Nachtschicht - Chester Pain - E-Book

Nachtschicht E-Book

Chester Pain

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Beschreibung

Die junge Irin Scarlett gerät durch den mysteriösen Leon in die Fänge von Vampiren und ihren Kampf um die Vorherrschaft in der Welt. Dabei führt Leon sie in die Welt des BDSM ein und sie erfährt Dinge über sich selbst, die ihr Leben in ein ganz neues Licht rücken. Stück für Stück wird ihr klar, welch wichtige Rolle sie selbst, ihre Leidenschaft und ihre Leidensfähigkeit im Kampf gegen das Böse spielen. Doch wem kann sie trauen?

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Leon

Kapitel 2 – Heimweg

Kapitel 3 – Nachtschwärmer

Kapitel 4 – Sichere Begleitung

Kapitel 5 – Bittere Erkenntnis

Kapitel 6 – Ich soll was sein?

Kapitel 7 – Zuneigung

Kapitel 8 – Alles nur ein Traum?

Kapitel 9 – Orientierung

Kapitel 10 – Der Kampf für das Gute beginnt

Kapitel 11 – Der Morgen danach

Kapitel 12 – Der Kampf fordert seinen Tribut

Kapitel 13 – Unermüdlich geil gegen das Böse

Kapitel 14 – Leons Familie

Kapitel 15 – Berauschend

Kapitel 16 – Orgie

Kapitel 17 – Kater

Kapitel 18 – Heimat

Kapitel 19 – Wahrheit

Kapitel 20 – Pancakes

Kapitel 21 – Wer bin ich?

Kapitel 22 – Ratlos

Kapitel 23 – Krieg

Kapitel 24 – Wunden lecken

Kapitel 25 – Lagebesprechung

Kapitel 26 – Der Abend vor der letzten Schlacht

Kapitel 27 – Die letzte Schlacht

Kapitel 28 – Zuflucht

Kapitel 29 – Heilerin

Kapitel 30 – SM

Kapitel 31 – Verbündete

Kapitel 32 – Alles für so viele gute Zwecke

Kapitel 33 – Pure Liebe

Kapitel 34 – Abwechslung für den guten Zweck

Kapitel 35 – Eigentlich ganz normal

Kapitel 36 – Abkühlen vor der Hitze

Kapitel 37 – Mutter

Kapitel 38 – Gemeinsamer Abend vor dem Kampf

Kapitel 39 – Vorbereitung

Kapitel 40 – Letzte Vorbereitung

Kapitel 41 – Beste Freundinnen für immer

Kapitel 42 – Demütigung

Kapitel 43 – Leid und Hass

Kapitel 44 – Wie schön

Kapitel 45 – Zur Schau gestellt

Kapitel 46 – Oh nein

Kapitel 47 – Eine kleine Scherbe und so viel Macht

Kapitel 48 – Sackgasse

Kapitel 49 – Angriff

Kapitel 50 – Außer Gefecht

Kapitel 51 – Schon wieder Leiden und alles wegen ihr

Kapitel 52 – Der Biss

Kapitel 53 – Niemals

Kapitel 54 – Wie habt ihr mich gefunden?

Kapitel 55 – Einfach nur glücklich

Kapitel 56 –Trautes Heim

Kapitel 57 – Es hört nicht auf

Kapitel 58 – Entwarnung?

Kapitel 59 – Frieden

Erfahren Sie mehr über den Autor unter www.schesterpain.eu

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Criminal Binds - Befreiung durch Unterwerfung

Impressum

Nachtschicht

Biss zur Unterwerfung

Chester Pain

Copyright © 2025 Chester Pain Alle Rechte vorbehalten

ISBN:9798333039576

Dieses Buch ist ein Phantasieprodukt des Autors, der jegliche Form von Gewalt ablehnt. Im Rahmen der Handlung des Romans werden explizit Szenen und Beschreibungen von Erotik, Sex und Gewalt dargestellt weshalb dieser Roman nur von Erwachsenen gelesen werden sollte.

Alle in diesem Buch dargestellten Charakteren und Ereignisse sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen oder lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und sind rein zufällig. Kein Teil dieses Buches darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder in einem Abrufsystem gespeichert oder in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, sei es elektronisch, mechanisch, durch Fotokopieren, Aufzeichnen oder auf andere Weise, übertragen werden.

ISBN: 9798312643039

Cover design by: Chester Pain

Chester Pain

c/o Block Services

Stuttgarter Str. 106

70736 Fellbach

Kapitel 1 – Leon

Das majestätische Dröhnen der Glocken des Kölner Doms durchschnitt die Stille der Nacht und kündigte Mitternacht an. Es war Mittwoch, aber selbst für einen Werktag war es ungewöhnlich ruhig um den Dom herum und den daran angrenzenden Hauptbahnhof.

Unter den Gleisen mit Blick auf den Dom befand sich der Alte Wartesaal. Eine im Jugendstil mit viel Holz und alten Kronleuchtern eingerichtete Bar. Der größte Ansturm war für diese Nacht schon früh vorbei. Die Angestellten versuchten aufzuräumen, ohne die wenigen noch verbliebenen Gäste damit zu offensichtlich zum Gehen aufzufordern.

Es schepperte fürchterlich, als Sonia mit dem Kellner zusammenstieß und den Stapel schmutziger Teller fallen ließ, die sie eben von den Tischen im Gastraum abgeräumt hatte. Schnell eilte Scarlett ihrer Freundin zur Hilfe und sammelte ebenfalls die Scherben ein. „Sonia, du arbeitest zu viel. Du musst dir mal eine Auszeit nehmen.“

„Ich kann nicht Scarlett, du weißt, dass ich die Klausuren bestehen und außerdem noch die fälligen Rechnungen bezahlen muss. Von meinen Eltern bekomme ich nichts mehr.“ Sonias Eltern hatten ihr den Geldhahn zugedreht, nachdem sie zwei Semester durchgefeiert und durch alle Klausuren gerasselt war. Als gute Mitbewohnerin hatte Scarlett ihre Hilfe beim Lernen angeboten, aber Sonia war in dieser Zeit kaum zur Vernunft zu bringen gewesen.

Scarlett hatte diese Probleme nicht, da ihre Eltern vor ihrem Tod eine Stiftung eingerichtet hatten, deren einziger Zweck es war, Scarlett in allen Lebenslagen und vor allem auch finanziell zu unterstützen. Ihre Eltern waren schon vor vielen Jahren bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben gekommen. Die Ursache des Unfalls konnte nie ganz geklärt werden. Die Stiftung in Irland, wo sie mit ihren Eltern gelebt hatte, wurde von ihrem Onkel Peter verwaltet. Er hatte Scarlett aufgenommen und war mittlerweile so etwas wie ein Vater für sie geworden. Um sich hin und wieder etwas mehr leisten zu können und weil es ihr Spaß machte,

arbeitete sie trotzdem als Barfrau im Alten Wartesaal unter dem Kölner Hauptbahnhof.

Sie mochte die Arbeit hier, weil sie viele interessante Menschen traf und natürlich auch, weil sie mit ihrer besten Freundin zusammen sein konnte. Sonia arbeitete im Moment fast täglich im Alten Wartesaal, um ihre aufgelaufenen Schulden zu bezahlen. Ihre Eltern hatten ihr ein Ultimatum gesetzt: Sie musste die nächsten Prüfungen bestehen, damit sie wieder ihre Miete übernahmen.

Sonia hielt für einen Moment inne und sah Scarlett an. „Ist er da? Hast du ihn schon angesprochen?“

Die plötzlich aufsteigende Hitze in Scarletts Gesicht war ein eindeutiges Zeichen, dass sie rot anlief. Allein die Vorstellung, ihn anzusprechen, brachte sie ins Schwitzen.

„Nein, natürlich nicht. Wo denkst du hin.“

„Du musst ihn ansprechen, jetzt himmelst du diesen Kerl schon eine Woche lang an und nichts ist passiert. Wie lange willst du das noch machen?“ Sonia sah Scarlett fordernd an.

Scarlett antwortete, während sie aufstand und die Scherben in den Mülleimer schmiss: „Ich mache das in den nächsten Tagen. Ganz bestimmt spreche ich ihn an.“

„Soll ich dir helfen?“

„Um Gottes Willen, nein, das machst du nicht!“ Sie machte eine Pause und fuhr dann deutlich zurückhaltender fort: „Außerdem, was soll denn so ein toller Mann von einem Mauerblümchen wie mir wollen?“

Sonia fasste Scarlett am Arm. „Scarlett, du bist eine wunderschöne und begehrenswerte Frau. Du solltest nur mal ein wenig mehr aus dir herausgehen.“

Scarlett lächelte sie an und widmete sich wortlos wieder der Bar, da mittlerweile ein paar neue Gäste auf den Barhockern Platz genommen hatten.

Während sie die Bestellungen aufnahm, verschwand Sonia wieder in der Küche. Scarlett bereitete die Bestellungen für die Gäste zu und dachte über den gutaussehenden Mann nach, der seit einer Woche jeden Abend in den Alten Wartesaal kam und sich an die Bar setzte. Die Maschine fauchte wie ein altersschwacher Drache, bis die beiden Espressi fertig waren. Sie stellte die Tassen auf Untertassen und drehte sich mit den Espressi wieder zur Bar, wo sie vor Schreck fast beide Tassen fallen gelassen hätte. Wie auch die Tage zuvor hatte es der geheimnisvolle Mann geschafft, schlagartig an der Bar aufzutauchen. Ohne Vorwarnung und ohne Vorbereitungszeit sah sie wieder in seine Augen und war dort einige Sekunden sprachlos gefangen.

Der geheimnisvolle Mann genoss Scarletts Unsicherheit und fixierte noch intensiver ihre Augen. Auch wenn sein Blick sie einem Zwang auszusetzen schien, machte er trotzdem einen sehr freundlichen Eindruck. Wie jeden Abend lächelte er Scarlett herzlich an. Sie servierte die Espressi und widmete sich dem geheimnisvollen Mann, um seine Bestellung aufzunehmen, die sie eigentlich schon kannte, da er jeden Abend das Gleiche bestellte. Bevor sie etwas sagen konnte, sagte der Mann mit der Stimme, die sie so angenehm fand:

„Wie immer, bitte.“

Scarlett nickte nur und war im Grunde froh, dass sie sich für die Bestellung umdrehen musste und den Augenkontakt, den sie eigentlich genoss, für einen Moment unterbrechen konnte. Auch wenn sie seine Augen mochte, hasste sie das Gefühl, weil er sie so wehrlos machte. Während Scarlett die Bloody Mary für den Mann zubereitete, konnte sie Sonia erkennen, die ihren Kopf aus der Küchentür streckte und ihr aufmunternde Gesten zuwarf. Verzweifelt versuchte sie Sonia mit Grimassen dazu zu bewegen, wieder in der Küche zu verschwinden. Sie drehte sich zu dem Gast um und präsentierte den fertigen Drink vor ihm auf der Theke. Natürlich wollte sie ihn ansprechen, aber durch den Druck, den Sonia erzeugte, fiel es ihr im Grunde immer schwerer.

Scarlett erschrak, als er sie plötzlich ansprach. „Leonhard.“

Sie sah ihn entgeistert an, denn der Gast, den sie eigentlich seit Tagen ansprechen wollte, hatte sie noch nie, außer zum Bestellen angesprochen.

„Leonhard, das ist mein Name. Meine Freunde nennen mich aber Leon. Ich würde mich freuen, wenn du mich auch so nennen würdest. Wie ist dein Name?“

Scarlett lächelte etwas verkrampft, denn auch wenn der Fremde ihr den ersten Schritt abgenommen hatte, bedeutete das, dass sie ihre Wohlfühlzone gezwungenermaßen verlassen musste. Irgendwie hatte es etwas Angenehmes und Unschuldiges nur zu träumen, statt sich der Gefahr von Enttäuschungen auszusetzen. Trotzdem fasste sie etwas Mut. „Ich bin Scarlett.“

„Scarlett! Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen. Immerhin hast du mir in den letzten fünf Tagen die besten Bloody Marys gemacht, die ich je getrunken habe.“

Scarlett bemerkte, wie sie etwas auftaute und begann das Kennenlernen mit Leon zu genießen. Sie kicherte. „Wie willst du das beurteilen? Du hast keinen der Drinks je getrunken.“

Er grinste.: „Gut beobachtet. Aber ich bin mir trotzdem sicher, dass es die besten waren. Ich erkenne, wenn jemand etwas gut macht, und du machst

das sehr gut.“

Aus dem Augenwinkel konnte sie Sonia sehen, die ihr immer noch peinliche, motivierende Gesten zuwarf.

„Deine Freundin?“

„Ja, das ist Sonia, meine Freundin und Mitbewohnerin. Ich weiß nicht, warum sie das macht.“, log sie peinlich berührt.

Leon schob seinen Drink zurück in Scarletts Richtung und legte wie immer einen Geldschein mit großzügigem Trinkgeld dazu.

„Ich freue mich auf morgen Abend und darauf, dass wir unsere Unterhaltung fortführen können.“

Wie? Das war alles?, dachte Scarlett und überlegte, ob sie ihn nach seiner Nummer fragen sollte. Vergeblich, denn noch bevor sie zu Ende gedacht hatte, war Leon aus der Bar verschwunden.

„Bist du irre? Jetzt spricht er dich schon an und du lässt ihn einfach gehen?“

Scarlett wusste nicht, was sie mehr aus der Bahn warf - dass Sonia sie vor allen Gästen angeschrien hatte oder dass Leon einfach verschwunden war.

„Entschuldige Scarlett, ich wollte dich nicht anschreien. Ich kapiere nur nicht, warum du ihn hast gehen lassen.“

Scarlett beruhigte sich wieder. „Ich weiß es auch nicht, ich könnte mich ohrfeigen. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass er Leon heißt und morgen wieder kommt.“ Sie stützte sich auf die Theke und sah Sonia von der Seite an. „Ich glaube, ich möchte nach Hause. Es ist nicht mehr viel los. Kommt ihr ohne mich klar?“

Sonia legte eine Hand auf Scarletts Schulter und nickte liebevoll, aber besorgt.

Kapitel 2 – Heimweg

Scarlett verabschiedete sich von ihren Kollegen und verließ den Alten Wartesaal, um über die Domplatte den Heimweg durch die Innenstadt anzutreten. Wenn das Wetter gut war, lief sie meistens nach Hause, um die Nacht zu genießen. Es war eine wunderbare, laue Nacht mit herrlichem Sternenhimmel, den man trotz der Lichter der Stadt gut sehen konnte. Auch wenn sie diesen Spaziergang sehr genoss, war es heute doch anders als sonst. Selbst für einen normalen Wochentag war es vor dem Dom und in der Fußgängerzone seltsam leer. Normalerweise traf sie immer auf einige Nachtschwärmer oder junge Pärchen, die die Nacht genossen oder wenigstens auf Jugendliche, die in ihren Gruppen versuchten cool zu sein.

Zum ersten Mal verspürte Scarlett auf diesem Weg Unbehagen. Ohne es wirklich kontrollieren zu können, wurde sie immer schneller und drehte sich immer wieder um. Sie war sich sicher, verfolgt zu werden. Immer wieder dachte sie, Schritte zu hören, die aber jedes Mal verstummten, wenn sie sich umsah. Immer wenn sie wieder nach vorn sah, war sie sich sicher, den Atem eines Verfolgers direkt hinter sich zu hören und ihn sogar im Nacken zu spüren. Immer hektischer drehte sie sich um und beschleunigte ihre Schritte. Gerade als das Atmen und die Schritte hinter ihr wieder lauter wurden, glaubte sie, deutlich ihren Namen von einer flüsternden Stimme zu hören. Der Klang dieser Stimme erschreckte sie zu Tode. Eiskalt und blechern klang sie, als käme sie aus dem Totenreich.

Erschrocken schrie Scarlett auf und rannte los, ohne sich noch einmal umzusehen. Es waren nur noch zwei Querstraßen bis zu ihrer Wohnung. Schon auf den letzten Metern, kramte sie nach ihrem Schlüssel und erreichte Sekunden später völlig außer Atem und zitternd vor Angst die Haustür. Ihr Herz schlug heftig und schnell, getrieben von panischer Angst, während sie versuchte, mit zittrigen Händen den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Wer auch immer sie verfolgte, war nur wenige Meter hinter ihr. Als sie den Schlüssel erfolgreich ins Schloss steckte, schaute sie sich nochmal um.

Auch wenn sie niemanden sehen konnte, war sie sich sicher, dass in wenigen Sekunden jemand seine Hände um ihren Hals legen würde.

Sie schlüpfte durch die Tür und schlug sie mit einem Knall hinter sich zu. Erst als sie in ihrer Wohnung im dritten Stock angekommen war, konnte sie sich ein wenig beruhigen. Ohne das Licht anzuschalten, sah sie aus dem Fenster und suchte nach ihrem Verfolger. Doch die Straße war leer.

Kapitel 3 – Nachtschwärmer

Immer noch verunsichert von den Erlebnissen der letzten Nacht verfolgte Scarlett die Vorlesungen und schrieb so gut wie möglich mit. Zugegebenermaßen waren die ersten zwei Vorlesungen langweilig, aber sie hatte trotzdem mit Sonia gerechnet. Schließlich waren sie Teil der kommenden Prüfungen, die Sonia bestehen musste. Auch wenn sie zusammen wohnten, gingen sie doch oft getrennt zur Uni und trafen sich dann in der Vorlesung.

Mit einer steilen Sorgenfalte auf der Stirn dachte Scarlett daran, was passieren würde, wenn ihre Freundin die Prüfungen nicht bestehen würde, während sie den nächsten Vorlesungssaal betrat und Sonia schon von hinten an ihren blonden Locken erkannte.

Erleichtert ihre Freundin zu sehen, setzte sie sich neben sie, erschrak dabei aber. Sonia war bleich und hatte eine Sonnenbrille auf. Obwohl die Brille ihre Augen verdeckte, entging ihr nicht, wie müde sie aussah.

„Warst du gestern Abend noch unterwegs? Hast du überhaupt geschlafen? Du siehst ja furchtbar aus. Die Vorlesungen heute Morgen waren doch wichtig!“

Sonia sah sie mit einem verträumten Lächeln an. „Ja, ich war noch unterwegs. Es hat sich noch etwas ergeben. Ich hatte echt Spaß.“

„Und was ist mit deiner Prüfung?“

„Ach komm schon, Scarlett, es war echt gut, ich habe viele neue Leute kennengelernt. Das eine Mal macht sicher nichts aus. Sei keine Spaßbremse. Geh doch das nächste Mal mit. Die feiern jeden Tag, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich leih mir nachher deinen Aufschrieb, okay?“

Verwundert und besorgt ließ Scarlett es auf sich beruhen. Das war nicht die Sonia, die sich in letzter Zeit intensiv um ihr Studium gekümmert hatte. Als Sonia nach nur einer Vorlesung schon wieder nach Hause ging, machte Scarlett sich wirklich Gedanken. Sie selbst kam gegen vier Uhr nachmittags

aus der Uni. Sonia schlief, was sie zuletzt in der Zeit getan hatte, als sie alle Klausuren vergeigt hatte. Erst als es dunkel geworden war, kurz vor ihrer Schicht im Alten Wartesaal, kam Sonia aus ihrem Zimmer. Widerwillig trank sie den Kaffee, den Scarlett ihr anbot. Normalerweise war sie zu jeder Tageszeit gierig auf jede Form von Kaffee. Im Grunde war sie ein Kaffeejunkie.

„Was ist los mit dir, Sonia? Du verschläfst den halben Tag und jetzt trinkst du nicht einmal den Kaffee, den ich dir gemacht habe?“

„Sorry. Du hast Recht, ich hätte in der Uni sein sollen und entschuldige, dass ich deinen Kaffee nicht so mag wie sonst. Ich habe irgendwas gegessen, das mir auf den Magen schlägt. Morgen ist wieder alles normal. Versprochen.“

Jetzt etwas beruhigter, erzählte Scarlett ihr von der Uni und über welche Themen die Professoren gesprochen hatten. Erst nach einigem Zögern erzählte sie auch, was ihr in der Nacht zuvor passiert war. Sonia lauschte aufmerksam mit offenem Mund, bis ihre Geschichte in der Wohnung endete. Einen Moment lang sah die Freundin sie schockiert an, ehe sie laut lachte. „Scarlett, du bist von einem Geist verfolgt worden. Ernsthaft jetzt?“ Sie nahm Scarletts Hände in ihre, die überraschend kühl waren. „Du bist meine beste Freundin, Ich empfinde jede Minute, die ich mit dir erleben darf, als ein Geschenk. Du bist eine wirklich unverschämt schöne Frau, die das nur nicht weiß.“ Scarlett spürte wieder die Hitze in ihrem Gesicht, die unmissverständlich zeigte, dass sie rot anlief.

„Deine langen rotblonden Haare, die in diesen bezaubernden Wellen über deine Schultern fallen, sind unvergleichlich, genau wie deine blauen Augen und deine Wangenknochen, für die ich töten würde, wenn ich sie haben könnte. Ganz besonders schön sind aber deine Sommersprossen, die dich so unwiderstehlich machen. Von deiner perfekten Figur will ich gar nicht sprechen. Wäre ich lesbisch würde ich alles tun, damit du dich in mich verliebst.“ Sonia machte eine Pause, in der Scarlett verlegen auf den Tisch sah, wo ihre Hände noch immer in Sonias lagen.

„Ich möchte, dass du verstehst, was ich dir sagen will, du könntest jeden Mann haben, wenn du es möchtest. Warum hast du solche Angst, mit dem Mann in der Bar zu sprechen? Bitte, Starlett, überwinde deine Angst und gewinne das Selbstbewusstsein, das dir zusteht. Ich bin mir sicher, dass du dich dann auch nicht mehr verfolgt fühlst.“

Sie sah Sonia mit Tränen in den Augen an. Es war eine wirklich tiefe Liebe, die sie zu ihrer Freundin empfand. Immer wieder war es Sonia, die sie in so vielen Tiefs aufgefangen hatte. Sie hatte es gehasst, dass ihr Onkel Peter sie zum Studieren nach Deutschland geschickt hatte. Ihr Traum war es

gewesen, in ihrer Heimat zu studieren. All ihre Freunde studierten am Trinity College in Dublin und hatten jeden Abend einen Riesenspaß in den Singing-Pubs von Dublin. Sicher war aber, dass all ihre Freunde zu Hause waren, und sie nicht.

Schon immer war Scarlett die Schüchterne gewesen. Auch wenn sie die Schönste in der Schule gewesen war, hatte sie das eher ausgegrenzt als integriert. Sie hatte nie verstanden, wie gut sie wirklich aussah und welche Macht damit verbunden war. Viele Jungs hatten sie nie angesprochen, weil sie Angst hatten, bei ihr keine Chance zu haben. Es war natürlich, dass sie das zunächst als Ablehnung interpretierte. Nur wenige Jungs hatten es geschafft, in ihre Nähe zu kommen. Ihre Erfahrungen mit Männern waren daher eher eingeschränkt, genau wie ihr Selbstbewusstsein.

Einzig Sonia hatte ihr vom ersten Tag an in der Uni Köln das Gefühl gegeben, zu Hause zu sein. Scarlett hatte keine Ahnung, wie ihr Leben hier verlaufen wäre, wenn sie nicht am Immatrikulationstag von Sonia auf ihrem Fahrrad umgefahren worden wäre. Ihr Onkel hatte immer gesagt, dass ihr Leben vorbestimmt und für große Taten vorbereitet werden müsse. Ohne diesen Unfall mit Sonia wären ihre großen Taten aber schnell zu Ende gewesen. Immer wieder dachte sie über seine Worte nach und hatte nie verstanden, was er damit meinte.

„Boah, scheiße, wir müssen zur Arbeit!“, riss Sonia sie aus ihren Gedanken.

Tatsächlich, sie mussten in fünfzehn Minuten im Alten Wartesaal sein.

Kapitel 4 – Sichere Begleitung

Wie schon am Abend zuvor hielt sich der Andrang in Grenzen, sodass Scarlett und Sonia einen ruhigen Abend hatten. Sonia bestärkte Scarlett darin, heute mehr mit Leonhard zu sprechen oder zumindest seine Handynummer herauszufinden.

Scarlett sah auf die Uhr und musste feststellen, dass Leons Zeit längst überschritten war. Er hätte schon vor einer halben Stunde da sein müssen. Sonia kam aus der Küche und sah Scarlett fragend an. „Wo ist er? Wir schließen gleich.“

Scarlett zuckte mit den Achseln und zog sich innerlich zurück, um ihre Enttäuschung zu verstecken, als sie sich wieder zur Bar wandte und fürchterlich erschrak. Wie aus dem Nichts erschienen, saß Leon an der Theke und lächelte sie an. Sofort versank sie in seinen Augen und ihr Körper bebte.

Leon erlöste sie: „Wie immer, bitte, Scarlett.

In ihrer Erleichterung über die wieder eingekehrte Normalität war ihr zunächst nicht aufgefallen, dass Leon sie beim Namen genannt hatte. Erst als sie ihm die Bloody Mary auf die Theke stellte und ihm in die Augen sah, wurde ihr bewusst, welche Verbundenheit sie mit diesem Unbekannten empfand. Leon nutzte den tiefen Augenkontakt aus und strahlte sie mit einem gefährlichen Lächeln an. „Vielen Dank für diesen köstlichen Bloody Mary.“ Ich bin heute später als sonst und weiß, dass ihr gleich schließt. Die Zeiten hier in der Stadt sind im Moment unsicher. Wenn du möchtest, begleite ich dich nach Hause und sorge dafür, dass dir niemand etwas tun kann oder dich verfolgt.“Scarlett bekam Gänsehaut. Wie konnte dieser doch eigentlich Fremde erkennen, was ihr zurzeit Sorgen bereitete. Schon wollte sie auf das Angebot eingehen, zögerte aber etwas, weil sie darauf achten wollte, dass Sonia heute rechtzeitig nach Hause kam. Genau in diesem Moment lief Sonia hinter ihr vorbei und flüsterte ihr ins Ohr: „Geh ruhig. Ich gehe nachher allein nach Hause. Nutz deine Chance.“

Sie sah Sonia hinterher, die ihr noch lächelnd zunickte.

„Danke für das Angebot. Ich bin gleich fertig, dann können wir gehen.“

Leon nickte ihr zu.

„Ich bin froh, dass du mich begleitest. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in den letzten Tagen kein Mensch mehr auf der Straße ist, wenn ich nach Hause gehe. Irgendwie gespenstisch.“

Sie gingen nicht besonders schnell durch die menschenleere Fußgängerzone. Sie hatten es nicht zu eilig und versuchten die Zeit, die sie durch diesen Spaziergang hatten, so lang wie möglich zu strecken und zu genießen.

„Das ist mir auch aufgefallen. In den letzten Tagen ist die Stadt nachts wie ausgestorben. Ich habe nicht die geringste Ahnung warum, bin aber froh, dass du nicht allein nach Hause musst. Ich hätte keine ruhige Minute.“

“Warum bist du so besorgt? Du kennst mich doch gar nicht.“

Leon lächelte. „Weißt du, manchmal begegnet man Menschen, bei denen man auf den ersten Blick das Gefühl hat, sie schon ewig zu kennen. Als ich dich vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen habe, überkam mich sofort dieses Gefühl.“ Er sah ihr intensiv in die Augen, während er fortfuhr: „Geht dir das nicht auch manchmal so?“

Während sie in seinen Augen versank, wurde ihr klar, dass es bei ihr ganz genauso gewesen war. Als Leon zum ersten Mal an der Bar gesessen hatte, war sie sofort der Meinung gewesen, ihn schon Ewigkeiten zu kennen. Die Vertrautheit, die auch jetzt von ihm ausging, war unglaublich. Leon bot ihr seinen Arm an, den sie nur allzu gern annahm. So unauffällig wie irgend möglich, schmiegte sie sich an ihn. Ein paar Schritte gingen sie wortlos nebeneinander her, sie legte ihren Kopf an seine Schulter und fühlte sich so sehr von Leon angezogen, dass ihr ganzer Körper kribbelte.

Gerade als Leon seinen Arm um sie legen wollte, sprangen drei in schwarz gekleidete Männer von oben herab auf die Straße. Einer landete vor Scarlett und Leon, ein weiterer rechts, ein anderer links von ihnen. Alle drei hatten schwarze Masken auf dem Kopf, die nur die Augenpartie freigaben.

Scarlett schrie laut auf. Und als ihr Schrei verhallte, rief der Mann in der Mitte. „Leonhard von Caraduja, es ist aus!“

Leon schob Scarlett hinter sich und ging in Abwehrhaltung. Aufmerksam beobachtete er die drei, die sich ihnen näherten.

Scarlett hielt ihre Hände vor den Mund gepresst und zitterte am ganzen Körper. Voller Angst waren ihre Gedanken wie gelähmt. Was passierte hier nur? Was sollte sie tun? In ihrer Verzweiflung schrie sie nur seinen Namen: „Leon!“

Ohne sich zu ihr umzudrehen, rief er mit einer tiefen, wutverzerrten, fast

tierischen Stimme: „Bleib hinter mir, ich mach das!“

In diesem Moment wurde Leon von den Männern angegriffen. Mit fast unnatürlich wirkenden Kräften warf er einen der Männer über seine Schulter, der krachend auf einem Mülleimer landete. Der zweite hatte sich um seinen Unterleib geschlungen und ihn zu Boden geworfen. Der dritte traktierte Leon von oben mit Schlägen, als dieser einen Angreifer mit den Füßen weg stieß. Der Kampf war von so lauten Schreien begleitet, dass Scarlett Probleme hatte, sie zuzuordnen. Wüsste sie nicht, dass vor ihr vier Männer kämpften, hätte sie schwören können, dass sie einem Rudel Wölfe beim Raufen zuhören würde.

Der Kampf nahm Fahrt auf, immer wieder flogen Männer unnatürlich weit durch die Luft und standen nach heftig aussehenden Landungen, bei denen sie sich normalerweise alle Knochen hätten brechen müssen, sofort wieder auf. Immer wieder setzte Leon sich gegen die Übermacht zur Wehr, bis ein Angreifer ihn mit einem Knüppel so übel von hinten erwischte, dass er zu Boden ging und sich nicht mehr bewegte. Sofort stürzten sich die Männer auf ihn und fesselten ihn mit irgendetwas die Hände auf dem Rücken.

Scarlett hatte noch geschrien, als Leon zu Boden gegangen war, aber keiner hatte sie beachtet. Sie musste zusehen, wie die Männer den Mann, der ihr so vertraut war, schmerzhaft am Boden hielten. Ein Gefühl dieser Art war ihr neu, genau wie diese Situation. Ohne an ihre Angst zu denken, entschied sie sich, etwas wahrscheinlich Sinnloses zu unternehmen, um Leon, der sie so fasziniert hatte, zu helfen. Trotz ihrer Verzweiflung spürte sie beim Loslaufen ein seltsames Gefühl. Irgendetwas Warmes und Wohliges stieg aus ihrer Körpermitte auf und breitete sich in ihrem Körper aus. Ihre Gliedmaßen wurden heiß. Ein Gefühl dieser Art war ihr neu, genau wie diese Situation.

„Lasst ihn los!“

Der Anführer sah kurz auf. „Verschwinde! Das hier hat nichts mit dir zu tun.“

Dann widmete er sich wieder Leon, der mittlerweile wieder deutlich wehrhafter geworden war.

Scarlett atmete tief ein und schrie so laut sie nur konnte, während sie versuchte, den Anführer von Leon herunter zu stoßen: „Lasst ihn in Ruhe!“

Was dann geschah überforderte Scarletts Verstand. Sie hatte den Anführer noch nicht einmal richtig berührt, als dort, wo sie ihn an der Schulter fassen wollte, ein weißer Blitz entstand, der sich in alle Richtungen ausbreitete.

Als wäre der Blitz eine Explosion, flogen die Männer etwa vier Meter

durch die Luft und landeten benommen auf dem Boden. Sie hatten es deutlich schwerer, sich aufzurappeln als im Kampf zuvor.

Irritiert und mit offen stehendem Mund, sah Scarlett entgeistert auf ihre Hand und starrte dann den Anführer an.

Der hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und stand entgeistert inmitten der menschenleeren Fußgängerzone. Er sah Scarlett mindestens ebenso entgeistert an, wie Scarlett ihn. Er sagte nur ein Wort: „Scarlett?“

Nur wenige Sekunden später rief er seine Komplizen, die sich ebenfalls wieder aufgerappelt hatten, zu, dass sie sich zurückziehen sollten. Genauso schnell wie die drei aufgetaucht waren, waren sie auch wieder verschwunden.

Scarlett hatte so viele Fragen, musste sich aber um Leon kümmern, der sich gerade aufzurappelte. Als er wieder vor ihr stand, schlang sie die Arme um seinen Körper und weinte. Gern hätte sie etwas gesagt oder gefragt, aber sie wusste nicht, wie sie Fragen stellen sollte, die sie noch nicht einmal formulieren konnte, weil ihre Gefühle alles andere übertrafen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so intensive Gefühle gespürt. Selbst die Gefühle, als ihre Eltern starben, waren mit denen in diesem Moment nicht zu vergleichen. Sie sah zu Leon auf und versank in seinen Augen. Gerade als sie etwas sagen wollte, versagten ihre Beine. Tiefe, endlose Schwärze umgab sie.

Kapitel 5 – Bittere Erkenntnis

Tiefe Dunkelheit umgab sie immer noch, als sie die pochenden Kopfschmerzen spürte. Das Licht war gedämmt, aber als sie die Augen öffnete, erkannte sie sofort, dass sie auf ihrem Bett in ihrem Zimmer lag. Neben ihr saß Leon, lächelte sie an und hielt ihre Hand. Scarlett fuhr hoch und ignorierte, dass ihr dabei fast der Kopf platzte. Ohne zu überlegen, schoss es aus ihr heraus: „Was war das? Wer war das? Warum haben die dich angegriffen? Warum kannte der eine meinen Namen? Was waren das für Lichtblitze? Woher weißt du, wo ich wohne?“

Zärtlich drückte Leon sie wieder auf das Bett. „Ich fange mal mit dem Einfachsten an: Ich wusste nicht, wo du wohnst. Das steht auf deinem Personalausweis, den ich in deiner Tasche gefunden habe. Den Schlüssel zu deiner Wohnung habe ich dort ebenfalls gefunden. Ich hoffe, das beruhigt dich etwas. Für die anderen Fragen schlage ich dir vor, erst einmal einen Kaffee zu machen. Dann setzen wir uns in die Küche und ich will dir alles beantworten, soweit ich kann.“

Scarlett nickte wortlos.

Der Kaffee duftete herrlich, als Leon ihn in Scarletts Tasse eingoss.

„Trinkst du keinen?“

„Nein, ich trinke keinen Kaffee. Ich will versuchen, deine Fragen zu beantworten.“

Scarlett schloss beide Hände um die Tasse mit dem dampfenden Kaffee und genoss die heimelige Wärme, die von ihr ausging. Leon setzte sich ihr gegenüber.

„Es tut mir wirklich leid. Ich war nicht ganz ehrlich zu dir, bitte

entschuldige. Ich habe das nur getan, um dich zu beschützen. Ich hoffe,

du kannst mir verzeihen.“

Neugierig sah sie Leon an.

„Als ich gesagt habe, dass ich das Gefühl habe, dich schon lange zu

kennen, habe ich dir nicht die ganze Wahrheit gesagt. Ich wusste schon

sehr lange von dir.“

„Wie lange schon?“

Leon legte seine Hände um ihre, die immer noch die Tasse umfassten.

„Seit deiner Geburt vor vierundzwanzig Jahren, 3 Monaten und 4 Tagen.“

Hätte Scarlett nur die Tasse in den Händen gehabt, wäre sie ihr heruntergefallen. Im Grunde war sie froh, dass Leon bei der Beantwortung dieser Frage seine Hände um ihre gelegt hatte. Der Mann, dem sie so spontan vertraute, kannte sie angeblich schon ihr gesamtes Leben.

Scarletts Augenbrauen schoben sich zu einer immer steileren Falte zusammen, während er fortfuhr: „Dein Name ist Scarlett O’Conner. Du trägst den Namen deiner irischen Mutter, weil sie die Herkunft deines deutschen Vaters verbergen wollte, um dich zu schützen. Das ist deinen Eltern auch bis vor Kurzem gelungen. Schließlich ist O’Conner in Irland kein seltener Name. Du bist zwei Jahrzehnte von hunderten Personen vergeblich gesucht worden, bis jemand vor ein paar Monaten deine Spur hier in Köln aufgenommen hat.

Dein Vater ist Marius von Ebersberg.

---ENDE DER LESEPROBE---