Martyrium - Alfred J. Schindler - E-Book

Martyrium E-Book

Alfred J. Schindler

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Beschreibung

Helga wird in ihrem Haus erwürgt. Paul, ihr Ehemann, gerät in dringenden Tatverdacht, jedoch wird er aufgrund fehlender Beweise freigesprochen. Helga hatte, bevor sie starb, einen Liebhaber namens Rudolf. Er liebte sie sehr. Und sein Hass auf Paul ist groß, da er ihn für den Mörder seiner Geliebten hält. Eines Tages fährt Paul mit seinem neuen Jeep in den Wald, um Pilze zu suchen. Plötzlich bemerkt er ein Auto hinter sich. Er hält an und steigt aus. In dem Wagen sitzen zwei Männer. Es handelt sich um Rudolf, den Liebhaber und dessen Freund. Sie überwältigen Paul und bringen ihn in eine ausgehöhlte Eiche. Pauls Martyrium beginnt…

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Alfred J. Schindler

Martyrium

Psychothriller

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Alfred J. Schindler

 

 

Martyrium

 

Psychothriller

 

von

 

Alfred J. Schindler

 

 

 

 

 

VORWORT

 

 

 

Im Schritttempo fuhr ich mit meinem nagelneuen Jeep, den ich vom Geld meiner Schwiegereltern gekauft hatte, über den ausgedörrten Waldweg. Es war ein sonniger, warmer Tag und ich hatte vor, Pilze zu sammeln. Ich hatte vier Wochen Urlaub und eine kleine Ledertasche bei mir. Gerade zündete ich mir eine Zigarette an, als ich zufällig in den Rückspiegel schaute. Hinter mir fuhr ein heller Pkw, in dem zwei Männer saßen. Der Wagen kam mir irgendwie bekannt vor. Ich wunderte mich, dass der Mann so dicht auffuhr. Handelte es sich vielleicht um Zivilbeamte? Wollten sie wissen, was ich in diesem riesigen Wald vorhatte? Beschatteten sie mich etwa? Aber warum hielten sie keinen Abstand? Waren es neutrale Männer? Vielleicht zwei Jäger? Fuhr ich ihnen zu langsam? Behinderte ich sie? Hatten sie es so eilig? An ein Überholen war für sie nicht zu denken, da der Weg viel zu schmal war. Dicke Bäume säumten den Weg. Und gerade in diesem Moment musste ich pinkeln. Was würden die beiden Herren wohl sagen, wenn ich plötzlich anhalte, überlegte ich. Es blieb mir keine andere Wahl und ich stoppte meinen dunklen Jeep. Ich ging zu dem Pkw und der Fahrer drehte langsam sein Fenster herunter. Es war Rudolf Mittermeier, der Geliebte meiner ermordeten Frau Helga. Er blickte mich nicht gerade freundlich an und ich erklärte den Beiden, dass sie sich ein wenig gedulden müssten, weil ich austreten müsse.

 

Die beiden Männer stiegen kommentarlos aus. Sie blieben mit etwas Abstand vor mir stehen und Rudolf sagte zu mir mit seiner tiefen Stimme:

 

„Leg dich auf den Boden, Paul!“

 

Ich sah, dass sie plötzlich Revolver in den Händen hielten und antwortete völlig überrascht: „Was soll ich tun?“

„Auf den Boden, sage ich! Und komm uns nicht zu nahe!“, war seine Antwort.

„Ich denke ja gar nicht daran! Ich muss pinkeln! Das wollte ich dir gerade sagen!“

 

„Auf den Boden, Paul!“

 

Wie ein Blitz traf mich das Gewehr im Genick, das der Beifahrer hinter seinem Rücken versteckt hatte. Ich hatte mich gerade etwas umgedreht und sah den Schlag nicht kommen. Ich war sofort bewusstlos und knallte auf den harten Waldweg…

 

 

 

01

 

 

 

Ich komme zu mir. Ich schlage die Augen auf, sehe aber nichts. Völlige Dunkelheit umgibt mich. Sofort gerate ich in Panik. Bin ich etwa blind? Haben mir die beiden Männer die Augen ausgestochen? Intensiver Holzgeruch liegt in der Luft. Seltsam. Ich taste mit zitternden Fingern meine Augen ab, habe aber keine Schmerzen. Ich schwitze Blut und Wasser, obwohl es hier ziemlich kühl ist. Wo befinde ich mich? In einem Zimmer? In einer Höhle? Wahrscheinlich bin ich im Wald, überlege ich. Aber wo? Ich taste den Boden ab und spüre nichts als harte Erde. Dabei merke ich, dass ich in die Hose gepinkelt habe. Wie ekelhaft! Wie unangenehm! Die Hose klebt an meinen Beinen. Vorsichtig stehe ich auf, denn bisher lag ich auf dem Boden. Der Raum ist höher, als ich groß bin. Ich gehe ganz langsam einen Schritt nach vorne und stoße an eine Mauer. Es ist eine Mauer aus Holz, wie ich fühlen kann. Hartes, unbearbeitetes Holz. Vorsichtig streiche ich darüber. Ich wandere in Zeitlupe weiter, Zentimeter für Zentimeter und merke, dass ich mich in einem runden Raum befinde. Der Durchmesser beträgt nicht mehr als zwei Meter. Unglaublich! Wo bin ich nur? Ist da irgendwo eine Tür? Eine Öffnung? Eine solche muss es doch geben, überlege ich, sonst wäre ich ja nicht hier.

 

Rudolf und sein Begleiter haben mich in diesen Holzraum gesteckt. Halten sie mich hier gefangen? Aber warum? Glaubt dieser Rudolf denn immer noch, dass ich es war, der seine Geliebte ermordete? Ja, wahrscheinlich geht es hier um nackte Rache.

 

Um nichts anderes.

Dieser elende Bastard!

Na warte, Rudolf!

Wenn ich dich in die Finger kriege!

Und sein Freund kann auch etwas erleben!

 

Es dauert keine fünf Minuten. Schätzungsweise, denn ich kann die Zeiger auf meiner Uhr leider nicht erkennen. Irgendetwas knarrt. Ein schmaler Lichtschein fällt in den Raum. Eine quadratische Klappe – etwa achtzig Zentimeter im Durchmesser – hat sich geöffnet. Sie kippt außen nach unten. Offensichtlich ist sie an stabilen Scharnieren befestigt. Der Strahl einer Taschenlampe huscht über meine Gestalt, über mein Gesicht. Geblendet schließe ich die Augen.

 

„Hallo, Paul!“, sagt die tiefe Stimme, die ich so gut kenne.

„Rudolf, seid ihr verrückt geworden? Warum sperrt ihr mich hier ein?“

„Du weißt genau, worum es geht, Paul.“

 

Ich öffne die Augen und bin heilfroh, dass ich nicht blind bin. Wenigstens das blieb mir erspart. Ach, wie bin ich froh! Rudolf hält seinen Revolver in der Hand, den er auf mich gerichtet hat.

 

„Ich habe Durst, Rudolf!“, sage ich mit brüchiger Stimme. „Du hast Durst?“ Er dreht sich um und sagt zu seinem Kumpan: „Hole mal ein Bier vom Auto!“

 

Der Mann verlässt uns und kommt etwas später wieder zurück. Zwischen Rudolf und mir fiel währenddessen kein Wort. Er reicht mir, einen Revolver in der anderen Hand haltend, die Bierflasche durch die offene Klappe.

 

Ich trinke gierig und mir wir leicht schwindelig. Innerhalb weniger Sekunden ist die Flasche leer. Ich rülpse laut.

 

„Warum habt ihr mich überfallen und in diesen Raum gesperrt? Wollt ihr Geld?“, frage ich Rudolf.

„In den Raum, sagst du? Komm mal heraus. Du wirst dann schon sehen, dass es sich nicht um einen Raum handelt.“