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"Mama, was feiern wir eigentlich?" - Diese ehrliche Kinderfrage trifft einen wunden Punkt: Viele Erwachsene kommen beim Erklaeren unserer Feiertage ins Straucheln. (Oder wissen Sie noch, warum wir an Fronleichnam einen Feiertag haben - obwohl das Wort selbst gar nichts mit "Leichen" zu tun hat?) Dieses Buch gibt Antworten - klar, verstaendlich und ohne theologische oder politische Scheuklappen. Es fuehrt durch das ganze Jahr und erklaert alle gesetzlichen und gesellschaftlich etablierten Feiertage in Deutschland: ihre historischen Urspruenge, spirituellen Bedeutungen und kulturellen Entwicklungen. Ob christlich gepraegt, saekular gewachsen oder staatlich verordnet - jeder Feiertag erhaelt Raum, Tiefe und Kontext. Mit verstaendlicher Sprache fuer Jung und Alt, anschaulichen Kapiteln und stimmungsvollen Bildern ist das Buch ein wertvoller Begleiter fuer Familien, Schulen und alle, die wissen (oder endlich erklaeren koennen) wollen, warum wir eigentlich feiern. Und wenn Eltern beim Vorlesen selbst noch etwas lernen - umso schoener.
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Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Liebe Leserinnen und Leser,
Hand aufs Herz: Wissen Sie eigentlich genau, warum wir Pfingsten feiern? Oder was genau am Buß- und Bettag passiert? Wenn Sie jetzt innerlich überlegen müssen – dann geht es Ihnen wie Vielen anderen auch. Und genau darum gibt es dieses Buch.
„Mama, was feiern wir eigentlich?“ – Diese Frage kann uns ganz schön ins Schwitzen bringen. Vor allem, wenn sie von einem neugierigen Kind kommt, während man gerade nur schnell die Geschenke einpacken oder das Kartoffelgratin retten wollte. In solchen Momenten wird uns bewusst: Wir feiern Vieles – aber wissen oft erstaunlich wenig darüber.
Dieses Buch ist deshalb eine Einladung. Nicht nur an Eltern, die es gerne erklären können möchten, wenn die Kinder nachhaken. Sondern auch an Erwachsene, die sich selbst – ganz heimlich – fragen: Was hat es mit all diesen Tagen eigentlich auf sich?
Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise durch unser Kalenderjahr. Sie erfahren nicht nur die Ursprünge der Feste, sondern auch, warum sie heute noch Bedeutung haben – für uns als Menschen und als Gesellschaft.
Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch dabei, Ihre Kinder mit neuem Wissen zu beeindrucken. Vielleicht aber auch, das eigene Verständnis zu vertiefen – ganz ohne schulmeisterlichen Ton. Und wer weiß: Vielleicht entdecken Sie dabei sogar einen Feiertag neu, der Ihnen bislang wenig gesagt hat.
Ich wünsche Ihnen viele Aha-Momente, ein paar Schmunzler – etwa, wenn die berühmte Segensformel C+M+B mal wieder für ein kreatives Mathe-Rätsel rund um Caspar, Melchior und Balthasar gehalten wird – und vor allem: eine neue Wertschätzung für das, was wir da Jahr für Jahr feiern.
Herzlichst,
Karl-Heinz Neubauer
Neujahr
Heilige Drei Könige
Internationaler Frauentag
Palmsonntag
Gründonnerstag
Karfreitag
Ostern
Tag der Arbeit
Muttertag
Christi Himmelfahrt und Vatertag
Pfingsten
Fronleichnam
Mariä Himmelfahrt
Erntedankfest
Tag der Deutschen Einheit
Reformationstag
Halloween
Allerheiligen
St. Martin
Volkstrauertag
Buß- und Bettag
Ewigkeitssonntag
Erster Advent
Nikolaus
Weihnachten
Silvester
Schlusswort
Anhang
Glossar
Liste von Quellen und weiterführender Literatur
Index
Datum
: 1. Januar
Kalenderbezug
: Neujahr wird weltweit am 1. Januar gefeiert, um den Beginn des neuen Kalenderjahres zu markieren. Diese Datierung folgt dem gregorianischen Kalender, der heute international die meiste Verwendung findet.
Das neue Jahr beginnt mit einem Knall, buchstäblich. Während bunte Raketen den Nachthimmel erleuchten und knisternde Feuerwerke unsere Sinne überfluten, begrüßt die Welt um Mitternacht das neue Jahr. Aber was steckt eigentlich hinter dieser weltweit gefeierten Tradition? Warum senden wir das alte Jahr mit Lärm und Licht in den Ruhestand und heißen das Neue mit offenen Armen willkommen?
Eine Reise durch die Zeit
Das Feiern des neuen Jahres ist keineswegs eine moderne Erfindung. Bereits im alten Babylon, vor über 4000 Jahren, fand das Neujahrsfest statt, allerdings im März, um den Frühlingsanfang zu markieren. Es war eine Zeit der Erneuerung, sowohl für die Erde als auch für die Gemeinschaft. Die Babylonier nutzten das Fest, um alte Schulden zu begleichen und vergangene Konflikte zu lösen – ein wahrer Neuanfang also.
Silvester in Deutschland
In Deutschland hat das Neujahr eine ganz eigene Note. Es ist nicht nur der Beginn eines neuen Kalenderjahres, sondern auch ein Tag der Besinnung – eine Gelegenheit, Altes hinter sich zu lassen und mit frischen Vorsätzen neu zu starten. Der Brauch des Feuerwerks geht ursprünglich auf den Glauben zurück, dass laute Geräusche böse Geister vertreiben und das neue Jahr von negativen Einflüssen reinigen. Auch wenn dieser Glaube heute nur noch selten bewusst mitgedacht wird, bleibt das Spektakel des Feuerwerks ein fester Bestandteil der Feierlichkeiten.
Globale Bräuche mit lokalem Flair
Weltweit feiern Menschen den Jahreswechsel – aber auf ganz unterschiedliche Weise. In Spanien isst man um Mitternacht zwölf Trauben, jede steht für einen Wunsch im neuen Jahr. In Dänemark springen die Menschen von Stühlen, um symbolisch ins neue Jahr zu springen und Glück zu bringen.
Auch in Deutschland gibt es traditionsreiche Rituale: das Bleigießen – inzwischen häufig durch umweltfreundlicheres Wachsgießen ersetzt – diente früher der Vorhersage der Zukunft. Die dabei entstehenden Formen wurden gedeutet und mit Hoffnungen für das kommende Jahr verbunden. Trotz aller Veränderungen bleibt der Kern dieser Bräuche erhalten: Neugier und Zuversicht.
Warum wir diesen Tag feiern
Neujahr erinnert uns daran, dass jeder Anfang die Chance auf Veränderung birgt. Es ist mehr als nur der erste Tag im Kalender – es ist ein Symbol für Aufbruch, für das Loslassen des Vergangenen und die Hoffnung auf das Kommende.
Wir feiern diesen Tag, weil er uns Mut macht, neu zu denken, neu zu planen, vielleicht auch neu zu vertrauen. Und weil er uns einlädt, die Zeit, die vor uns liegt, bewusst und dankbar zu gestalten.
Datum
: 6. Januar
Kalenderbezug
: Der Tag der Heiligen Drei Könige wird am 6. Januar gefeiert, was das Ende der Weihnachtszeit markiert und an die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland bei Jesus Christus erinnert.
An einem kalten Januarmorgen, wenn die festlichen Lichter des Weihnachtsfestes gerade erst verklungen sind, feiert ein Teil Deutschlands ein weniger bekanntes, aber tiefgreifendes Fest: das der Heiligen Drei Könige. Dieser Tag, auch bekannt als Epiphanias, markiert das Ende der Weihnachtszeit und erinnert uns an eine Reise, die vor langer Zeit begann – die Reise der Weisen aus dem Morgenland, die einem Stern folgten.
Eine Geschichte von Glaube und Sternen
Die biblische Erzählung berichtet von Weisen aus dem Morgenland, die – oft als Könige dargestellt – von weit her kamen, um das neugeborene Jesuskind zu ehren. Sie folgten einem Stern, der sie nach Bethlehem führte. Dieser Stern, so sagen die Überlieferungen, war ein Zeichen göttlicher Führung und ein Symbol der Hoffnung und des Neubeginns. In Deutschland wird dieser Tag besonders in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gefeiert, wo er sogar ein gesetzlicher Feiertag ist.
Sternsinger und ihre Mission
Ein besonderer Brauch dieses Tages ist der der Sternsinger. Kinder, als die drei Könige verkleidet, ziehen von Haus zu Haus, singen Lieder, sprechen Segenswünsche und schreiben die Zeichen „C+M+B“ an die Türen. Diese Buchstaben stehen einerseits volkstümlich für Caspar, Melchior und Balthasar, werden aber auch als lateinische Segensformel „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus – verstanden. Die Sternsinger sammeln Spenden für Kinder in Not, und machen so den Tag zu einem gelebten Zeichen von Mitgefühl und Gemeinschaft.
Mehr als nur ein Festtag
Der 6. Januar erinnert nicht nur an eine Reise aus längst vergangener Zeit. Er steht auch für die Suche nach Orientierung – nach einem Stern, der leitet, nach einer Wahrheit, die trägt. Die Überlieferung von den Weisen verbindet äußere Wegstrecke mit innerer Haltung: Vertrauen, Erkenntnis, Mut zum Aufbruch.
Die Bedeutung für heute
In einer Zeit, die oft von Tempo und Unsicherheit geprägt ist, lädt dieser Tag dazu ein, innezuhalten. Die Erzählung der Weisen stellt Fragen, die heute nicht weniger aktuell sind: Wem folgen wir? Was leitet uns? Was geben wir weiter – an Werten, an Hoffnung, an Beispiel?
Warum wir diesen Tag feiern
Die Heiligen Drei Könige stehen für mehr als ein historisches Ereignis. Sie sind Sinnbild für die andauernde Reise des Glaubens – für das Vertrauen, dass jeder Weg, der vom Licht geleitet wird, zum Guten führen kann. Ihr Fest ist ein stiller Ruf, aufmerksam zu bleiben für das, was wirklich zählt – und bereit, sich immer wieder aufzumachen.
Datum
: 8. März
Kalenderbezug
: Der Internationale Frauentag findet jährlich am 8. März statt. Dieses Datum wurde gewählt, um an die Streiks und Demonstrationen zu erinnern, die am 8. März 1917 (nach dem gregorianischen Kalender) in Petrograd, dem heutigen St. Petersburg, stattfanden, ein Schlüsselereignis in der Vorgeschichte der russischen Revolution.
Der 8. März steht weltweit für das Ringen um Gleichstellung, für Anerkennung und für die Würdigung der Leistungen von Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft. Was als Protestbewegung begann, ist heute ein fester Bestandteil vieler nationaler und internationaler Kalender – und ein Tag, der auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam macht.
Historischer Ursprung