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Mit Epigenetik die eigenen Gene steuern
Jeder Mensch wird mit einer bestimmten Genkonfiguration geboren. Neueste Studien haben die Vorstellung eines starren genetischen Fingerabdrucks jedoch widerlegt. Vielmehr ist es möglich, durch Ernährung und Lebensstil die Aktivität der Gene zu steuern. Auf Basis der relativ neuen Wissenschaft der Epigenetik gibt dieses Buch einen Überblick über die Welt der Gene und zeigt, was jeder tun kann, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Denn niemand ist Gefangener seines Erbguts!
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Seitenzahl: 236
Veröffentlichungsjahr: 2017
INHALT
VORWORTUNSER ERBGUT IST NICHT UNSER SCHICKSAL
KAPITEL 1UNSERE GENE SIND NICHT ALLMÄCHTIG
Opfer unseres genetischen Schicksals?
Die geheimnisvolle Welt der Gene
Jubel – das gesamte menschliche Genom ist entziffert!
Genetik – Epigenetik: Worin liegt der Unterschied?
Wir sind, was unsere Umwelt aus uns macht
„On und off“ – Wer ist der Herr über den Gen-Schaltkasten?
Epigenetische Veränderungen sind vererbbar
KAPITEL 2DIE ERNÄHRUNG IST EIN WESENTLICHER TEIL UNSERES „EPIGENETISCHEN SCHICKSALS“
Man ist, was man isst
Die Honigbiene zeigt uns, wie es geht
Zucker aktiviert Gene
Ist Obst etwa ungesund?
Was ist mit künstlichen Süßstoffen?
Fett – Segen oder Fluch?
Vitalstoffe als Programmierhilfen
Auch die Darmbakterien mischen im Genpool mit
Die „Pflanzenapotheke“: Bioaktive Pflanzeninhaltsstoffe kontrollieren die Genfunktionen
„Five a day“ – Gemüse und Obst senken Krankheitsrisiken
KAPITEL 3PSYCHISCHE BELASTUNGEN HINTERLASSEN NARBEN IM ERBGUT
Erlebnisse beeinflussen Gene
Es geht schon mit der Mutterliebe los
Liebesentzug verursacht Kratzer in den Genen
Traumata brennen sich ins Erbgut ein
Die einen stecken Belastungen locker weg, die anderen gehen daran zugrunde
German Angst – kann solches Erbgut weitergegeben werden?
Stress, lass nach! Sind wir noch zu retten?
Dankbarkeit schreibt das Erbgut um
Gibt es ein Glücksgen?
Helfen Gespräche dabei, die Spuren zu beseitigen?
KAPITEL 4DIE GESUNDHEIT DES MENSCHEN BEGINNT IM MUTTERLEIB
Buntes Erbgemisch – ein neues Leben entsteht
Das Kind Kommt ganz nach der Mutter – oder doch nach dem Vater?
Zwillinge – eine besondere Laune der Natur
Nicht für zwei essen
Ein niedriges Geburtsgewicht erhöht das Risiko des Kindes für Stoffwechselstörungen
Wenn Schwangere hungern, werden Gene des Babys umprogrammiert
Das Erbgut des Kindes wird epigenetisch markiert
Auch übergewichtige Mütter geben ein schlechtes Erbe weiter
Epifood für Schwangere – warum Folsäure so wichtig ist
Das Coaching des frühkindlichen Erbguts
Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Signalgeber
Epigenetische Umprogrammierung: Schlank und gesund statt dick und krank
Bloß nicht zu viel Plastik – schon gar nicht während der Schwangerschaft
ADHS – epigenetisch bedingt durch Junkfood während der Schwangerschaft?
Stress während der Schwangerschaft – mitgefangen, mitgehangen
Ein wahrhaft einschneidendes Ereignis: Der Kaiserschnitt blockiert Gene
Künstliche Befruchtung – dem Leben „auf die Sprünge“ helfen
Rauchende Väter prägen ihre Kinder
Opas Vermächtnis
Das Pubertier stresst
KAPITEL 5ALT WERDEN – FIT BLEIBEN: WIE SIE IHRE GENE AUF „GESUND“ SCHALTEN
Bio-Bonus: Frauen leben länger
Unser „Buch des Lebens“ bestimmt unser Alter
Mit zunehmendem Alter häufen sich Veränderungen am Erbgut
„Methusalem-Gene“ – Wunsch oder Wirklichkeit?
Hochbetagt, gesund und fit – was 100-Jährige anders machen
Leben in den „blauen Zonen“
Verzicht schenkt Lebensjahre
„Fasten“ heißt das Zauberwort
Telomere – Wächter über die Lebensdauer unserer Körperzellen
Die „epigenetische Uhr“ – Vorhersage für Alterungsprozesse und sich ausbildende Krankheiten?
KAPITEL 6ZU DICK? STELLEN SIE IHRE GENE AUF „SCHLANK“ UM!
Übergewicht betrifft einen Großteil der Gesellschaft
Dick sein durch Vererbung – das ist nur die „halbe Wahrheit“!
Bezahlen wir Wohlgeschmack mit Übergewicht?
Plastik macht dick
Übergewichtige tragen eine schwere Last – aber nicht immer
Leberverfettung – der Lebensstil ist für ihre Entstehung verantwortlich
Finger weg von Diäten – Abnehmstress macht dick!
Abnehmen – aber natürlich
Sport programmiert Gene um
KAPITEL 7DEMENZEN – SCHRECKGESPENSTER DES ALTWERDENS
Programmieren Sie Ihre Gehirnzellen neu
Der Persönlichkeitsverlust erfolgt in Schüben
Alzheimer – die Zuckerkrankheit des Gehirns?
Legen Sie den Schalter in Ihrem Gehirn für die „Lerngene“ um
Polyphenole – ein echtes „Brainfood“
Use it or lose it – wer seine grauen Zellen nicht trainiert, muss mit Verlusten rechnen
KAPITEL 8KREBS – BRINGEN SIE IHRE SCHUTZGENE AUF TRAB!
Krebs ist auf dem Vormarsch
Mit dem Alter kommt leider auch häufig der Krebs
Bei Krebs spielen mehrere Ursachen zusammen
Entzündungen und oxidativer Stress fördern Krebserkrankungen
Krebs ist eine epigenetisch bedingte Erkrankung
Schach dem Krebs mit der richtigen Ernährung
Krebszellen hassen Sport
Epigenetisch wirksame Krebsmedikamente – der Königsweg der Zukunft?
REZEPTESUPERLECKERE, EPIGENETISCH WIRKSAME GERICHTE
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
NÜTZLICHE ADRESSEN
LITERATURHINWEISE
REGISTER
BILDNACHWEISE
IMPRESSUM
VORWORTUNSER ERBGUT IST NICHT UNSER SCHICKSAL
Inzwischen habe ich zwei Enkelkinder – süße kleine Mädchen, die wachsen und gedeihen wie andere Kleinkinder auch. Aber ob nun ein gesundes, langes Leben vor ihnen liegt – das „steht in den Sternen“. Halt! – Nicht ganz. Natürlich müssen sie sich selbst um eine gesunde Lebensweise bemühen, mit gesunder Ernährung und sportlichen Aktivitäten. Sie sollten gewappnet sein für die Welt „da draußen“, die ihnen vermutlich einiges an Belastungen auferlegen und ein entsprechendes Stressmanagement abverlangen wird. Und natürlich sollten sie mit „guten Genen“ gesegnet sein.
Klar spielt das Erbgut für unsere Gesundheit eine wichtige Rolle. Aber trotzdem haben wir einen Großteil unseres Schicksals selbst in der Hand. Was heißt das nun? Jede unserer Körperzellen, also auch die meiner beiden Enkeltöchter, ist mit der jeweils gleichen Anzahl an Genen ausgestattet – und dennoch sind wir verschieden: Wir sehen unterschiedlich aus, haben eine unterschiedlich gute Gesundheit und auch unterschiedliche Lebenserwartungen. Der eine erleidet früh einen tödlichen Herzinfarkt, der andere wird über 90 Jahre alt. Manche Menschen sind super belastbar, andere knicken schon bei den geringsten Herausforderungen ein.
Wie lässt sich das erklären? Das Geheimnis liegt in der Regulation unserer Gene – das heißt darin, welche dieser Tausende von „Erbstückchen“ arbeiten dürfen und welchen das untersagt wird. Diese Kontrollfunktion wird mithilfe einer übergeordneten Instanz – der Epigenetik – ausgeübt. Und die Epigenetik wiederum wird davon beeinflusst, was wir essen, ob wir vorzugsweise faul auf der Couch „abhängen“ oder uns lieber regelmäßig bewegen, wie unsere psychischen Belastungen aussehen und ob unser unmittelbares Umfeld stark mit Giften belastet ist oder ob wir das Glück haben, in einer eher gesunden Umgebung leben zu dürfen. Auch die Liebe zu unseren Nächsten spielt hier eine große Rolle.
All diese Faktoren sagen unseren Genen, „wo es langgeht“, und sind wesentlich daran beteiligt, ob nun beispielsweise „schlechte“ Gene, solche mit einem immanenten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder geistige Verwirrtheit (Demenz) zum Tragen kommen oder nicht. Und besonders frappierend: Diese „Stellschrauben“ an unserem Erbgut werden von einer Generation auf die nächste, ja sogar noch auf die übernächste vererbt.
Daher bin ich nun – um wieder auf meine Enkeltöchter zurückzukommen – wirklich froh, dass ich mich bereits seit Jahrzehnten mit den Themen Ernährung und gesunde Lebensweise befasse und schon genauso lange versuche, meine Familie mit ausgewogenem Essen aus weitestgehend unbelasteten Nahrungsmitteln zu versorgen. Auch war mir wichtig, dass meine Kinder in der Geborgenheit einer gesunden, sicheren Umgebung aufwachsen konnten. Ich vermag natürlich nichts mehr am Lebensstil meiner Eltern zu ändern, der ja – kriegsbedingt – zeitweise auch gar nicht der beste sein konnte. Aber ich hoffe doch sehr, dass meine eigenen Bemühungen in Sachen Gesundheit meinen Kindern und Enkelkindern zugutekommen und ihre epigenetische Programmierung vielen wertvollen, gesundheitsfördernden Genen die „Handlungsvollmacht erteilen“ werden.
Die Epigenetik lehrt uns, dass unsere Gesundheit – selbst wenn wir mit „schlechten“ Genen auf diese Welt kamen – zum Großteil in unseren eigenen Händen liegt und in Teilen sogar auch die unserer Kinder und Enkelkinder. Möglicherweise ist eine gesunde Lebensführung also das größte Geschenk, das wir unseren Kindern und Enkeln machen können.
In diesem Sinne – seien Sie gespannt auf dieses Buch!
Es grüßt Sie herzlich
Michaela Döll
KAPITEL 1UNSERE GENE SIND NICHT ALLMÄCHTIG
Das hätte man noch vor wenigen Jahrzehnten kaum für möglich gehalten: Die bloße Anzahl an Genen sagt wenig über Aussehen und Gesundheit aus, entscheidend ist, welche Gene aktiv und welche Gene abgeschaltet sind. Damit befasst sich die Epigenetik – der zweite Code. Was wir essen, ob wir psychische Belastungen und/oder Stress haben oder entspannt sind, ob wir uns bewegen oder lieber faul auf der Couch liegen, ob wir Medikamente nehmen oder unser Körper mit Giften belastet ist – all das sind epigenetisch wirksame Faktoren, die in entscheidendem Maß als wichtige Stellschrauben an der Genregulation beteiligt sind. Und das Kurioseste an dieser Sache: Solche umweltbedingten Veränderungen am Erbgut können auf die nächste und übernächste Generation weitergegeben werden.