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Ephraim Kishons satirisches Debüt im Jahre 1961 löste in Deutschland einhelllige Begeisterung aus. Wie kein anderer vor ihm nahm der junge Autor mit liebevollem Scharfblick die kleinen Mängel und Defekte des – nicht nur – israelischen Alltags aufs Korn. Seit seinem Erscheinen wurden von "Drehn Sie sich um, Frau Lot!" über zwei Millionen Exemplare verkauft. Kishons satirischer Blick auf das Menschlich-Allzumenschliche macht die Lektüre seiner Geschichte bis heute zu einem Lesevergnügen der ganz besonderen Art.
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2019
Wichtige Hinweise
Die Wissenschaft ist ständig im Fluss. Die vorliegenden Informationen beruhen auf gründlicher Recherche der Autorin. Ziel des Buches ist es, die modernen Erkenntnisse der medizinischen Forschung aufzuzeigen, wobei die Betreuung durch einen Therapeuten hiermit nicht ersetzt werden soll. Alle Angaben, Empfehlungen und Informationen sind ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der Autorin.
Für die Angaben zu den aufgeführten Produkten kann weder seitens der Autorin noch seitens des Verlages eine Gewähr übernommen werden. Der Leser sollte in jedem Fall seinen Therapeuten um Rat fragen, verordnete Medikamente nicht eigenmächtig absetzen und die Anwendung der hier genannten Wirkstoffe und Präparate auf seinen speziellen Bedarfsfall vom betreuenden Therapeuten prüfen lassen.
Prof. Dr. Michaela Döll im Internet:
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Aktualisierte und überarbeitete Neuauflage
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© für die Originalausgabe und das eBook: 2019 F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Studio LZ, Stuttgart
Umschlagmotive: Shutterstock
eBook-Produktion: VerlagsService Dietmar Schmitz GmbH, Heimstetten
ISBN 978-3-7766-8273-1
Inhalt
Vorwort
Risikofaktor Entzündung
Was ist eine Entzündung?
»Versteckte« Entzündungen sind nicht sichtbar – aber gefährlich
Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Alzheimer – entzündungsbedingte Erkrankungen
Feuermelder: Versteckte Entzündungen sind im Blut messbar
Brandzünder – der Lebensstil entscheidet
Auf die Ernährung kommt es an
Fasten – Verzicht mit entzündungshemmender Wirkung
Heilfasten – am besten medizinisch betreut!
»Feuerlöscher« aus Obst, Gemüse und Gewürzpflanzen
Erhöhter Bedarf an Antioxidantien
Gewusst wie – auf die »richtigen« Fette kommt es an
»Foodpharmacy« – die Ernährungspyramide zu den Entzündungshemmern aus der Natur
Entzündungshemmende »Naturtalente«
Die Acaibeere – »blaues Wunder« aus dem Urwald
Ananas – Quelle für das wertvolle Bromelain
Brokkoli – der Star unter den »Grünen«
Gelbwurz – das Gewürz für die Gelenke und das Gehirn
Gojibeere – die »glücklich machende« Frucht
Granatapfel – die paradiesische Frucht
Grüntee – die Königsdisziplin der heißen Getränke
Ingwer – mehr als nur ein »schärfendes« Gewürz
Kaltwasserfisch – Geheimnis der arktischen Naturvölker
Knoblauch – Naturmedizin mit alter Tradition
Nüsse – Kraftpakete mit Heilwirkung
Oliven – wässriger Phytokomplex mit krebsvorbeugender Wirkung
Papaya – »Fruta da bomba« mit Papain
Rote Bete – erdige Knollen für Herz und Gehirn
Rotwein mit Resveratrol – Jungbrunnen für Frau und Mann
Schokolade – dunkle Verführung mit Gesundheitseffekt
Tomate – »Liebesapfel« mit wertvollem Inhalt
Traubenkerne mit OPC – kleiner Kern mit großer Wirkung
Weißkohl – unterschätztes Wintergemüse
Wildfleisch – Bestandteil der entzündungshemmenden Steinzeitkost
Zwiebeln – Lauchgewächs, das »zu Tränen« rührt
REZEPTE
Frühstück
Vegetarische Gerichte
Fleisch und Fisch
Desserts
Anhang
Literatur
Adressen
Register
Wenn du nicht mehr bereit bist, dein Leben zu ändern, kann dir nicht mehr geholfen werden.
Hippokrates
Vorwort
Unsere Zeit ist schnelllebiger und anstrengender geworden, wir sind inzwischen daran gewöhnt, »nicht viel Zeit« für die täglich anstehenden Aufgaben und die Anforderungen, die der Alltag an uns stellt, zu haben. Es soll – im Dienste der Effizienz – alles möglichst schnell gehen, was vor allem auch die Zubereitung der Mahlzeiten und bei vielen sogar die Nahrungsaufnahme selbst betrifft. Viele Menschen machen sich daher wenig Gedanken über das, was täglich auf ihrem Teller landet. Fertiggerichte, Fast Food, Mikrowellenkost – wer nimmt sich heute wirklich noch »Zeit« für die Zubereitung einer frischen und vitalstoffreichen Mahlzeit?
Dieser Umstand wird uns zunehmend zum Verhängnis werden, denn wir haben uns inzwischen an einen Lebens- und vor allem auch Ernährungsstil gewöhnt, der unserer Gesundheit bei Weitem nicht mehr zuträglich ist. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die heutzutage im Allgemeinen üblichen Essensgewohnheiten eine »pro-entzündliche« Wirkung mit sich bringen – was das bedeutet, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.
Ich möchte Sie zu einer »antientzündlichen Kost« animieren – obwohl ich mir im Klaren darüber bin, dass es vielen Menschen schwerfallen wird, eingefahrene Ernährungsweisen zu ändern. Jedoch lohnt es sich, denn Sie senken damit Ihr persönliches Risiko für den Herztod, Krebs, Diabetes mellitus, Gelenk- und Autoimmunerkrankungen sowie Nervenkrankheiten. Damit können Sie den typischen Wohlstandsleiden »ein Schnippchen« schlagen bzw. – sollten Sie schon von einer solchen »entzündungsbedingten« Erkrankung betroffen sein – einen ganz wesentlichen Beitrag zu Ihrer Genesung leisten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen spannende Lesestunden.
Alles Gute
Risikofaktor Entzündung
Was ist eine Entzündung?
Grippe oder Erkältung, Knie beim Sport verletzt oder einfach »nur« eine Schnittwunde? Der Körper weiß genau, was zu tun ist: Er leitet einen äußerst komplizierten Heilungsprozess ein, bei dem er ein Heer von Immunzellen in die erkrankte bzw. verletzte Körperregion schickt. Damit diese möglichst rasch im Wundgebiet eintreffen, wird der Blutfluss verstärkt, denn schließlich ist dies das Transportmittel für die heilenden Abwehrtruppen.
Als Beispiel können wir hier eine Knieverletzung (z. B. beim Sport) betrachten. Im Zuge der vermehrten Durchblutung kommt es zu den fünf »klassischen« Entzündungszeichen: Die Haut des entsprechenden Körperareals (in unserem Beispiel des Knies) wird rot und warm. Gleichzeitig wird die Durchlässigkeit der Wände der kleinen Blutgefäße erhöht, denn auf diesem Weg können die »Helfer« des Abwehrsystems besser durch die Wandbarrieren »schlüpfen«, um im kranken Areal ihre Dienste anzubieten.
Das hat allerdings auch zur Folge, dass sich vermehrt Flüssigkeit aus den Blutbahnen im erkrankten Bereich ansammelt, wodurch es zu Schwellungen – dem nächsten Entzündungszeichen – kommt. In unserem Beispiel wird somit das verletzte Knie nicht nur rot und warm, sondern auch noch dick.
Wenn nun diese Wasseransammlungen auf Nervenenden in der Haut drücken, dann geht dies mit Schmerzen einher, womit wir bereits beim vierten Entzündungszeichen angelangt wären. Und schließlich möchte man ein derart schmerzendes Knie nicht unbedingt bewegen. Man nimmt eine Schonhaltung ein und versucht, den verletzten Körperteil möglichst wenig zu belasten. Und da haben wir es schon – das fünfte Entzündungszeichen: die eingeschränkte Funktion des entzündeten Körperareals.
Klassische Entzündungszeichen einer akuten Entzündung
• Rötung
• Wärme
• Schwellung
• Schmerzen
• Eingeschränkte Funktion
»Versteckte« Entzündungen sind nicht sichtbar – aber gefährlich
Somit ist eine (akute) Entzündung grundlegend eine sinnvolle Einrichtung der Natur, denn der Körper bekämpft damit Krankheitserreger, schafft Zelltrümmer weg und heilt Verletzungen. Wenn nun aber dieses »Notprogramm« nicht zur Ruhe kommt und der Entzündungsherd langfristig bestehen bleibt, dann spricht man von den »chronischen« Entzündungen. Diese gehen in der Regel mit mehr oder weniger größeren gesundheitlichen Problemen einher.
Hier können wir z. B. die rheumatischen Erkrankungen (chronische Polyarthritis) anführen, die von Entzündungen in den Gelenken begleitet werden, schmerzhaft sind und in der Regel medikamentös behandelt werden müssen, damit eine gewisse Lebensqualität der Betroffenen aufrechterhalten werden kann. Oder nehmen wir die entzündlichen Darmerkrankungen, bei denen das »Entzündungsfeuer« in den verschiedensten Abschnitten des Organs »tobt« und dem Erkrankten häufig das Leben mit Bauchschmerzen (und Stuhlunregelmäßigkeiten) erschweren kann. Und schließlich können wir hier auch noch auf Hauterkrankungen wie z. B. die Neurodermitis oder die Schuppenflechte (Psoriasis) verweisen, die von Rötungen und schmerzhaftem Hautjucken begleitet werden.
© Shutterstock
Chronische Entzündungen zeigen sich dem Betroffenen in der Regel durch die bereits genannten »Entzündungszeichen« – vor allem durch den Schmerz. Und dieser erfordert häufig die Anwendung von (nebenwirkungslastigen) Arzneimitteln, damit der Betroffene »durch den Tag« kommt. Allerdings sind entzündliche Prozesse nicht immer klar erkennbar – und trotzdem sind sie im Körper vorhanden und treiben dort (z. B. in den Blutgefäßen oder den verschiedensten Organen) ihr »Unwesen«.
Bei einer Entzündung senden die Immunzellen in Form von Botenstoffen »Lockrufe« aus, die weitere Helfer herbeirufen sollen – schließlich ist die Arbeit im breit aufgestellten Team immer einfacher, wenn sie sich nicht nur auf einzelne »Mitarbeiter« des Abwehrsystems verteilt. Damit besteht allerdings das Risiko, dass auch in Körperarealen, die weiter entfernt vom eigentlichen Entzündungsgebiet liegen, die »Lockrufe« gehört und Immunzellen aktiviert werden. Es kann sich dort somit ein kleiner »Brandherd« abseits des eigentlich erkrankten oder verletzten Körperareals bilden, der nun seinerseits wieder für einen erneuten Entzündungsprozess sorgt.
Dieser kann in solchen Fällen unbemerkt, heimlich, still und leise – ohne das Erkennen der klassischen Entzündungszeichen – stattfinden. Man spricht daher in diesem Zusammenhang von »versteckten« oder »niedriggradigen« Entzündungen. So können beispielsweise entzündliche Prozesse im Mund (Parodontitis) »Brandherde« in den Blutgefäßen hervorrufen oder Entzündungen in den Gelenken »Nebenkriegsschauplätze« im Herzmuskel nach sich ziehen.
Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Alzheimer – entzündungsbedingte Erkrankungen
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Erkrankungen, deren Entstehung man mit diesen »versteckten« entzündlichen Prozessen in Verbindung bringt – ob das nun Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- oder Nervenkrankheiten sind. Nahezu jedes Organ kann von einer Entzündung betroffen sein. Sind die »Brandherde« in den Blutgefäßen lokalisiert, dann führen sie dort zu Veränderungen, die zur Atherosklerose (Gefäßverkalkung) beitragen können. Somit sind Herzinfarkt und Schlaganfall als Folgen von Entzündungen in den Blutbahnen zu verstehen, wobei Risikofaktoren wie z. B. Bluthochdruck oder auch ein (deutlich!) erhöhter Cholesterinspiegel die »Feuerherde« weiter anfachen.
Auch bei Krebserkrankungen haben die »Feuerstellen« eine große Bedeutung. Dafür gibt es eine Reihe von Hinweisen. So konnte u. a. gezeigt werden, dass die Botenstoffe, die von den Abwehrzellen im Zuge einer Entzündung abgegeben werden, das Überleben von Tumorzellen im Körper erleichtern. Diese werden in der Folge vom Immunsystem schlechter erkannt und weniger intensiv bekämpft. Zusätzlich können sich die Tumorzellen durch das Sprießen von neuen Blutgefäßen und den Anschluss an das große Blutgefäßsystem (Angiogenese) besser mit Nährstoffen aus den großen Blutbahnen versorgen. Entzündungen bereiten dem Tumor somit quasi »das Bett«, in welchem es sich die Krebszellen so richtig bequem machen können.
Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Diabetes mellitus (Typ 2) gelten heutzutage ebenfalls als entzündungsbedingte Erkrankungen. Auch bei Autoimmunerkrankungen wie z. B. der Multiplen Sklerose, bestimmten Schilddrüsenerkrankungen oder auch bei Erkrankungen wie Asthma und Allergien sind »Schwelbrände« im Körper mit von der Partie. Aktuellen Erkenntnissen der medizinischen Forschung zufolge wird ebenso davon ausgegangen, dass Nervenkrankheiten wie die Alzheimer’sche oder die Parkinson’sche Erkrankung von entzündlichen Prozessen begünstigt werden. Somit hängen nahezu alle gesundheitlichen Gefährdungen von Körper und Geist im Alter mit den »Brandherden« zusammen.
Entzündungsbedingte Erkrankungen in den verschiedenen Organen des Körpers
Organ
Erkrankung
Herz-Kreislauf-System
Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Fettstoffwechselstörung
Immunsystem
Autoimmunerkrankungen, Allergien, Krebs
Lunge
Asthma, Lungenemphysem
Haut
Psoriasis, Neurodermitis
Nerven
Depressionen, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson
Darm
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
Gelenke
Chronische Polyarthritis, Arthrose
Schleimhäute
Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung
Zähne
Zahnfleischentzündung, Mundschleimhautentzündung
Hormonsystem
Diabetes mellitus (Typ 2), Metabolisches Syndrom
Feuermelder: Versteckte Entzündungen sind im Blut messbar
Obgleich sich die niedriggradigen Entzündungen nicht durch die klassischen Entzündungszeichen bemerkbar machen, gibt es Möglichkeiten, diese aufzuspüren. Dafür ist eine Blutentnahme bei Ihrem behandelnden Therapeuten nötig. Dieser kann die Probe in ein entsprechendes Labor schicken, welches die Konzentration an entzündungsfördernden Botenstoffen in der Körperflüssigkeit (Blut bzw. Serum) erfassen kann.
Einer der bekanntesten Entzündungsmarker ist das hochsensitive C-reaktive Protein (hs-CRP). Dieses »Alarmprotein«, welches bei entzündlichen Prozessen vermehrt im Organismus gebildet wird, gilt als Risikofaktor für weitere Brandherde. Der Normwert dieses Proteins liegt bei < 1 mg/l Blut. Zwischen 1–3 mg/l Blut ist das Risiko für entzündungsbedingte Erkrankungen bereits deutlich erhöht. Ist der Wert höher (> 3 mg/l), steigt gleichzeitig die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall um das Zwei- bis Dreifache an. Das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus ist dann sogar um Faktor 10 bis 15 erhöht!
Aber auch andere Proteine (wie z. B. TNF-alpha oder das Signalprotein NF-kappa B) zeigen als »rote Ampel« Entzündungsgeschehen an. Und es gibt noch eine Vielzahl weiterer Entzündungsmarker (z. B. bestimmte Interleukine), die im Blut bestimmt werden können und anhand derer sich der behandelnde Arzt ein gutes Bild über die Entzündungsrisiken des Patienten machen kann. Somit gelingt es letztlich, auch versteckte Entzündungen aufzudecken und damit die Gefahr für entzündungsbedingte Folgeerkrankungen zu senken.
Entzündungsmarker, die dabei helfen können, »Brandherde« im Körper aufzuspüren (Beispiele)
• hs-CRP (hochsensitives C-reaktives Protein)
• NF-kappa B (Nuklear-Faktor kappa B)
• TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor alpha)
• Bestimmte Interleukine (z. B. IL-1 und IL-6)
Brandzünder – der Lebensstil entscheidet
Unser Lebensstil und unsere Ernährung haben einen großen Einfluss auf unser persönliches Entzündungsrisiko. Luftschadstoffe, Dieselrußpartikel, Umweltgifte und z. B. auch Zahnmetalle (z. B. Amalgam) wirken »brandfördernd«. Auch Rauchen begünstigt Entzündungen. Wer zu viele Pfunde auf die Waage bringt, hat ganz »schlechte Karten«, denn im Fettgewebe werden ständig entzündungsfördernde Botenstoffe gebildet. Problematisch ist hier vor allem das »Bauchfett«, welches die Eingeweide umgibt und bei vielen Menschen (häufig Männern) den sogenannten »Bierbauch« ausmacht. Im Körper von Übergewichtigen »köcheln« somit ständig Entzündungen.
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»Naschkatzen« laufen ebenfalls Gefahr, vermehrt »Brandherde« im Körper zu entfachen, denn auch Schokoladenriegel, Gummibärchen und Co. verstärken die Bildung von »brandfördernden« Botenstoffen im Körper. Da der Zuckerkonsum in den vergangenen Jahrzehnten extrem zugenommen hat, ist allgemein in der Bevölkerung auch das dadurch bedingte Entzündungsrisiko angestiegen. Auch eine »säurelockende« Ernährung mit viel Fast Food, Softdrinks, Kaffee und Alkohol begünstigt entzündliche Prozesse. Wer sich beim Sport verletzt oder an einer Infektion (z. B. Grippe, Erkältung) erkrankt ist oder bereits unter einer entzündlichen Erkrankung (z. B. Gelenk-, Darmerkrankung) leidet, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko für (weitere) »Brandherde« und niedriggradige Entzündungen.
Leiden auch Sie ständig unter Zeitnot, negativem Disstress und/oder psychischen Belastungen – dann gehören Sie ebenfalls zur Risikogruppe für die krank machenden »Feuerstellen«. Auch bestimmte Medikamente wie z. B. die Antibabypille oder Hormonpräparate (bei Wechseljahresbeschwerden) triggern die »Feuerstellen« im Körper und können zur Risikoerhöhung für eine entzündliche Erkrankung beitragen.
Risikofaktoren und Einflussgrößen für niedriggradige Entzündungen (Beispiele)
• Fehlernährung (Obst-, Gemüsearmut, Kohlenhydratmast, hoher Konsum an Süßigkeiten, falsche Fette)
• Erkrankungen
• Medikamente
• Psychische Belastungen
• Rauchen
• Stress
• Übergewicht
• Übersäuerung
• Verletzungen
Auf die Ernährung kommt es an
Fasten – Verzicht mit entzündungshemmender Wirkung
Eigentlich sind diese Erfahrungen bekannt: Wer z. B. unter entzündungsbedingten Gelenkschmerzen (z. B. chronische Polyarthritis) leidet, der kann durch eine Heilfastenkur häufig eine Verbesserung der Schmerzproblematik (und anderer Begleiterscheinungen) verspüren. Das hat schon der bekannte »Fastenpionier« Dr. Otto Buchinger (1878–1966) am eigenen Leib verspürt: Er litt infolge einer nicht vollständig ausgeheilten Mandelentzündung an einer entzündlichen Gelenkerkrankung, die ihn sogar dazu zwang, seinen Beruf als Marinearzt aufzugeben. Da es zu der damaligen Zeit für diese Erkrankung kaum medizinische Behandlungsmöglichkeiten (z. B. in Form von Medikamenten) gab, folgte er – sozusagen als »letzte Hoffnung« – dem Rat eines Marinekameraden und begab sich in eine mehrwöchige Fastenkur nach Freiburg.
Obgleich es ihm während dieser Maßnahme gesundheitlich nicht immer nur gut ging, verblüffte ihn das positive Ergebnis doch sehr: Er konnte seine Gelenke wieder bewegen und wurde auch beruflich wieder aktiv. Er entwickelte eine Heilfastenmethode, die den ganzen Menschen als Einheit (Körper, Geist und Seele) sieht, beschrieb diese in seinem 1935 erschienenen (und immer noch aktuellen) Buch Das Heilfasten und betreute schließlich eine wachsende Schar fastenwilliger Patienten.
Heilfasten – der freiwillige und zeitlich begrenzte Verzicht auf feste Nahrung sowie Genussmittel – kann in der Tat einen tiefgreifenden Einfluss auf den gesamten Körperstoffwechsel ausüben. Während einer solchen Phase braucht der Körper zunächst noch seine Kohlenhydratressourcen auf, sind diese Speicher geleert, dann geht es den Fettdepots »an den Kragen«.
Solange die Fettverbrennung noch nicht optimal verläuft, zehrt der Körper von seinen Eiweißreserven. Beim Abbau der Fettsäuren entstehen schließlich Stoffe (Ketosäuren), die dem Körper (sogar dem »glukoseverwöhnten« Gehirn) als Energiequelle dienen. Somit erfolgt beim Fasten eine Ernährung »von innen«.
Die komplexen Vorgänge, die u. a. eine entzündungshemmende Wirkung beinhalten, können sich vielfältig positiv bei gesunden und auch bei kranken Menschen auswirken, wobei gerade Letztere nicht »auf eigene Faust« fasten sollten, sondern nach Möglichkeit eine medizinische Betreuung wählen sollten.
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Heilfasten – am besten medizinisch betreut!
Heilfasten hat sich nicht nur bei den klassisch entzündlichen Erkrankungen (z. B. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen, Asthma, Allergien, Harnwegsinfektionen, entzündliche Hauterkrankungen) vielfach bewährt, sondern auch bei Krankheiten, die man erst seit Neuestem mit Entzündungen in Verbindung bringt, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Migräne u. v. m.