MARCO POLO Reiseführer E-Book Albanien - Jörg Dauscher - E-Book

MARCO POLO Reiseführer E-Book Albanien E-Book

Jörg Dauscher

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Beschreibung

MARCO POLO E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck!

E-Book (ePub) basiert auf: 1. Auflage 2025

Von einsamen Stränden rein ins bunte Nachtleben: mit dem MARCO POLO Reiseführer Albanien entdecken. Erkunde die Festung von Berat, lass an einem der vielen zauberhaften Strände die Seele baumeln oder stürze dich ins Nachtleben der Hauptstadt Tirana: Albanien hat unzählige schöne Orte für unvergessliche Momente zu bieten! 

Damit du bei all der Schönheit nicht den Überblick verlierst, ist dein MARCO POLO Reiseführer immer an deiner Seite. Er führt dich zu allen Highlights des Landes und sorgt mit Karten und kostenloser Touren-App für Orientierung:

  • Das Beste zuerst: die MARCO POLO Top-Highlights und die MARCO POLO Bucketlist für die unvergesslichen Urlaubserlebnisse
  • Der Urlaubsplaner für den passenden Einstieg und sprechende Karten mit Tipps und Reisehacks für jede Region
  • MARCO POLO Best Of Tipps: konkrete Ideen für einen nachhaltigen Urlaub, typische Urlaubserlebnisse, die Reise mit Kindern und kleines Budget
  • Mit den MARCO POLO Insider-Tipps erlebst du unvergessliche Momente abseits der touristischen Hotspots!
  • Erkundungstouren zu den spannendsten Ausflugszielen – schnell und unkompliziert
  • Marco Polo Erlebnistouren: Ausflüge für Neugierige, Genießer und für Familien – mit Karte oder App!


Die besten Tipps für einen unvergesslichen Urlaub: Albanien mit allen Sinnen erleben

Reist du allein oder mit Familie, bist du lieber in Städten unterwegs oder erkundest unberührte Natur? Mit dem MARCO POLO Reiseführer Albanien findest du die schönsten Ecken des Landes und stellst dir mühelos deinen idealen Urlaub zusammen! Koste dich durch leckere Nationalgerichte, wandle auf den Spuren vergangener Kulturen durch Ruinen oder mach in einer gemütlichen Lounge-Bar die Nacht zum Tag: Deine unvergessliche Zeit in Albanien wartet schon auf dich!

ERLEBE LOS!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 152

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Marco Polo Top-Highlights

THETH

Das Streudorf liegt so verloren im Felskessel der Albanischen Alpen, dass du glaubst, am Ende der Welt angekommen zu sein. Und weiter geht es ja auch nicht.

Tipp: Vor einer Kulisse mächtiger Berggipfel steht die steinerne Dorfkirche frei auf dem Feld.

Nordalbanien

FESTUNG VON BERAT (KALAJA)

Die Stadt der tausend Fenster ist samt ihrer Festung einfach nur märchenhaft.

Tipp: Jenseits der Brücke liegt die Promeniermeile, und von dort ergeben sich tausend Perspektiven auf das gegenüberliegende Altstadtviertel.

Der Südosten

KOMAN-STAUSEE

Die Fährfahrt zwischen Koman und Fierzë führt durch spektakuläre fjordartige Landschaften.

Nordalbanien

BLLOKU

Einst Sperrzone, heute Hauptquartier der Loungebars und Ausgehzone Nr. 1 der Hauptstadt. Und zwar schon ab nachmittags – ein Kaffee dort, wo Enver Hoxhas Villa steht, ist Pflicht!

Tirana & Umgebung

NATIONALMUSEUM (MUZEU HISTORIK KOMBËTAR)

Die albanische Geschichte von der Antike bis heute wird im Nationalmuseum in Tirana lebendig.

Tipp: Das ikonische Relief auf der Frontseite des Museums fotografierst du am besten leicht erhöht von den Stufen des Kulturpalasts aus.

Tirana & Umgebung

ROZAFA-BURG (KALAJA E ROZAFËS)

Die monumentale Burganlage bei Shkodër bietet Blicke auf zwei Flüsse und eine mächtige Bergkulisse.

Tipp: Vom oberen Festungsring aus reicht der Blick über ganz Shkodër bis hin zu den schroff aufragenden Albanischen Alpen: ein perfektes Motiv!

Nordalbanien

LLOGARA-PASS

Inmitten des Llogara-Nationalparks beeindruckt der Llogara-Pass mit frischer Luft und spektakulären Ausblicken bis nach Korfu.

Der Süden

BUTRINT-NATIONALPARK

Hier ballt sich Geschichte in Form von Ruinen der griechischen, byzantinischen und römischen Zeit zu einem idyllischen Freiluftmuseum (Foto).

Der Süden

GJIPË

Der spektakulärste Strand der südlichen Küste, canyonartig eingerahmt von Felswänden und wie aus der Welt gefallen.

Tipp: Den besten Blick auf den Strandabschnitt hast du vom Wanderweg ab Vuno aus.

Der Süden

KSAMIL

Die „Südsee Albaniens“ kann im August unangenehm voll werden, das ändert aber nichts am Zauber der kleinen Inselchen und des türkisblauen Wassers.

Der Süden

Schneller in Urlaubslaune kommen.

Perfekt organisiert sein – vor, während und nach dem Urlaub.

Mit der MARCO POLO Touren-App und unseren digitalen Angeboten.

Noch mehr Trendziele, Inspiration und aktuelle Infos findest du auf marcopolo.de

1Website besuchen

2Die digitale Welt von MARCO POLO entdecken

3App runterladen und ab in den Urlaub

Alle Infos zum digitalen Angebot unter marcopolo.de/app

Inhalt

DEIN MARCO POLO URLAUBSPLANER

TIRANA & UMGEBUNG

Tirana

Rund um Tirana

ZENTRALALBANIEN

Durrës

Rund um Durrës

Krujë

Rund um Krujë

Lezhë

Rund um Lezhë

NORDALBANIEN

Shkodër

Rund um Shkodër

Theth

Rund um Theth

Valbona

Vermosh

DER OSTEN

Peshkopi

Rund um Peshkopi

Pogradec

Rund um Pogradec

DER SÜDOSTEN

Berat

Rund um Berat

Gjirokastër

Rund um Gjirokastër

Përmet

Rund um Përmet

Korçë

Rund um Korçë

DER SÜDEN

Vlorë

Rund um Vlorë

Himarë

Rund um Himarë

Sarandë

Rund um Sarandë

MARCO POLO BUCKETLIST

Umschlag vorn

MARCO POLO TOP-HIGHLIGHTS

Die 10 besten Highlights

DAS BESTE ZUERST

... grün & fair

... Low Budget

... mit Kindern

... typisch

SO TICKT ALBANIEN

Entdecke Albanien

Auf einen Blick

Albanien verstehen

Klischeekiste

ESSEN, SHOPPEN, SPORT

Essen & Trinken

Shoppen & Stöbern

Sport

DEIN MARCO POLO URLAUBSPLANER

Die Regionen im Überblick

ERLEBNISTOUREN

Rundwanderung um den Maja Thanasit

Durch das Herz Tiranas bummeln

Roadtrip entlang der Riviera

GUT ZU WISSEN

DIE BASICS FÜR DEINEN URLAUB

Ankommen

Weiterkommen,

Im Urlaub,

Notfälle,

Wichtige Hinweise,

Wettertabelle

SPICKZETTEL ALBANISCH

Nie mehr sprachlos

URLAUBSFEELING

Bücher, Filme, Musik & Blogs

REGISTER & IMPRESSUM

BLOSS NICHT!

Fettnäpfchen und Reinfälle vermeiden

TRAVEL PURSUIT

Umschlag hinten

Besuch planen

€ – €€€

Preiskategorien

(*)

Kostenpflichtige Telefonnummer

Essen/Trinken

Shoppen

Ausgehen

Top-Strände

BESSER PLANEN MEHR ERLEBEN!

Digitale Extras go.marcopolo.de/app/alb

BEI FAMILIEN WOHNEN UND SPEISEN

Ob Restaurant oder Pension: Am besten bist du in den Familienbetrieben aufgehoben. Dort kommen die Tomaten aus dem eigenen Garten und du trägst zum Einkommen bei. Mehr Nachhaltigkeit auf Reisen geht kaum.

MIT LOCALS UNTERWEGS

Es muss nicht immer der Mietwagen sein. Mit den Furgon-Sammelbussen kommst du bis in die letzten Ecken des Landes und automatisch in Kontakt zur Bevölkerung.

Albanien verstehen

AUF MÄRKTE GEHEN

Ob in Tirana auf dem Pazari i Ri, dem Bauernmarkt in Sarandë oder einfach am Straßenrand: Lokale Produkte sind nicht nur besser als die Supermarktwaren, sondern auch günstiger (Foto).

Tirana & Umgebung

Der Süden

FLUGALTERNATIVEN

Albanien ist nicht an das europäische Schienennetz angeschlossen, trotzdem musst du nicht hinfliegen: Du nimmst den Zug bis Ancona und setzt von dort aus mit der Fähre nach Durrës über.

Gut zu wissen

DIE FAIREN FRAUEN

Das versteckte Restaurant Arti Zanave in Shkodër wird von Frauen geführt und ist ein Juwel: Tradition auf dem Teller, Ehrenamtliche in der Küche und der Erlös geht an Opfer häuslicher Gewalt.

Nordalbanien

FERIEN AUF DEM LAND

Überall im Land sind Agroturizëm-Betriebe aus dem Boden geschossen. Urlaub auf dem Bauernhof boomt in Albanien – und ist noch dazu günstig. In den oft angeschlossenen Restaurants gibt es feine Hausmannskost.

Essen & Trinken

ZU HAUSE ANKOMMEN

Im Garten oder im riesigen Wohnzimmer sitzen, eine Villa bewohnen und preiswert im Schlafsaal pennen: Das Mi Casa es tu Casa in Shkodër wird deine zweite Heimat sein! Überhaupt sind Hostels landesweit extrem günstig und gut. Viele halten auch Einzelzimmer vor oder erlauben das Campen im Garten.

Nordalbanien

PREISWERT GENIESSEN

Albanien ist nicht so günstig wie man oft hört. Aber vielerorts baut die Landbevölkerung Straßenstände auf, an denen sie günstig alles verkaufen, was ihre Gärten und Haushalte hergeben.

Shoppen & Stöbern

MUSEEN FÜR LAU

Nicht nur ins Shkodërner Marubi-Museum kommst du an Nationalfeiertagen wie dem Unabhängigkeitstag (28. Nov.) und dem Tag der Befreiung (29. Nov.) und außerdem am Internationalen Museumstag (18. Mai) umsonst, auch andere Nationalmuseen öffnen dann landesweit gratis die Türen.

WILD CAMPEN

Ob mit Zelt oder Wohnmobil: Niemand in Albanien hat etwas dagegen, wenn du dir ein schönes Plätzchen aussuchst (Foto). Auch nicht unter Olivenbäumen auf Privatgrund. Dennoch solltest Du vorher nach Möglichkeit um Erlaubnis bitten. Nur denk daran: Nimm deinen Müll mit.

GJËLLTORES: KANTINEN

Kantinenartige Restaurants wie das von Te Linda in Peshkopi oder die Verpflegungsstation des Sorkadhja auf dem Weg zum Llogara-Pass sind die günstigsten Einkehrmöglichkeiten. Halte Ausschau nach gjëlltore oder frag vor Ort.

Der Osten

Der Süden

BADEORTE

Für den Strandurlaub mit kleineren Kindern eignen sich vor allem die Ferien- und Küstenstädtchen Himarë, Sarandë und Ksamil optimal. Dort genießt man nicht nur Abwechslung, Infrastruktur und kurze Wege, sondern auch gute Strände für die Kleinen.

Der Süden

FUN IN DEN QUELLEN

Die Karstquellen jenseits von Pogradec sind mit Stegen, Brücken, Pavillons und Ausflugslokalen zum Park Drilon ausgebaut worden – da kann der Nachwuchs also noch während des Essens herumtollen.

Der Osten

OUTDOORABENTEUER

Përmet bietet mit der Vjosa einen Abenteuerspielplatz für die ganze Familie. Zumindest mit Jugendlichen sind Rafting und Canyoning ein echtes Erlebnis. Aber auch mit kleineren Kindern kannst du Exkursionen zu den wild mäandernden Wassern des Flusses unternehmen oder buchen (Foto).

Der Südosten

DIE ANTIKE ERKUNDEN

Antike Ruinenlandschaften wie Antigonea bei Gjirokastër sind, weil weder abgesperrt noch wirklich bewirtschaftet, immer auch Abenteuerspielplätze, auf denen es Kindern garantiert nicht langweilig wird.

Der Südosten

AB IN DEN UNTERGRUND

Ein bisschen gruselig ist es schon, aber mit Bunk’Art 1 in Tirana in einen kilometerlangen Atombunker einzusteigen, ist auch für Kinder sauspannend. Du kannst den Gang durch die Gewölbe ja beschleunigen und musst nicht jeden Ausstellungsraum ausschöpfen.

Tirana & Umgebung

TRIP IN DIE VERGANGENHEIT

Das Skënduli-Haus in Gjirokastër ist anders als andere Familiensitze nicht renoviert worden, sondern vollständig im Originalzustand erhalten. Ein begehbares Museum und eine Zeitreise ins Osmanische Reich.

Der Südosten

ZURÜCK ZU DEN WURZELN

Im Mrizi i Zanave wurde die albanische Slow-Food-Bewegung gewissermaßen erfunden. Und wer es nicht in die Zadrima-Ebene schafft, wo Farm und Stammhaus ihren Sitz haben, der besucht einfach den Ableger in Tirana.

Nordalbanien

Tirana & Umgebung

RESTAURANTMUSEUM

Das Restaurant Tradita in Shkodër ist ein echtes Muss. Nicht nur wegen des offenen Feuers und der traditionellen Küche: Das osmanische Haus ist ein wahres Museum für die vom Eigentümer gesammelten und ausgestellten Artefakte albanischen Landlebens.

Nordalbanien

EINTAUCHEN INS TRADITIONELLE LANDLEBEN

Wie niemand sonst haben die Fotografen Marubi festgehalten, was das ländliche Leben in Albanien ausmachte: Trachten, Straßenleben, Porträts. Das Fotografie-Nationalmuseum Marubi ist ein Fenster in eine traditionelle Vergangenheit, die langsam am Verschwinden ist.

Nordalbanien

ORTHODOXER LANDSTRICH

Der Süden und Südosten Albaniens sind orthodox geprägt. Besonders eindrucksvoll siehst du das an der Marienkirche des Dorfs Leusa. Lauschig gelegen und übervoll mit Ikonenmalerei (Foto).

Der Südosten

Albanien ist ein durch und durch westlich orientiertes Land mit wechselhafter Geschichte. Insbesondere die komplette Isolation des Landes unter der kommunistischen Diktatur lässt Albanien noch heute stellenweise exotisch wirken, obwohl sich die touristische Infrastruktur in großen Schritten entwickelt. Die gut erschlossene Küste und die Ebenen stehen dabei im Kontrast zu traditionell bäuerlichen Gemeinschaften des Hinterlands.

ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE

Wandel, Transformation, Schwellenland sind die Schlagworte, mit denen Albanien gerne bedacht wird – stimmt alles, aber trifft dennoch nicht ins Schwarze. Schon vor hundert Jahren wurde das kleine Land an Adria und Ionischem Meer zwischen Tradition und Moderne verortet – dies lässt sich heute und wohl auch noch in 20 Jahren sagen.

2000 v. Chr.– 167 v. Chr.

Die Illyrer besiedeln das Gebiet des heutigen Albanien

167 v. Chr. – 395 n. Chr.

Illyrien wird Teil des Römischen Reichs

395

Albanien wird Teil des Byzantinischen Reichs

1204

Albanische Fürstentümer entstehen, darunter das Fürstentum Kastrioti

1478–1912

Osmanische Herrschaft

1912–1921

Ausrufung der Unabhängigkeit am 28. Nov. 1912. Nach dem Ersten Weltkrieg erhebt Italien Anspruch auf das albanische Staatsgebiet. Erst am 9. Nov. 1921 erkennen alle Großmächte Albaniens Unabhängigkeit an

1928–1939

Zogu I. erklärt Albanien zum Königreich und wird gekrönt

1939–1944

Italienische und deutsche Besatzung

1944–1991

Kommunistische Herrschaft

2009

Nato-Mitgliedschaft

2024/25

Albanien schließt mit Italien ein Abkommen, das „Albanien-Modell“, zur Aufnahme von Flüchtlingen in Haftzentren ab

Überraschen werden dich die hochmodernen Straßen in Küstennähe ebenso wie so manche unzureichende Piste im Hinterland oder zum Strand, das bunte, lärmende Großstadtleben auf der einen und die nahezu ausgestorbenen Dörfer auf der anderen Seite.

LAND DER GEGENSÄTZE

Albanien ist ein Land der Gegensätze, ja der Widersprüche. Der einsetzende Tourismus, die wirtschaftliche Stabilität und die gesunkene Armut haben allesamt nicht verhindern können, dass Albanien weiterhin mit Abwanderung zu kämpfen hat. Die Bevölkerung schrumpft, nicht nur die Bildungsschicht, auch Tagelöhner suchen das Weite. Die wirtschaftlichen Perspektiven, die das Land inzwischen bietet, gelten nicht für alle, und so manche Landesecke ist abgehängt und wird es bleiben. Spätestens um eine weiterführende Schule zu besuchen, verlassen die Jugendlichen ihr Dorf, zum Studium brechen nicht wenige ins Ausland auf und kehren nur selten zurück: Albanien ist auch das Land der fernen Kinder.

DIE EUROPÄISCHE PERSPEKTIVE

Nach jahrzehntelanger Isolation während der kommunistischen Ära und den Herausforderungen des Übergangs zur Demokratie hat sich Albanien seit der Jahrtausendwende in ein stabiles Fahrwasser bewegt. Politisch und gesellschaftlich ist Albanien auf dem Weg, seine Position in Europa zu festigen. Das Land strebt eine engere Anbindung an die EU an und zeigt sich offiziell offen für Reformen, die Transparenz und Demokratie fördern. Nur mit der Umsetzung hapert es. Die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsident Edi Rama (nunmehr in der dritten Legislaturperiode) baut den Staat zunehmend autoritär um. Der Opposition fällt es schwer, ein geschlossenes Bild abzugeben und die Regierung herauszufordern.

Die angestrebte Mitgliedschaft in der Europäischen Union ist jedoch ein zentrales Ziel der albanischen Politik und wird notwendige Reformen weiter vorantreiben. Der Einfluss europäischer Partner zeigt sich in Infrastrukturprojekten, im Rechtswesen und in der allgemeinen Öffnung des Landes. Diese europäische Zugewandtheit ist mehr als nur ein politisches Bestreben – sie spiegelt sich auch im täglichen Leben wider. Junge Albaner sind digital vernetzt, sprechen meist mehrere Fremdsprachen und haben eine offene, zukunftsorientierte Mentalität.

AUF DER TOURISTISCHEN LANDKARTE

Lange Zeit kaum wahrgenommen, hat Albanien erst in den letzten Jahren seinen festen Platz auf der touristischen Landkarte Europas gefunden. Der Tourismus steckt zwar noch in den Kinderschuhen, ist aber schon vielerorts sichtbar. Backpacker und Reisepioniere sind von Mietwagen und Bussen abgelöst worden. Die meisten Besucher bleiben nicht lange an einem Ort, sie wollen Albanien zur Gänze entdecken. Zu Recht, denn genau das hält Albanien vor: Entdeckungen, Überraschungen und Begegnungen. Man lernt ein lebendiges und aufgeschlossenes Land kennen, das eine einzigartige Mischung aus Alt und Neu verkörpert – um nicht zu sagen, Extreme vereint. Die Menschen sind ungemein gastfreundlich und stolz auf ihr Erbe, ihre Energie und Dynamik sind spürbar – was wohl auch daran liegt, dass das Durchschnittsalter gerade mal 30 Jahre beträgt.

OHNE ENDE NATUR UND KULTUR

Das Potenzial ist riesig. Mit der abwechslungsreichen mediterranen Natur, den weiten Stränden an der Adriaküste, den Buchten des Ionischen Meers und dem Reichtum an kulturellen und historischen Schätzen lockt das Land zunehmend Reisende an, die das „unbekannte Europa“ erleben möchten. Die albanische Riviera, die sich von Vlorë bis hinunter nach Sarandë erstreckt, gehört inzwischen zu den Geheimtipps für Strandurlauber, während die Albanischen Alpen im Norden verlässlich Wandergruppen und Naturliebhaber anziehen. Städte wie Berat, Gjirokastër und Korçë bieten authentische Einblicke in eine faszinierende Kultur, die zwar gut besucht wird, jedoch mit Massentourismus noch lange nichts am Hut hat. Gleichzeitig entwickelt sich die touristische Infrastruktur langsam, aber stetig – Hotels, Restaurants und Freizeitangebote schießen aus dem Boden, um den wachsenden Ansprüchen der Reisenden gerecht zu werden.

AUF EINEN BLICK

ALBANIEN VERSTEHEN

LANDSCHAFTLICHE VIELFALT

Albanien ist ein reizvolles und ungemein abwechslungsreiches Reiseland. Auf einer Fläche etwa so groß wie Belgien finden sich Hochgebirge, Karstketten, Adriastrände und die Steilküste am Ionischen Meer. Die Albanischen Alpen im Norden bieten beeindruckende Gipfel von weit über 2000 m und tief eingeschnittene Täler, die sich hervorragend zum Wandern eignen. Mehr als zwei Drittel des Staatsgebiets sind gebirgig. Im Süden erstreckt sich die albanische Riviera mit ihrem klaren Wasser und malerischen Buchten. Hier genießt du Sonne satt samt subtropischem Mikroklima und streifst durch malerische Küstenorte wie Dhërmi oder Vuno.

Die vielfältige Natur ist Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, viele davon endemisch. Die geografische Vielfalt macht Albanien zu einem einzigartigen Ziel für Naturliebhaber und Outdoorenthusiasten.

OSMANISCHES ERBE

Albanien war über 400 Jahre lang Teil des Osmanischen Reichs. Dies ist die kulturelle Unterströmung, die das Land heute noch prägt – auch was den Augenschein angeht: Malerische befestigte Küstenstädte wie in Kroatien? Fehlanzeige! Stattdessen findet man in Albanien viele Überreste osmanischer Architektur, darunter Moscheen, Basarplätze und traditionelle Häuser: Städte wie Berat und Gjirokastër, die beide zum Unesco-Weltkulturerbe zählen, zeigen eindrucksvoll, wie das osmanische Erbe in die albanische Kultur eingeflossen ist. Die Mischung aus orientalischer und abendländischer Architektur spiegelt sich in den Stadtbildern wider und gibt den Orten eine ganz besondere Identität.

Die osmanische Küche hat ebenfalls ihre Spuren hinterlassen, mit Einflüssen, die von den reichhaltigen Gewürzen bis hin zu landesweit verbreiteten Standardgerichten wie Qofte (Köfte) und Byrek (Börek) reichen. Zudem sind viele der Bräuche und Traditionen, die heute in ländlichen Gebieten gepflegt werden, tief in der osmanischen und bäuerlichen Vergangenheit verwurzelt.

ALLEIN ALLEIN

Albanisch ist wie Deutsch eine indogermanische Sprache. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Auch mit anderen heute existierenden Sprachen gibt es keine Verwandtschaft. Damit gilt Albanisch als isolierte Sprache. Die Albaner sehen sich als Nachfahren der Illyrer und ihre Sprache soll sich aus dem Illyrischen entwickelt haben. Wirklich bewiesen ist das allerdings nicht. Zwei Dialekte, das Gegische nördlich des Flusses Shkumbin und das Toskische südlich davon gibt es. Die seit Mitte des 20. Jhs. entwickelte albanische Standardsprache setzt aus beiden Dialekten zusammen. So viel zur Theorie. Du musst nur wissen, dass der Buchstabe „ë“ am Wortende wie im deutschen Wort Matte kaum hörbar ist, und innerhalb eines Worts wie das offene „ö“ in können gesprochen wird. Auch die Schreibweisen von Ortsnamen können irritieren. So heißt es in der albanischen Standardsprache zum Beispiel Shkodër, vor Ort wird man aber auch die Schreibweise Shkodra finden. Gleiches passiert auch bei anderen Ortsnamen. In Klammern findest du jeweils die alternativen Bezeichnungen.

DAS LIEBE GELD

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von lediglich 8000 $ pro Kopf liegt Albanien auf Platz sieben der ärmsten Länder Europas, noch vor Nordmazedonien oder dem Kosovo. Die Statistik stimmt aber nur bedingt, denn ein erheblicher Teil der Geldzirkulation wird gar nicht erfasst. So erklärt sich die Dichte an SUVs ebenso wie die Investition in einige Resorts und Hotelneubauten. Auch Arbeit auf dem Dorf findet sich in der Statistik nicht unbedingt wieder. Dort wandern während der Olivenernte schlicht Scheine von Hand zu Hand, ohne dass der Staat seine Finger im Spiel hätte.

Entlang des flachen Küstenstreifens hat sich Albanien in den letzten Jahrzehnten prächtig entwickelt, für die kleinen Dörfer und Weiler im Hinterland aber gilt dies nicht. Dort lebt man weiterhin von Subsistenzwirtschaft und dem Verkauf dessen, was Natur und Garten hergeben.

GASTFREUNDSCHAFT

Die Gastfreundschaft Albaniens wie des gesamten Balkans ist legendär. Wenn du in der Taverne oder in irgendeinem Haushalt zu Gast bist, dann ist es gute Sitte, ein weiteres Essen oder eine dritte Bierdose abzulehnen. Deine Gastgeber werden trotzdem beides vor dir aufbauen, aber du musst ja nichts anrühren. Anders als im deutschsprachigen Raum dürfen das Glas Wein, die Bierdose oder der Teller in einem traditionellen Haushalt nicht vollständig geleert werden. Denn das würde bedeuten, dass der Gast noch hungrig oder durstig ist. Deshalb immer etwas übrig lassen. Dein Gastgeber wird darauf warten, dass du das Signal zum Aufbruch gibst, oder, wenn du übernachtest, ansagst, dass du nun zu Bett willst. Er selbst würde niemals das Signal zum Aufbruch geben, das wäre gegen die Gepflogenheiten.

In vielen Dörfern ist es normal, vorbeiziehenden Fremden etwas zu schenken, und wenn es nur ein paar Zitronen sind. Wer jetzt ein kleines Gegengeschenk machen kann, der hat alles richtig gemacht!

ALLHEILMITTEL

Früher oder später wird man dich einladen, an den Tisch bitten und dir Raki einschenken– vielleicht auch schon um zehn Uhr vormittags. Fast immer ist der Raki hausgemacht und der Stolz dessen, der ihn anbietet. Raki gilt in Albanien als Allheilmittel. Er hilft gegen Erkältungen, Kopfschmerzen und Kater, desinfiziert Wunden und vertreibt Mücken, wenn man sich damit einreibt.