Melody in your heart - Alice Easton - E-Book

Melody in your heart E-Book

Alice Easton

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Beschreibung

Min war ein begnadeter Komponist und schrieb einen Hit nach dem Nächsten. Aber seine Musik verstummte, als er einen großen Verlust erlitt. Seine Welt wurde grau und die Musik verstummte. Soori ist Sänger und muss nach einem Skandal die Flucht antreten. In einem kleinen Ort findet er eine Zuflucht und trifft auf Min, welcher seit Jahren nicht mehr gesichtet wurde. Nachdem er Min begegnet war, will er ihm helfen wieder das zurück zu bekommen, was er verloren hatte- seine Musik. Aber bei diesem Versuch entsteht mehr als nur ein paar neue Töne.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 206

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Handlung ist frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

© 2025 Alice Easton

ISBN Softcover: 978-3-347-96835-6

ISBN E-Book: 978-3-347-96836-3

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz- Beusen- Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, postalisch zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz- Beusen- Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Kontaktadresse nach EU- Produktsicherheits-verordnung: [email protected]

Die Autorin wurde im September 1997 geboren, schreibt und veröffentlicht unter dem Namen Alice Easton Ihre Werke. In Ihrer Freizeit widmet Sie sich dem Lesen, Zeichnen und Schreiben von Geschichten.

Weitere Titel: you keep me safe

Nuriel- play of desire

Finley & Gideon: CEO falls in love

Mavros & Jaro- Light of the Night (Band 1)

Gefährten der Magier

Musik kann vielleicht nicht die Welt retten, aber deine Seele.

Paylist

Justin Bieber – Ghost

Forestella – All The King´s Horses

Ron Pope – A Drop in the Ocean

Dean Lewis – How Do I Say Goodbye

Lewis Capaldi – Wish You The Best

Florance + The Machine – Shake it Out

Imagine Dragons – Not Today

Melody in your heart

Alice Easton

Prolog

Minho

„Komm.“

Von ihm hätte ich mich überall hin ziehen lassen. Er war schon immer an meiner Seite gewesen und wenn ich ihn brauchte, war er da.

Immer wenn ich ihn sah schlug mein Herz schneller, einfach nur weil er in meiner Nähe war.

Jiho war mein Freund seit Kindheitstagen. Wir hatten schon im Sandkasten gespielt und er hatte mich damals schon nicht aus den Augen gelassen.

Er war mein Halt und er war immer da.

Vielleicht lag es daran, dass ich mich immer in Schwierigkeiten manövrierte. Aber egal wie schlimm es auch war, ich wusste, dass er mich wieder daraus ziehen würde.

Auch dieses Mal hatte eine Nachricht genügt und er stand neben mir.

So wie er gerade aussah, hatte er es sich auf der Couch bequem gemacht und war sofort aufgesprungen, als ich ihn benachrichtigt hatte.

Jiho hatte einen grauen Hoodie und eine schwarze Jogginghose an und seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab. Aber trotz allem sah er umwerfend aus und sein Körper füllte selbst solche lockeren Klamotten aus. Man konnte durchaus erahnen, dass er gut trainiert war.

Sein Blick war noch immer auf Baekhyun gerichtet, welcher meinen Freund von oben bis unten musterte. Aber auch Jiho ließ ihn nicht aus den Augen und scannte seinen Gegenüber ab.

Baekhyun war deutlich weniger gut gebaut wie mein Freund und war sich dessen bewusst. Er löste seinen Blick und seine Augen trafen noch einmal die meinen.

Mir war die ganze Situation unangenehm und ich wollte schleunigst hier weg. Ich musste es nicht aussprechen, denn Jiho merkte es.

„Sie sollten ihn nicht noch einmal anfassen.“, sagte Jiho streng und schlang einen Arm um mich. Sofort fühlte ich mich geborgen. Er zog mich ein Stück näher zu sich heran.

Mein Körper schmiegte sich automatisch an seinen.

Als er sich umdrehte, setzte sich auch mein Körper in Bewegung. Zusammen gingen wir hinaus und die Blicke, welche uns folgten ignorierte ich. Meine Augen waren auf die Person neben mir gerichtet.

Ohne noch ein Wort miteinander zu wechseln gingen wir zum Auto und Jiho hielt mir die Tür des Wagens auf.

Er behandelte mich wie sein Ein und Alles.

Er umrundete das Auto, als er die Beifahrertür zugeschlagen hatte. Meine Augen folgten seiner Gestalt unaufhörlich und mir traten Tränen in die Augen, welche ich schnell wegblinzelte.

Nachdem auch er Platz genommen hatte umschlossen seine Hände das Lenkrad und das Leder gab Geräusche von sich, da er es zu fest packte.

An seinen Händen bildeten sich die Venen deutlich ab und ich sank beschämt den Blick.

„Warum musst du ausgerechnet mit ihm arbeiten?“, fragte er und startete nebenbei den Motor des Wagens.

„Tut mir leid.“, gab ich leise von mir wieder.

Ich hörte nur wie er tief ausatmete und es tat mir leid, dass er sich so darüber aufregte. Wenn ich es könnte, hätte ich es geändert.

Irgendetwas lähmte mich wenn Baekhyun in der Nähe war und ich konnte keinen Muskel rühren.

Ich hätte dieses Problem gerne selbst gelöst, aber ich konnte nicht.

„Er ist ein Ekel. Du musst nicht dort arbeiten. Du bist gut genug für eine andere Agentur.“, redete er sich in Rage und es entlockte mir tatsächlich ein kleines Lächeln.

„Alle würden dich nehmen. Schließlich hast du dir auch schon einen Namen gemacht und deine Kompositionen sind wunderbar.“

Sein Blich schwenkte kurz zu mir hinüber und ich verfing mich in seinen dunklen Augen. In meinen Augen bildeten sich erneut Tränen und ich versuchte den Kloß, welcher sich in meinem Hals bildete hinunter zu schlucken.

Diese Worte zu hören wärmten mein Herz. Alles was er mir sagte, ließ einen warmen Schauer durch meinen Körper jagen.

„Danke.“, flüsterte ich und wünschte, dass dieser Moment niemals enden würde. Leider wusste ich es besser, denn ich durchlebte es immer und immer wieder aufs Neue.

Ich wusste was jetzt kommen würde, aber ich konnte rein gar nichts dagegen unternehmen.

Ich war dazu bestimmt dieses Szenario immer wieder zu durchleben.

Plötzlich gab es einen lauten Knall und mein Blick wurde unscharf. Meine Umgebung verschwamm vor meinen Augen und ich erwachte aus meinen Erinnerungen, welche mich für immer zu verfolgen schienen.

Kapitel 1

Minho

Meine Augen schlugen auf und ich brauchte ein paar Sekunden um mir klar zu werden, dass ich nicht mehr in dem Auto saß.

Aber der Knall hallte noch immer in meinen Ohren wieder und meine Atmung ging schnell. Mein Brustkorb hob und sank sich in unkontrollierten Abständen.

Ich fasste mir in mein Gesicht und merkte dabei, dass mir Tränen aus den Augen geflossen waren.

Ich schloss noch einmal die Augen und diesmal blieb es alles schwarz- keine Bilder mehr, welche mich verfolgten.

Meine Atmung wurde langsam ruhiger und ich wischte mir mit meinen Händen die Tränen aus dem Gesicht, nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Ich öffnete erneut meine Augen und sah nach links, nur um festzustellen, dass das Bett leer war.

In meinem Inneren zog sich alles zusammen und ich musste erneut gegen die Bilder kämpfen, welche unweigerlich damit einhergingen.

Dies war bereits seit 2 Jahren so, aber jedes Mal versetzte es mir einen Stich ins Herz, dass dies wirklich die Realität war in welcher ich lebte.

Meine linke Hand wanderte zu der anderen Seite des Bettes und strich autonom über die kühle Bettwäsche. Aber egal wie lange ich auf die Stelle starrte, Jiho würde nicht zurückkommen.

Ich würde nie wieder seine beruhigende Wärme an meinem Körper spüren oder ihm in seine dunklen Augen sehen können. Ich würde nie wieder diesen fürsorglichen Blick auf mir spüren, welcher er mir immer zugeworfen hatte.

Jeder Atemzug fühlte sich wie eine unüberwindbare Aufgabe an, aber irgendwie tat es mein Körper automatisch. Auch wenn ich manchmal hoffte, dass er einfach damit aufhören würde.

Ich wusste nicht wie spät es war, aber es wurde bereits hell Draußen und der Himmel färbte sich langsam rosa.

Ich sah eine Weile hinaus, wobei ich meinen Blick von der leeren Stelle neben mir löste, und beobachtete den Farbwechsel, welcher sich am Himmel abspielte.

Die Sonne wanderte am Horizont hinauf und der Himmel nahm eine azurblaue Farbe an.

Langsam richtete ich mich auf und ich schlug die weiße Bettdecke zurück, welche mich noch bis gerade eben in einen warmen Kokon gewickelt hatte.

Beide Füße berührten den kühlen Boden und über meinen Körper zog sich eine feine Gänsehaut. Unter Stöhnen erhob ich mich aus dem Bett und der Traum zog noch immer an meinen Kräften. Aber daran hatte ich mich traurigerweise schon gewöhnt. Fast jede Nacht wiederholten sich die Bilder von dem entscheidenden Abend und dem Unfall in meinen Kopf. Und wenn ich mal nicht davon träumte, dann war Jiho doch immer ein Teil. Manchmal waren es nur kleine, flüchtige Momente mit ihm gewesen, welche mein Gehirn in Dauerschleife abspielte. Ein anderes Mal waren es Bilder aus der Kindheit, als wir uns zum Beispiel das erste Mal begegnet waren. Oder andere weitvergangene Augenblicke, welche ich eigentlich schon fast vergessen hatte.

Ich schüttelte meinen Kopf und ging mit nackten Füßen in das angrenzende große Badezimmer, welches eine ebenso beeindruckende Fensterfront hatte wie das Hauptschlafzimmer, in welchem ich seit fast 2 Jahren schlief.

Ich war nach dem Unfall hierher gezogen, aber es hatte mir schon vorher gehört. Jiho und ich hatten es gemeinsam gekauft.

Wir hatten uns beide in die Lage verliebt. Es war ruhig und es war genug Platz hier. Auch wenn er noch nicht so gut verdient hatte, so war es mir egal gewesen. Ich hatte genug verdient und tat es jetzt immer noch. Meine Musikstücke brachten mir immer noch Geld ein, weil ich die Rechte daran behalten hatte. Jetzt machte ich keine Kompositionen mehr und trotzdem musste ich nicht mehr arbeiten. Was Jiho mir damals gesagt hatte, war wahr. Meine Musik war gut und gefragt gewesen. Die Betonung lag auf war.

Denn jetzt machte ich keine Musik mehr, schließlich war er nicht mehr hier. Er hatte mich dazu überredet mich ans Klavier zu setzten. Jiho war meine Musik gewesen und als sein Herz aufgehört hatte zu schlagen, war auch der letzte Ton meiner Musik verstummt.

Seitdem war es still in meinem Leben geworden und ich konnte noch nicht einmal das Radio anschalten, weil ich die Musik nicht mehr ertrug.

Meine Füße trugen mich nach dem kurzen Abstecher ins Bad nach unten in das Erdgeschoss. Die Treppe, welche sich über eine Ecke des Hauses zog, führte in den offenen Wohnbereich, in welchen auch die Küche lag. Einzig die Kochinsel trennte die Küche vom Wohnbereich.

Ich schaltete die vollautomatische Kaffee-maschine ein und lehnte mich an die Arbeitsfläche und starrte an die Zimmerdecke, denn ich wusste was sich unweigerlich gegenüber im Raum befand. Auch wenn uns mehrere Meter trennten, so stand das elegante schwarze Instrument noch immer dort. Doch jetzt war es mit einem großen cremefarbenen Laken überzogen und darauf stapelten sich bereits unzählige Bücher und auch eine Zimmerpflanze hatte ich bereits dort drauf gestellt.

Es schmerzte mich jedes Mal aufs Neue, aber abgeben konnte ich es dennoch nicht. Jiho hatte mir den Flügel geschenkt und es mit seinem wenigen Geld bezahlt, was er zusammengekratzt hatte. Er war neben der Uni noch in einem kleinen Café arbeiten gegangen und sparte eine lange Zeit um mir ein Geschenk zu machen.

Nachdem ich den ersten großen Hit geschrieben hatte und gut angekommen war, wollte er mir damit eine Überraschung machen.

Jedes Mal dachte ich an ihn, wenn ich das einsame Instrument stehen sah. Es hatte seit Jahren niemand mehr darauf gespielt und es war genauso einsam wie ich. Also passte es eigentlich ganz gut hier hinein.

Die Kaffeemaschine gab einen Ton von sich und ich drehte mich schnell zu dem schwarzen Getränk um, welches auf mich wartete.

Das koffeinhaltige Gebräu rann meine Kehle hinunter und es wärmte mich von innen, denn in mir herrschte schon seit dem Tag, als er neben mir gestorben war eine Eiseskälte.

Aber das Getränk half nur einen kurzen Moment. Schon nach wenigen Sekunden verschwand die Wärme und ersetzt wurde sie durch die mir bekannte Kälte.

Kapitel 2

Soori

„Wir sollen uns etwas anderes einfallen lassen. Die Pressekonferenz war nicht erfolgs-versprechend.“, sagte einer der Anzugträger, welchen ich nicht beim Namen kannte.

Alle saßen am anderen Ende des Tisches und nur Lee Yijun saß neben mir und beobachte die angespannte Szene, welche sich vor uns abspielte.

Leider hatte ich einen großen Teil dazu beigetragen. Ich war letzten Monat mit einem Model ausgegangen und sie hatte mir in einer Menschenansammlung eine ziemliche miese Abfuhr erteilt.

Ehrlich gesagt wusste ich nicht mehr warum ich überhaupt mit ihr ausgegangen war. Sie sah gut aus und unsere Wege hatten sich einmal überschnitten.

Daraufhin waren wir uns etwas näher gekommen und wir wagten einen Versuch.

Die erste Zeit war ganz nett mit ihr gewesen und wird hatten es genossen. Auch unsere Fans schienen mit der aufkommenden Beziehung einverstanden zu sein, was nicht oft der Fall war. Man musste in der Branche dabei genau hinschauen, wie die Fans reagierten.

Lee Yijun stupste mich an, da er offensichtlich gemerkt hatte, dass ich mit meinen Gedanken abgeschweift war.

„Reiß dich zusammen.“, flüsterte er mir scharf zu.

Die Worte veranlassten mich dazu mich gerade in dem gepolsterten Stuhl hinzusetzten und mein Blick richtete sich wieder nach vorn.

„Keine Konzerte und auch keine Fanmeetings. Wir warten eine Weile und lassen Gras über die Sache wachsen.“

Als das letzte Wort ausgesprochen war, hatte ich mich bereits aus meinem Stuhl erhoben und die Hände auf die Tischkante abgestützt.

„Was soll das denn bringen?“, fragte ich lautstark in die Runde.

Alle Augen richteten sich auf mich und Lee warf mir einen Blick zu, welchen ich zu deuten wusste. Ich sollte ruhig sein und das Management entscheiden lassen, wenn ich nicht noch mehr Ärger verursachen wollte.

„Wir machen es so und Soori zieht sich eine Weile zurück.“, schaltete sich Lee Yijun hinzu und stand ebenso auf und verbeugte sich leicht in die Richtung des Teams.

Ungläubig starrte ich ihn an und folgte nach einigen Momenten seinem Beispiel.

Ich musste mich zusammenreißen und ich biss die Zähne zusammen. Daraufhin entwickelte sich ein unangenehmes Gefühl in meinem Mund. Aber ich durfte jetzt nichts Falsches sagen, also ballte ich meine Hände zu Fäusten, bis ich meine Nägel in meinen Handflächen spürte.

Damit wurden wir entlassen und verließen den steril wirkenden Raum und traten in den Flur. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, drehte ich mich schon ein Stück zu ihm um, aber er ließ mir keine Zeit etwas zu sagen.

„Wir klären das später.“

Ich sah mich um und bemerkte die unzähligen Blicke der Angestellten, welche sich in unserer Umgebung befanden. Er wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen, was ich durchaus verstehen konnte, aber in meinem Bauch sammelte sich die Wut und ich biss mir auf die Zunge, damit nicht doch noch etwas über meine Lippen kam. In meinem Mund breitete sich ein metallischer Geschmack aus, aber ich schluckte alles herunter.

Mit schnellen Schritten gingen wir zu den Aufzügen, welche uns in die Tiefgarage beförderten.

Wir konnten nicht durch den Hauptausgang hinausgehen, denn dort waren sicher schon unzählige Reporter, welche in Stellung gegangen waren. Sie würden uns abfangen und mit Fragen löchern, welche wir nicht beantworten konnten.

Die Fahrt im Aufzug zog sich in die Länge und die angeblich beruhigende Musik, bewirkte bei mir das genaue Gegenteil.

Endlich gab es das ersehnte Geräusch und die Türen gingen auf. Vor uns wartete schon ein bekannter Wagen, welchen wir von der Firma gestellt bekamen. Darin saß ein Fahrer, welcher ebenfalls vom Unternehmen engagiert wurde.

Nachdem wir hinten eingestiegen waren, rollte der schwarze SUV los und auf die Straßen von Seoul.

Wir fuhren an dem Haupteingang vorbei und wie bereits vermutete lungerten dort schon einige Reporter davor und versperrten den Weg.

Das Gebäude ragte hoch in den Himmel und warf einen großen Schatten auf die Erde.

EA Entertainment besaß das gesamte Gebäude und außer den Büros und dem Sitz des Managements, waren auch die Aufnahmestudios darin und ein paar Wohnungen, welche von hochrangigen Mitarbeitern gemietet wurden.

Ich wandte meinen Blick ab und richtete ihn nach vorn. Die Autos stauten sich in den engen Straßen und die Fahrt zog sich wie Kaugummi in die Länge.

Ich schloss die Augen und versuchte meine Wut etwas nieder zu kämpfen.

Die Firma konnte im Grunde nichts dafür und wenn Dahee nicht so eine Szene gemacht hätte, würde die ganze Situation auch ganz anders sein. Aber sie musste ja in aller Öffentlichkeit ein riesiges Theater daraus machen. Natürlich hatten die Passanten auch Videos gedreht und die ganze Sache landete prompt im Internet.

Ich konnte nur hoffen, dass sie jetzt genau solche Probleme hatte wie ich.

Mein Hinterkopf lehnte an der Kopfstütze. Ich öffnete wieder meine Augen und drehte meinen Blick zur Seite.

Wir fuhren an unzähligen Menschen vorbei, welche alle sorgenfrei auf den Fußwegen entlang marschierten.

Ich beobachtete eine ganze Weile den Fluss der Menschenmassen und ließ meine Gedanken schweifen.

EA Entertainment war ein riesiges Unternehmen, bei welchem ich seit fast einem Jahr engagiert war.

Seitdem ging es mit meiner Karriere steil bergauf und ich konnte mich bis dato auch kein einziges Mal beklagen.

Alle waren höchst professionell und ich hatte einen tollen Mitarbeiter zugeteilt bekommen. Lee machte seitdem eine super Arbeit.

Er war im Grunde ein Mädchen für alles. Er regelte meine Termine und war das Sprachrohr zum Management. Er holte mich ab und begleitete mich zu allen Terminen, welche geplant waren. Er war gerade einmal drei Jahre älter als ich und hatte bereits viel Verantwortung und wirkte deutlich erwachsener als ich mit meinen achtundzwanzig Jahren.

Vielleicht hatte ich auch ein ganzes Stück zu seinem Verhalten beigetragen.

Aber ich gab mein Bestes und bis vor der Geschichte mit Dahee hatte ich mir nichts zu Schulden kommen lassen.

Als ich nur durch das Internet bekannt war, musste ich mir nie große Sorgen um mein Image machen. Diese Situation war also auch für mich neu und sie störte mich ungemein.

Der Wagen kam zum Stehen und es brachte mich in die Gegenwart zurück. Wir waren in dem Wohnkomplex angekommen, in welchem ich wohnte.

Auch hier gab es eine Tiefgarage, welche der Fahrer benutze und so waren wir vor den Augen der Bevölkerung geschützt.

In dem Gebäude wohnten einige Musiker und vielbeschäftigte Leute, welche mehr Sicherheit brauchten. Es gab hier ein Sicherheitsteam, welches regelmäßig durch die Flure ging und auch viele Überwachungskameras. Man hatte hier nichts zu befürchten und auch Reporter kamen hier nur mit ausdrücklicher Erlaubnis und Genehmigung hinein.

Ich hatte dieses Appartement gemietet, kurz nachdem ich bei EA Entertainment angestellt worden war und mein erster Hit ein voller Erfolg geworden war.

Davor hatte ich auch schon Musik gemacht, aber nicht so erfolgreich wie unter der Firma. Meine Auftritte beschränkten sich auf die Straße und kleine Bars, welche mich gebucht hatten.

Durch das Internet hatte ich etwas an Erfolg verbuchen können, welches mich auch schließlich zu dem Unternehmen geführt hatte.

Nachdem mich EA Entertainment entdeckt hatte, wurde ein Vertrag aufgesetzt und wir konnten die offizielle Arbeit anfangen, welche bereits jetzt zu erfolgreichen Alben geführt hatte.

Eigentlich sollte demnächst das nächste Album starten, aber der Skandal machte uns einen Strich durch die Rechnung und ehrlich gesagt fehlte mir im Moment auch die nötige Motivation weiter zu machen.

Irgendwie lief es in letzter Zeit schlecht für mich und ich steckte fest. Und ich wusste nicht wie ich mich daraus manövrieren sollte.

Jeder Künstler steckte irgendwann einmal in solch einer Situation, aber dass dies schon so schnell bei mir eintrat zermürbte mich noch zusätzlich.

Vielleicht würde mir die kleine Auszeit auch gut tun.

Kapitel 3

Soori

„Bald wird ein neuer Skandal in den Nachrichten sein und alle werden dich und diese Sache mit dem Model vergessen haben.“, sagte Lee und ging dabei auf und ab.

Während ich auf der Wohnlandschaft saß und ihn dabei beobachtete, wie er langsam eine Furche in das Laminat einlief.

„Ich habe deine Termine fürs Erste abgesagt und die nächsten zwei Wochen wirst du dich bedeckt halten.“, sprach er weiter und zog eine Bahn nach der Nächsten, wie ein Tiger der im Zoo auf und ab ging.

„Schon klar.“, sagte ich und versuchte ihn somit zum Stoppen zu bringen. Was natürlich rein gar nichts brachte. Er lief einfach immer weiter.

„Du kannst ja Urlaub machen oder am besten holst du dir neue Inspiration für das nächste Album oder machst beides.“

Yijun hörte nicht mehr auf und ich erhob mich und ging in die angrenzende Küche, welche ich nur selten benutzte.

Ich nahm eine Kapsel und steckte diese in den Kaffeeautomaten. Im Hintergrund ging es immer noch weiter und wenn ich aufmerksam bleiben wollte, so brauchte ich Koffein.

Mit der Tasse in der Hand ging ich zurück und setzte mich wieder an meinen Platz, nur um zu sehen, dass sich nichts verändert hatte. Aber wenigstens stieg mir der Kaffeegeruch in die Nase und ich schloss genüsslich die Augen.

„Hast du mich verstanden?“, fragte er mich und ich nippte erst einmal an dem Getränk, nur um festzustellen, dass es noch zu heiß war und ich mir meine Zunge verbrennen würde, sollte ich es wagen jetzt schon einen Schluck zu nehmen.

„Ich hab dich verstanden. Ich werde einfach versuchen in Ruhe Musik zu machen und du meldest dich, wenn ich wieder in die Öffentlichkeit gehen kann.“, gab ich genau das wieder, was er noch vor ein paar Sekunden vor sich hin geplappert hatte.

Zufrieden mit den Worten nickte Lee Yijun und nahm sich sein Jackett, welches er nur über eine Stuhllehne gehängt hatte.

„Stell nichts Dummes an.“, sagte er noch einmal und drehte sich auf dem Absatz um.

Ich nickte nur und nahm nur aus dem Augenwinkel wahr, dass er sich die Schuhe anzog. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und ich endlich etwas Ruhe hatte, lehnte ich mich zurück.

Was sollte ich bitte jetzt machen? Mir fiel nichts ein, also holte ich mit meiner freien Hand mein Handy aus der Hosentasche und scrollte sinnlos durch alle möglichen Social Media- Kanäle.

Immer wieder kamen Aufnahmen von Dahee und mir, wie wir in der Öffentlichkeit auftauchten. Wie lange würde es dauern, bis die Leute diese ganze Sache vergessen hatten?

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass alle Menschen dies in zwei Wochen vergessen hatten, aber offenbar glaubte das Management daran.

Während ich meinen Kaffee trank und ich immer weiter scrollte, kamen immer mal wieder Fotos und Videos von Urlaubern und Tipps, wo man doch in der Natur entspannen konnte.

Eine Region ragte besonders ins Auge. Auf der Insel Geojedo gab es kleine Städte, welche kaum herausstachen. Dort hatte man seine Ruhe und konnte vor der Großstadt fliehen. Also genau das, was ich brauchte.

Ehe ich mich versah buchte ich einen Flug von Seoul nach Busan und rannte förmlich nach oben in das große Schlafzimmer, in welchem ein angrenzendes Zimmer für meine ganzen Klamotten abführte.

Schnell hatte ich einen Koffer gefunden und zog diesen aus dem Schrank heraus und schmiss alle möglichen Sachen hinein. Einen genauen Plan hatte ich nicht und so war das Gepäck schnell zusammengesucht und ich buchte mir ein Taxi, welches mich zum Flughafen brachte.

Während der Fahrt und dem ganzen Ablauf des Check- in´s und auch bei dem Flug, hatte ich noch einmal einen kurzen Moment, wo ich mir überlegte, ob das ganze wirklich eine so gute Idee war. Aber inzwischen war ich in Busan gelandet und die Anonymität der Business Class hatte dazu beigetragen, dass mich niemand erkannte. Außerdem hatte ich ein Cap und einen Hoodie mit Kapuze übergezogen, wobei ich diese noch über meinen Kopf gezogen hatte.

Ich hatte mir auch ein Auto gemietet, welches mich extra gekostet hatte, damit man dieses Abenteuer geheim hielt.

Als ich aus dem Flughafen, ins Freie trat stand bereits der gewünschte Wagen vor mir.

Natürlich guckten einige Passanten, aber die Schnelllebigkeit des Flughafens kam mir zu Gute.

Inzwischen war es Abend und der Himmel färbte sich langsam ein.

Das Farbenspiel des Himmels war heute wunderschön und nur vereinzelte Wolken waren zu sehen. Sie Sonne verschwand allmählich und somit auch die drückende Wärme.

Ich schwang mich auf den Fahrersitz und gab Gas. Ich hatte kein genaues Ziel, aber ich wusste, dass mein Weg mich in eine kleine Küstenstadt führen würde, also fuhr ich los.

Nachdem es dunkel geworden war, überquerte ich die Brücke, welche die Insel Geojedo mit dem Festland verbannt.

Während ich über die Brücke fuhr, verschwendete ich noch einen letzten Gedanken daran, dass Lee Yijun sicherlich sauer auf mich sein würde. Denn als er sagte ich solle Urlaub machen oder an meinem nächsten Album arbeiten, meinte er bestimmt nicht den Abstecher mitten ins Nirgendwo.

Aber ich war schon immer ein Mensch gewesen, der etwas tat und dann erst darüber nachdachte. Manchmal hatte es mich schon in unangenehme Situationen gebracht.

Aber irgendwie rief es mich in die Ferne und die gegebenen Umstände ließen diesen Ruf noch lauter in mir widerhallen.

Ich hatte das Auto auf einen kleinen Parkplatz abgestellt, welcher umgeben von meterhohen Bäumen war.

Irgendwann hatte mich dann doch die Müdigkeit gepackt und ich musste etwas Schlaf nachholen.

Also hatte ich die nächste Möglichkeit genutzt, welche sich mir geboten hatte.

Der Platz war ruhig gelegen und es hatte kein anderes Auto darauf gestanden. Dies hatte sich inzwischen geändert und ein paar Weitere waren hinzugekommen, als ich geschlafen hatte.

Ich blinzelte gegen die Sonne, die in den Wagen durch die Scheibe, genau auf mein Gesicht fiel.

Ich brauchte ein wenig frische Luft und stieg aus, dabei merkte ich, wie mir die Beine wehtaten. Es war eine ungünstige Position zum Einschlafen gewesen und das machte sich jetzt bezahlt.