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Es geht um Leid, Burn Out, Angst und bösen Machenschaften im Bereich des Gesundheitssystem. Wie man behandelt wird, was der Körper schafft auszuhalten und wann er sich bemerkbar macht. Warum man was dagegen tun sollte und vor allem sich auch Hilfe zu holen. Eingeständnisse zu machen, man darf dieses Thema nicht totschweigen. Man muss vorgehen und sich sein Leben zurück holen. Dies hab ich getan!
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Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Exposé
Ich bin jetzt 43 Jahre alt, die älteste von 2 Geschwistern, bin in Nordrhein-Westfalen geboren und auch dort aufgewachsen.
Ich habe diesen Beruf der Medizinischen Fachangestellten (früher Arzthelferin) für mich ausgewählt, da ich schon immer den Drang hatte, Menschen zu helfen oder zu unterstützen.
Dies sollte ich ja in diesem Beruf bestens schaffen, dachte ich ….
In diesem Buch möchte ich euch einen Einblick in meinem privaten Leben sowie in meinem beruflichen Umfeld geben.
Dieses Buch ist die reinste Erfahrung, die ich persönlich gemacht habe.
Ich kenne auch noch andere MFA’s denen es ähnlich geht, Sie wehren sich aber nicht.
Ich möchte damit jedem auf dieser Welt zeigen, wie schwer es ist in der Medizin zu arbeiten, egal ob MFA oder Krankenschwester oder Altenpfleger/in.
Was für ein Druck es teilweise gibt. Natürlich gibt es auch liebe Chefś. Diesen hab ich jetzt endlich nach dieser Tortur gefunden.
Jeder Mensch darf sich wertschätzen und sich selber als wertvoll sehen.
Dies zu lernen, ist ein weiter Weg.
Das, was mir passiert ist, kann auch in anderen Berufen genauso passieren.
Daher lest es euch durch, ändert was, lebt euer Leben und vor allem bleibt gesund, das ist das Wichtigste im Leben. Behaltet eure Kraft für euch und eure Familien.
Bis bald
Eure MFA :-)
1
Kapi
tel
01.08.1996 mein Start zu einer Ausbildung, meiner Ausbildung, dieser Beruf der so toll sein soll, der einem soviel geben soll.
Meine Ausbildung beginnt in einer Lungenfacharztpraxis. Ich war so aufgeregt, endlich geht es los, endlich darf ich ein Teil davon sein!
Meine Begrüßung war nicht von allen gleich, viele haben mich herzlich willkommen geheißen, aber auch andere wie die Leitung sehr kalt und man wurde direkt als doof abgestempelt.
Die ersten Tage durfte ich nur zuschauen, bloß nichts anfassen. Der Keller mit den alten Karteikarten und den alten Röntgenbildern wurde mir zuerst gezeigt. Dort durfte ich erstmal ein paar Wochen verbringen, um auszusortieren. Ich bin gefrustet nach Hause gekommen. Wo ist der tolle Beruf, soll es das sein, immer im Keller zu sein?
Die Schule startete und ich sah, dass andere Azubis schon ganz andere Aufgaben übernehmen durften. Ich wurde hellhörig.
Dies war der 1 Punkt wo es Streit in der Praxis gab, ich habe mich beschwert, wie konnte ich als Azubi bloß den Mund aufmachen, wir haben eh nichts zu sagen und sind das Letzte.
Da war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich das überhaupt noch wollte.
In diesem Jahr ist sehr viel passiert, meine beste Freundin und Ihre Eltern sind in der Wohnung umgekommen, das hat mich zusätzlich richtig gestresst. Es gab ein Brand, lt.
Polizei ist der Fernseher implodiert, Ihre Eltern sind vor Ort gestorben und Sie mit 14
3 Tage später sind die Maschinen abgestellt worden. Meine beste Freundin für immer weg. Ihre Schwester ohne ein zu Hause und ihr Bruder auch völlig machtlos. Es war ein langer Weg bis zur Beerdigung und ich hatte in dieser Zeit kein Kopf für die Ausbildung, klar bin ich mit dem Tod schon öfters in Kontakt gekommen, aber seine beste Freundin zu verlieren, ist ein großer Verlust. Danach fingen das erste Mal Panikattacken bei mir an. Ich wurde von meiner Mama zum autogenen Training angemeldet und wurde wieder ruhiger. Es half mir. Das war der Anfang, wo ich meine Psyche und meinen Körper von einer ganz anderen Seite kennengelernt habe.
Ich war angekommen, ja genau das war es, wovon alle erzählt hatten. Ein Teil zu sein, Menschen zu helfen.
Dann passierte es, dass 2 Kolleginnen in der Praxis morgens früh brutal überfallen worden sind. Versuchte Vergewaltigung und schwere Körperverletzung.
Ich musste für die beiden dann einspringen, hab ich ja gern gemacht, so wurde ich wieder noch höher angesehen. In der Arbeit bin ich nur von 2 Kolleginnen unterstützt worden in der Zeit. Der Rest war wie immer borstig.
Es kam dann die Zeit, wo mir Allergietestungen zugetraut wurden, danach durfte ich ins Röntgen und zum Schluss haben Sie gemerkt, die kleine ist ja gar nicht doof. Die kann mehr. So kam es, dass wenn jemand krank war, ich arbeiten kommen musste, der Schulgang wurde mir verwehrt, aber auch nicht entschuldigt.
Ich hatte den Anschluss verloren und war so mit mir in meiner Welt beschäftigt, dass ich es auch gar nicht bemerkt habe.
Die Noten wurden schlechter, in der Praxis wurde ich immer besser, ich durfte am Body sitzen (Lungenfunktion) , ich durfte BGA (Blutgasanalyse) machen und ich durfte sogar bei der Bronchoskopie assistieren.
Die Leitung wurde immer noch nicht warm mit mir, immer wieder kamen böse Sprüche oder mir wurden Fehler untergeschoben. Man hat immer wieder versucht, mich zu boykottieren.
Diese Ausbildung war ein reiner Kampf für mich. Ich wusste für mich nicht mehr, wie ich klarkommen sollte, so fing es an, dass ich Interesse entwickelte an meiner Freizeit.
Ich wurde 18 und bin von zu Hause direkt ausgezogen.
Ich hatte meinen Führerschein gemacht und auch sogar vor meinem 18. Geburtstag bestanden. An diesem Tag waren meine Eltern so komisch und ich wunderte mich. Nach der Prüfung erzählten Sie mir dann, dass mein Lieblingscousin mit dem Motorrad verunglückt ist und im Koma lag. Da brach erneut eine Welt für mich zusammen.
Er hat es zurück ins Leben geschafft, mit viel Mühe und viel Reha, aber er ist anders, nicht mehr wie früher, es hat Narben äußerlich, wie innerlich hinterlassen. Wie bei mir auch.
Positive Ereignisse hatte ich nur verknüpft, wenn ich feiern war. Im normalen Alltag gab es für mich nur Stress, Ärger und negative Energien.
Nun kam der Zeitpunkt das die Prüfung anstand, ich hatte kaum was auf dem Kasten, ich bin so in die Prüfung gegangen.
Ich hatte nicht bestanden, schriftlich durchgefallen, praktisch mit Bravour bestanden.
Mein Arbeitgeber sagte mir, kein Problem Kind, wenn du nicht bestehst, ich übernehme dich trotzdem.
Es gab mir ein wenig Ansporn, ich fing an zu lernen, aber auch die 2 Prüfung hab ich vermasselt. Ein 3-mal durfte ich noch.
Ich habe wieder so sehr gelernt, keine Unterstützung von Kollegen bekommen, auch nicht von Schulkameraden, wieso auch, man kannte mich ja kaum, war ja kaum anwesend gewesen. Ich konnte es nicht verübeln.
Praktisch bestanden, schriftlich mit einem Fehlerpunkt zu viel durchgefallen. Das war es! Ich habe total verkackt.
Ich, die immer befriedigend in der Schule war, so durch gekommen ist ohne zu lernen, steht da ohne Ausbildung.
Natürlich bin ich nicht übernommen worden. Dafür hat die Leitung dann gesorgt, ich stand nun da ohne Job, ohne Ausbildung und ohne Geld. Meine 1 Wohnung konnte ich aufgeben und bin zurück nach Hause.
Ich bin in ein Loch gefallen. Ich habe schlimme Sachen getan. Damit wenigstens etwas Geld floss hab ich mich in einem Sonnenstudio beworben. Dort fing ich jetzt an zu arbeiten und bin gut mit allen zurechtgekommen. Leider waren meine Freunde nicht gut.
2. Kapitel
Wir sind nun im Jahr 2000 angekommen, ich wurde von dem Prüfer der Ärztekammer angerufen, ob ich nicht bei ihm arbeiten möchte, er fände es so schade mit dem einen Punkt und er hat die ganze Geschichte halt mitbekommen und würde sich freuen, wenn ich bei ihm anfangen würde.
Dies hab ich dankend angenommen. Ich war zu unreif in der Erfahrung mit Vorstellungsgesprächen, worauf es ankommt usw. Ziemlich schnell kristallisierte sich heraus, dass er eine Suchtpraxis geleitet hat. In der Stadt bin ich von Junkies angesprochen worden, gegrüßt worden. Dieses wurde mir ziemlich unangenehm, wie stand ich vor meinem Freund, der fand das gar nicht gut. Also kündigte ich die Stelle.
Ich hatte keine Lust mehr auf MFA, ich fühlte mich zu sehr betrogen von den Erfahrungen, die ich erlebt hatte. Durch eine Bekannte kam ich zur Zeitarbeit. Diese vermittelten mich an den Empfang einer großen Firma. Es war toll, ich fühlte mich wohl, gebraucht und sogar akzeptiert. Es gab dort 1 Dame, sie war aber zu allen grantig, das konnte man hinnehmen .
Ich bin dann ziemlich schnell von dieser Firma übernommen worden und als Verkaufssachbearbeiterin eingearbeitet worden. Man hatte ich ein Spaß. Endlich angekommen, gutes Geld auch noch verdient. Wozu brauch man denn eine Ausbildung?