Occupy Economics - Hoffmann Florian Josef - E-Book

Occupy Economics E-Book

Hoffmann Florian Josef

4,8

Beschreibung

Hinter der Fassade der Ökonomie. Die Bewegung "Occupy" prangert in vielen Ländern der Welt zunehmende Ungerechtigkeit in der Verteilung von Einkommen und Vermögen an. Schuld daran ist ein fundamentales Versagen der Ökonomik, der Lehre von der Wirtschaft. Florian Hoffmann stellt in der Folge die These auf: Nur ein sozialer Kapitalismus kann für allgemeinen Wohlstand sorgen. Der hat nur keine Chance, sich zu entwickeln, weil Marktwirtschaft und Kapitalismus oftmals nicht verstanden werden. Zur Begründung legt Hoffmann die gedanklichen Fehler von Adam Smith und Karl Marx bis Friedrich von Hayek und Ludwig Erhard offen – und korrigiert sie mit grundlegend neuen Erkenntnissen. Seine neuen Definitionen von "Geld " , "Marktwirtschaft" und "Kapitalismus" schaffen die Grundlage für ein neues Verständnis. Daraus entwickeln sich für Leser und "Piraten" fast von selbst Ideen für Revolutionen. Occupy Economics heißt deshalb der Wahlspruch der neuen Bewegungen!

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Florian Josef Hoffmann

occupy economics

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2012

© 2012 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Jana Stahl

Korrektorat: Bärbel Knill

Umschlaggestaltung: Illustration von Judith Wittmann

Satz: Georg Stadler, München

Druck: CPI Ebner & Spiegel, Ulm

Printed in Germany

ISBN 978-3-86248-301-3

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Inhalt

Executive Summary

Einleitung: Warum »Occupy Economics«?

Geschichte der Sozialtheorien (occupy history)

Die Vorgeschichte

Die vier Sozialtheorien und ihre Mischformen

Theorie: Der Wirtschaftsliberalismus (Klassik und Neoklassik)

Theorie: Der Sozialismus

Theorie: Die Soziale Marktwirtschaft (Solidarität – Solidarismus)

Theorie: Das kollektive Wettbewerbsrecht (Kartellrecht – Kompetitionismus)

Schlussfolgerungen

Theorie und Praxis (occupy economics)

Der öffentliche Markt und die Privatsphäre

Der Markt als Tauschplatz

Das »Hinterland« – die Privatsphäre – der Kapitalismus

Der öffentliche Markt und der private Betrieb in der Bilanz

Zusammenfassung

Der Markt (occupy market economy)

Marktgeschehen und Arbeitsteilung

Der Tausch

Die Arbeitsteilung

Do-it-yourself und homo oeconomicus

Kapital versus Markt

Das Janusgesicht des Kaufmannes

Zusammenfassung

Kauf und Geschäft (occupy business)

Der Kaufvorgang

Die doppelte Buchung

Wertschöpfung und Wohlstand – Gewinn macht Sinn!

Auf dem Weg aus der Dienstleistungsgesellschaft

Realwerte und Geldwerte

Der Realwert des Gemeinwesens

Geld oder Gold? (occupy Wall Street)

Der Kaufmann und die Bank

Kapitalismus und Finanzkapitalismus

Diskussion: Die Theorien und ihre Fehler (occupy theory)

Marktwirtschaft – die verschiedenen Märkte

Mikroökonomie

Makroökonomie

Ökonomie und Ökologie

Armutsfalle und Reichtumsfalle

Das Wunder der Solidarität

Bedingungsloses Grundeinkommen (basic income)

Generationengerechtigkeit und Respekt

Die Vielfalt der realen Wirtschaft und die Einfalt der Theorien

Das unselige Kartellrecht (occupy antitrust)

Executive Summary

Occupy! ist der Hinweis auf eine ökonomische Schieflage, die viele Menschen immer weniger hinzunehmen gewillt sind. Sie glauben – zu Recht – erkannt zu haben, dass mit dem ökonomischen Aufstieg der Finanzbranche der langsame wirtschaftliche Niedergang der Menschen in den Nicht-Finanzbranchen verbunden ist. Aber die Bewegung schüttet das Kind mit dem Bade aus und wendet sich gegen den Kapitalismus. Schuld ist die Wirtschaftstheorie, die keine schlüssige Lösung für die Probleme der Welt hervorgebracht hat. Dem muss abgeholfen werden.

Es geht darum, das Gefühl dieser Menschen zu kanalisieren, ihnen einen konkreten Weg aufzuzeigen und ein realisierbares Ziel vorzugeben, um aus der Generation der Verlierer eine Generation der Gewinner zu machen – mit Marktwirtschaft und Kapitalismus. Der Schlüssel der Fehlentwicklungen liegt in den ökonomischen Theorien. Man feiert noch heute den Sieg über den Sozialismus, hat aber keine Antwort auf die anderen großen Fragen der Zeit, weder auf die ökologischen noch auf die ökonomischen.

Ursachenforschung bildet den Anfang. Eine Ist-Aufnahme der Realität entdeckt vier Ansätze für die Lösung der sozialen Frage sowie ihre theoretischen Hintergründe:

† den Liberalismus, der den Markt in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt,† den Sozialismus, der Gerechtigkeit durch Demokratisierung und Egalisierung zu finden glaubt,† den Kompetitionismus, eine Wettbewerbs-Ideologie, umgesetzt im anglo-amerikanischen Kartellrecht, endend beziehungsweise noch nicht beendet im Raubtier-Kapitalismus,† den Solidarismus, eine Soziale Marktwirtschaft, welche die Prinzipien der wirtschaftlichen Solidarität und der staatlichen Subsidiarität institutionalisiert und realisiert.

Ein nicht ganz neuer Denkansatz bildet nunmehr den ersten Schlüssel für das Verstehen dessen, was uns an wirtschaftlichen Verhältnissen umgibt: Schon die alten Griechen unterschieden zwischen Marktwirtschaft (Katallaxie) und Hauswirtschaft (Ökonomie). Die eigentliche Ökonomie findet in der Haus- und Betriebswirtschaft statt (griechisch: Oikos, das Haus). Die Ökonomie ist Privatsache: Sie ist gekennzeichnet durch Privateigentum, Privatsphäre und Privatautonomie.

Ökonomie ist privat, Marktwirtschaft (Katallaxie) hingegen ist öffentlich! Der Markt: Ein Platz, auf dem sich die Menschen treffen, um Dinge auszutauschen (griechisch: katalage, tauschen), vornehmlich Geld gegen Ware, aber auch Geld gegen Arbeit und umgekehrt. Die Anpreisung der Ware ist öffentlich, frei zugänglich, jedermann kann hi­neinspazieren und wieder heraus – wie auch beim Besuch auf einer Internetseite.

Der Markt, die Marktwirtschaft ist als Organisationsplattform der Arbeitsteilung eher wertfrei. Der Tausch kennt keine Gerechtigkeit, nur die Gleichwertigkeit von Angebot und Nachfrage bei Vertragsschluss und in der Vertragserfüllung. Der Kapitalismus, das Kapital, der Privatbesitz sind der Haus- und Betriebswirtschaft zuzuordnen. Dort findet auch Verteilungsgerechtigkeit statt – oder auch nicht statt, dort gelten die Kategorien von Ethik und Moral. Der Markt lebt vom Egoismus, Haus und Betrieb leben als soziale Gebilde, als Gemeinschaften im Inneren von Egoismus und Altruismus zugleich. Soziale Gebilde, Gemeinschaften können sich auch mehrstufig bilden, zum Beispiel in Form von Kartellen.

Aus dem neuen Verständnis entwickelt sich ein neues Verstehen der Entwicklung der Industriegesellschaft: Am Anfang der Entwicklung stand der landwirtschaftliche Selbstversorger, die Entwicklung von Industrie und Verkehrswegen ermöglichte großflächige Arbeitsteilung und machte die Menschen zu Dienstleistern. Die technologische Entwicklung (Do-it-yourself) beendet die Arbeitsteilung in vielen Bereichen, setzt die Dienstleistenden zuhauf frei. Sie erzeugt die Generation der Verlierer (die technologisch die Generation der Gewinner ist). Ihnen fehlt das Geld.

Jedoch: Wichtigster Funktionsträger der Arbeitsteilung und der Marktwirtschaft ist das Geld. Geld bezieht seinen Wert ursprünglich vom Wert der Edelmetalle, in denen die Münzen geprägt waren (Gold, Silber). Auch unser Papiergeld hat den Gold-Charakter behalten. Der Finanzindustrie (Investment-Banking) ist es gelungen, sich von seiner eigentlichen Funktion in der Realwirtschaft abzulösen, sich zu verselbstständigen und aus Geld/Gold wiederum Geld/Gold zu machen. Hier sitzen die Gewinner. Der Böttger’sche Wunschtraum der Goldproduktion, der für Böttger beim »weißen Gold«, beim Porzellan endete, wurde wahr. Geholfen hat der Finanzwelt die Unersättlichkeit der Staaten nach Krediten, die zu einem irreparablen Überhang an Verschuldung geführt hat. Stichwort: Kreditspirale nach unten.

Verlierer und Gewinner stehen sich in einer Generation gegenüber. Durch die neuen Denkansätze wird aus der »unsichtbaren Hand« Adam Smiths eine sichtbare. Die neue Transparenz erlaubt es, realistische und zweckgerichtete politische Programme zu entwickeln, die nicht mehr auf Ideologien beruhen, sondern auf eigenen, nachvollziehbaren Beobachtungen. Ein sozialer Kapitalismus wird möglich. Gut nicht nur für »occupy«-Anhänger und »Piraten«, sondern für uns alle.

Florian Josef Hoffmann, 29. Mai 2012

Einleitung: Warum »Occupy Economics«?

»occupy Wall Street« ist die Bewegung, die den eleganten Begriff »occupy« zum Schlagwort gemacht hat. Die Wall Street ist der Ort, wohin sich die protestierenden Amerikaner aufgemacht haben, weil sie nicht ohne Grund glauben, dort eine himmelschreiende Ungerechtigkeit entdeckt zu haben. Die Wall Street ist das Sinnbild der Finanzwirtschaft, der Bankenwelt, der Hedgefonds und der Spekulation. Wall Street steht für Geld, das aus Geld gemacht wird, das Milliarden-Einkommen erzeugt, ohne dass sich real mehr bewegt als sekündlich ein paar Trilliarden Elektronen in weltweiten Netzwerken. »Occupy!« ist der Schrei nach Gerechtigkeit, ohne die ein friedliches Zusammenleben auf Dauer nicht möglich ist. Der deutsche Journalist Detlev Gürtler stellte in seinem Kommentar treffend den Zusammenhang zwischen der »occupy«-Bewegung und dem Aufkommen der Piraten her, indem er schrieb:

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