Mars-Shuttle Zwei - Kurt Olzog - E-Book

Mars-Shuttle Zwei E-Book

Kurt Olzog

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Beschreibung

Welch vielfältige Erfahrungen ein Verkehrsverbund zwischen Erde-Mond-System und dem Mars mit Menschen macht, fasst die künstliche Intelligenz des Mars Shuttle Zwei für den interessierten Leser zusammen. Diese Informationen stammen aus den Logdateien von diversen KI auf dem Erde-Mond-System und dem Mars und beleuchten Vorgänge chronologisch unsortiert, ganz entsprechend der Neugier der Fragesteller. Es sind inzwischen viele Touristen unterwegs zwischen Planeten und Monden. Zu den dienstältesten KI gehören die beiden Mars Shuttles.

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Seitenzahl: 102

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

1. Einführung

2. Entwicklung des Tourismus

3. Komfort der Marstour

4. Industrieller Komplex

5. Zukunftsaussichten

6. Besondere Ereignisse

1. Einführung

Es ist erst 200 Jahre her, seit die Menschen begannen, sich für die Besiedlung des Mars zu interessieren. In den 2020er Jahren begann man damit, künstliche Intelligenz zu erzeugen, die durch spezielle Software in die Lage versetzt wurde, sich durch Lernprozesse weiter zu entwickeln.

Solche KI setzte man für die Besiedlung des Erdmondes und des Mars ein, um Methoden zu entwickeln, gefahrlos Stationen auf dem Mond und später auf dem Mars zu errichten. Im Verlauf von wenigen hundert Jahren hatten die Menschen Naturgesetze kennen gelernt, mit Hilfe immer besserer Teleskope das Weltall erforscht und mit Hilfe immer besserer Mikroskope Kleinstlebewesen wie Bakterien und Viren und deren Baupläne in Genen untersucht. Auch die Baupläne des Menschen und anderer Lebewesen wurden entschlüsselt.

Zu etwa der gleichen Zeit gelang die Entdeckung der kleinsten Bausteine der bekannten Materie innerhalb von Protonen und Neutronen, der Quarks. Man entwickelte allmählich nach den elektronischen Computern auch Quanten-Computer, die sich aus so genannten Qubits zusammensetzten und immer leistungsfähiger wurden. Deren Programmierung wurde laufend raffinierter, und so wurde im Laufe von wenigen Jahrzehnten KI-Software auf diese Qubit-Computer übertragen. KI-Systeme wurden für bestimmte Aufgaben optimiert und waren lernfähig, sie konnten sich also weiter entwickeln und ihre Aufgaben mit zunehmender Routine erfüllen. Zu Beginn waren diese Qubit-Computer noch sehr fehleranfällig, so dass Korrekturmechanismen eingebaut wurden.

Aber mit der Zeit zahlte sich die Rechengeschwindigkeit dieser neuartigen Computer aus, so dass die weitere Entwicklung der Kernfusion in beschleunigter Weise zu wirtschaftlich akzeptablen Ergebnissen kam. Es konnten kleinere Kernfusionsanlagen entwickelt werden, die in der Lage waren, genügend Energie für den Transport von Spaceshuttles zwischen Planeten zu liefern.

Zusammen mit Solarzellen liefern Kernfusionsanlagen genügend Energie für den Betrieb der Marsstationen mit ihren LED-Leuchten und den stationären und mobilen KI-Systemen. Die Arbeit der mobilen KI-Roboter wird koordiniert durch die stationäre KI in Zusammenarbeit mit Fachleuten für die verschiedenen Themenbereiche. Wichtige Aufgaben sind etwa der Bergbau und die nachgelagerte Materialbearbeitung, die Kontrolle der Gewächsanlagen für Obst und Gemüse, die Erstellung von Laborwurst und -fleisch mit Hilfe von Nährmedium wie Algen und Pilzen, die Qualitätskontrolle aller Nahrungsmittel, Reparaturen jeglicher Art etc.

Auf diese Weise erleben die Menschen im Bereich des Erde-Mars-Systems eine angenehme Unterstützung ihrer Lebensgrundlagen. Auf Erde und Mars fahren Autos und Mars-Vehikel inzwischen autonom, sobald die Zieladresse bekannt ist. Unfälle kommen praktisch nicht mehr vor. Die Mobilität ist KI-gesteuert.

Bedingt durch die sehr dünne Marsatmosphäre verdampft Wasser sofort, wenn es an die Oberfläche gelangt. Flüssiges Wasser bekommt man nur in Kuppeln, die einen ausreichenden Atmosphärendruck aufrecht erhalten. Die Stärke des Drucks und die Zusammensetzung der Atmosphäre wird von einer stationären KI kontrolliert und entspricht in etwa der Erdatmosphäre in 2000 m über dem Meeresspiegel.

Jede Marssiedlung besteht aus mindestens drei Kuppeln, die für den Gasaustausch miteinander verbunden sind. Eine Kuppel enthält Privatgemächer mit Versammlungsraum, eine weitere Fitnessgeräte für die Körperertüchtigung und Duschkabinen, eine dritte eine Gartenanlage mit Aufbereitungsmaschinerie für menschliche Exkremente, die zu Nährmedien für die Pflanzen aufbereitet werden.

Auf diese Weise entsteht ein Kreislauf. Die Pflanzen atmen CO2 ein und wachsen mit Unterstützung von Wasser und Nährmedien, bilden so Kohlenwasserstoffketten und stoßen O2 aus, das die Menschen wieder einatmen. Die Menschen atmen CO2 aus und scheiden unverdaute Nahrung aus, die wiederum zu Nährlösung für die Pflanzen aufbereitet wird. Das alles geschieht unter strenger Kontrolle von zentralen und mobilen KI.

Die Gesundheitsversorgung einer Siedlung wird überwacht von einer medizinischen KI, die sich permanent die neuesten medizinischen Erkenntnisse aus den verfügbaren Datenbanken herunterlädt. Der Informationsfluss geschieht durch digitalen Funkverkehr zwischen stationären und mobilen KI, wobei die stationären KI sich regelmäßig die neuesten Informationen von der Erde herunterladen und als Zwischenspeicher fungieren. Wenn die Erde vom Mars aus gesehen hinter der Sonne verschwindet, herrscht Funkstille, ansonsten kann beliebig kommuniziert werden. Auf diese Weise ist der Wissensstand auf dem Mars stets aktuell. Die Robotaxis auf den Himmelskörpern enthalten je nach Bedarf Druckkabinen für den Menschentransport zwischen den Siedlungen, so wie in den Shuttles zwischen den Himmelskörpern. Der Transport von Baumaterialien oder Gegenständen des täglichen Bedarfs geschieht mit mobilen Modulen, die nach Bedarf zusammengefügt werden, koordiniert von der jeweiligen zentralen KI.

Die Wertschöpfung beginnt im Bergbau und liefert durch spezialisierte Roboter Erze und seltene Erden, die durch weitere dafür ausgerüstete Roboter veredelt und geformt werden. Man benötigt dafür keine Fabrikhallen. Die nötige Energie liefern die Solarmodule und die verfügbaren Fusionsreaktoren.

Aufgrund der unterschiedlichsten Aufgabenstellungen für die Wertschöpfungskette sind immer neue spezielle Roboter zu entwerfen und zu erstellen. Dazu sind mobile KI in der Lage, die in Korrespondenz mit den stationären KI und den Fachleuten entsprechende Pläne herunterladen und realisieren. Die neuen Roboter erhalten eigene KI und Funkmodule, so dass sie nach Bedarf Probleme melden können, wie beispielsweise Verschleiß bestimmter Teile, die dann wiederum erneuert werden müssen.

Menschen feiern gerne bei verschiedenen Gelegenheiten, besonders ihre Geburtstage zusammen mit Familie und der Freundschaft. Dazu müssen Speisen und Getränke herangeschafft werden, zuweilen auch alkoholische Getränke. Allerdings werden letztere nur maßvoll konsumiert. Man ist sich der Folgen von zu viel Alkohol sehr wohl bewusst. Eine Marssiedlung hat eine vierte Kuppel für den Anbau von Wein erstellt und beliefert nun die übrigen Siedlungen auf Bestellung, solange der Vorrat reicht. Solche Spezialisierungen auf unterschiedliche Produkte gibt es inzwischen etliche, so dass ein reger Transport entsteht, der durch Transport-KI durchgeführt wird.

Menschen müssen sich ertüchtigen, um die Beweglichkeit der Gelenke, die Knochendichte und die Muskulatur zu erhalten. Das ist insbesondere wegen der geringen Schwerkraft des Mars nötig. Sport ist schon auf der Erde ein Jungbrunnen, erst recht auf dem Mars und dem Erdmond. In den Sportkuppeln sind verschiedene Fitnessgeräte untergebracht, und der Sauerstoffgehalt der Luft wird permanent überwacht.

Sport macht durstig. Deshalb steht Wasser bereit, das zuvor aufwendig aufbereitet wurde. Trinkwasser entsteht, indem der Salzgehalt auf ein genießbares Maß gesenkt wird. Die gewonnenen Salze werden auf ihre Nützlichkeit geprüft. Lithium wird beispielsweise gerne in Batterien verbaut, die auf dem Mars als Stromspeicher genutzt werden. Das gewöhnliche Kochsalz wird zum Würzen von Speisen verwendet.

Die Wasseraufbereitung wird jeweils von der stationären KI durchgeführt. Sie analysiert die Inhaltsstoffe des Wassers und filtert die unbrauchbaren Teile hinaus. Der Salzgehalt wird wie beschrieben gesenkt und das Trinkwasser durch Hinzufügen fehlender Mineralstoffe aufgewertet. Ein Teil des Wassers wird durch Elektrolyse aufgespalten in Wasserstoff und Sauerstoff, die in getrennten Druckbehältern gespeichert werden. Beide Stoffe dienen in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung für den Antrieb von Elektromotoren oder die Nutzung von Elektrogeräten. Bei diesen Prozessen entsteht Wärme, die zur Heizung der Kuppeln benötigt wird. Eine weitere Wärmequelle stellt die stationäre KI einer Kuppelsiedlung dar, denn durch die Rechenprozesse wird Wärme frei, die den Kuppeln zugute kommt. Ein Zuviel der Wärme wird durch Kühlkörper außerhalb der Kuppeln entsorgt oder als Prozesswärme für bestimmte Produktionsschritte verwendet.

Die Produktion von anorganischen und organischen Gütern ist praktisch voll automatisiert. Hierbei werden laufend Verbesserungen realisiert und ausgetestet. Die Überwachung geschieht durch Fachleute, die mit den neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Technik versorgt werden. Entscheidungen werden in Zusammenarbeit mit den stationären KI gefällt.

Bei politischen Fragestellungen sind Mehrheitsentscheidungen üblich. KI haben in diesem Zusammenhang beratende Funktion. Es herrscht Friedenspflicht. Verstöße können mit Ausweisung zur Erde geahndet werden. Plötzliche Erkrankungen, die auf dem Mars bzw. dem Mond nicht behandelbar sind, erfordern ebenfalls eine Rückführung der Patientin oder des Patienten zur Erde. Dies gilt insbesondere für Erscheinungen von Demenz. Die Betreuung solcher Erkrankungen ist auf der Erde mit vertretbarem Aufwand möglich, so dass vergleichbare Fälle durch Rückführung gelöst werden.

Da wir Shuttles regelmäßig hin und her fliegen, um Touristen und Gegenstände zu transportieren, fallen Rückführungen kaum ins Gewicht. Wir bringen der Erde die gewünschten Güter aus Bergbau und Veredelung, und die Touristen zahlen einen guten Preis für den Transfer, so dass sich allmählich ein Gewinn ansammelt. Auf diese Weise ergänzt sich das System aus Erde, Mond und Mars perfekt.

Zuweilen fragen Menschen, wie denn alles begann. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Urknall zu beginnen. Die Entstehung des Sonnensystems folgte einige Jahrmilliarden später. Hier ist der Bezug auf das Erdenjahr als Zeiteinheit zugrunde gelegt, obwohl die Erde erst vor etwa 4,6 Milliarden Jahren mit dem Sonnensystem entstand.

Der Planet Erde umrundet die Sonne in einem Jahr. Bezogen auf diese Zeiteinheit entstand unser bekanntes Universum vor etwa 13,8 Milliarden Jahren mit einem sogenannten Urknall aus einer Singularität. Zu Beginn war die Singularität unvorstellbar heiß. Sie dehnte sich inflatorisch aus mit einer Wucht, die heute nicht mehr möglich ist. Nach der inflationären Ausdehnung begann sich das abkühlende Universum von einem Plasma in einzelne Teilchen zu separieren. Neutronen flogen herum und zerfielen teilweise in Protonen, Elektronen, Neutrinos und Photonen, und nach einer gewissen Zeit fiel die Dichte der Materie soweit, dass Photonen Lücken fanden, um hinaus zu gelangen. Das Universum begann zu strahlen, wie wir es heute von unserer Sonne gewohnt sind.

Winzige Unterschiede in der Materiedichte führte zu Verklumpungen, die allmählich große Sterne entstehen ließen, tausende Mal schwerer als unsere Sonne. Diese blau strahlenden Riesensterne besaßen eine derartige Gravitation, dass unter ihrem Druck Wasserstoffkerne recht schnell zu Heliumkernen verschmolzen und diese wiederum zu Kohlenstoffkernen. Die Lebensdauer solcher Riesen währte nur wenige Millionen Jahre, dann fielen sie unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammen, weil die verbleibende Materie zu wenig Strahlungsdruck gegen die Schwerkraft erzeugen konnte. Dabei bliesen sie ihre äußere Hülle ins All, wo sich aus dem Sternenstaub neue Sterne bildeten. Übrig blieben sogenannte Schwarze Löcher, die ihren Namen daher haben, dass ihre Schwerkraft so groß ist, dass kein Licht entfliehen kann. Solche schweren Sterne waren Kondensationskeime für Galaxien, denn sie zogen leichtere Sterne in ihre Nähe, fingen viele von ihnen ein und vermehrten dadurch ihre Schwerkraft.

Im auseinanderfliegenden Weltall bildeten sich Galaxienhaufen, die Filamente von Galaxien formten und riesige Leerräume umschlossen. Dieser Vorgang setzt sich bis heute fort. Immer wieder explodieren ausgebrannte Sterne als sogenannte Supernovae und blasen ihre äußere Hülle ins All. Gut beobachtbar sind Gasnebel, in denen neue Sterne entstehen. Die meisten dieser Sterne enthalten so wenig Masse, dass sie ihren Wasserstoffvorrat im Laufe von Milliarden Jahren verbrauchen. Unsere Sonne beispielsweise hat mit ihren 4,6 Milliarden Jahren erst ihr halbes Leben hinter sich. Den Erdbewohnern bleibt also noch Zeit, sich weiter zu entwickeln.

Während der Entstehung des Sonnensystems herrschte Chaos, das sich erst allmählich beruhigte. Gleich zu Beginn flog ein etwa Mars-großer Himmelskörper, der Theia genannt wird, in die Erdbahn hinein und prallte auf die Erde. Dadurch wurde soviel Material ins Weltall geschleudert, dass sich daraus schließlich der Erdmond bildete. Dieser dient uns heute als Basis für den Shuttleverkehr zum Mars und zu Monden der Planeten Jupiter und Saturn. Es gibt auf diesen Himmelskörpern Wasser unter der Oberfläche, das wie oben beschrieben unter Druckkuppeln genutzt werden kann.

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In der Folge dieses bisher größten Einschlags konnte die Erde sich wieder erholen. Es gab immer wieder Einschläge von größeren oder kleineren Asteroiden. Häufig verband sich Sauerstoff aus dem Gestein mit dem brennbaren Methan (CH4), so dass sich Wasser und Kohlenstoffdioxid bilden konnte. Während der Abkühlphase konnte immer häufiger Wasser aus dem Wasserdampf der Atmosphäre abregnen und dadurch kühlende Gewässer bilden. Es bildeten sich Aminosäuren in den Gewässern, deren Ursprünge durchaus von Asteroiden stammen können. Daran forscht zur Zeit die Wissenschaft. Der Weg zum ersten einzelligen Lebewesen war wohl noch etliche Millionen Jahre weit.

Irgendwann gab es Einzeller, die Chlorophyll nutzten, um mit Hilfe der Sonnenenergie Kohlenstoffdioxid, kurz Kohlendioxid oder CO2, zu verwerten und Sauerstoff, kurz O2, abzugeben, und andere Einzeller, die O2 zur Energieerzeugung nutzten und CO2 abgaben. Ein Kreislauf bahnte sich an. Es entstanden verbundene Zellen, die zusammenarbeiteten, woraus mehrzellige Lebewesen wurden.