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In diesem eBook schildert der Autor seine Erlebnisse zum Thema Musikbox. Die Spanne reicht vom ersten Kontakt im Vorschulalter über seine Erfahrungen rund um die Anschaffung einer eigenen Jukebox bis hin zu einigen Erlebnissen beim Betrieb in seinem Wohnzimmer.
Er lässt die Leser daran teilhaben, wie er die Besonderheiten seines Geräts kennenlernt, das Innenleben dieses seines Geräts erforscht, und wie einige bestimmte Herausforderungen technisch umgesetzt worden sind.
Beim Lesen erkennt man, wie der Autor, ein ausgebildeter Maschinenbauer, einiges an Hintergrundwissen zu der bei seiner Box eingesetzten Technik erlernt, und dieses Wissen und einige Fotos vom Innenleben der Box nun an seine Leser weitergibt.
Ein ABC der Begriffe und Hinweise auf Musikboxsammlungen in Österreich, die man besichtigen kann, ergänzen dieses eBook.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2022
Mit „Musicbox“ meine ich hier nicht die legendäre und hochinformative Radiosendung auf Ö3, mit der ich (Jg 1964) aufgewachsen bin. Damals, als es auf diesem Sender noch mehr Vielfalt gegeben hat: Sendungen wie „Vocal-Instrumental-International“, oder „La Chanson“, „Schellacks“, und so einige andere Schmankerl der Musik und den Beiträgen von Wortjongleuren wie Axel Corti, etc.
Ich schildere hier meine Erlebnisse rund um das Thema, wohl wissend, dass mein heutiger Wissensstand deutlich größer geworden ist, und dass ich hier nicht alle Musikbox-Hersteller und ihre Produkte mit den jeweiligen Eigenheiten erfasst habe. Was auch nicht wirklich von mir geplant gewesen ist.
Diesbezüglich verweise ich an jene, die mehr Ahnung von der Materie haben. Daher habe ich im Anhang „Ausflugstipps“ genannt, wo man sich näher mit der Thematik auseinandersetzen kann. Und fachkundige Gesprächspartner findet.
Das beigefügte ABC soll dazu dienen, das „Fachchinesisch“, also die englischen Begriffe rund um die Jukeboxen, dem interessierten Leser nahe zu bringen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Helmuth Nussbaumer
09.12. 2022
PS.: Dieses Werk spiegelt die persönlichen Erfahrungen des Autors wider.
Und es kann Spuren von alter Rechtschreibung enthalten;-)
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Schon vor dem Besuch der Volksschule packte mich die Faszination für Musikboxen. Mein Großvater holte mich öfters ab, um mit mir gemeinsam Ausflüge in den nahen Wald zu machen. Fixpunkt jedes Ausflugs war eine stärkende Pause im nächstgelegenen Gasthof. Und der hatte eine Musikbox. Nicht nur das, sie war auch jedes Mal in Betrieb.
Mein Großvater (und später auch die anderen Gäste) gab mir Münzen und den jeweiligen Liedwunsch, den ich für ihn drücken sollte, ach was, drücken durfte. Ich war quasi die „Fernbedienung“ für die dortige Musikbox. Und genoss den Ablauf des sichtbaren Plattenwechsels. Mich faszinierte, die entsprechenden Tasten zu tippen, und zu sehen, wie der Schwenkarm die bereits abgespielte Platte erfasste, zurücklegte, und durch die von mir gewählte ersetzte.
Leider war dieses Glück von kurzer Dauer, da ich bald danach in den Kindergarten kam. Mein Großvater holte mich in der Früh ab, und brachte mich zu Fuß dort hin. Damit ich mit anderen Kindern spielen konnte. Damals war das ein eher mickriger Ersatz für die Stunden, die ich mit ihm im Wald und auch bei der Musikbox erlebt habe. Beides hat mich nachhaltig geprägt. Das Spazierengehen in der Natur hat mich zum (Weit-)Wandern geführt, und das mit der Musikbox ist hier nachzulesen.
An die Art der Musik von damals habe ich keinerlei Erinnerung. Auch nicht an die Marke der Musikbox. Aufgrund der Art des sichtbaren Plattenwechsels tippe ich auf Rock-Ola. Oder AMI. Denn je nachdem, ob Vorder- oder Rückseite gewählt worden ist, machte der Schwenkarm mit der Platte noch eine Drehung um 180 Grad, bevor die Platte auf den Teller gegeben wurde.
Später, mit ca. 10 Jahren, habe ich bei den Italien-Urlauben mitbekommen, dass es im Standcafe eine Musikbox gegeben hat. Aus dieser Zeit habe ich mitbekommen, wie angenehm es ist, die Lieblingslieder möglichst oft anzuhören. Damals liefen fast nur "Please Mr. Postman" von den Carpenters und "Kung Fu Fighting" von Carl Douglas. Da ich diese Lieder mochte, und diese ziemlich oft gespielt worden sind, hatte ich keine Notwendigkeit, die Musixbox näher zu betrachten, und sparte mein Geld für Eis auf.
Als ich mich Jahre später etwas ausgiebiger mit diesem Thema befasste, wurde mir von einigen Experten abgeraten, ein solches Modell zu kaufen, wie ich es von den Ausflügen mit dem Großvater in Erinnerung hatte. Die Mechanik sei zwar spektakulär zum Anschauen, jedoch auch etwas anfällig fürs Ausleiern und somit für Reparaturen.
Der Seeburg-Experte riet mir zu einer Seeburg. Bei dieser stehen die Singles in einer Art Regal. Ein sogenannter Laufwagen (ich hoffe, der heißt wirklich so) nimmt die gewählte Platte aus dem Fach. Der Laufwagen hat einen Tonarm mit einem Doppelsystem (je ein Tonabnehmer auf jeder Seite) und einen Plattenantriebsmotor, der in beide Richtungen drehen kann. Je nach Wahl (A-Seite oder B-Seite) wechselt der Tonarm auf die entsprechende Seite der Platte und diese wird in der passenden Drehrichtung abgespielt. Zumindest wurde es mir so erklärt.
Eine weitere Bauart für die Plattenaufbewahrung ist ein Karussell, das entweder mit horizontal oder mit vertikal stehender Achse eingebaut wird.