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Wie der Titel schon verrät, präsentiert der Autor in diesem eBook viele Seiten seines Schreibstils.
Diese Texte sind quasi "the best of" eines Menschen, der als Ausgleich zu seinem Beruf, in dem es um das Verfassen von Fach- und anderen Artikeln geht, ja was wohl? Genau, er schreibt. Halt etwas anderes, als er gewohnt ist.
Die Bandbreite reicht von einem kurzen Text, der sich als Spruch auf einer Ansichtskarte gut machen könnte, bis hin zu einer Art moderer Predigt, die sagt, was Sache ist (bzw. damals gewesen ist.
Beim Zusammenstellen dieses eBooks wurden die Texte teilweise durch Einleitung oder Anmerkung ergänzt, um den Leser noch etwas an Hintergrundinformation zur Entstehung dieses Textes zu bieten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2021
In diesem eBook habe ich einige Texte gesammelt, die ich im Zeitraum von 2016 bis 2019 geschrieben habe.
Diese Texte hatten bisher einen überschaubar kleinen Leserkreis. Die durchwegs positive Resonanz hat mich bestärkt, die besten Texte nun in Form dieses eBooks einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen.
Beim Zusammenstellen dieses eBooks wurden die Texte teilweise durch Einleitung oder Anmerkung ergänzt, um den Leser noch etwas an Hintergrundinformation zur Entstehung dieses Textes zu geben.
Die Reihung der Texte ist chronologisch, sie beginnt also mit dem „ältesten“ Text.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Helmuth Nussbaumer Frühjahr 2021
Vor einigen Tagen war ich bei einer abendlichen Kulturveranstaltung. Ich wollte im letzten Moment absagen, weil mir einige Tage zuvor meine Brille zerbrochen ist. Und mir die Ersatzbrille zu sehr nach Ersatz aussieht. Weil ich mich damit nicht richtig wohl fühle, weil die nicht mehr ganz aktuelle Sehstärke der Brille etwas Kopfweh verursacht.
Aber es war schon gut so, dass ich trotzdem hingegangen bin. Denn mitten im Programm wurde uns Zuhörern eine Aufgabe gestellt: „Stellt Euch vor, plötzlich landet hier in unserer Mitte ein Raumschiff. Und in diesem Raumschiff befindet sich ein Buch, das auf alle Fragen, die es auf der Welt gibt, die richtige Antwort kennt. Welche Frage würdest Du diesem Buch stellen?“
Spontan schoss mir eine Frage durch den Kopf: „Wie wird „unsere“ Zukunft aussehen?“ Und mit „unsere“ meinte ich die Zukunft von „ihr“ und mir. Ich kenne „sie“ erst seit einiger Zeit, und ich merke, dass ich durch sie neue Türen aufstoße, dass ich wieder anfange zu leben. Ich merke nun, dass ich lange Zeit anscheinend nur dahinvegetiert habe, und mich nun plötzlich wieder sehr lebendig fühle.
Und nicht nur das. Anscheinend bin ich auch verliebt. Bin ich nun verliebt in dieses neue Gefühl der Lebendigkeit? Oder in sie? Oder beides gleichzeitig? Dabei strebe ich im Moment keine neue Beziehung an. Ich möchte mich zuerst von einigen Altlasten befreien. Aber irgendwie schaltet seit neuestem mein Gehirn einen Turbo dazu, und produziert neue Ideen. Irgendetwas (oder viel wahrscheinlicher: irgendjemand) hat Saiten in mir zum Klingen gebracht, von denen ich nicht mehr wusste, dass sie in mir vorhanden sind. Der Autor in mir ist wieder erwacht, und ich habe nun das Gefühl einer Leichtigkeit, wo vorher einfach nur Schwere und Enge waren.
Auf der anderen Seite macht sich Ungewissheit breit. Reicht es mir wirklich, den Status Quo einer „guten Bekanntschaft“ aufrecht zu erhalten? Oder will ich mehr? Ich spüre eine Vertrautheit bei ihr, wie ich sie schon lange nicht gespürt habe. Wenn sie mich ansieht, so habe ich das Gefühl, sie durchdringt wie selbstverständlich meine „üblichen“ Schutzpanzer, mit denen ich mich im Alltag umgebe, damit mir niemand zu nahe kommen und mich verletzen kann. Und das Beste daran ist: es macht mir nichts aus, dass sie anscheinend so mühelos bis in meine innersten Schichten vordringt. Ich habe plötzlich keine Angst mehr, mich zu verstecken oder mich verstellen zu müssen. Ein herrliches Gefühl!!
Und schon kommen die üblichen üblen Gedanken. So könnte jemand behaupten, sie und ich spielen nicht in derselben Liga, sie ist „zu gut, zu hübsch“ für mich. „Quatsch!“, sage ich zu mir selbst, „alles quatsch. Ich will nicht mit ihr spielen! Somit ist die Frage der Liga unerheblich!“
Doch schon kommt der nächste Querschuss. Wenn Du ihr nun zu schnell zu nahe rückst, machst Du möglicherweise alles kaputt. Und außerdem bist Du vielleicht gar nicht ihr Typ.
Ja, ich habe Angst. Ich habe Angst, dass ich lästig wirke, wenn ich ihr zu viele SMS und Mails schicke. Und dass die Mails zu lange sind. Ich schaue nun mindestens drei Mal so oft in mein Mail-Postfach als sonst, um zu sehen, ob sie schon geantwortet hat. Und bin enttäuscht, wenn sie noch nicht zurückgeschrieben hat. „Was ist los?“, frage ich mich ungeduldig. War ich zu aufdringlich? Hab ich was geschrieben, das sie verletzt hat? Bin ich vielleicht zu schnell in einen Bereich eingedrungen, den sie noch nicht für mich freigegeben hat? Habe ich ihre Signale richtig gedeutet? Waren es überhaupt Signale, oder hat mein Wunschdenken da etwas sehen wollen, das es gar nicht gibt? Fragen über Fragen.
Ich möchte es gerne langsam angehen. Mich mal mit dem begnügen, was derzeit ist. Sich gegenseitig austauschen, gemeinsam neue Ideen kreieren, und und und. Sich gegenseitig in Ruhe und Gelassenheit näher kennen lernen. Vielleicht einen Teil unseres Lebensweges miteinander gehen. Als zwei Menschen, nicht zwangsläufig als Paar. Und schon kommt ein neuer Gedanke daher: „Vielleicht ist sie Deine Muse.“ Postwendend gebe ich mir die Antwort selber: „Blödsinn. Eine Muse küsst doch den Dichter.“ Dass ich kein Dichter bin, stört mein kopflastiges Ich dabei gar nicht. Ist wohl wahrscheinlich nicht gerade in Höchstform. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich doch verliebt bin.
Aber: Bin ich verliebt? Schmetterlinge sind noch keine im Bauch. Höchstens Raupen. Ja, ich gebe es zu, ich freue mich, wenn sie mir ein Mail schreibt. Und mir einen schönen Tag / Wochenbeginn / Abend wünscht, natürlich jeweils passend zur Uhrzeit. Und wenn sie mit mir telefoniert. Und wenn sie lächelt. Einfach nur lächelt. Und wenn ich das Gefühl habe, sie schaut mich verstohlen aus den Augenwinkeln an, nur um zu sehen, ob ich sie ansehe, wenn wir mit anderen Leuten zusammen sitzen, und über Gott und die Welt reden.