Mit dem IS verhandeln? - Thomas Carl Schwoerer - E-Book

Mit dem IS verhandeln? E-Book

Thomas Carl Schwoerer

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Beschreibung

Es ist höchste Zeit für einen radikal neuen Ansatz im Umgang mit dem Syrienkonflikt und dem IS. Die These ist provokant: Eine politische Lösung für den Terrorismus und den Syrienkrieg ist möglich, aber nur, wenn alle Parteien an einem Tisch sitzen – auch der sogenannte Islamische Staat. Genau das aber war bislang undenkbar. Müssen wir also Mit dem IS verhandeln?, ihm gar Land überlassen? Tatsache ist: Jene zornigen jungen Männer, die dem IS seine brutale Kraft verleihen und damit nicht nur den Nahen Osten oder Afrika bedrohen, sondern auch uns in Europa, können nicht allesamt weggebombt werden. Und wo herkömmliche Politik und Krieg versagen, muss neu gedacht und gehandelt werden Thomas Carl Schwoerer, Verleger und Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft, plädiert in dieser leidenschaftlichen Streitschrift dafür, Denkverbote zu überwinden, um Menschenleben zu retten – und nebenbei eine der wichtigsten Flüchtlingsursachen zu bekämpfen. Er fordert nichts geringeres als einen neuen Friedensprozess. »Wer Frieden will, muss mit seinen Feinden verhandeln, nicht nur mit seinen Freunden. Das setzt Mut voraus.« (Thomas Carl Schwoerer)

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Seitenzahl: 87

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Meiner Frau, meiner Tochter sowie den Aktiven der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, mit Dank für ihre nachdrückliche Unterstützung.

»Lasst uns niemals Angst davor haben zu verhandeln.«

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
[email protected]
1. Auflage 2016
© 2016 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Desirée Šimeg, Stadtbergen
Umschlaggestaltung: Kristin Hoffmann, München
Satz und E-Book: Daniel Förster, Belgern
ISBN Print 978-3-86881-652-5
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-927-6
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-926-9
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.redline-verlag.de

Inhalt

Vorwort: Verhandeln statt schießen!
Eine politische Lösung des Syrienkrieges
»Kurdischer Herbst« oder »kurdischer Frühling«?
In Syrien wird ein Stellvertreterkrieg geführt
Rüstungsexporte einstellen!
Ein Stabilisierungsplan
Den Terrorismus austrocknen
Ein Waffenstillstand
Verhandlungen auch mit dem IS!
Keine Verhandlungsbasis?
Darf man mit mordenden Fanatikern verhandeln?
Mit Terroristen wird verhandelt – oft sogar erfolgreich
Der Hitler-Vergleich
Warum Gespräche immer das Mittel der Wahl sind
Mit wem beim IS verhandeln?
Verhandlungen auch mit der Al-Nusra-Front!
Will der IS überhaupt verhandeln?
Eine Teilung Syriens und des Irak?
Warum der IS im Irak und in Syrien unterstützt wird
Das Besondere am IS
Kämpfen bis zur Erschöpfung?
Politischer Pazifismus ist die Notwendigkeit des Augenblicks
Aus dem Afghanistankrieg lernen
Die Doktrin von Härte und Gnadenlosigkeit facht den Terror weiter an
Die eine, einfache Lösung gibt es nicht
Die Spirale der Gewalt durchbrechen
Planlos, ziellos, sinnlos
Nicht den gleichen Fehler in Libyen machen!
Eine politische Lösung für Mali!
Nachwort: Naivität und Realismus
Über den Autor
Literatur

Vorwort: Verhandeln statt schießen!

Der Krieg in Syrien hat in fünf Jahren mehr als 470 000 Tote gefordert.1 Fast vier Millionen Syrer haben keine andere Überlebenschance mehr gesehen, als ihre Heimat zu verlassen. Diese Menschen suchen auch hierzulande Zuflucht – der Syrienkrieg ist schon längst zu einem Thema geworden, das uns Deutsche ganz konkret angeht. Er ist außerdem der Nährboden des Islamischen Staats, fortan IS genannt, und damit eine Ursache des Terrorismus, der auch uns in Europa bedroht und betrifft.

Was muss geschehen, damit der Krieg in der dortigen Region endlich aufhört? Die Lage ist extrem unübersichtlich. Neben Russland und den USA sind es noch mehrere weitere Mächte, die in den Krieg eingreifen und ihn anheizen – etwa wenn die Türkei ein russisches Flugzeug abschießt oder Saudi-Arabien einen schiitischen Geistlichen hinrichtet.

Das militärische Eingreifen in diesen Konflikt, wie es bislang geschehen ist und von vielen gefordert wird, ist eine Sackgasse. Eine Beendigung des Syrienkrieges und des Terrorismus mit Waffengewalt kann es nicht geben. Eigentlich besteht darüber mittlerweile ein Konsens, der vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen bis zum Führer der syrischen Kurden reicht. Dieser Konsens ist die Lehre aus den Desastern in Libyen, Afghanistan, dem Irak und dem bisherigen Verlauf des Syrienkrieges sowie der Geschichte des Terrorismus. Ich schreibe »eigentlich«, denn trotz allem gehen die Bombardements auch des Westens und Russlands auf den IS weiter.

Der Ruf vieler Wähler nach einem harten Vorgehen gegen den IS mit Waffengewalt ist menschlich nachvollziehbar. Die Terroranschläge von Paris und Brüssel haben uns Europäern gezeigt, dass auch wir angreifbar sind, und viele Menschen reagieren mit dem Wunsch nach Vergeltung und Abschottung. Eine Politik der Härte und Gnadenlosigkeit wird uns aber nicht stärken, sie schwächt uns vielmehr. Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, wird nicht zum Ende des Blutvergießens führen, sondern zu einer Spirale des Tötens. Auch wenn, wie etwa bei der Rückeroberung Palmyras, durchaus militärische Erfolge im Kampf gegen den IS zu verzeichnen sind: Sie werden weder ihn noch seinen Rückhalt in einem Teil der Bevölkerung auslöschen und die grundsätzlichen Probleme, die zu seinem Entstehen geführt haben, nicht lösen. Die Bedrohung wird bleiben.

Unsere demokratischen Werte verteidigen wir am besten, indem wir realistische, nichtmilitärische Lösungen (einschließlich polizeilicher Maßnahmen) umsetzen. Man muss sich politische Alternativen vorstellen können, um den Wunsch zu entwickeln, dorthin aufzubrechen. Daher will ich mich für zwei diplomatische Ansätze starkmachen, um dem Morden und der Zerstörung Einhalt zu gebieten: Verhandlungen unter Ausschluss des IS, die eine politische Lösung des Syrienkriegs herbeiführen, oder Verhandlungen auch mit dem IS. Den ersten, im Folgenden dargestellten Ansatz vertritt beispielsweise der UN-Korrespondent der Tageszeitung taz Andreas Zumach, wie ich Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen.

1 Ian Black: »Report on Syria conflict finds 11.5% of population killed or injured.« The Guardian, 11.2.2016. http://www.theguardian.com/world/2016/feb/11/report-on-syria-conflict-finds-115-of-population-killed-or-injured.

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