Mitarbeiter coachen - Christoph Schalk - E-Book

Mitarbeiter coachen E-Book

Christoph Schalk

4,6

Beschreibung

Mitarbeiter zu führen heißt heute mehr, als ihnen nur zu sagen, wo es lang geht. Leiter sind als Coaches gefordert. In diesem Quadro kannst du lernen, wie du das Potenzial deiner Mitarbeiter so freisetzt, dass Veränderung geschieht: Du erreichst deine Ziele, deine Mitarbeiter erreichen ihre Ziele, gemeinsam erreicht ihr die Ziele eures Teams.

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Annette und Christoph Schalk: Mitarbeiter coachen – Gemeinsam Ziele erreichen

Quadro Nr. 13

© 2010 Down to Earth · Laubacher Str. 16 II · 14197 Berlin

In Zusammenarbeit mit www.coachnet.de

Gestaltung: www.michaelzimmermann.com

eBook Erstellung: Stefan Böhringer, eWort www.ewort.de

Fotos: istockphoto.com - drbimages (1); photocase.com - mem-film.de (6), knallgrün (14), k74 (22), 9inchpixel (30); Bartl GmbH (24, unten)

Lektorat: Kerstin Hack

ISBN 978-3-935992-81-7

ISBN eBook 978-3-86270-305-0; eBook-PDF: -307-4; Smartphone-App: -306-7

Zitate stammen aus der Zitate-Sammlung »Gut gesagt«, Down to Earth Verlag, 2008.

Impulshefte, Quadros und Bücher als Apps für Smartphones: www.textunes.de

Mehr Inspiration und weitere Quadros gibt es unter 

www.down-to-earth.de und www.meinquadro.de

Führen oder coachen?

Alles hat seine Zeit. —Prediger 3,1

»Beim letzten Coachinggespräch ist es mir wieder schwer gefallen, die Balance zwischen Coachingrolle und Leitungsrolle zu bewahren. Wann soll ich welche Rolle einnehmen? Wie nur kriege ich beides unter einen Hut?« 

Das schreibt mir der Leiter eines Hilfswerks, der in Asien arbeitet und bei mir an einer Ausbildung zum Coach teilnimmt. Damit spricht er den Grundkonflikt vieler Menschen in Führungsverantwortung an, die ihre Mitarbeiter coachen wollen. 

In den letzten Jahren habe ich (Christoph) über 600 Leiter und Führungskräfte in der Anwendung von Coachingfähigkeiten ausgebildet und über 300 Personen selbst gecoacht. Solange meine Workshopteilnehmer während oder nach ihrer Ausbildung eine externe, neutrale Rolle einnehmen konnten, war alles relativ einfach. 

Doch wenn sie sich plötzlich in einer Doppelrolle wiederfanden und merkten, dass sie zwei Hüte aufhatten – Coach und Verantwortlicher – wurde es kompliziert. 

»Ich muss meinen Mitarbeitern doch sagen, wo es lang geht!« 

»Seit ich mit dem Coaching angefangen habe, wissen meine Mitarbeiter gar nicht mehr, was sie tun sollen.« 

»Meine Mitarbeiter machen einen verwirrten Eindruck, was meine Rolle ihnen gegenüber angeht – und offen gesagt, ich bin auch verwirrt.«

Viele Leiter wollen Coaching in ihren Führungsstil integrieren und so ihre Mitarbeiter fördern, begleiten und entwickeln. Damit dies gelingt ist mehr nötig, als nur einige Bücher über Coaching zu lesen und ein paar Coachingtechniken unreflektiert einzusetzen. 

Rollenklarheit für den Verantwortlichen wie für die Mitarbeiter ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen dieses »Spagats«. 

Deshalb beginnt dieses Quadro auch an diesem kritischen Punkt.

Zunächst aber: Was genau ist eigentlich Coaching? 

Der Begriff leitet sich vom Ungarischen kocsi (sprich: »Kotschi«) ab und bedeutet »Kutsche«. Seit 1556 hat er Eingang in die englische Sprache gefunden und »Coach« bezeichnet auch dort eine Kutsche oder – modern – einen Bus. Als ich kürzlich einen Coaching-Workshop in England durchführen sollte und auf dem Hotelparkplatz ein großes Schild mit dem Hinweis »No Coaches Please!« sah, fühlte ich mich deshalb auch nicht persönlich angesprochen …

Eine Kutsche beschreibt treffend, was Coaching ist: Ein Vehikel, das jemanden an sein Ziel bringt. Coaching hilft Menschen, ihre Ziele zu erreichen; sie sollen durch Coaching von A nach B gelangen. Ein Coach ist also eine Art Kutscher, der Menschen ermöglicht, sich und ihren Standort zu verändern und an einem neuen Ort anzukommen. Jemand, der seine Mitarbeiter coacht, unterstützt sie dabei, schnell, sicher und effektiv Ziele zu erreichen. 

Dabei können diese Ziele sowohl von der Organisation, zu der diese Mitarbeiter gehören, vorgegeben sein als auch von ihnen selbst festgelegt werden. Das ist abhängig davon wie ihre Aufgaben und Kompetenzen festgelegt wurden. Kommt der Coach allerdings von außen, ist er also nicht gleichzeitig auch Leiter oder Vorgesetzter, dann geht es nur um die Ziele des Coachees – so werden die Menschen genannt, die sich coachen lassen. In beiden Fällen kann es aber die Aufgabe des Coaches sein, dem Coachee zu helfen, seine Ziele klar auf den Punkt zu bringen – denn das gelingt nur wenigen Menschen auf Anhieb ohne Hilfe.

Das Bild von der Kutsche hat allerdings eine entscheidende Schwäche: Während sich der Fahrgast in einer Kutsche recht bequem zurücklehnen und abwarten kann, bis er am Ziel ist, wird vom Coachee Initiative erwartet. Er muss nicht nur an der Erreichung seines Ziels mitarbeiten, nein, er ist sogar einzig und allein dafür verantwortlich. 

Nur der Coachee kann die zur Erreichung des Zieles notwendigen Schritte gehen. Deshalb ist die Eigenverantwortlichkeit des Coachees eines der Grundprinzipien im Coaching. Der Coach wird ihm weder die Arbeit noch die Verantwortung abnehmen. Das gilt unabhängig davon, ob es sich um einen externen oder internen Coach handelt. Coaching bedeutet also harte Arbeit für den Coachee – und für den Coach einen »Schoggi-Job«, wie es ein Schweizer Kollege ausdrückte. 

Dieses Quadro beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Menschen in Leitungsverantwortung, die ihre Mitarbeiter coachen wollen. Doch natürlich sind die grundlegenden Prinzipien des Coachings dieselben wie beim Coaching als externer Coach. Folgende Themen, die besonders für coachende Leiter relevant sind, werden uns beschäftigen:

1. Wann führen, wann coachen? Zu Beginn sehen wir uns die Doppelrolle, mögliche daraus resultierende Konflikte und Lösungen dafür an.

2. Fragen statt sagen. In der zweiten Woche geht es um Grundfähigkeiten im Coaching.

3. Lösungsorientierung. Darum geht es in Woche drei. Wie kannst du pragmatisch und praktisch schnelle und nachhaltige Ergebnisse erzielen?

4. Den Rahmen gestalten. Dass Coaching nicht immer Stunden dauern muss, sondern auch einmal zwischen Tür und Angel stattfinden kann, ist nur eine Erkenntnis, die du in der letzten Woche (hoffentlich) mitnimmst.

Und nun eine erste Coachingfrage: Woran würden deine Mitarbeiter erkennen, dass du ein besserer Coach geworden bist?