalb Jahren ist er auch und vor allem Interior-Designer und führt sein Büro "TNW Design" nebst dem Showroom (Island Living) auf Mallorca. Sein Mann und er haben sich den langgehegten Wunsch erfüllt, auf der Insel zu leben, und Thomas Niederste-Werbecks erstes großes Projekt hier war das Haus, in dem sie wohnen. Es wurde nicht für ihn gebaut, aber es ist wie für ihn gemacht. Und in gewisser Weise führt es ihn zu seinen Anfängen zurück.

„Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt er über den zweigeschossigen Neubau, der im Nordosten nahe Artà in einem Hain aus alten Steineichen liegt und sich diskret in die Landschaft schmiegt. Seine klare Form – Rechteckquader, flaches Satteldach, flankiert von zwei niedrigen kleinen Anbauten – bringt das Natursteinmauerwerk der Fassaden besonders gut zur Geltung. Drinnen haben die Holzbalken unter der Decke und der Boden aus örtlichem Marès-Stein ihren Auftritt dank der großen, weiß verputzten Räume. Jeder von ihnen wirkt wie ein White Cube, in dem sich Fundstücke und Möbel präsentieren lassen.

Die ursprünglichen Bauherren, eine Familie, hatten sich der abgeschiedenen Lage wegen kurz vor der Fertigstellung doch gegen den Einzug entschieden. Nur so kam ein Haus wie dieses auf den Immobilienmarkt, der sonst von Finca-Kitsch und ein wenig exaltierter Avantgarde geprägt wird. Entworfen hat es Sergi Bastidas. Der Architekt, geboren in Barcelona, lebt und arbeitet seit mehr als 40 Jahren auf Mallorca. Er kennt die Bautraditionen der Insel und respektiert ihre Landschaft. „Integration in die Umgebung ist mir wichtiger, als etwas Auffälliges zu schaffen“, sagt er über seine geradlinigen, reduzierten Entwürfe, bei denen hochwertige Materialien und warme Farben eine Schlüsselrolle spielen. Und Thomas Niederste-Werbeck, der selbst auf klare und zugleich eklektische Art Möbelklassiker, Naturmaterialien und -farben kombiniert, sah in dem Haus die Nähe zur eigenen Arbeit, reagierte sofort – und zog Monate später mit seinem Mann und den Irish Terriern Buddy und Cooper ein.

„Ich liebe die Materialien, die Schlichtheit der Treppe, die zu den Schlafzimmern im ersten Stock führt, und den offenen Grundriss im Erdgeschoss“, zählt er auf. Die axiale Anordnung der Räume ermöglicht Durchblicke: vom Eingangsbereich auf der Nordseite durch die Wohnhalle in den Garten im Süden; und von Osten nach Westen, wo Essplatz, Küche, Wohnhalle und ein großer Salon eine Flucht bilden. Statt Türen gibt es breite Durchgänge, sodass das gesamte Geschoss wie ein großzügiger Raum erscheint.

Der Grundriss verleiht dem Haus Grandezza, seine Magie jedoch erhält es durch den Patio. Dieser ist dem Gebäude auf der Nordseite vorgelagert, man durchquert ihn, um zum Eingang zu gelangen. Angesichts der trutzigen Nordfassade mit kleinen Fenstern und der mächtigen, von einem Bogen aus alten Natursteinquadern bekrönten Haustür ist seine Intimität bezaubernd: Der Boden wurde mit alten Steinplatten gepflastert, in einer Wand plätschert ein Brunnen, und in der Mitte sorgt eine Steineiche selbst im Hochsommer noch für Schatten und Kühlung. „Fast klösterlich“, findet Thomas Niederste-Werbeck den Hof. „Es ist ein Ort des Rückzugs und des Runterkommens.“

Den Agapanthus im Patio haben die neuen Bauherren pflanzen lassen, auch der Rasen im Garten (zum Toben für die Hunde) wurde auf ihren Wunsch angelegt. Sonst veränderten sie nichts. „Ich finde es immer spannender, aus etwas Vorhandenem etwas zu machen“, sagt Thomas Niederste-Werbeck. „Ich versuche, die Atmosphäre zu erspüren, die ein Haus vorgibt.“ Der Effekt: Dasselbe Mobiliar, mit dem er in seinem alten Haus in Norddeutschland ein Hygge-Ambiente auf hohem Niveau schuf, wirkt auf Mallorca, als habe sich John Pawson locker gemacht – puristisch, klar und persönlich. So unterschiedliche Dinge wie ein Tisch mit alter Holzplatte, der gerundete Egg Chair von Arne Jacobsen und Fundstücke wie Körbe aus Südafrika bilden ein individuelles Stillleben, dessen Klammer die Qualität der Materialien ist. „Das Bildliche, Erzählerische ist mir sehr wichtig“, erklärt Thomas Niederste-Werbeck sein Konzept. Die Geschichte seines Hauses könnte lauten: sonntags im Museum.

Ich versuche, die Atmosphäre zu erspüren, die ein Haus vorgibt.

Lieblingsstücke: Das Sideboard in der Halle ist mit Wildleder bezogen und wurde eigens für Thomas Niederste-Werbeck angefertigt.

Die breiten Durchgänge leiten den Blick durch Wohnhalle, Küche und Esszimmer bis hinaus in den Garten.Die Stühle von Hans C. Wegner begleiten ihn seit 30 Jahren.

Wasserschlucker: Die große Wanne im Bad des Master-bedrooms wurde erst einmal benutzt. Ein Betthimmel sorgt trotz üppiger Deckenhöhe im Gästezimmer für Geborgenheit.

Tafelfreude: Der Tisch im Esszimmer ist eigentlich ganz von Alu-Chairs umstanden. Zusammen mit dem afghanischen Wollteppich wirken sie wohnlich, nicht wie im Büro.

Zaubergarten: Vom Tor des Patio führt zwischen dem Agapanthus ein Weg aus Natursteinplatten zur Haustür. Das leicht abfallende Gelände wird durch eine Terrasse mit Bruchsteinmauerwerk begradigt.

Frühstücksterrasse: Auf den Sitzplatz vor dem Esszimmer scheint morgens die Sonne. Die Möblierung aus rohem Holz schafft den Übergang in die Natur.

Visitenkarte: Die Möblierung im Salon zeigt den puristischen Stil des Hausherrn – warme Naturtöne und Materialien wie Holz und Eisen treffen auf Klassiker wie den Egg Chair.

Dinnerplatz: Die Terrasse liegt auf der Westseite. Den Rasen ließ Thomas Niederste-Werbeck für die Irish Terrier Buddy und Cooper anlegen. Hier steht er auf dem Patio, der dem Eingang vorgelagert ist.

KAPITEL

2

Folge der Sonne

HAUS CA’N BUSQUERA,SÓLLER, MALLORCA

Seit einer sensiblen Renovierung ist dieses Stadthaus im malerischen Sóller der Inbegriff eines perfekten Ferienhauses.