Muses and Melodies - Rebecca Yarros - E-Book

Muses and Melodies E-Book

Rebecca Yarros

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nur sie blickt hinter die Fassade des Rockstars

Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll - Nixon Winters, der Leadgitarrist der erfolgreichen Band Hush Note, hat es mit seinem wilden Lebensstil zu weit getrieben und ist in einer Entzugsklinik gelandet. Jedoch fällt es ihm nach dem Entzug schwer, seine dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen. Deshalb wird ihm von seinem Management für sechs Monate Zoe Shannon als Assistentin zur Seite gestellt. Nixon gefällt es zunächst gar nicht, eine Aufpasserin zu haben. Und auch Zoe würde viel lieber ihre eigene Band managen, als Nixons Babysitterin zu spielen. Doch schon bald erkennt sie, dass hinter den vielen Tattoos und dem Bad-Boy-Image so viel mehr steckt. Und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als den Mann hinter der Fassade des Rockstars kennenzulernen ...

»Alles, was ich von einer Rockstar-Romance will und mehr!« A BIT SMUTTY BOOK BLOG

Band 3 der Rockstar-Romance-Reihe HUSH NOTE von USA-TODAY-Bestseller-Autorin Rebecca Yarros

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Leser:innenhinweis

Widmung

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

Epilog

Die Autorin

Die Romane von Rebecca Yarros bei LYX

Impressum

REBECCA YARROS

Muses and Melodies

Roman

Ins Deutsche übertragen von Bianca Dyck

Zu diesem Buch

Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll – Nixon Winters, der Leadgitarrist der erfolgreichen Band Hush Note, hat es mit seinem wilden Lebensstil zu weit getrieben und ist in einer Entzugsklinik gelandet. Jedoch fällt es ihm nach dem Entzug schwer, seine dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen. Deshalb wird ihm von seinem Management für sechs Monate Zoe Shannon als Assistentin zur Seite gestellt. Nixon gefällt es zunächst gar nicht, eine Aufpasserin zu haben. Und auch Zoe würde viel lieber ihre eigene Band managen, als Nixons Babysitterin zu spielen. Doch schon bald erkennt sie, dass hinter den vielen Tattoos und dem Bad-Boy-Image so viel mehr steckt. Und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als den Mann hinter der Fassade des Rockstars kennenzulernen …

Liebe Leser:innen,

dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Deshalb findet ihr hier eine Triggerwarnung.

Achtung: Diese enthält Spoiler für das gesamte Buch!

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.

Euer LYX-Verlag

Für Gina und Cindi –

manche Dinge funktionieren einfach besser zu dritt.

#unholytrinity

1

Nixon

Ich wollte nicht nur einen Drink. Ich wollte Dutzende. Whiskey. Tequila. Wodka. Mir war egal was, Hauptsache, es würde dieses entsetzliche Verlangen stillen.

Wollen war allerdings nicht mal annähernd das richtige Wort, doch nach fünfundvierzig Tagen in einer Entzugsklinik, die mehr gekostet hatte als mein Penthouse, wusste ich, dass ich keinen Drink zum Überleben brauchte – ich wollte einen.

Da das allerdings nicht möglich war, gab ich mich mit einer weiteren Orangenlimonade zufrieden, während sich die Limousine durch die Straßen von Seattle schlängelte. In den letzten sechs Wochen hatte ich ganze Kästen von diesem Zeug in mich hineingekippt, was vermutlich meine Zuckersucht verschlimmert hatte, aber wenigstens waren es weder Alkohol noch Pillen, oder? Zischend öffnete ich die eisgekühlte Dose, und alle Blicke im Wagen richteten sich auf mich. Nicht dass sie nicht ohnehin schon starrten, seitdem ich am Flughafen gelandet war – nun taten sie es einfach nur völlig ungeniert.

»Ich habe dafür gesorgt, dass du genug davon zu Hause hast«, sagte unser Tourmanager Ethan lächelnd mit einem Nicken, das eine Elf auf der Unbehaglichkeits-Skala erreichte.

Jonas nickte und musterte mich, als wäre ich eine Handgranate, bei der bereits der Sicherungsstift entfernt worden war. »Und wir haben auch dein Apartment reinigen lassen.«

Als einer meiner engsten Freunde und Frontsänger unserer Band Hush Note wusste er nur allzu gut, was passierte, wenn ich in die Luft ging. Er war derjenige gewesen, der mich vom Boden unseres Tourbusses hatte aufheben müssen, nachdem ich wie ein Idiot mit einem Groupie ein paar unbekannte Pillen eingeworfen hatte. Und dann hatte er auch noch im Krankenhaus an meinem Bett gesessen und darum bangen müssen, ob ich meine Dummheit überleben würde.

Da hatte mich endlich die Erleuchtung getroffen. Ich war eine Belastung geworden. Nicht nur für die Band, sondern auch für das Privatleben meiner besten Freunde … und sie kannten nicht einmal den Grund dafür.

»Wir dachten uns, das würde vielleicht helfen … mit, du weißt schon … der Versuchung und dem Trockenbleiben und so«, fügte er noch hinzu, als ich nicht antwortete.

Jetzt nickten sie beide.

»Klar. Danke.« Ein Grund, warum ich diesen Ausflug in die Entzugsklinik geheim gehalten hatte, war, dass die Menschen nie wussten, was sie sagen oder wie sie reagieren sollten, wenn ich wieder raus war. Vorher hielt niemand mit seiner Meinung hinterm Berg, doch anschließend wurde ich wie eine Atombombe behandelt. Samthandschuhe, erzwungenes Lächeln und immer dieses verdammte Nicken – als könnte ich bei jeder falschen Bewegung einfach hochgehen.

Da dies nun mein fünfter Anlauf war – und der einzige, den ich nicht abgebrochen hatte –, wusste ich, dass sie entsetzlich stolz waren, jedoch auch furchtbare Angst davor hatten, dass es nicht anhielt.

Wenigstens waren wir uns da alle einig. Ich war ein absoluter Versager, und meine Sünden wurden mir einfach vergeben, nur weil ich ein symmetrisches Gesicht, einen schlanken Körper und magische Hände an der Gitarre hatte.

Doch meine Sünden überstiegen die Entschuldigungen zahlenmäßig schon seit Langem. Das ermutigende, erzwungene Lächeln auf Jonas’ und Ethans Gesicht ließ mich davon allerdings nichts merken. Meine erste Sünde? Ich war ein Alkoholiker, der gelegentlich zu Drogen griff und dafür die klischeehafte Ausrede benutzte, nur den Schmerz betäuben zu wollen. War ja klar, dass der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen war.

»Du siehst wirklich gut aus«, platzte es aus Ethan heraus.

»Ja. Dein Blick ist richtig klar und so«, fügte Jonas hinzu.

Mehr Nicken. Sie hatten sich beide in Wackeldackel verwandelt.

Quinn, unsere Drummerin und der dritte Musketier in unserer Dreier-Band, schnaubte. »Echt mal, Jungs. Könnt ihr das Ganze noch seltsamer für ihn machen?« Sie schüttelte neben mir den Kopf. »Entspannt euch. Er ist immer noch Nixon.«

Immer noch Nixon, nur eben die Atombomben-Version.

»Ihr hättet nicht herkommen brauchen«, sagte ich zum fünften Mal, seitdem sie am Flughafen aufgetaucht waren. Sünde Nummer zwei: Meine Freunde waren wesentlich bessere Menschen als ich – ich hatte sie nicht verdient. In dem Moment, in dem sie herausgefunden hatten, wo ich war und wann ich nach Hause kommen würde, hatten sie ihre fröhlichen, kleinen Sitcom-Leben unterbrochen und waren für mich da.

»Wir wollten, dass du unsere Unterstützung fühlst«, sagte Jonas zum wiederholten Mal, wie er es auch schon bei den ersten drei meiner Ausnüchterungsanläufe getan hatte. Von Versuch Nummer vier wusste keiner von ihnen.

»Mission erfüllt. Ich fühle mich unterstützt.« In gespielter Ernsthaftigkeit hob ich meine Limonade, bevor ich sie zur Hälfte austrank.

Quinn verdrehte die Augen, doch da sie es gewohnt war, dass ich mich wie ein Arsch verhielt, machte ich mir keine allzu großen Sorgen. Seitdem wir die Band vor acht Jahren gegründet hatten, hatten die drei Anwesenden mich sowohl von meiner besten als auch von meiner schlechtesten Seite gesehen. Egal ob auf der Bühne in einer Bar oder in ausverkauften Stadien, wir hatten einander immer den Rücken freigehalten. Wir hatten unsere schmutzige Wäsche nicht vor der Presse gewaschen und auch keine Soloprojekte gestartet. Wir mochten zwar so unsere Probleme haben, aber wir waren dennoch eine Familie.

Wir bogen ab, und das Haus, in dem sich mein Apartment befand, kam in Sichtweite.

Jonas fluchte, womit er meinen Gedanken äußerst treffend eine Stimme verlieh.

Eine riesige Menschenmenge an Fans blockierte die Tür, und als sie unsere Limousine entdeckten, verlor sie vollkommen den Verstand.

»Ich habe euch ja gesagt, wir hätten einen normalen SUV nehmen sollen«, murmelte Quinn, die gerade mit ihrem Handy herumwerkelte.

»Woher wussten die Bescheid?«, fragte Ethan.

Es befanden sich immer Fans vor meinem Haus – genau wie vor denen von Quinn und Jonas –, doch das hier war lächerlich. War das da wirklich ein gigantisches Poster, auf dem mein Gesicht wie auf einem Flyer für vermisste Personen abgedruckt war?

»Es waren nur sechs Wochen, nicht sechs Monate«, murrte ich.

»Es war jemand am Flughafen stationiert.« Quinn drehte ihr Handy so, dass wir das Foto auf einer beliebten Klatschseite sehen konnten. Darauf umarmten wir uns auf der Landebahn, nachdem ich gerade aus dem Privatjet gestiegen war.

Der Fahrer ließ die Trennwand herunter. »Wie soll ich verfahren?«

»Bringen Sie uns in die Garage.« In die Kamera lächeln stand heute nicht auf meinem Tagesplan.

Wir fuhren um die Horde an Fans herum und nahmen den Privateingang in die Garage. Es gab schon einen Grund, warum ich so viel für mein Apartment bezahlte. Nicht dass Fans mir etwas ausmachten. Ich liebte sie. Vor allem die weiblichen – auch wenn die auf absehbare Zeit nicht zur Auswahl stehen würden. Allerdings gab es eine Grenze zwischen meinem öffentlichen Leben und meinem privaten.

Als wir geparkt hatten, hievte ich meine Tasche aus dem Kofferraum und warf sie mir über die Schulter. Wir trotteten alle in den Aufzug, wo ich den Code für mein Penthouse eingab. Während wir an den anderen Etagen vorbeifuhren, leuchteten die Knöpfe auf und eine Akustikversion von My Heart Will Go On füllte die Stille.

»Wisst ihr, ich hätte auf dem Heimweg schon keinen Stopp bei einer Bar eingelegt oder so«, sagte ich.

»Was?«

»Das haben wir auch nicht gedacht.«

»Deswegen sind wir nicht hier.«

Sie sprachen alle gleichzeitig.

»Klar. Ein Haufen Babysitter.« Ich schüttelte den Kopf und lachte.

»Wir sind nicht deine Babysitter«, blaffte Quinn, bevor sie mich aus schmalen Augen ansah. »Wir haben dich lieb. Komm damit klar.«

»Und ehrlich gesagt fühlen wir uns beide schlecht, weil wir im letzten Jahr einfach weggezogen sind und dich alleine gelassen haben.« Jonas versuchte, sich mit so viel Frust die Haare zu einem tiefen Zopf zusammenzubinden, dass sein kleines Haargummi riss.

»Ich fühle mich nicht schlecht«, murmelte Ethan. »Ich lebe immer noch hier.«

Der Aufzug kündigte mit einem Klingeln unsere Ankunft an, und die Türen öffneten sich vor dem opulenten Marmorboden meines Eingangsbereichs. Sünde Nummer drei: Ich scheffelte Unmengen an Kohle und gab sie für lächerliche Dinge aus, da mir teures Zeug einfach gefiel.

»Hör mal, du hattest meine volle Unterstützung für den Umzug nach Boston, damit du bei Kira sein kannst«, sagte ich zu Jonas, als ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche holte. Dann wandte ich mich an Quinn. »Und wenn ich mich nicht völlig täusche, war ich derjenige, der dir gesagt hat, du sollst für Graham zurück nach Bozeman ziehen. Ihr verdient es beide, glücklich zu sein.« Das taten sie wirklich, und nun, da sie beide verliebt und bereits gebrauchsfertige Familien hatten, würde ich nicht derjenige sein, der die Das-ist-unfair-Flagge hisste wie ein weinerlicher Idiot.

»Und was ist mit dir?«, wollte Quinn wissen, als ich meine Eingangstür aufschloss.

»Ach, du kennst mich. Ich bin ganz benommen vor Glück.« Ich lächelte sie kurz an und betrat mein Apartment.

Es war definitiv sauberer als bei meiner Abreise. Die Jalousien waren hochgezogen, und Sonnenlicht strömte durch die deckenhohen Fenster herein, die auf die Skyline von Seattle und die Meeresbucht des Puget Sound hinausgingen. Jede einzelne polierte Oberfläche erstrahlte: vom Eingang über die riesige Küche bis hin zum Wohnzimmer, in dem ich meine Tasche ablegte. Und riechen tat es auch gut. Nach Zitrone und Reinigungsmittel, anstelle von Gras und dem gewöhnlichen Muff.

Außerdem war es zur Abwechslung mal still. Als ich es vor sechs Wochen verlassen hatte, war ich über mehr als eine bewusstlose Person gestolpert.

»Ich kann mich nicht an das letzte Mal erinnern, als deine Wohnung so sauber war.« Quinn ließ sich auf die Couch fallen und kickte sich die Vans von den Füßen.

»Das war an dem Tag, als er sie gekauft hat«, antwortete Jonas, der sich auf den riesigen Sessel sinken ließ.

»Sag das mal meinem Putzpersonal«, entgegnete ich.

»Oh, diese Frauen sind Heilige.« Quinn lachte. »Du gönnst ihnen nur keine partyfreie Woche, damit sie ihre Arbeit erledigen können. Ich wäre an ihrer Stelle schon schreiend weggelaufen.«

»Ich habe gehört, Ben hat ihnen das Doppelte bezahlt.« Ethan zeigte auf das Apartment und nahm dann neben Quinn Platz.

»Ben.« Wir stöhnten alle gemeinsam auf. Unser Manager fürs Geschäftliche tat genau das, wofür er bezahlt wurde: Er handelte unsere Verträge aus, kümmerte sich um unsere Terminpläne und Werbekampagnen und schob uns Angestellte zu, wenn wir sie brauchten. Er war zwar knallhart, doch auch einer der Hauptgründe, warum wir so erfolgreich waren. Allerdings war er auch der Grund dafür, warum wir alle kurz vorm Burn-out waren – wir komponierten unentwegt und waren nonstop auf Tour.

Jonas und Quinn waren sich einig, dass wir es nach diesem Album ruhiger angehen lassen sollten … Nach dem Album, dessen Produktion ich ausbremste, weil mein Versagerhirn nichts Ordentliches schreiben konnte. Und das führte nur zu Ausrede Nummer drei Milliarden und zwei, um nach der Flasche zu greifen: Ich hatte noch nie nüchtern einen Song geschrieben und war mir, wenn ich absolut ehrlich war, nicht sicher, ob ich das überhaupt konnte.

Wenn man jetzt noch meine Schlaflosigkeit hinzufügte, war ich gut dabei.

»Ich gehe duschen. Wie lange habt ihr noch vor, mich zu beaufsichtigen?«, fragte ich.

»Wir beaufsichtigen dich nicht.« Quinn verschränkte die Arme vor der Brust. »Und wir bleiben, solange wie du uns hierhaben möchtest.«

Auf. Keinen. Fall.

»Super, also habt ihr Flüge für heute Abend gebucht?« Ich zog meine Augenbrauen hoch und nahm meine Tasche.

Sie alle wichen meinem Blick aus.

Ich seufzte schwer. »Leute. Geht nach Hause zu euren Familien.«

»Werden wir«, versicherte Jonas mir. »Sobald wir wissen, dass es dir gut geht. Jetzt geh duschen. Wir bestellen was zum Abendessen. Worauf hast du Lust? Thai? Burger?«

Eilmeldung: Mir wird es niemals gut gehen!

»Sucht ihr aus, aber macht es euch gar nicht erst gemütlich. Ihr reist heute noch ab.« Ich überließ ihnen die Auswahl des Essens und nahm die Treppe zu der oberen Etage meines Apartments, wo ich vor dem gerahmten Foto im Flur stehen blieb.

Wir waren jung – achtzehn und neunzehn –, hatten die Arme umeinander gelegt und lächelten in die Kamera, nachdem wir unseren ersten Auftritt in der Bar gehabt hatten. Acht Jahre später war Jonas immer noch der grüblerische Poet, Quinn die Blondine mit der scharfen Zunge und den goldenen Sticks, und ich? Ich war noch genauso verkorkst wie damals. Möglicherweise sogar noch verkorkster.

Das Lustige an Geld? Es verstärkt nur das, was ohnehin schon da ist – es repariert dich nicht. Es kaschiert die Risse auf der Oberfläche, ölt aber dabei auch die Mechanik darunter, sodass du dich nur schneller zerstörst. Mir war ohnehin nicht mehr zu helfen. Ich war nur in die Klinik gegangen, um die Band nicht mit mir in die Tiefe zu ziehen.

Ich betrat mein Schlafzimmer und erstarrte. Dort starrte mir ein sehr runder, sehr ansehnlicher Po von unter meinem Bett entgegen. Es war nicht das erste Mal, dass ein Fan den Weg in mein Schlafzimmer gefunden hatte, allerdings das erste Mal, seitdem ich vor drei Jahren in diese Wohnung gezogen war.

»Verdammte Scheiße, wie groß ist dieses Ding?«, fluchte die Frau, wobei sie mit dem Hintern wackelte, während sie ganz offensichtlich versuchte, etwas hervorzuziehen. »Größer. Ist. Nicht. Immer. Besser!«

Also das hörte ich definitiv zum ersten Mal.

»Da muss ich dir aber widersprechen.« Ich ließ meine Tasche fallen und fischte mein Handy aus meiner Gesäßtasche, um das Sicherheitspersonal zu rufen. Für gewöhnlich hätte ich nichts gegen eine schnelle anonyme Nummer, aber mein Therapeut hatte mir während des Entzugs verboten, Sex zu benutzen, um die Leere zu füllen, die der Alkohol hinterließ. Also würde die kleine Miss mit dem netten Po gehen müssen.

»Oh!« Ich hörte einen lauten Knall, gefolgt von gedämpftem Fluchen, während die Frau unter meinem Bett hervorkroch. Sie war winzig und hatte ganz schön scharfe Beine unter dem schwarzen Rock. Es kamen lange, kastanienbraune Haare zum Vorschein, als sie sich auf den Knien zurückschob und eine lächerlich große Flasche mit sich zog.

Und als sie dann auf die Beine kam, war ich derjenige, der fluchte.

Sie klemmte sich das Haar hinter die Ohren, um den Blick auf riesige grüne Augen und volle Lippen freizugeben. »Hi.«

»Willst du mich verarschen?«, blaffte ich Bens heiße, aber schrecklich nervige Assistentin an. In den vergangenen Jahren hatte ich mehr als nur ein paar Fantasien gehabt, in denen mein Bett und dieser kleine Rotschopf vorgekommen waren. Allerdings hatte sie sich darin immer in dem Bett befunden … nicht darunter.

Sünde Nummer vier: Ich wollte immer das, was ich nicht haben konnte. Und Shannon war definitiv Teil dieser Liste, aus mehr Gründen, als ich aufzählen konnte.

»Was? Ich habe sie alle rausgeschafft, bevor du aufgetaucht bist! Abgesehen von dieser hier.« Sie stemmte die Hände in die köstlich gerundeten Hüften. »Jede Flasche. Jede Dose. Woher sollte ich denn wissen, dass du die weltgrößte Flasche Champagner unter deinem Bett versteckt hast? Was hattest du denn mit dem Ding vor?« Sie zeigte auf die Flasche, die beinahe so groß war wie sie.

»Mit einem sehr großen Strohhalm daraus trinken. Was zur Hölle machst du in meinem Schlafzimmer, Shannon?« Doch war das nicht offensichtlich? Ich stöhnte, als die Erkenntnis kam. »Du bist diejenige, die von Ben geschickt wurde, damit sie sich um alles kümmert.«

»Willkommen zu Hause«, sagte sie in einem sarkastischen Singsang. »Ich freue mich auch, dich zu sehen.«

»Ist hier drinnen alles okay?«, fragte ein Linebacker von der Tür aus. Wie viele Menschen waren denn in meinem Haus? »Mr Winters«, richtete er sich nickend an mich.

»Alles bestens, Trevor. Könntest du mir bitte mit der hier helfen?« Sie zeigte auf die Flasche.

»Natürlich.« Er durchquerte vor mir den Raum.

»Das ist eine Champagnerflasche im Wert von siebzigtausend Dollar!«

»Oh, wolltest du, dass wir sie zurückgeben und uns den Betrag erstatten lassen?« Der Sarkasmus triefte praktisch von ihren hübschen rosa Lippen.

Mein Blutdruck schoss in die Höhe. Gott, diese Frau machte mich extrem an, brachte mich jedoch gleichzeitig tierisch auf die Palme. So war es immer schon gewesen. Sie mochte zwar einen Körper haben wie ein Sonntagsausflug – üppige Kurven, für die man zwei Hände benötigte –, aber ihr Mundwerk entsprach eher einem Wecker am Montagmorgen. Sie war eine farblich gekennzeichnete Checkliste in alphabetischer Reihenfolge ohne Sinn für Humor, und ich war kurz davor, ihr zu sagen, dass sie die verdammte Flasche selbst austrinken sollte, wenn es dabei helfen würde, den Stock aus ihrem unglaublich scharfen Hintern zu ziehen.

Allerdings wollte ich diese Flasche nicht in meiner Nähe haben. Allein schon der Gedanke daran ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich konnte bereits den Geschmack seliger Vergessenheit auf meiner Zunge spüren.

»Schmeißt sie weg.« Sie war ohnehin ein Geschenk gewesen und war es nicht wert, meine Genesung wieder zunichtezumachen.

»Danke.« Erleichtert ließ sie die Schultern ein wenig sinken, als Trevor die Flasche hochhievte und aus dem Zimmer trug.

»Ich entsorge sie, Ms Shannon«, versprach er noch auf dem Weg hinaus.

»Ist das Ms nicht etwas formell?«

Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Er hat dich Mr Winters genannt.«

Für diese Unterhaltung war ich nicht annähernd betrunken genug. »Richtig, aber das ist mein Nachname. Ich dachte, wir haben die Sache mit dem Titel vor dem Vornamen mit dem Erwachsenwerden hinter uns gelassen. Aber ich weiß ja, wie sehr du Vorschriften liebst, also hey, wenn’s dir so gefällt, Ms Shannon. Und, kommt Ben auch noch oder bist du seine Abgesandte?«

Wie viele Menschen mussten denn hier sein?

»Du bist …« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich schon hier mit dir festsitze, dann sag mir wenigstens eins: Du weißt schon, dass Shannon nicht mein Vorname ist, richtig?« Sie neigte den Kopf und verschränkte die Arme unter ihren Brüsten. Ich konnte gar nicht sagen, ob sie gut ausgestattet war, da sie immer bis zum Hals zugeknöpft war wie eine Bibliothekarin. Nicht dass es eine Rolle spielte – ich schlief nicht mit dem Personal.

Warte mal … ihr Name war nicht Shannon?

»Nicht?« Ich verengte den Blick. Ich hatte sie die letzten vier Jahre über so genannt.

»Nein!« Empört schüttelte sie den Kopf, als hätte ich ihr Schlafzimmer durchwühlt. »Und ja, Ben hat mich hergeschickt, damit ich sicherstelle, dass die ganze … Schmuggelware verschwunden ist, bevor du zurück bist. Er ist auf dem Weg.«

»Tja, ich schätze, da hast du bei der Flasche wohl versagt.« Ich schnaubte. »Aber wenigstens hast du sie rausbekommen, so sitzt du hier wenigstens nicht fest. Und mir ist es ziemlich egal, ob du hierbleibst oder nicht, aber ich gehe jetzt duschen. Wenn du also nichts Unanständiges sehen willst, dann solltest du jetzt besser gehen.« Ich zog mir das Shirt aus und ging ins Badezimmer.

Ihre Augen weiteten sich und huschten über meinen Oberkörper, doch dann marschierte sie aus dem Zimmer.

Als ich fertig geduscht hatte und wieder nach unten wanderte, stand Ben bereits in meinem Wohnzimmer. Die dunkle Haut auf seiner Stirn hatte er besorgt krausgezogen, während er mit seinem Handy herumhantierte. Ms Shannon stand neben ihm. Sogar neben Ben sah sie noch klein aus, obwohl er nicht besonders groß war. Selbst mit Absätzen reichte sie mir nicht mal bis zu den Schlüsselbeinen.

»Also, wenn wir San Francisco absagen …«, setzte er an.

»Wir sagen San Francisco nicht ab«, unterbrach ich ihn.

Dann brach das Chaos aus.

»Wir müssen alle Auftritte für diesen Herbst absagen.«

»Dafür wirst du noch nicht bereit sein.«

»Das tun wir dir nicht an.«

Ich steckte mir zwei Finger in den Mund und pfiff, was zu dem gewünschten Ergebnis führte, dass alle still waren. »Okay, ab hier hört ihr alle damit auf, Entscheidungen für mich zu treffen.« Ich starrte meine wohlmeinenden Bandkollegen an. »So haben wir das bis jetzt nicht gehandhabt, und wir fangen auch gar nicht damit an.«

Seufzend rieb Jonas sich den Nasenrücken. »Wir machen uns doch nur Sorgen um dich, Nix. Wir wollen dir die beste Möglichkeit bieten, damit du clean bleibst. Vier Shows abzusagen ist im Großen und Ganzen gar nichts. Wir holen sie nach. Du bist wichtiger.«

»Wir sagen nichts ab«, wiederholte ich. »Ich habe genau deshalb das Programm mit sechs Wochen anstatt der vollen zwölf gewählt, damit ich sichergehen kann, dass ich in der echten Welt klarkomme, bevor wir im Herbst auftreten. Habt ihr ernsthaft geglaubt, dass ich mir den Entzug antue und nicht darüber nachdenke, was bei uns ansteht?« Ich war zwar ein egoistisches Arschloch, aber so egoistisch war ich dann doch nicht.

»Wir waren uns nicht ganz sicher, was genau dir durch den Kopf gegangen ist.« Quinn beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Knie. »Du hast uns ja nichts gesagt. Und nein, guck mich nicht so an – wir freuen uns darüber, dass du es gemacht hast. Wir versuchen nur gerade rauszufinden, wie wir dich am besten unterstützen können.«

Ich spannte den Kiefer an. Meine Gründe für den Entzug gingen nur mich etwas an, genau wie die Gründe für meinen Alkoholismus. »Ich hätte euch davon erzählen sollen, aber ich hatte schon die Woche davor den Entzug einfach abgebrochen, und ich wollte nicht, dass ihr enttäuscht wärt, wenn ich es wieder gemacht hätte.«

Da sackten sie alle zusammen, als wären sie Luftballons, aus denen ich die Luft herausgelassen – als wäre ich bereits gescheitert.

»Seht mal«, sagte ich leise. »Es ist ätzend, da muss ich niemandem was vormachen. Ich bin schon seit meinem achtzehnten Lebensjahr nicht mehr sechs Wochen am Stück nüchtern gewesen. Aber nächste Woche werden es sieben Wochen sein und die Woche danach dann acht. Da hinzugehen war meine Entscheidung. Niemand hat mich gezwungen. Ich habe keine Einmischung gebraucht. Ich habe mich selbst dazu entschlossen. Das sollte euch zeigen, wie ernst es mir ist. Und ganz ehrlich, es regt mich langsam auf, dass ihr alle zu wissen glaubt, was das Beste für mich ist. Wenn ihr jemanden bemuttern wollt, dann geht nach Hause zu euren Kindern.«

Sie starrten mich mit offenen Mündern an.

»Das heißt dann also, du willst die Auftritte nicht absagen?«, fragte Ben, der immer noch sein Handy in der Hand hielt.

»Nein. Will ich nicht. Das wäre schlecht fürs Geschäft und würde nur zu einem großen PR-Problem führen. Ich nehme mal an, du hast den Entzug unter Verschluss gehalten?« Wenn das nicht der Fall war, dann würde ich ihn an Ort und Stelle feuern.

»Natürlich. Die Mitarbeiter der PR-Abteilung haben ab und zu Bilder von irgendwelchen Stränden mit Überschriften wie Purer Genuss des Lebens oder Wasser beruhigt die Seele von deinem Account aus gepostet.«

So einen kitschigen Mist würde ich niemals von mir geben, doch ich ließ es durchgehen.

»Okay. Dann werden keine Auftritte abgesagt. Ende der Diskussion.« Ich schob die Hände in meine Hosentaschen.

Ben musterte mich einige Sekunden lang, bevor er Shannon ansah. »Du hast alles, was du brauchst?«

»Jepp. Meine Sachen sind im Gästezimmer, und der Pförtner weiß, dass er niemanden ohne Begleitung hochlassen soll.« Sie warf einen Blick in meine Richtung, fand dann jedoch hastig eine Fluse auf ihrem Pullover, die sie wegzupfen musste.

»Entschuldigung, was?« Mein Blick verengte sich. Warum zur Hölle waren ihre Sachen in meinem Gästezimmer? Hier festsitzen.

»Shannon wird sich bis einschließlich der Termine im Herbst um dich kümmern«, stellte Ben klar. »Ich habe zu viel um die Ohren, um mich persönlich um dich zu kümmern. Und, na ja, sie ist die Einzige in meinem Team, die dich und deinen Mist händeln kann, ohne mit dir schlafen zu wollen.«

»Auf gar keinen Fall.« Meine Augenbrauen gingen an die Decke. Was war eine schlimmere Beleidigung? Dass sie mich nicht anziehend fand? Oder dass sie ernsthaft dachte, sie könnte mich händeln?

»Da gibt es keine Diskussion, Nixon.« Ben sah mich direkt an. »Wenn du die Auftritte absagen willst, dann unterstütze ich dich in deiner Entscheidung. Wir sind hier, um dafür zu sorgen, dass du trocken bleibst. Aber wenn du die Termine stehen lassen willst, dann wird Shannon an deiner Seite bleiben, um sicherzustellen, dass du auf der Spur bleibst. Das ist der Deal. Die Entscheidung liegt bei dir.« Das Arschloch meinte das ernst.

Ich wandte mich wütend an Quinn und Jonas. »Ach, jetzt verstehe ich. Ihr beiden müsst mich nicht babysitten, weil sie das schon für euch macht.« Ich zeigte auf Shannon oder wie auch immer sie hieß.

»Sie ist Anwältin, keine Babysitterin«, blaffte Shannon.

»Noch besser.«

»Nix.« Jonas stand auf. »Ich bin in Boston und Quinn ist in Montana. Es bringt uns um, dass wir nicht für dich da sein können, und wenn du willst, dann bleiben wir.«

Quinn stand ebenfalls auf und steckte sich ihre Drumsticks in die Gesäßtasche. »Wir bleiben so lange, wie du uns brauchst«, versprach sie. »Aber bitte erwarte nicht von uns, dass wir dich im Stich lassen, denn das werden wir nicht tun.«

Ich warf die Hände in die Luft und widerstand dem Drang, etwas kaputt zu machen. Auf gar keinen Fall würde ich Jonas und Quinn von ihren Familien trennen. Wenn ich allerdings Shannon – oder wie sie hieß – rauswarf, dann würden die beiden bleiben.

Ich blickte Shannon an.

Vier Jahre, und ich kannte nicht mal ihren richtigen Namen?

»Na gut«, blaffte ich und wanderte zum Foto von Jeff Frost an der Wand. Ich zog es auf wie eine Tür, und die Scharniere gaben keinen Ton von sich, als dahinter ein kleiner Safe zum Vorschein kam. Energisch tippte ich den Code ein, öffnete die Tür und holte das Döschen mit Pillen heraus, das ich vor drei Monaten dort verstaut hatte. Es fühlte sich schwer in meiner Hand an, obwohl ich wusste, dass es so gut wie nichts wog.

Alle sahen zu, wie ich es Shannon in die Hand drückte. »Bitte schön. Das ist die letzte Schmuggelware im Haus, und ich habe sie dir gerade aus freien Stücken gegeben. Und jetzt: Wie heißt du, verdammt?« Mein Tonfall wurde leiser, als ich versuchte, meine Wut im Zaum zu halten.

Ihr Blick loderte auf, und mein Bauch spielte völlig verrückt, als wir uns in die Augen sahen. Ihre waren nicht einfach nur grün, sie waren smaragdgrün und strahlten stärker als jeder Edelstein, den ich je gesehen hatte. Blinzelnd trat ich zurück, als sich ihre Finger um das Döschen schlossen.

»Danke«, sagte sie sanft. »Zoe. Mein Name ist Zoe Shannon.«

Zoe.

»Also dann, Zoe, ich nehme an, du weißt, wo die Gästehandtücher sind, schließlich hast du ja mein ganzes Apartment durchsucht.« Ich wandte mich an meine Freunde. »Und jetzt könnte ihr euch alle schön verkrümeln. Ich hab euch lieb, aber im Moment mag ich euch nicht besonders.« Ich schnappte mir die Schachtel mit dem Essen, das sie bestellt hatten, vom Esstisch und ließ sie alle in meinem Wohnzimmer sitzen, als ich die Treppe hinaufstieg.

Wie paradox. Sie waren alle so besorgt um meine Abstinenz, hatten aber genau die eine Frau auf mich angesetzt, die mich in die Arme des Alkohols treiben könnte.

Meine Mundwinkel hoben sich leicht. Wenigstens hatte ich so zwischen den Auftritten etwas zu tun. Es würde unheimlich lustig werden, herauszufinden, was nötig wäre, um sie aus der Ruhe zu bringen.

2

Zoe

»Wie geht’s dem selbstgefälligen Arschloch?«, fragte Naomi durch den Hörer. Meine beste Freundin wusste ganz genau, wie ich grundsätzlich zu meinem momentanen Mitbewohner stand.

»Ist immer noch ein selbstgefälliges Arschloch. Wie geht’s meinem Bruder?«

»Der bringt deinen Neffen in die Kita«, antwortete sie. »Er hat diesen Monat übrigens schon ein Kilo zugenommen – Levi, nicht Jeremiah.«

»Freut mich zu hören, dass mein Neffe derjenige ist, der zulegt, und nicht mein Bruder.« Ich nippte an meinem Kaffee und blickte von meinem Platz am Verandatisch auf die Skyline von Seattle hinaus, bevor ich mich ein wenig drehte, um den herrlichen Anblick der Bucht des Puget Sound auf mich wirken zu lassen.

»Mist«, murmelte sie. »Wo wir gerade von deinem Bruder sprechen: Er ruft mich gerade an. Ich rufe dich nach meiner Schicht zurück, okay?«

»Kein Stress. Wir können plaudern, wenn du nicht gerade arbeitest. Hab dich lieb.«

»Ich dich auch!«

Ich legte auf und seufzte. Ich vermisste meine Familie. Naomi würde ausrasten, wenn sie Seattle von hier aus sehen könnte. Nixon Winters mochte zwar ein riesiger Vollidiot sein, doch er hatte einen großartigen Geschmack, wenn es um seinen Wohnort ging. Die Aussicht war atemberaubend. Andererseits, wenn man Millionen von Dollar verdiente, konnte man sich so eine Aussicht auch leisten. Allerdings konnte sie nicht mit den Rocky Mountains mithalten.

Die Aussicht in meinem Apartment im dritten Stock ging auf eine Backsteinwand hinaus, doch das war in Ordnung. Das gehörte nun mal dazu, solange ich noch mein Studiendarlehen abbezahlte, und ich hatte es fast geschafft.

Dieser kleine Bereich seiner gigantischen Veranda war in der letzten Woche zu meinem morgendlichen Hafen geworden und versorgte mich mit der kleinen, jedoch dringend benötigten Menge an Ruhe, die ich für den reißenden Strudel des Chaos benötigte, der Nixons Leben darstellte. Ich klappte meinen Planer beim heutigen Tag auf, bevor ich mein Handy danebenlegte, um die Abläufe abzugleichen, während ich die Termine für den Tag durchging.

»Nicht dass er sich an irgendwelche Abläufe halten würde«, murmelte ich vor mich hin.

Wir hatten alle geschäftlichen Termine bis zum ersten Auftritt in gut drei Wochen aus Nixons Kalender gestrichen, doch er bestand darauf, beschäftigt zu werden. Da ich wusste, dass Stillstand in dieser Phase seiner Genesung der Feind war, konnte ich ihm das nicht verübeln. Allerdings hatte der Typ mich gestern ernsthaft zum Axtwerfen geschleppt. Er hatte um zehn ein Telefonat mit seinem Therapeuten der Entzugsklinik, aber abgesehen davon …

»Warum machst du das?«

Ich schrak auf und verschüttete dabei fast meinen Kaffee, als Nixon hinter mir auftauchte, konnte das Desaster jedoch gerade noch abwenden. »Warum bist du schon so früh wach?«

»Es ist halb neun.« Er raufte sich das vom Schlaf zerzauste sexy Haar mit einer tätowierten Hand, während er in der anderen eine dampfende Tasse Kaffee – schwarz, versteht sich – trug und auf die Veranda trat. Oben ohne. Er war oben ohne.

Gott steh mir bei.

Es spielte keine Rolle, wie oft ich ihn schon halb nackt auf der Bühne gesehen hatte, der Anblick seines tätowierten, durchtrainierten Oberkörpers ließ mir immer noch das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich konnte den Kerl vielleicht nicht ausstehen, blind war ich deshalb allerdings nicht. Man könnte sagen, er war eine wandelnde, sprechende Werbekampagne für Sex und schlechte Entscheidungen.

Es gab schon einen Grund, warum das PeopleMagazine ihn zum Sexiest Man Alive gekürt hatte.

Jede Frau mit Internetzugang konnte seine Maße herausfinden. Er war ein Meter neunzig groß, wog nach dem Entzug fünfundneunzig Kilo und hatte dunkelblondes Haar und fick-mich-sofort braune Augen. Diese Angaben vergaßen allerdings zu erwähnen, wie klein ich mich fühlte, wenn er vor mir aufragte. Genauso wenig verrieten sie, wie sich seine Rücken-Tattoos unter seinen Bewegungen wanden, wenn er über die Veranda spazierte. Oder dass sein Po sogar in Jogginghosen gut aussah.

Nein, diese Fakten fand man nur in meinem Kopf. Ich wusste viel zu viel über Nixon Winters, weil ich diejenige war, die sich um sein Chaos kümmern musste, und das beinhaltete auch den Mist, den er noch gar nicht ausgeheckt hatte.

»Normalerweise bist du erst in ein paar Stunden wach, also ist das schon früh für dich«, sagte ich endlich.

»Du klingst enttäuscht.« Er drehte sich um und lehnte sich an das Geländer, wo er die Kaffeetasse an seine geschwungenen, sündhaften Lippen hob.

»Nein, ganz und gar nicht«, log ich und riss meinen Blick von ihm los, um mich ganz besonders auf das Wort »Mittagstermin« in meinem Planer zu konzentrieren, während mein Hirn ununterbrochen Sixpack, Sixpack, Sixpack dachte. Wenn man in Betracht zog, wie oft er mich diese Woche ins Fitnessstudio geschleppt hatte, war es kein Wunder, dass er so gut gebaut war.

Konzentrier dich, Zoe.

»Und warum zur Hölle hast du an einem Freitag ein Kirchen-Outfit an?«

»Entschuldigung?« Ich sah auf mein schlichtes marineblaues Etuikleid und den passenden Pullover hinunter.

Ah, es geht wieder los. Ein weiterer Tag, an dem Nixon versuchte, mich in den Wahnsinn zu treiben. Vermutlich war das wohl besser, als wenn er versuchen würde, mich ins Bett zu kriegen, allerdings war ich auch nicht gerade sein Typ. Nixon stand auf groß gewachsene, spindeldürre Lemminge, die am Morgen keine Fragen stellten. Nichts davon traf auf mich zu, und genau das war auch der Grund, warum Ben mich auf ihn angesetzt hatte.

Der Lohn dafür würde das alles wert sein.

»Du hast mich schon verstanden.« Er neigte den Kopf und taxierte mich mit seinem Blick.

»Das ist ein Arbeits-Outfit, kein Kirchen-Outfit. Schließlich arbeite ich. Du hast deinen Produzenten diese Woche vielleicht jeden Tag versetzt, aber ich kann das bei Ben nicht abziehen. Hush Note läuft nicht von alleine, weißt du?«

Er zog die Augenbrauen zusammen. »Also musst du dich schon um acht Uhr morgens wie Jackie Kennedy anziehen, während du von zu Hause aus arbeitest?«

Gott, wie ich ihn hasste. Und diesen arroganten Ausdruck auf seinem dämlichen, attraktiven Gesicht noch dazu.

»Erstens: Das ist keine Beleidigung. Und zweitens: Was soll ich denn deiner Meinung nach tragen? So was wie du?« Ich zeigte von seinen Zehen bis zu seinem Oberkörper.

»Ich habe kein Problem damit, wenn du oben ohne rumläufst. Ich meine, du bist nicht gerade mein Typ, aber …«

»Gott, geh einfach wieder schlafen!«, blaffte ich. Mist.

Er lachte leise, da er wusste, dass er mich kleingekriegt hatte, und mein Magen zog sich zusammen.

Gegen ihn konnte ich einfach nicht gewinnen.

»Jetzt mal ehrlich, was machst du jeden Morgen hier draußen?«, fragte er.

»Ich gehe meinen Tag durch und deinen.« Denn wie sollte ich sonst wissen, dass ich die süße kleine Masseurin hereinlassen sollte, die er für zehn Uhr hierherbestellt hatte?

»Mit einem Planer aus Papier? Da kannst du auch genauso gut Stein und Meißel rausholen«, sagte er herausfordernd und nahm einen Schluck Kaffee. »Und außerdem, es steht doch schon in deinem Handy. Wie viele Planer kann eine einzige Frau denn brauchen?«

Ich schnaubte. »Der Kalender auf meinem Handy steht allen bei Berkshire Management zur Verfügung. Also kann sich auch Tommy, der gerade mal zwei Tage dabei ist, einloggen und Termine verschieben. Aber dieses Schätzchen hier«, ich zeigte auf meinen ledergebundenen Liebling, »darauf habe nur ich Zugriff, also weiß ich sofort, wenn und warum ein Termin verschoben wird.«

Er sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren.

»Was denn?« Ich hob meine Augenbrauen. »Wenn der Internetempfang und das WLAN versagen, bin ich diejenige, die trotzdem pünktlich zu ihren Meetings erscheint. Du wirst schon sehen.« Es war absolut nichts falsch daran, organisiert zu sein. Vor allem dann nicht, wenn man den ganzen Tag mit Künstlern zu tun hatte, die noch nie etwas von Ordnung gehört hatten.

Wenn überhaupt, dann glich ich seine Mängel aus.

»Okaaay.« Er nippte an seinem Kaffee. »Wo du mich jetzt ja schon eine ganze Woche folterst, warum sagst du mir nicht endlich, warum du den Kürzeren gezogen hast?«

Ich blinzelte. »Den Kürzeren gezogen?« Jede Assistentin bei Berkshire hatte um diesen Job gebettelt.

»Du hasst mich.« Nixon rieb sich die Bartstoppeln. Er hatte sich seit drei Tagen nicht mehr rasiert.

»Tue ich nicht.«

»Lügnerin. Du erträgst es genauso wenig, in meiner Nähe zu sein, wie ich es in deiner Nähe aushalte. Warum hast du dich also als meine Nanny zur Verfügung gestellt? Stehst du auf SM? Denkst du, ein bisschen Schmerz ist gut für den Körper, Shannon?«

Beim Klang meines Nachnamens sträubten sich mir die Nackenhaare. Diesen Mist zog Ben ab, weil er dachte, dass er so die Beziehungen zu seinen Untergebenen unpersönlich hielt, was es wiederum einfacher machte, Menschen zu feuern. Denn das tat er. Und zwar häufig. Ich war die Erste, die es ein ganzes Jahr lang geschafft hatte, und definitiv die Einzige, die sogar vier Jahre ausgehalten hatte.

»Nun, Winters, meine sexuellen Vorlieben beinhalten jeden außer dir, und der Rest geht dich nichts an. Aber da du schon mal fragst: Ich war die beste Wahl und ich bin engagiert, wenn es um die Band geht. Deshalb bin ich hier.« Meine sexuellen Vorlieben hatten die letzten vier Jahre, in denen ich für Berkshire Management arbeitete, keine Rolle gespielt. Ich hatte nicht gerade viel Zeit für eine Beziehung, und One-Night-Stands waren nie so mein Ding gewesen. Nicht dass er das würde nachvollziehen können.

Er verengte den Blick. »Du willst mir echt erzählen, dass du dir das alles hier antust, weil du engagiert bist?«

»Welchen Grund sollte ich sonst bitte haben?« Ich stand auf und sammelte meine Sachen zusammen. So viel dann zu einem ruhigen Start in den Tag. Musste er wirklich alles durcheinanderbringen?

»Du willst etwas.«

Ich erstarrte.

»Erwischt.« Er grinste.

»Na gut.« Ich legte meine Sachen auf dem Tisch ab und verschränkte die Arme. »Ich habe einen Deal mit Ben. Bist du jetzt glücklich?«

»Das weckt vielleicht mein Interesse, aber glücklich bin ich nicht. Du und glücklich passen nicht zusammen. Das ist, wie wenn man die Zulassungsprüfung fürs College nach dem Homecoming-Ball ansetzt. Allerdings glaubst du vermutlich, dass ich so eine Prüfung nie abgelegt habe, oder? Du denkst bestimmt, ich bin ein verantwortungsloses, selbstgefälliges Arschloch, das alles in den Sand setzt, wenn man es nur fünf Minuten aus den Augen lässt.« Der Blick in seinen ausdrucksstarken, atemberaubenden Augen verhärtete sich. »Nur weil dieses Penthouse hier groß ist, heißt das nicht, dass ich dein abendliches Update an Ben nicht hören kann.«

Hitze stieg mir in die Wangen, doch ich hob das Kinn. Wenigstens hatte er nicht nach Details gefragt … noch nicht. Ich hatte in den letzten vier Jahren oft genug gesehen, wie Nixon andere Assistentinnen mit einem Lächeln auf den Lippen in die Mangel genommen hatte, und ich würde nicht zulassen, dass mein Name auf diese Liste kam – immerhin hatte ich mich zu dem hier entschlossen. »Du hast bei der Prüfung eintausenddreihundertfünfzig Punkte erreicht, was dir eine Zulassung zur University of Washington gesichert hat.«

Er versteifte sich.

»Woher zum Teufel weißt du das?« Er stellte seine Tasse so grob auf dem Tisch ab, dass sie eigentlich hätte zerspringen müssen.

»Es ist mein Job, das zu wissen, Nixon. Und ich bin verdammt gut darin. Ich weiß außerdem, dass du auch an der Carnegie Mellon, der Vanderbilt und der USC für den Studiengang Musik angenommen wurdest, aber du bist auf keine dieser Universitäten gegangen. Wie kommt das?« Das hatte ich mich immer gefragt.

»Nicht alle können sich diese Schulen leisten.« Sein Kiefer zuckte.

»Doch schon, wenn sie wie du ein Vollstipendium bekommen«, konterte ich.

Er funkelte mich wütend an.

»Willst du wissen, was ich denke?«

»Klar, ich kann dich ja sowieso nicht aufhalten.« Da zuckte erneut ein Muskel in seinem Kiefer.

»Ich denke, etwas – jemand – hat dich hier gehalten.« Die morgendliche Brise war frisch, doch der Blick in Nixons Augen wurde regelrecht eisig. »Wenn wir ehrlich sind, geht mich das auch nichts an. Aber denk nicht mal eine Sekunde lang, dass ich dich für dumm halte, denn ich weiß es besser. Und du solltest das auch tun. So, jetzt werde ich deinen Produzenten anrufen und ihn schon wieder vertrösten, denn jemanden zu ignorieren ist genauso, wie wenn Kinder sich hinter ihren eigenen Händen verstecken und denken, dass sie niemand sehen kann. Denn hier kommt’s, Nixon: Wir können dich alle sehen.«

Ich sammelte meinen Planer und mein Handy ein, wandte mich um, um ins Apartment zu gehen, und ruinierte meinen großen Abgang dann, indem ich meinen Kaffee vergaß. Verdammt. Als ich die Schultern straffte und die Tasse vom Tisch nahm, sah er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Erwischt.

»Ich sage ja nur, dass wir drüber nachdenken sollten, einen Casual Friday einzuführen, bevor du LOFT noch alle Kleider wegkaufst.«

Stichwort bissiger Themenwechsel.

Ich presste die Lippen aufeinander, um mir das Zetern zu verkneifen, bevor ich ihm den Rücken zuwandte und ins Penthouse marschierte. »Dieses Kleid ist von Nordstrom«, warf ich noch über die Schulter, »und mehr casual als das geht bei mir nicht.« Ich zeigte auf meine nackten Füße. »Und ja, du bist ein verantwortungsloses, selbstgefälliges Arschloch, aber ich habe nie gesagt, dass man dich keine fünf Minuten aus den Augen lassen kann.«

»Hast du nicht?«, rief er mir nach.

»Nein. Ich habe dir zehn gegeben.« Ich schloss die Schiebetür vor seinem verdammten Gesicht zu und startete in meinen Tag. Mit etwas Glück würden die nächsten sechs Monate die letzten sein, die ich je mit Nixon Winters würde verbringen müssen.

Für den Rest der Woche gab er sich alle Mühe dabei, mir zu zeigen, in wie viel Ärger er geraten konnte, wenn man ihn für diese wertvollen zehn Minuten aus den Augen ließ.

Während ich im Badezimmer war, verließ er einfach das Gebäude. Fünfundvierzig Minuten später fand ich ihn auf einem Golfübungsplatz, wo er mit dem schlechtesten Schlag der Welt Golfbälle zu Brei schlug. Als er mich aufrichtig überrascht ansah, verschränkte ich nur die Arme und wartete darauf, dass er fertig wurde. Was denn? Als würde ich nicht sein Handy tracken lassen. Ich war doch keine blutige Anfängerin, und so kurz vorm Ziel würde ich ganz bestimmt nicht schlappmachen.

Wenn ich das nächste Mal in meine kleine Heimatstadt zurückkehrte, dann würde ich das mit erhobenem Haupt tun.

Heute hatte ich einen Anruf von Ben auf der Veranda entgegengenommen, und nur vier Minuten später rannte ich schon zu meinem Auto, um Nixons Handy auf dem Weg zu einem Yogastudio zu folgen.

»Ich werde ihn erwürgen«, murmelte ich, während ich die schwere Glastür ein wenig energischer aufdrückte als nötig und einen kleinen überfüllten Eingangsbereich betrat, in dem sich ein Dutzend Menschen in Sportkleidung befanden.

»Nur einen Moment, es geht gleich los«, rief eine ruhige Stimme vom hinteren Teil des Raums aus.

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um den Raum von links nach rechts abzusuchen, fühlte dann jedoch eine Hand auf meiner Schulter, noch bevor ich überhaupt in der Mitte angekommen war.

»Schön, dass du auch kommen konntest«, sagte Nixon mit einem breiten Grinsen, das unter seiner Baseballkappe hervorlugte. Wenigstens hatte ihn noch niemand erkannt.

»Ernsthaft? Das hier steht nicht auf dem Plan. Und hättest du nicht warten können, bis ich fertig telefoniert habe?« Ich wandte mich ihm zu und war froh, dass wir in einer Ecke standen.

»Es muss nicht immer alles geplant werden, Shannon. Es gibt da etwas, das nennt sich Spontanität.« Er verschränkte die Arme vor der Brust, wodurch sich der Stoff seines T-Shirts an seinen Oberarmen spannte.

»Dann sei spontan, wenn ich nicht telefoniere!«

»Freunde, wir wären dann jetzt so weit«, rief die Stimme über die Menge hinweg, und die Leute begaben sich in den hinteren Bereich des Raums.

»Dann ist es jetzt wohl an der Zeit.« Nixon hob zwei zusammengerollte Yogamatten auf und hielt mir eine davon hin. »Dachte mir schon, dass du unvorbereitet kommst.«

»Es ist schwer, sich vorzubereiten, wenn du mir nicht sagst, was du vorhast«, murmelte ich, während ich die hellblaue Matte beäugte. »Warte, ich mache jetzt kein Yoga. Ich habe einen verflixten Hosenanzug an!«

»Besser als ein Kleid.« Er zuckte mit den Schultern, ging um mich herum und auf die Rezeption zu. Die anderen Leute waren schon ins Studio getrottet.

»Ich warte einfach hier draußen auf dich.« Ich hielt den langen Gurt meiner Tragetasche fest umklammert und ging im Kopf bereits durch, was ich alles erledigen könnte, solange er beim Yoga war.

»Und was, wenn ich mich hinten rausschleiche?«, fragte er über seine Schulter hinweg.

Ich stieß einen langen, frustrierten Atemzug aus. »Na gut. Ich sehe von drinnen zu.«

»Ich übernehme die Kosten für sie«, teilte Nixon der Rezeptionistin mit, als er an ihr vorbeiging. Dann blieb er stehen, um mir die Tür zum Studio aufzuhalten. »Los geht’s, Shannon. Deinetwegen sind wir spät dran.«

»Meinetwegen? Tztz. Na, danke auch.« Ich nahm die Matte entgegen, die er mir hinhielt, und betrat das Studio. Es war lichtdurchflutet, mit hellem Parkett ausgelegt und besaß eine Spiegelwand. Die restlichen Yogis hatten schon ihre Plätze eingenommen, sodass nur noch die letzte Reihe frei war. Ich suchte mir ein Plätzchen an der Wand und stellte meine Tasche ab, während Nixon sich die Schuhe auszog und seine Matte ausbreitete.

Ich lehnte mich an die Wand und gab mir alle Mühe, nicht darauf zu achten, wie sich seine Sporthose an seinem Po spannte. Dabei versagte ich jämmerlich, bis die Yogalehrerin in mein Sichtfeld trat.