Nachtengel - Der Ursprung - Brent Weeks - E-Book

Nachtengel - Der Ursprung E-Book

Brent Weeks

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Beschreibung

Die fesselnde Vorgeschichte der Schatten-Trilogie und der neuen Assassinen-Saga »Nightangel«.

Gaelan Sternenfeuer ist ein Bauer, ein glücklicher Ehemann und Vater. Er gilt als vorsichtiger, ruhiger, einfacher Mann. Aber er ist auch ein unvergleichlicher Kämpfer - und unsterblich. Im Laufe der Jahrhunderte hat er viele Gesichter getragen, um seine Gabe zu verbergen, aber manche seiner Namen sind zu Legenden geworden: Acaelus Thorne, Yric der Schwarze oder Rebus Flink. Doch als Gaelan für eine Verbrecherfürstin die besten Attentäter der Welt aufspüren soll, könnte das alles zerstören, woran er je geglaubt hat. Und das Wesen zurückbringen, das er nie hatte sein wollen: der Nachtengel.


Anmerkung des Autors: Dies ist zwar die Vorgeschichte, spoilert jedoch die Schatten-Trilogie und sollte erst im Anschluss gelesen werden. Beginnen Sie daher mit »Der Weg in die Schatten«.


Die Schatten-Trilogie:
1. Der Weg in die Schatten
2. Am Rade der Schatten
3. Jenseits der Schatten


Die Nightangel-Saga:
1. Nachtengel - Nemesis
2. Nachtengel - Gemini
weitere Titel in Vorbereitung

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Seitenzahl: 92

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Buch

Gaelan Sternenfeuer ist ein Bauer, ein glücklicher Ehemann und Vater. Er gilt als vorsichtiger, ruhiger, einfacher Mann. Aber er ist auch ein unvergleichlicher Kämpfer – und unsterblich. Im Laufe der Jahrhunderte hat er viele Gesichter getragen, um seine Gabe zu verbergen, aber manche seiner Namen sind zu Legenden geworden: Acaelus Thorne, Yric der Schwarze oder Rebus Flink. Doch als Gaelan für eine Verbrecherfürstin die besten Attentäter der Welt aufspüren soll, könnte das alles zerstören, woran er je geglaubt hat. Und das Wesen zurückbringen, das er nie hatte sein wollen: der Nachtengel.

Autor

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Seither wurde er mehrfach für sein Werk ausgezeichnet und ist ein fester Bestandteil der »New York Times«- und der SPIEGEL-Bestsellerliste. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.

Dies ist nur die Vorgeschichte! Tauchen Sie tiefer ein in die Assassinen-Sagas von SPIEGEL-Bestsellerautor Brent Weeks:

Die Schatten-Trilogie:

1. Der Weg in die Schatten

2. Am Rande der Schatten

3. Jenseits der Schatten

Die Nightangel-Saga:

1. Nachtengel – Nemesis

2. Nachtengel – Gemini

weitere Titel in Vorbereitung

Brent Weeks

Nachtengel

Der Ursprung

Kurzgeschichte

Deutsch von Jakob Link

Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel »Perfect Shadow« bei Orbit, London.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Der Verlag behält sich die Verwertung des urheberrechtlich geschützten Inhalts dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Copyright der Originalausgabe © 2011 by Brent Weeks

Published by arrangement with Brent Weeks

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.

Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2024 by Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Alexander Groß

Covergestaltung: www.buerosued.de nach einer Originalvorlage von Orbit USA © 2023 Hachette Book Group. Inc.

Coverdesign: Unusual Co.

Covermotive: Shutterstock.com (STILLFX; MeSamong)

HK · Herstellung: mw

Satz: dtp im Verlag

ISBN 978-3-641-15750-0V002

www.blanvalet.de

Nachtengel

Chateau Shayon gilt als uneinnehmbare Festung. Es ist immer wieder schön, wenn ich das jemanden sagen höre. Die glatten Mauern der Burg lasten schwer auf dem Felsen dicht vor dem Ufer des Sees, auf dem sie ringsum steil empor- und an einigen Stellen sogar über das Wasser hinausragen.

Dies sollte mein erster Auftragsmord werden. Es ist gut, mit dem Unmöglichen zu beginnen. Sich einen Namen zu machen. Mit einem lauten Knall einzusteigen.

Ich tauchte aus dem Wasser auf, ohne mehr als ein Kräuseln der Oberfläche zu verursachen. Die Mauern strebten vor und über mir in die Höhe. Es gab keine seichten Stellen, an denen ich stehen konnte. Dort, wo einst Felsen gewesen waren, hatte der eine oder andere Burgherr sie von Steinmetzen bis drei Klafter tief weghauen lassen. Ich war bis zur Taille nackt und hatte mich zum Schutz und zur Tarnung mit Fett und Asche eingerieben. Kleider hätten sich nur mit Wasser vollgesogen und mich aufgehalten.

Ich blutete aus einer Schnittwunde im Gesicht und aus einigen Rissen an meinen Unterarmen. Wunden, die ich mir bei der Abwehr zugezogen hatte. Ich wollte nicht länger im Wasser bleiben als unbedingt nötig. Denn es gab hier noch mehr von diesen verdammten Dingern.

Trotzdem wartete ich, hielt mich an dem Felsen fest, ließ die Wellen auf mich eindreschen und studierte die Mauern. Es hätte natürlich leichtere Wege zum Ziel gegeben. Der Ka’kari machte nahezu alles einfach. Mit Ausnahme der Dinge, die seinetwegen beinahe unmöglich waren.

~Das willst du doch nicht wirklich tun, Acaelus. Auftragsmord? Du?~

Schluss damit. Das ist nicht mein Name. Schon lange nicht mehr.

Der Überhang der Mauern war in regelmäßigen Abständen mit Löchern versehen, durch die Steine geworfen werden konnten, um Angreifer abzuwehren. Es gab außerdem Schießscharten für Bogenschützen und Ausgüsse für zähe, brennbare Flüssigkeiten. Über mir entdeckte ich zwei Wachposten in Kettenpanzern und Wollumhängen. Sie unterhielten sich und warfen gelegentlich einen Blick über den See. Es war eine klare, helle Vollmondnacht, in der es keiner besonderen Wachsamkeit bedurfte. Ich fand sechs weitere Männer auf der Mauer, dann acht. So weit entfernt, dass ich eigentlich nicht in der Lage hätte sein sollen, sie in der Dunkelheit zu sehen.

Aber die Dunkelheit kommt meinen Augen entgegen. In dieser Hinsicht konnte ich gar nicht anders, als den Ka’kari zu benutzen. Es hat mein Sehvermögen für immer verändert.

Hinter fast jedem Fenster des Chateaus waren zum Schutz gegen die kalte Brise die Läden geschlossen worden. Ich war allerdings auch nicht auf der Suche nach einem offenen Fenster. Die Fenster waren allesamt vergittert und die Gitter in gutem Zustand. Es gab keine Balkone über dem malerischen See – sie hätten nur Wurfhaken unerwünschten Halt gegeben. Diese Festung war dazu erbaut worden, Feinde fernzuhalten, und ihre Erbauer hatten gewusst, was sie taten.

Ein gewöhnlicher Attentäter würde scheitern.

Erst aus den Fenstern des dritten Geschosses – die ebenfalls mit starken Eisenstäben vergittert waren – glühte das Licht munterer Feuer aus den weit geöffneten Fensterläden. Dort musste der große Saal sein, in dem Baron Rikku seine Lehnsmänner unterhielt. Baron Rikku war ein stolzer Mann. Stolz auf seine Feste. Stolz auf die guten Sethi-Weine, die er servierte. Stolz auf seine Einrichtung, seine Seide, seine Kunst. Stolz auf seine Pietät. Stolz darauf, dieses Chateau auf seiner kleinen Insel seinem Vorbesitzer abgenommen zu haben.

Unglücklicherweise war der vorherige Besitzer der Insel nicht deren wirklicher Eigentümer gewesen. Er hatte den Besitz lediglich für jemand anderen verwaltet. Jemanden, der sich nicht als Eigentümer zu erkennen geben wollte. Jemanden, der dem Baron weder seine Ignoranz noch seinen Diebstahl verzeihen würde.

Aber das war eben das Dumme, wenn man über die Unterwelt herrschte. Wenn man andere wissen ließ, was einem gehörte, ermunterte man diejenigen zum Angriff, die sich stark genug fühlten, einen herauszufordern. Tat man es nicht, schreckte man nicht einmal diejenigen ab, die einen fürchteten.

Ach, Sa’kagé, ihr habt es wirklich schwer im Leben.

Ich blickte zum Mond hinauf und schätzte ab, wie weit er gewandert war, seit ich am anderen Ufer des Sees – etwa zweitausend Schritt entfernt – ins Wasser gestiegen war. Der Baron würde sich bald von dem Fest zurückziehen, um mit seiner Gemahlin in deren Gemächern zu schlafen. Oder mit einer ihrer Hofdamen oder einer Magd in einem Nebenraum, den er eigens für diesen Zweck vorhielt. Anschließend würde er den für ihn reservierten Abtritt aufsuchen und sich dann in seine Räume im obersten Geschoss des Schlosses begeben.

Es war die klassische Verteidigungsschwäche jeder Festung, wie die Scheiße herein- und wieder hinauskam. Die Abtritterker dieses Schlosses hingen über dem Wasser, und ich konnte sie finden, indem ich meiner Nase folgte. Immer dem Geruch nach. Die Schütte, die hinausführte, war schmal – wahrscheinlich ebenso sehr aus Gründen der Verteidigung wie denen des Komforts. Wer ließ sich schon gern kalte Winde über den Hintern streichen? Und sie reichte nicht bis ins Wasser, sondern hörte gut fünf Fuß darüber auf. Soweit ich es an diesem Ende erkennen konnte, waren die Innenwände der Schütte glitschig vom letzten Gebrauch. Unter einer frischeren, schleimigen Schicht lag eine dicke Kruste älterer Fäkalien. Es war unmöglich zu erkennen, ob es auf dem Stein darunter Halt geben würde.

Ich sah nach oben und stellte fest, dass beide Wachen unaufmerksam waren. Dann wurde ich von etwas abgelenkt. Einem Schatten im Wasser.

Mehr als einem. Fische mit verdammten Reißzähnen. Unleugbar dumm, aber ich hatte gehört, dass sie Blut aus mehreren Hundert Schritt Entfernung wittern konnten. Anscheinend hätte ich es glauben sollen.

Mit einem Aufwallen meiner Magie schoss ich aus dem Wasser. Ich bohrte Finger und Zehen in die von Scheiße glitschigen Wände, stieß mich ab … und sprang mit einer Drehung in die Abflussrinne. Dort fanden mein linker Fuß und meine linke Hand jedoch keinen Halt.

Ich rutschte, bohrte Finger und Zehen in die Wand. Einige Zehennägel rissen ab, bevor ich zum Stillstand kam. Ich atmete ein paar Mal tief durch und schoss in die Höhe, erneut mit von Magie verstärkter Kraft. Dieses Mal fiel es mir leicht, mich von den Seiten der Rinne abzustoßen.

Als ich fast oben war, fand ich die Überreste eines Gitters. Es musste schon vor Hunderten von Jahren angebracht worden sein, denn der Rost hatte nur noch kleine Noppen davon übrig gelassen, die aus dem Stein ragten. Es war wohl zu aufwendig gewesen, es auszutauschen, oder einfach zu ekelhaft. Nun boten eben diese Noppen jemandem guten Halt, den das Gitter eigentlich hätte fernhalten sollen.

Das Problem mit einem Schloss wie dem Chateau Shayon war nicht, dass es Schwachpunkte hatte. Die hat jedes Schloss. Aber nicht jedes Schloss gehörte Gwinvere Kirena. Denn wenn man es ihr stahl, machte man sich jemanden zum Feind, der alle Schwachpunkte darin bestens kannte. Wenn ich gewusst hätte, dass in der Abtrittschütte ein Gitter war – nun, ich hätte es natürlich trotzdem geschafft, aber die meisten Auftragsmörder hätten es dann gar nicht erst durch den Abtritterker versucht. Zumindest nicht, ohne zuvor etwas anderes probiert zu haben.

Während ich auf den Gitterresten das Gleichgewicht hielt und nicht auf meine blutenden Zehen achtete, zog ich eine Stichsäge hervor. Der Abtritt bestand aus einem einfachen Brett aus Eichenholz mit drei Löchern. Es waren drei, damit man sein Geschäft gemeinsam mit zwei Freunden verrichten konnte, vermute ich. Das war nichts für mich. Vielleicht war ich zu ungesellig. Aber wie dem auch sein mochte, das Brett war jedenfalls, sofern Gwinveres Beschreibung noch zutraf, mit Bolzen befestigt und mit einem Schloss versehen, zu dem niemand mehr den Schlüssel besaß. Ich nahm mir das Loch in der Mitte vor und sägte einen Kreis aus, der etwas größer war als das ursprüngliche Loch.

~Das verstößt gegen alles, wofür du gelebt hast. Gaelan, das bist nicht du.~

Nein, ich bin nicht Gaelan. Es gibt keinen Gaelan. Ich habe keinen Namen.

Niemand kam zu dem Abtritt, während ich dort war. Zum Glück. Manchmal hat man es. Wenn man darauf gefasst ist, eingeschissen zu werden, und seine Arbeit trotzdem erledigt, hat man von Zeit zu Zeit Glück. Ohne mich vom fernen Lärmen und Lachen – Du wirst allein sein, du wirst für dich sein, für immer – der Feier ablenken zu lassen, lauschte ich auf Schritte.

Es waren keine zu hören. Auf Kopfhöhe kratzte ich etwas von den Fäkalien von den Steinen, schob meine Hand durch das rechte Loch und legte den Haufen dort auf das Brett. Ich zog einen ledernen Trinkbeutel hervor, den ich zusammengerollt unter meinem Gürtel verstaut hatte. Er war kleiner als meine geballte Faust. Ich öffnete ihn und pinkelte hinein. Dabei hatte ich einige Mühe, auf den Überresten des Gitters das Gleichgewicht zu halten.

Dann verteilte ich den Urin über den Rand des linken Lochs. Ich war kaum damit fertig, als die Tür krachend aufgerissen wurde. Der Baron. Vor ihm trat ein Soldat mit einer Laterne ein.