Objektophilie und das Heiraten von Gegenständen - Lanvi Pasyon - E-Book

Objektophilie und das Heiraten von Gegenständen E-Book

Lanvi Pasyon

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Neben den humanophilen Menschen, also jenen, die sich sexuell und partnerschaftlich von Menschen angezogen fühlen, gibt es in unserer Gesellschaft auch objektophile Menschen, also jene, die sich sexuell und partnerschaftlich von Gegenständen angezogen fühlen. Haben Sie sich schon einmal mit der Objektophilie beschäftigt? Ich möchte Ihnen dieses Thema näher bringen. Zudem werde ich der Frage nachgehen, was es bedeutet, wenn ein objektophiler Mensch den Wunsch hat, zu heiraten. Und ich meine damit nicht nur das Ausrichten einer wunderschönen Hochzeitsfeier und das Aussprechen von lieben Worten, sondern ich meine den durchaus legitimen Wunsch nach einer rechtlich legitimierten Eheschließung vor dem Standesamt. Was würde so ein Schritt für den heiratswilligen objektophilen Menschen bedeuten? Und was müsste geschehen, damit auch objektophile Menschen rechtmäßig heiraten können, wenn sie das wollen? Diesen Fragen bin ich nachgegangen und im vorliegenden Buch können Sie meine Antworten darauf lesen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2023

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalte

Können Gegenstände menschlich sein?

Was motiviert einen erwachsenen Menschen dazu, einen Gegenstand zu lieben?

Warum heiraten wir eigentlich?

Sollte eine standesamtlich legitimierte Eheschließung zwischen einem Menschen und einem Gegenstand zugelassen werden?

Neben dem Begriff Objektophilie wird auch der Begriff Objektsexualität benutzt. Ich persönlich bevorzuge den Begriff Objektophilie, da er in meinen Ohren feinsinniger klingt und somit der emotionalen Tiefe der Empfindungen von Objektophilen eher gerecht wird. Zudem verleitet der Begriff Objektsexualität meiner Auffassung nach dazu, dahinter eine von ausschließlich sexuellem Verlangen getragene Beziehung zu vermuten. Und dieses sehe ich aufgrund dessen, was ich über das Thema in Erfahrung gebracht habe, als nicht gerechtfertigt an.

Im Text werde ich, anstelle des Begriffes Objekt, überwiegend den Begriff Gegenstand benutzen, da ich ihn für eindeutig halte, während der Begriff Objekt im Sprachgebrauch bisweilen auch verallgemeinernd angewendet wird.

Vorwort

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum Sie sexuell auf Menschen stehen, also humanophil sind. "na, das ist doch ganz normal", werden Sie vielleicht spontan antworten.

Aber trotzdem, warum ist das so? Und warum haben Sie, wie jedenfalls die meisten von uns, eine Präferenz auf das weibliche oder das männliche Geschlecht?

„Das ist eben von der Natur so eingerichtet“, denke Sie jetzt vermutlich. Ja, das denke ich auch. Es ist etwas, dass wir von Geburt an mitgegeben bekommen und das dann im Leben ein Teil von uns ist. Deshalb ist es auch legitim, so zu empfinden.

Und bei objektophilen Menschen ist es nun eben so, dass ihre Präferenz nicht einem gewissen Menschen gilt, sondern einem gewissen Gegenstand oder auch einer gewissen Art von Gegenständen. Und für diesen Gegenstand empfinden objektophile Menschen ebenso, wie Sie oder ich für einen geliebten Menschen empfinden. Auch das ist bei diesen Menschen so von der Natur eingerichtet. Und folglich ist es ebenso legitim, wie die Präferenz auf menschliche Wesen.

Eigentlich ganz einfach und logisch, wenn man darüber nachdenkt.

Aber trotzdem, tiefgehende Liebe für einen Gegenstand empfinden? Können Sie das nachvollziehen?

Bevor Sie nun antworten, lassen Sie mich Ihnen bitte im Folgenden ein paar Gedanken hierzu unterbreiten.

1. Können Gegenstände menschlich sein?

Diese Frage ist eigentlich gar nicht neu. So wurde sie auch schon in verschiedenen Science-Fiction Filmen bzw. Serien immer wieder einmal aufgegriffen. Meiner Kenntnis nach wurde das Thema aber stets eher oberflächlich behandelt.

Vor einem Jahr nun, habe ich den Film "Ich bin dein Mensch" gesehen. Dieser setzt sich eingehend mit der Frage auseinander, ob ein Roboter, der einem Menschen wirklich zum Verwechseln ähnlich ist, auch als ein Mensch bewertet werden kann, beziehungsweise auch als ein Mensch bewertet werden sollte und ob eine Lebenspartnerschaft zwischen einem solchen Roboter und einem Menschen gleichgesetzt werden kann, mit der Partnerschaft zwischen zwei wirklichen Menschen.

So einfach die eingangs gestellte Frage also auch klingen mag, ihr Kontext ist derart komplex, dass sich meiner Meinung nach jeder kritisch denkende Mensch mit einer Antwort hierauf äußerst schwer tun sollte.

Beginnen wir deshalb mit einer noch einfacher klingenden Frage: Was ist eigentlich ein Mensch?

Oder anders ausgedrückt, woran lässt sich zweifelsfrei erkennen, ob etwas/jemand ein Mensch ist, oder nicht?

Wir könnten nun zunächst einmal versuchen, diese Frage aufgrund anatomischer Gesichtspunkte zu beantworten, flankiert durch jene Kriterien, die Ärzte dazu benutzen, um zu entscheiden, ob jemand am Leben ist oder aber tot.

Ich möchte mit meiner Frage aber auf etwas anderes hinaus.

Ich möchte gern wissen, woran ich erkennen kann, ob etwas/jemand nach menschlichen beziehungsweise gesellschaftlichen, also letztlich nach moralischen Gesichtspunkten ein Mensch ist, beziehungsweise ein Individuum das in der Gesellschaft vorbehaltlos als Mensch anerkannt werden kann und auch anerkannt werden sollte.

Eine Beurteilung, ob im Gegensatz dazu, diese Anerkennung dem einen oder anderen Menschen besser entzogen werden sollte, möchte ich an dieser Stelle aus ästhetischen Gründen aussparen. ;-)

In dem Film „Ich bin Dein Mensch“ steht ein Roboter infrage, der ohne eingehende Untersuchung nicht von einem Menschen zu unterscheiden ist, da sowohl sein Aussehen, als auch sein Verhalten, als perfekt menschlich angesehen werden kann. Würden wir ihn also erstmals sehen, so würde es uns leicht fallen, ihn als Menschen anzuerkennen, obwohl er keiner ist.

In dem Film „Der Elefantenmensch“ wiederum, geht es um einen Menschen, der verkrüppelt und im Gesicht entsetzlich entstellt zur Welt gekommen ist und bis ins höhere Erwachsenenalter hinein sein Leben in einem Käfig eines Wanderzirkusses fristen muss, um bei den Vorstellungen als eine „gruselige Attraktion“ präsentiert zu werden. Nach allerlei zu Herzen gehenden Verwirrungen und Qualen wird der „Elefantenmensch“ inder Abschlussszene von einer Menschenmenge attackiert, die ihn für ein Monstrum hält. Es kommt zwar erfreulicherweise nicht zum Äußersten, doch zumindest nach ihrer ersten Wahrnehmung hatten die Menschen sich aufgrund seiner Erscheinung dazu entschieden, ihn nicht als Menschen anzuerkennen, obwohl er einer ist.

Schon dieser kleine Exkurs legt die Ansicht nahe, dass es allein aufgrund des Erscheinungsbildes eines Individuums nicht möglich ist, eine sichere Entscheidung darüber zu treffen, ob es sich um einen Menschen handelt oder nicht.