Mein Schulbuch der Psychologie - Heinz Duthel - E-Book

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Heinz Duthel

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Beschreibung

Der Buddhismus hat eine ganz ausgedehnte und höchst komplizierte und interessante Psychologie. Aristoteles hat ein Lehrbuch der Psychologie geschrieben. Nur hat er es genannt die Ethik. Die Stoiker haben eine hochinteressante Psychologie entwickelt. Manche von ihnen werden vielleicht mag Aurelius Meditationen kennen. Sie finden in Thomas Aquinas ein System der Psychologie, das erste, dem sie wahrscheinlich mehr lernen können als von den meisten Textbüchern in der Psychologie heute. Es gibt dort die interessantesten und tiefsten Diskussionen und Prüfungen solcher Begriffe wie Narzissmus, Stolz, Demut über Bescheidenheit, Minderwertigkeitsgefühle und vieles, vieles andere.

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Mein Schulbuch der Psychologie Erich Fromm

Das Leben muss auch einen Sinn haben. Das Leben muss der Entfaltung des Menschen dienen.

Es ist immer gut, sich einmal zu überlegen, was der Titel eines Buches, eines Essays wirklich bedeutet. In diesem Fall heißt er Psychologie für nicht Psychologie.

Was oder besser wer sind denn nicht Psychologen? Und zweitens Was ist Psychologie?

Wer nicht Psychologen sind?

Das lässt sich vielleicht oder scheinbar einfach beantworten. Nämlich alle Leute, die nicht Psychologie studiert haben. Die kein Doktorhut haben. Der Ausweis, dass sie studiert haben. Dann sind natürlich die meisten Menschen keine Psychologen. Aber das ist doch ein bisschen zu einfach.

Denn worauf es ankommt, ist, dass in Wirklichkeit es nicht gelogen.

Überhaupt nicht gibt. Da jener Mensch in seinem Leben Psychologie betreibt auf seine Weise. Und sie betreiben muss.

Er muss wissen, was in anderen vorgeht. Er muss versuchen, andere zu verstehen. Er muss versuchen, sogar vorauszusehen, wie andere sich verhalten werden. Dazu geht er nicht ins Laboratorium in der Universität, sondern dazu geht er nur. Und dazu braucht er gar nicht zu gehen in sein eigenes Laboratorium des täglichen Lebens, in dem alle Experimente und alle Fälle von ihm durchdacht oder überlegt werden können.

Das heißt also, die Frage ist gar nicht Ist einer Psychologe oder ist einer nicht Psychologe?

Sondern die Frage ist eigentlich nur Ist einer ein guter Psychologe oder ein schlechter Psychologe?

Und da glaube ich, könnte das Studium der Psychologie im zu helfen, ein besserer Psychologe statt ein schlechterer Psychologe zu werden. Aber da kommen wir nun zu der zweiten Frage Was ist denn Psychologie? Und diese Frage ist viel schwieriger zu beantworten als der erste.

Und wie wird uns ein bisschen Zeit nehmen? Wörtlich ist Psychologie die Wissenschaft von der Seele. Psyche ist die Seele und Logie das Denken über die Wissenschaft von der Seele. Ja, aber das ist ja sehr schön, so wörtlich übersetzt zu übersetzen. Aber es sagt uns noch sehr wenig, was diese Wissenschaft von der Seele eigentlich ist, was sie zum Gegenstand hat, welche Methoden sie Bindung, was ihr Ziel ist.

Die meisten Menschen denken, dass die Psychologie eine relativ moderne Wissenschaft ist, und sie denken, dass hauptsächlich deshalb, weil das Wort Psychologie sich im Großen und Ganzen erst in den letzten hundert Jahren oder ein bisschen länger bekannt gemacht hat. Sie vergessen aber, dass es eine Psychologie gibt, die vormodern ist, die sich erstreckt. Sagen wir mal vom Jahre 500 vor Chr. bis zum 17. Jahrhundert. Wenn wir da ein Person nehmen wie Spinoza, dass diese Psychologie aber sich nicht Psychologie genannt hat, sondern Ethik oder auch sehr häufig Philosophie.

Aber sie war nichts anderes als Psychologie. Nun ist die Frage Was war denn das Wesen und das Ziel dieser vormodernen Psychologie?

Das lässt sich relativ einfach sagen Es war die Kenntnis der Seele des Menschen zum Ziel, ein besserer Mensch zu werden. Die Psychologie hatte also, wenn Sie so wollen, ein moralisches Innen.

Sie können auch sagen religiösen, einen spirituellen Zweck oder Ziel.

Ich gebe nur ganz kurz einige Beispiele dieser vormodernen Psychologie. Der Buddhismus hat eine ganz ausgedehnte und höchst komplizierte und interessante Psychologie. Aristoteles hat ein Lehrbuch der Psychologie geschrieben. Nur hat er es genannt die Ethik.

Die Stoiker haben eine hochinteressante Psychologie entwickelt. Manche von ihnen werden vielleicht mag Aurelius Meditationen kennen. Sie finden in Thomas Aquinas ein System der Psychologie, das erste, dem sie wahrscheinlich mehr lernen können als von den meisten Textbüchern in der Psychologie heute.

Es gibt dort die interessantesten und tiefsten Diskussionen und Prüfungen solcher Begriffe wie Narzissmus, Stolz, Demut über Bescheidenheit, Minderwertigkeitsgefühle und vieles, vieles andere.

Und so ist es auch mit Spinoza, der auch eine Psychologie geschrieben hat und sie auch wie Aristoteles Ethik genannt hat. Spinoza ist wohl der erste große Psychologe, der ganz klar das Unbewusste erkannt hat, indem er gesagt hat Wir sind uns alle unserer Wünsche bewusst.

Wir sind uns aber nicht der Motive unserer Wünsche bewusst. Und das ist in der Tat, wie wir ein bisschen später noch sehen werden, die Grundlage der viel später kommenden Freud’schen Tiefenpsychologie. In der Moderne kommt dann eine ganz andere Psychologie, die im Großen und Ganzen nicht so sehr viel älter als hundert Jahre ist. Deren Ziel ist ein ganz anderes die Seele zu kennen, nicht um ein besserer Mensch zu werden, sondern, sagen wir es einmal ganz roh und grob. Um ein erfolgreicher Mensch zu werden. Man will sich kennen.

Man will andere kennen, um besser vorzukommen. Um größere Vorteile im Leben zu haben. Um andere Mal zu manipulieren, um sich selbst so zu gestalten, wie es am besten ist, wenn man erfolgreich sein will. Diesen Unterschied zwischen den Zielen der vormodernen Psychologie und der modernen Psychologie, den versteht man nur ganz, wenn man sieht, wie sehr sich die Kultur und die Ziele der Gesellschaft geändert haben. Gewiss waren im klassischen Griechenland oder im Mittelalter die Menschen im Großen und Ganzen vielleicht auch nicht so sehr viel besser, als sie es heute sind.

Vielleicht waren sie sogar schlechter in ihrem täglichen Verhalten, aber ihr Leben war doch beherrscht von einer Idee. Und die Idee war Es ist das Leben ist nicht lebenswert, nur um sich sein Brot zu verdienen.

Das Leben muss auch einen Sinn haben. Das Leben muss der Entfaltung des Menschen dienen.

Und in diesem Zusammenhang steht die Psychologie. Der moderne Mensch sieht es anders.

Er ist nicht so sehr daran interessiert, mehr zu sein als mehr Zohra, mehr zu verbrauchen, eine größere Position zu haben, mehr Geld, mehr Macht, mehr Ansehen. Und wir wissen heute schon und das spricht sich immer mehr herum, sozusagen. Und man sieht es vielleicht am deutlichsten in dem ökonomisch fortgeschritten Sten und reichsten Land der Welt, in den Vereinigten Staaten, das allmählich mehr und mehr Menschen anfangen zu zweifeln, ob diese Ziele sie wirklich glücklich machen. Aber das gehört nicht hierher. Die Frage.

Bleibt, dass diese zwei Ziele auch der Psychologie zwei verschiedene Richtungen geben und.

Über diese moderne Psychologie will ich jetzt in einigen Worten sprechen, um in ein ganz kurzes Bild zu geben, was man sich darunter vorzustellen hat.

Ich sollte damit anfangen, dass die moderne Psychologie ganz bescheiden angefangen hat. Sie hat sich darum interessiert. Das Gedächtnis zu studieren. Höhe. Erscheinungen. Visuelle Erscheinungen. Gedanken. Assoziationen. Sie hat sich die Psychologie der Tiere interessiert. Und um ihnen nur einen Namen zu nennen, so kann man wohl sagen, dass der Name von Wundt er vielleicht bezeichnend erste und wichtigste Name dieses Beginnenden der modernen Psychologie ist. Diese Psychologen schrieben nicht für das weite Publikum. Sie waren nicht besonders populär. Sie schrieben für Fachgenossen, wie ein anderer Wissenschaftler auch für Fachgenossen schreibt. Nur wenige Leute im Großen und Ganzen interessierte sich für das, was ich schrieb. Das wird aber ganz anders, als die Psychologie anfing, populär zu werden, sich nicht mehr in erster Linie mit den Fragen zu beschäftigen, mit denen sie anfing, sondern mit einer Grundfrage den Motiven des menschlichen Verhaltens.

Und das hat im Großen und Ganzen die Psychologie getan. In den letzten 50 Jahren. Und das geht natürlich jeden an, denn jeder möchte ja wissen Was motiviert ihn eigentlich? Warum ist er so und nicht anders motiviert?

Und wenn die Psychologie ihm verspricht, darüber etwas zu sagen, dann allerdings ist das für ihn von großem Interesse.

So wurde diese Motivations Biologie vielleicht die populärste Wissenschaft unter allen. Und besonders in den letzten zwanzig Jahren hat sie an Popularität noch nichts verloren, sondern eher gewonnen. Nun, diese populäre Psychologie enthält im Großen und Ganzen zwei Hauptschulen die Instinkt Theorie und die Verhaltens Psychologie Offenhaltung Theorie auf amerikanischer auf Englisch Behaviorismus.

Lassen Sie mich zunächst ein paar Worte über die Instinkt Theorie sagen, die verdammt ihren Ursprung einem der größten Denker des 19. Jahrhunderts, Charles Darwin. Darwin hat schon angefangen, sich mit den Instinkten, mit den menschlichen Motivationen zu beschäftigen. Und gestützt auf ihn haben dann eine große Reihe von Psychologen eine Theorie aufgebaut, die kurzgesagt betont, dass jede. Handlung ein Motiv hat und dass jedes Motiv ein selbstständiger Instinkt ist, der in dem Menschen Eingeborenen ist. Eingeboren ist, genauso wie ein Instinkt im Tier eingeboren ist, also wenn sie aggressiv sind, dann ist die Ursache eher Aggressions Instinkt, wenn sie unterwürfig sind, ihr Unterwürfigkeit Instinkt, wenn sie besitzlos traben und habgierig sind.