Mein Gebet macht meine Enkel stark - Stormie Omartian - E-Book

Mein Gebet macht meine Enkel stark E-Book

Stormie Omartian

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Beschreibung

Enkel zu haben, ist ein wunderbares Geschenk. Und die beste Art, ihnen Liebe zu zeigen, ist es, für sie zu beten. Bestsellerautorin Stormie Omartian zeigt, wie man bei Gott dafür eintritt, dass die Enkelkinder gesund und bewahrt sind, weise Entscheidungen treffen und Jesus kennenlernen. Das schließt auch das Gebet für deren Eltern sowie einen selbst mit ein. Mit Gottes Hilfe werden so in der himmlischen Welt Siege errungen, die ihre Spuren auf Erden hinterlassen.

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Seitenzahl: 228

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Stormie Omartian

Mein GEBET machtmeine Enkel stark

Was geschieht, wenn Großeltern beten

Aus dem Amerikanischen von Annette Penno

SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-417-22911-0 (E-Book)

ISBN 978-3-417-26838-6 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books, Leck

© der deutschen Ausgabe 2018

SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title:

THE POWER OF A PRAYING® GRANDPARENT

Copyright © 2016 by Stormie Omartian

Published by Harvest House Publishers

Eugene, Oregon 97402

www.harvesthousepublishers.com

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe

entnommen:

Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006

SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen

Weiter wurden verwendet:

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der

SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. (ELB)

Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer

Rechtschreibung, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (GNB)

Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.

Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis -

Brunnen Basel. (HFA)

Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch

Titelbild: freepik.com

Satz: Christoph Möller, Hattingen

Die Gnade des Herrn aber gilt bis in alle Ewigkeit allen, die ihm gehorsam sind. Seine Gerechtigkeit reicht bis zu den Kindern seiner Kinder, die seinem Bund treu sind und seinen Geboten gehorchen!PSALM 103,17-18

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über die Autorin

Stormie Omartians Ratschläge stammen aus der Praxis: Sie selbst erlebte durch das Gebet Heilung von Misshandlungen und Befreiung von Alkoholsucht. Ihre Bücher haben schon vielen Menschen geholfen und sind zu Bestsellern geworden. Mittlerweile ist sie selbst Großmutter.

Inhalt

Über die Autorin

Das lebenslange Geschenk betender Großeltern

Teil 1: Für gute Beziehungen und ein Verständnis göttlicher Liebe beten

1. Herr, befähige mich, ihnen meine Liebe deutlich zu zeigen

2. Herr, vertiefe die Liebe der Eltern meiner Enkel zu ihnen und zueinander

3. Herr, lass sie verstehen, wie sehr du sie liebst

4. Herr, bring ihnen bei, was es bedeutet, Vater und Mutter zu ehren

5. Herr, schenke ihnen ein vergebungsbereites Herz

6. Herr, schenke ihnen ein dankbares Herz

7. Herr, zeige ihnen, wie sie anderen mit deiner Liebe begegnen können

Teil 2: Für Sicherheit und Bewahrung beten

8. Herr, lass mich das Vermächtnis erkennen, das ich meinen Enkeln hinterlasse

9. Herr, hilf den Eltern meiner Enkel, sie in deinem Sinne großzuziehen

10. Herr, bewahre sie vor Gefahren oder Bedrohungen

11. Herr, heile sie von Krankheiten und Schwächen

12. Herr, schenke ihnen fähige und weise Ärzte

13. Herr, verhindere, dass sie Missbrauch erleben

14. Herr, lass böse Pläne gegen sie nicht gelingen

Teil 3: Für geistliches Wachstum und geistliche Entfaltung beten

15. Herr, lass mich verstehen, womit sie in dieser Welt konfrontiert werden

16. Herr, schenke den Eltern meiner Enkel eine innige Beziehung zu dir

17. Herr, lass sie dich besser kennenlernen

18. Herr, zeig ihnen, wie sie rebellisches Verhalten in den Griff bekommen

19. Herr, bewahre sie davor, in den Einflussbereich des Feindes abzudriften

20. Herr, schenke ihnen gläubige Freunde

21. Herr, gib ihnen Weisheit und Erkenntnis

Teil 4: Für Wohlergehen, Versorgung und ihre Zukunft beten

22. Herr, hilf mir, ihnen ein Vorbild zu sein

23. Herr, ermögliche den Eltern meiner Enkel, gut für sie zu sorgen

24. Herr, lass sie erkennen, was du in ihnen siehst

25. Herr, zeige ihnen ihre Gaben und ihre Berufung

26. Herr, schütze sie davor, sich an den Maßstäben dieser Welt auszurichten

27. Herr, bring ihnen bei, wie sie viel Frucht bringen

28. Herr, gib ihnen die Gewissheit, dass mir dir alles möglich ist

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Das lebenslange Geschenk betender Großeltern

Wenn wir unser Enkelkind zum ersten Mal sehen, passiert etwas Erstaunliches in uns. Etwas, das schwer zu erklären ist. Denn obwohl es anders als bei unseren eigenen Kindern ist, ist es genau so, wie es uns von anderen Großeltern beschrieben wurde. Nichts lässt sich damit vergleichen. Es gibt sofort eine tiefe Verbindung. Eine bedingungslose Liebe, die bis dahin unvorstellbar war. Das ist äußerst außergewöhnlich und einzigartig bewegend. Und es ist unwiderruflich lebensverändernd.

Diese Erfahrung vermindert auf keine Weise die Liebe, die wir für unsere eigenen Kinder empfinden, oder die bewegende und lebensverändernde Erfahrung, als sie in unser Leben kamen. Aber als Großeltern fehlt uns die große physische und psychische Reise bis zu dem Moment, in dem sie da sind. Sie werden uns als Geschenke in den Schoß gelegt, oft sogar wortwörtlich. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nicht viel für den Schutz und die Gesundheit unserer Tochter oder Schwiegertochter während der Schwangerschaft gebetet haben – in dem Glauben, dass sich das Kind gut entwickelt. Dabei beten wir auch für unseren Sohn oder Schwiegersohn, dass er seiner Frau eine Hilfe und ein hervorragender Versorger sowie ein großartiger Vater für seine Kinder ist. Das ist nämlich etwas, was die meisten frischgebackenen Väter ziemlich überwältigt, sobald sie verstehen, was das wirklich bedeutet.

Als Michael und ich zum ersten Mal Eltern wurden, hat uns diese Erfahrung förmlich umgehauen. Uns beschlichen Selbstzweifel daran, ob wir überhaupt in der Lage wären, gute Eltern zu sein; wir hatten Angst, es könne unserem Kind etwas zustoßen; und wir fühlten uns unzureichend vorbereitet. Alles richtete sich auf diesen Prozess aus. Egal, wie viele Bücher ich über Kindererziehung las oder wie viele Kurse ich besuchte, um zu lernen, wie man sich nach der Geburt richtig verhielt – die Reise zehrte mich auf. Das gilt für die meisten Menschen und zwar unabhängig davon, ob es um das leibliche, das adoptierte oder das angeheiratete Kind geht. Die Strecke bis zur Ankunft des Kindes hat einem einen Schrecken eingejagt: Es gab keine Garantien.

Unsere erwachsenen Kinder haben wahrscheinlich ähnliche Ängste. Abgesehen davon sind Geburt und Kindererziehung kraftraubend. Der Schlaffaktor – wenn Schlaf überhaupt vorhanden ist – verkompliziert die Sache noch zusätzlich, wenn Eltern versuchen, sich als Partner in ihrer Ehe nicht zu vernachlässigen. Das Ganze kann wie eine nicht zu bewältigende Aufgabe wirken. Und wenn einer der Partner aus irgendeinem Grund nicht anwesend und der andere alleinerziehend ist, steigen die Sorgen enorm. Alleinerziehende sind oft alleinverantwortlich für die Miete, das Essen, die Kleidung, die Krankenversicherung, die Schulbildung und alles andere, was das Kind oder die Kinder brauchen. Ohne die emotionale Unterstützung des Partners, mit dem man die Aufgaben guter Elternschaft teilt, bekommt man leicht das Gefühl, dass man der Verantwortung unmöglich gerecht werden kann.

Als Großeltern tragen wir normalerweise nicht die gleiche Last wie die Eltern, auch wenn wir an diesen Dingen großen Anteil nehmen. Außer es ist uns nicht nur das Enkelkind in den Schoß gelegt, sondern mit ihm die gesamte Verantwortung, weil ein Elternteil oder beide nicht für ihre Tochter oder ihren Sohn sorgen können. Viele Großeltern erleben auch das.

Wie auch immer Ihre Situation aussieht: Sehen Sie es als Segen an, dass Sie so etwas Kostbares wie ein Enkelkind haben. Viele Menschen trauern darum, dass sie nie ein Enkelkind haben werden oder dass ihr Enkelkind nicht länger Teil ihres Lebens ist. Danken Sie Gott jeden Tag neu dafür, dass Sie das Privileg und den Einfluss haben, das Leben Ihres Enkels durchs die Macht des Gebetes auf eine Art und Weise zu prägen, wie Sie es sich nicht vorstellen können.

Das Geschenk einer betenden Oma oder eines betenden Opas

Ihre Enkel sind ein Geschenk Gottes an Sie. Und Ihre Gebete sind ein Geschenk an Ihre Enkel, die diese für ihr ganzes Leben prägen können und zwar auch dann noch, wenn Sie schon gar nicht mehr da sind, um all die guten Auswirkungen davon zu sehen. Gott gibt Ihnen eine wichtige Aufgabe in Bezug auf Ihr Enkelkind oder Ihre Enkelkinder und zwar nicht nur in Wort und Tat, sondern auch im Gebet.

Ich selbst hatte keine Eltern, die für mich beteten, oder zumindest nicht, soweit ich weiß. Aber ich hatte eine betende Großmutter. Mir war das jahrelang nicht bewusst, denn ich war ihr nur zweimal in meinem Leben begegnet: einmal, als ich acht Jahre alt war, und dann noch einmal mit zwölf Jahren. Sie war die Mutter meines Vaters und muss eine sehr freundliche, sanfte und fürsorgliche Person gewesen sein.

Eine ganze Zeit später, als ich schon verheiratet war und zwei Kinder hatte, starb meine psychisch kranke Mutter im Alter von 64 Jahren an Krebs und wir nahmen meinen Vater bei uns zu Hause auf. Er war in seinen 70ern und bewohnte von da an einen ganzen Flügel des Hauses mit drei Zimmern, sodass er für sich sein und trotzdem mit dem Rest der Familie Gemeinschaft haben konnte, wenn er das wollte. Jeden Tag saß er in seinem Wohnzimmer, das zur Straße hinausging, und hielt nach unseren Kindern Ausschau, die aus der Schule kamen. Zu der Zeit waren sie auf der Grundschule und der weiterführenden Schule und liebten es, bei ihm zu sitzen und den Geschichten zuzuhören, die er aus seinem Leben zu erzählen hatte. Er hatte viele Nahtoderlebnisse gehabt: Zweimal war er vom Blitz getroffen worden, einmal hatte ihn ein Zug erwischt, einmal war er angeschossen worden, dann war er bei einem Ausritt in eine Schlucht gefallen und hatte auf einer vereisten Bergstraße die Kontrolle über seinen LKW verloren, sodass er den Hang hinuntergestürzt war. Kaum zu glauben, dass er 93 Jahre alt wurde und schließlich friedlich in seinem Bett verstarb.

Ich selbst bin dem Tod ähnlich oft von der Schippe gesprungen: Ich hatte als Baby eine Lungenentzündung und Diphterie im Alter von sechs Jahren. Es sollten noch weitere gefährliche Umstände folgen. Nachdem ich mit 28 Jahren mein Leben Jesus gegeben hatte und weitere 20 Jahre mit ihm unterwegs gewesen war, erkannte ich, dass mein himmlischer Vater in dieser ganzen Zeit seine Hand über mich gehalten hatte. Eines Tages fragte ich ihn im Gebet, wer für mich gebetet hatte, denn mir wurde in dem Moment klar, dass das jemand getan haben musste. Aber ich wusste von niemandem mütterlicherseits. Meine leibliche Großmutter mütterlicherseits starb während einer Geburt, als meine Mutter elf Jahre alt war. Und meine eigene Mutter war ihr Leben lang dafür psychisch zu krank gewesen.

Ich fragte meinen Vater nach seiner Mutter und erfuhr auf diese Weise, dass sie eine treue Beterin gewesen war. Sie war so tiefgläubig, dass sie jeden Sonntagmorgen mit ihren Kindern einen weiten Weg über Wiesen und Feldwege zur Kirche lief – selbst bei Schnee. Einen Kindergottesdienst gab es dort nicht, sodass mein Vater morgens vier Stunden, abends vier Stunden und auch noch mittwochabends auf harten Holzbänken saß. Er sagte, dass sein Vater weder in die Kirche gegangen war noch sie jemals dort hingebracht hatte. Als mein Vater erwachsen war, schwor er sich, dass auch er nie wieder in eine Kirche gehen würde. Und bis auf Beerdigungen und Hochzeiten hat er sich meines Wissens daran gehalten.

Als Antwort auf mein Gebet machte Gott mir also bewusst, dass die Mutter meines Vaters für ihre acht Kinder und ihre vielen Enkel gebetet hatte. Deshalb waren mein Vater und ich also dem Tod so oft entronnen. Obwohl meine Großmutter starb, als ich noch ein Teenager war, hatte ich den Eindruck, dass sich ihre Gebete auch nach ihrem Tod noch in meinem Leben auswirkten.

Mein Vater war meinen Kindern immer ein guter Großvater. Er betete meines Wissens aber nicht. Doch eines Tages fragte ich ihn direkt, ob er an Gott glaube und daran, dass Jesus der Sohn Gottes war. Denn ich wollte sichergehen, dass ich meinen Vater eines Tages bei Gott wiedersehen würde. Er antwortete mir nachdrücklich: »Ja, natürlich!« So, als ob er sagen wollte: »Wer würde das nicht glauben, wenn er bei Verstand wäre?« Mehr musste ich nicht wissen.

Während mein Vater bei uns lebte, brachte er meiner Tochter bei, wie man einen Garten anlegt und ihn pflegt, und sie waren beide täglich dort mit irgendetwas beschäftigt. Er brachte meinem Sohn viele Spiele bei und sie spielten bei jeder Gelegenheit. Michael und ich hatten für einige Dinge, die er mit den Kindern unternahm, keine Zeit. Er war das einzige Großelternteil, das meine Kinder je gut kannten, weil ihre beiden Großmütter an Brustkrebs starben und der Vater meines Mannes weit entfernt von uns lebte und ebenfalls starb, als sie noch jung waren. Aber sie konnten mit meinem Vater jeden Tag viel Zeit verbringen und erlebten die gegenseitige und besondere Liebe, die sie miteinander verband.

Eine Großmutter oder ein Großvater nach Gottes Herzen ist im Leben eines Kindes immer willkommen. Aber eine betende Oma oder ein betender Opa zu sein ist ein Geschenk, das Sie Ihren Enkeln ganz bewusst machen können, selbst wenn Sie sie nicht oft sehen. Falls Sie selbst noch kein Enkelkind in Ihrem Leben haben, dann bitten Sie Gott, Ihnen zu zeigen, wer eine geistliche Oma oder einen geistlichen Opa braucht. Es gibt so viele Kinder, die das brauchen.

Ich habe die Freude, ein Teil im Leben meiner Enkel zu sein, seit sie auf der Erde sind. Und selbst davor habe ich unzählige Male am Tag dafür gebetet, dass sie gesund heranwachsen, während ihre Mütter mit ihnen schwanger waren. Eigentlich war es sogar so, dass ich für meine Enkel gebetet habe, bevor meine eigenen Kinder überhaupt verheiratet waren; also lange bevor ich wusste, dass ich überhaupt Enkel haben würde.

Vielleicht sind Sie auch zur Großmutter oder zum Großvater geworden, weil eines Ihrer Kinder jemanden geheiratet hat, der schon ein Kind hat. Dieses Kind hat vielleicht schon zwei Großelternpaare in seinem Leben. Aber Sie wissen eventuell nicht, ob diese Großeltern auch für ihr Enkelkind beten. Egal wie Ihre Umstände auch sind: Ihre Gebete sind in jeden Fall ein dringend benötigtes Geschenk für dieses Kind. Denn ein Enkelkind kann niemals mit zu viel Gebet oder Liebe bedacht werden.

Kurz nachdem mein Buch »Mein Gebet macht mein Kind stark« 1995 erschien und sich ein paar Millionen Mal verkauft hat, wurde ich oft gefragt: »Wann schreiben Sie The Power of a Praying Grandparent?« Ich sagte dann immer, dass ich gewiss schon alt genug wäre, um Großmutter zu sein, aber meine Kinder ihren Beitrag nicht leisten würden. Ich betete damals immer noch dafür, dass Sie den richtigen Partner zum Heiraten finden würden, und ich wollte nicht über etwas schreiben, was ich persönlich noch nicht erlebt hatte. Ich beschloss zu warten, bis ich das Vergnügen hätte, selbst Großmutter zu sein. Dann erst wollte ich dieses Buch schreiben. Jetzt habe ich zwei wunderbare Enkel und die Freiheit, darüber zu schreiben.

Dieses Buch ist in vier Teile oder auch Bereiche von Gebetsanliegen aufgeteilt, damit Sie schnell das Anliegen finden, das Ihnen gerade wichtig ist. Im ersten Gebet der einzelnen Teile geht es um Sie selbst als Großelternteil. Es wird Ihnen helfen, zu verstehen, wie entscheidend wichtig und langfristig wirksam Ihre Gebete für jedes Ihrer Enkelkinder sind. Selbst wenn Sie Ihre Enkel nicht oft sehen, ist die Rolle, die Sie in ihrem Leben spielen, weitaus wichtiger, als Sie es vielleicht einschätzen. Das jeweils zweite Gebet der vier Teile beschäftigt sich mit den Eltern Ihrer Enkel. Sie sind mit ernsten Herausforderungen konfrontiert und brauchen dringend Ihre Gebetsunterstützung, ob sie das erkennen oder nicht. Das beste Gebet in diesem Zusammenhang ist dabei, Gott zu bitten, den Eltern oder Stiefeltern Ihrer Enkel zu helfen, diese gut großzuziehen. Den beiden ersten Gebeten in jedem Teil folgen fünf Gebete, die sich konkret auf Ihre Enkel beziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihre Enkelkinder noch klein, Teenager oder Erwachsene sind. Ich garantiere Ihnen: Sie alle brauchen Ihre Gebete.

Ich möchte Sie ermutigen, nicht nur so oft wie möglich allein zu beten, sondern sich auch mit anderen zum Gebet zu treffen, wenn das möglich ist. Es liegt eine besondere Kraft darin, mit ein oder zwei Menschen für etwas zu beten, das einem auf dem Herzen liegt. Jesus sagt in Matthäus 18,19-20: »Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen. Denn wo zwei oder drei zusammenkommen, die zu mir gehören, bin ich mitten unter ihnen.« Dieses Versprechen, dass Gott gegenwärtig sein wird, wenn wir mit anderen zusammen beten, ist ein Geschenk, das zu groß ist, um ignoriert zu werden.

Ich habe Teile der Verse kursiv hervorgehoben. Das mache ich auch in anderen Versen, die in diesem Buch vorkommen. Da ich nicht jedes Mal die Worte »Hervorhebung durch den Verfasser« anfügen wollte, weise ich Sie hier darauf hin. Dann wissen Sie, wenn Sie Worte in Kursivschrift sehen, dass ich damit Ihre Aufmerksamkeit auf genau diese Worte lenken möchte.

Sie können das Buch von vorn nach hinten lesen und die einzelnen Gebete nacheinander beten, bis Sie am Ende bei Kapitel 28 angelangt sind. Jedes Kapitel ist kurz, beinhaltet ein Gebet und schließt mit einer Seite mit Bibelversen ab. Sie können sich aber auch immer das Thema heraussuchen, von dem Sie den Eindruck haben, dass Ihr Enkelkind in diesem Bereich gerade am nötigsten Gebet braucht.

Nehmen Sie bitte im Folgenden keinen Anstoß daran, dass ich häufig im Plural von Enkelkindern spreche, falls Sie nicht mehrere Enkel haben. Das hat nur den Grund, dass ich auf diese Weise nicht permanent die Worte er oder sie benutzen muss. Glauben Sie mir: Selbst ein kostbares Enkelkind bietet Ihnen mehr als genug Stoff zum Beten.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Teil 1: Für gute Beziehungen und ein Verständnis göttlicher Liebe beten

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

1.Herr, befähige mich, ihnen meine Liebe deutlich zu zeigen

Jedes Kind ist einzigartig. Jedes einzelne Kind – auch aus der gleichen Familie – unterscheidet sich von den anderen Kindern dieser Familie. Wir können nicht davon ausgehen, dass jedes unserer Enkel die gleichen Stärken, Denkmuster oder Bedürfnisse hat. Genauso wenig können wir annehmen, dass er oder sie dieselben Dinge so erlebt wie andere Familienmitglieder. Familien sind dynamisch, sie verändern sich ständig. Das Gleiche gilt auch für die Art, wie Kinder etwas wahrnehmen.

Dennoch hat jedes Kind die gleichen Grundbedürfnisse. Neben den körperlichen Grundbedürfnissen nach Essen, Kleidung und einem Dach über dem Kopf hat jedes Kind ein großes Bedürfnis nach Liebe. Aber Liebe an sich wird von jedem Kind unterschiedlich wahrgenommen und angenommen. Was wir als Großeltern lernen sollten, ist unsere Liebe jedem Kind auf bestmögliche Weise auszudrücken. Bitten Sie Gott um Unterstützung, damit Sie Ihre Liebe jedem einzelnen Enkelkind so ausdrücken können, wie er oder sie sie am besten verstehen und empfangen kann. Nur Gott weiß genau, was im Herzen eines Kindes vor sich geht.

Manchen Menschen fällt es schwer, anderen ihre Liebe zu vermitteln – selbst bei ihren eigenen Kindern oder Enkeln. Es ist nicht so, als ob sie ihre Kinder und Enkel nicht lieben würden. Sie lieben sie wahrscheinlich zutiefst. Sie können das nur nicht besonders gut ausdrücken. Oft sind diese Menschen selbst so groß geworden: Ihre eigenen Eltern haben ihnen ihre Liebe vorenthalten oder ihre Zuneigung nicht klar genug vermittelt, sodass diese Menschen nicht glauben konnten, von ihnen geliebt zu werden.

Das habe ich auch so erlebt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Eltern jemals »Ich hab dich lieb« zu mir gesagt hätten. Auch bei sonst niemand aus meiner Verwandtschaft kann ich mich daran erinnern, wobei ich das auch nicht erwartet hätte, weil ich ohnehin kaum etwas mit ihnen zu tun hatte. Meine Mutter verhielt sich mir gegenüber, als würde sie mich hassen. Sie war verbal und körperlich ausfallend und hat mich in meiner frühen Kindheit die meiste Zeit über in einen Kleiderschrank gesperrt. Sie war psychisch krank. Das wurde mit der Zeit immer offensichtlicher. Mein Vater hat mich nie so behandelt. Er war freundlich, aber nicht liebevoll. Er erzählte mir später als Erwachsene, dass er und meine Mutter eine Abmachung hatten: Sie wollten mir nie etwas Gutes oder Ermutigendes sagen, um mich nicht zu verwöhnen. Ich erinnere mich, wie ich dachte: Wie furchtbar! Ich schwor mir, so etwas niemals meinen Kindern anzutun. Ich wollte sicherstellen, dass sie wussten, wie sehr sie geliebt werden – von Gott und von mir – und ich bat Gott, mir dabei zu helfen.

Ich erkannte schon früh, dass meine Wunde zu groß war, um von einer anderen Person Liebe empfangen zu können oder auch selbst Liebe geben zu können. Erst als ich Gottes Liebe zu mir erlebte, war ich in der Lage, selbst wirklich Liebe zu geben und zu empfangen.

Der Mensch, den ich als Kind am meisten liebte, war meine kleine Schwester. Sie kam zur Welt, als ich zwölf Jahre alt war, und war das Beste, das unserer Familie und mir je passierte. Ich war es, die sie hauptsächlich aufgezogen hat. Denn meine Mutter sagte zu mir, dass ich für sie verantwortlich sei, wenn ich nicht in der Schule saß. Aber das störte mich nicht besonders – ich war verrückt nach ihr. Später allerdings, als ich die Schule beendet hatte, musste ich von Zu Hause weggehen, um dem verbalen Missbrauch meiner Mutter und dem Streit, der daraus folgte, zu entkommen. Ich fühlte mich schuldig, weil ich meine Schwester zurückgelassen hatte, aber ich wusste, dass ich aus dem vergifteten Umfeld rausmusste, um eines Tages meiner Schwester helfen zu können, das Gleiche zu tun. Außerdem dachte ich, dass mit meinem Auszug mehr Frieden ins Haus einziehen würde.

Damit lag ich offensichtlich falsch. Obwohl meine Mutter meiner Schwester gegenüber nie so grausam war wie zu mir, bekam ich später mit, wie sehr meine Schwester von ihr vernachlässigt worden war und wie verlassen sie sich dabei gefühlt hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie schlimm das alles für sie gewesen war, bis sie mir davon erzählte. Ich fühlte mich elend, als ich hörte, was ihr zugestoßen war, aber ich wusste nicht, was ich damals hätte anders machen können.

Als Schwestern kamen wir aus derselben Familie und hatten doch unterschiedliche Erfahrungen und Wahrnehmungen. Ich war schockiert, dass meine Schwester weder mein Angebot annahm, ihr ein auswärtiges College zu bezahlen, noch das Angebot, einen Laden für ihre professionellen Kunstkarten aufzumachen. Ich war immer fest entschlossen gewesen, als Erwachsene so weit wie möglich entfernt von Zu Hause zu leben. Sie dagegen fühlte sich zu hoffnungslos und war zu verunsichert, um irgendetwas davon auch nur zu wollen. Schließlich musste ich die Tatsache akzeptieren, dass die Dinge, die ich für sie wollte, nicht mit dem übereinstimmten, was sie für sich selbst wollte.

In machen Familien gibt es Kinder, die den Eindruck haben, dass sie nicht so sehr von den Eltern geliebt werden wie ihre Geschwister. Unterschiedliche Menschen haben mir immer wieder von dieser Erfahrung erzählt. Und auch wenn es durchaus wahrscheinlich ist, dass das wirklich so ist, kann das auch an ihrer persönlichen Wahrnehmung der Familiendynamiken liegen. Eventuell haben ihre Eltern ihre Liebe nicht auf eine Weise vermittelt, die diese Menschen deutlich hätten spüren können. Aber ganz gleich, ob eine solche Wahrnehmung zutrifft oder nicht, sie hinterlässt immer eine Narbe.

Eines der größten Geschenke der Liebe

Eines der größten Geschenke der Liebe, das Sie Ihren Enkeln machen könnten, sind Ihre Gebete für sie. Eine der erstaunlichsten positiven Nebenwirkungen von Gebet ist, dass nicht nur die Liebe zu der Person wächst, für die man betet, sondern dass diese Person diese Liebe – oder besser gesagt Gottes Liebe – durch das Gebet spüren kann. Manchmal hört man andere sagen: »Ich habe deine Gebete gespürt.« Damit drücken sie genau das aus, auch wenn sie es selbst oft nicht verstehen. Der Grund ist der: Während Sie sich Gott im Gebet für eine andere Person nähern, wird Gottes Liebe in Ihrem eigenen Herzen stärker. Je mehr Zeit Sie damit verbringen, mit Gott zu reden, desto mehr wird er seine Liebe in Sie hineinfließen lassen und desto mehr fließt seine Liebe aus Ihnen heraus.

Gott ist Liebe. Und wenn Sie beten, haben Sie Zugang zu seiner Persönlichkeit. Wenn Sie für jemand anderen beten, bekommen Sie Gottes Herz für diese Person gezeigt. Was noch erstaunlicher ist: Wenn Sie für jemanden beten, kann Gott außerdem bewirken, dass sich das Herz dieser Person Ihnen zuwendet. Es gibt eine Art Übertragung der Liebe Gottes zu der Person, für die Sie beten. Ich kann nicht beweisen, dass das immer so ist, aber ich habe es oft genug erlebt – und mit mir auch viele andere. Ein Zusammenhang lässt sich also nicht leugnen.

Ein entfernter Verwandter von mir verhielt sich mir gegenüber sehr gemein und unhöflich, ohne dass ich wusste, warum. Ich kannte ihn kaum. Aber nachdem ich mein Leben Jesus gegeben hatte und viel über die Kraft des Gebetes lernte, fing ich an, dafür zu beten, dass er sein Herz für Gottes Liebe öffnet. Auf wundersame Weise veränderte das auch meine Einstellung ihm gegenüber. Aber nicht nur das: Als ich ihn Jahre später wiedertraf, grüßte er mich, als wären wir alte Freunde. Mir war weder klar, weshalb er mich vorher so ablehnend behandelt hatte, noch wusste ich jetzt, weshalb er auf einmal so freundlich war. Es musste an den Gebeten gelegen haben. Diese beiden Begegnungen waren in dieser Zeit der einzige Kontakt zu ihm. Ähnliche Erfahrungen habe ich immer wieder gemacht. Es kommt enorm viel in Bewegung, wenn wir dafür beten, dass Menschen ihr Herz für Gottes Liebe öffnen.

Selbst wenn Sie weit entfernt von Ihren Enkeln wohnen und Sie sie nur selten sehen, können Ihre Anrufe, Briefe, E-Mails, Videos und Geschenke einen riesigen Einfluss auf deren Leben haben – besonders dann, wenn Sie ihnen immer wieder sagen, dass Sie für sie beten. Fragen Sie Ihre Enkel zum Beispiel danach, ob Sie für etwas Bestimmtes beten sollen. Ihre Gebete können dazu beitragen, eine starke, liebevolle Verbindung zwischen Ihnen und Ihren Enkeln entstehen zu lassen – selbst über räumliche Distanzen hinweg.

Hindernisse entfernen

Jesus lehrte uns, in der geistlichen Welt Autorität auszuüben, um eine Veränderung in der physischen Welt auszulösen. Er sagte:

Ihr müsst Gott ganz vertrauen! Ich versichere euch: Wenn ihr glaubt und nicht im Geringsten daran zweifelt, dass es wirklich geschieht, könnt ihr zu diesem Berg sagen: »Hebe dich von der Stelle und stürze dich ins Meer!«, und es wird geschehen. Deshalb sage ich euch: Um was ihr auch bittet – glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben! (Markus 11,22-24 HFA)

Diese Bibelstelle lässt sich auf jedes Familienmitglied beziehen, bei dem möglicherweise ein Berg existiert, der verhindert, dass Liebe ausgedrückt und empfangen werden kann. Diese Art von Hindernis kann genauso unüberwindbar erscheinen wie ein echter Berg. Aber Jesus sagt, dass es möglich ist, wenn wir darauf vertrauen, dass es durch seine Kraft und seinen Willen geschehen wird. Menschen zu helfen, andere zu lieben und von anderen Liebe zu empfangen, ist immer Gottes Wille. Dennoch kann da eine unsichtbare Mauer sein, die jemanden davon abhält, Liebe wahrzunehmen. Eventuell gibt es auch ein Hindernis, das sich wie ein Berg auftürmt, und einen daran hindert, Liebe auszudrücken. In beiden Fällen kann dadurch so etwas wie eine emotionale Lähmung innerhalb einer Familie ausgelöst werden, wenn dieser Berg nicht durch Gebet abgetragen wird.

Bitten Sie daher Gott, Ihnen zu zeigen, ob es irgendwelche Hindernisse gibt, Liebe zu empfinden oder weiterzugeben. Das ist sehr wichtig. Wenn Sie sich in der Vergangenheit ungeliebt gefühlt haben, kann das Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Sie Ihren Kindern und Enkelkindern heute Ihre Liebe zeigen. Auch wenn Sie ihnen etwas noch nicht wirklich vergeben haben, kann das zu einer riesigen Mauer werden, die andere spüren, ohne genau zu wissen, was nicht zwischen ihnen stimmt. Gott selbst sagt, dass er unsere Gebete nicht erhört, solange wir ihm nicht alles bekannt haben, was nicht in unserem Herzen sein sollte (vgl. Psalm 66,18).