Ostern ist mehr - Roland Werner - E-Book

Ostern ist mehr E-Book

Roland Werner

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Beschreibung

Nach seinem Bestseller »Weihnachten ist mehr« erklärt Roland Werner nun den Kern von Ostern: Das Grab ist leer, der Weg ist frei! Warum das ein Grund zur Freude ist und wie die vielen weltlichen und kirchlichen Ostertraditionen alle auf das Wunder der Auferstehung hinweisen – das präsentiert der Autor klar, mit Witz und mit seiner Liebe für das Evangelium. Eine Einladung für Menschen, die den Bezug zu Ostern verloren haben, sich wieder aus vollem Herzen »Frohe Ostern!« zu wünschen.

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Seitenzahl: 73

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ROLAND WERNER

Ostern

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IST MEHR

SCM ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-7408-4 (E-Book)

ISBN 978-3-7751-5820-6 (lieferbare Buchausgabe)

© der deutschen Ausgabe 2018

SCM Verlagsgruppe GmbH · Max-Eyth-Straße 41

71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: [email protected]

Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:

Das Buch. Neues Testament - übersetzt von Roland Werner. © 2009

SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch

Titelbild: stocksy.com

Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

Inhalt

Über den Autor

1. Von Ostereiern, Hasen und dem wahren Sinn des Festes

Die Suche nach Ostern

2. Kreuz, Felsengrab und die unerwartete Wende

Was beim allerersten Ostern geschah

3. Märchen oder Wahrheit?

Was ist dran an Ostern

4. Ostern ist mehr

Wie Ostern unser Leben verändern kann

5. Ostern von A bis Z

Was Sie immer schon wissen wollten

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über den Autor

Roland Werner, Jahrgang 1957, ist promovierter Sprachwissenschaftler und Bibelübersetzer (das buch). Bis 2015 war er Generalsekretär des CVJM. Der Autor und Referent unterrichtet Theologie an der Ev. Hochschule Tabor. Mit seiner Frau Elke lebt er in Marburg.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

1 Von Ostereiern, Hasen und dem wahren Sinn des Festes - Die Suche nach Ostern

Was fällt uns beim Stichwort Ostern ein? Na, ist doch klar: der Osterhase und die schön bunt bemalten Eier, die er für die Kinder im Garten versteckt.

Vielleicht auch noch das: Osterglocken, Osterläuten, und in manchen Landesteilen auch das Osterreiten.

Doch worum geht es eigentlich bei Ostern?

Und warum ist dieses Fest eins der höchsten Feste im Jahreskalender – zusammen mit Weihnachten und Pfingsten? Was ist Ostern eigentlich? Ein Frühlingsfest, das das Ende des Winterhalbjahres markiert?

Eine Spaßveranstaltung für Kinder, die endlich wieder draußen im Freien herumtoben dürfen und zu diesem Anlass auf die Suche nach Süßigkeiten geschickt werden, die unter Bäumen und Sträuchern versteckt wurden?

Und: Was hat Ostern mit uns zu tun? Mit unserem Leben hier und jetzt, und mit unserem Glauben? Hat Ostern eine Bedeutung für uns im Alltag, für unsere Sicht der Welt und für unsere Hoffnung auf eine bessere Zukunft?

Das und noch mehr wollen wir in diesem kleinen Buch entdecken. Dabei bin ich fest davon überzeugt: Ostern ist mehr. Ostern ist mehr, als uns auf den ersten Blick ins Auge fällt.

Deshalb möchte ich Ihnen hiermit eine herzliche Einladung aussprechen zu einer Entdeckungsreise in Sachen Ostern!

Denn gerade hier gilt der Satz ganz besonders: Wer sucht, der wird finden!

Dass Ostern etwas mit Suchen zu tun hat, weiß bei uns jedes Kind. Denn irgendwann an diesem Sonntag im Frühjahr geht die Suche los, oft schon frühmorgens. Und meist im heimischen Garten, manchmal aber auch einfach auf dem Balkon oder im Wohnzimmer.

Wer sucht, wird finden! Dieser biblische Satz gilt auch hier. Meistens jedenfalls. Denn manchmal wissen auch die Eltern, Oma und Opa, Onkel und Tanten nicht mehr, wo sie das letzte Ei versteckt haben.

Stopp, da war doch noch der Osterhase! Hat er nicht höchst persönlich die Eier bemalt, in seinem Korb auf dem Rücken herbeigetragen und dann versteckt?

Na ja, meist bekommen die Kinder schon mit fünf oder sechs Jahren heraus, dass es in Wirklichkeit die Eltern waren, die die leckeren Sachen unter den Sträuchern und hinter den Blumentöpfen deponiert haben.

Aber was soll’s? Hauptsache ist doch, dass das Suchen Spaß macht und das Finden noch mehr! Wenn dann am Ende das Osterkörbchen mit den Leckereien überquillt, ist doch alles in Ordnung! Und beim genüsslichen Verzehren kann man sich schon auf das nächste Osterfest freuen, oder vielleicht auch besser auf Weihnachten oder den Geburtstag, denn das dauert sicher nicht so lange!

Doch: War das schon alles? Ist Ostern einfach nur ein Fest für Kinder, vielleicht ein klug ausgedachter Schachzug, um nach den langen Wintermonaten mal wieder in die freie Natur zu locken?

Klar, Ostern ist mehr. Genauer gesagt: Es geht um mehr. Doch was war das noch? Was feiern wir eigentlich zu Ostern?

Um das herauszufinden, wollen wir uns hier auf den Weg machen. Und der fängt da an, wo wir uns erst einmal das Wort Ostern erklären.

Denn Ostern ist mehr!

Ostern – Was das Wort bedeutet

Die unterschiedlichen Wörter, mit denen dieses große Fest im Kirchenjahr in verschiedenen Sprachen bezeichnet wird, geben uns Hinweise darauf, worum es dabei in Wirklichkeit geht.

Ostern – was bedeutet das Wort eigentlich? Wir wollen uns auf eine sprachliche Spurensuche nach dem Sinn von Ostern begeben. Los geht’s!

Ostern – Das Fest des Lichts

In germanischen Sprachen wie dem Deutschen und Englischen geht das Wort »Ostern« beziehungsweise englisch Easter mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf das altgermanische Wort austro zurück, was so viel wie »Morgenröte« bedeutet.

Als der angelsächsische Missionsbischof Bonifatius, der mit Geburtsnamen Winifreth, also Winfried, hieß, um 820 n. Chr. nach Deutschland kam, führte er dieses Wort als neuen Begriff ein – damals noch in der Form ôstarun. So knüpfte er bei einem germanischen Wort an, das die Sachsen, Hessen und Friesen als Bezeichnung für das Frühlingsfest kannten: Ostern.

Doch er meinte damit nicht etwa die Morgenröte oder die Frühlingssonne, sondern ein Ereignis, das für seine Zuhörer zunächst ganz unglaublich erscheinen musste: die Auferstehung von Jesus.

Also: Selbst, wenn »Ostern« ursprünglich ein germanisches Frühlingsfest bezeichnet haben mag, wird schnell deutlich, dass Ostern in der Bibel mehr ist als nur das Fest des wieder stärker werdenden Lichts im Frühjahr.

Auch wenn die neu gewonnenen Christen ein alt bekanntes Wort verwendeten, meinten sie damit etwas ganz Neues, nämlich das Fest der Auferstehung von Jesus.

Ganz abwegig ist sie ja nicht, die Verbindung zwischen »Ostern« und dem Frühlingsfest, bei dem die Wiederkehr des Lichts gefeiert wurde. Im Markusevangelium, einem sehr frühen Bericht über das Leben von Jesus, lesen wir, dass die Frauen, die Jesus nachfolgten, zum Grab Jesu kamen, und zwar »ganz früh, … als die Sonne gerade aufging« (Markus 16,2).

So sind die Morgenröte und das Licht des anbrechenden Tages von Anfang an Symbole für die Auferstehung von Jesus. Das zeigt sich auch in frühen Osterbräuchen der Christenheit. In der alten Kirche wachten die Christen die ganze Nacht bis zum Ostermorgen und feierten beim Anbruch des Morgenlichts die Auferstehung von Jesus.

Häufig wurden auch neue Christen beim Sonnenaufgang am Ostermorgen getauft. Die Tradition, in der Nacht vor Ostern als Vorbereitung dafür zu wachen und zu beten, geht dabei selbst auf ein noch älteres biblisches Vorbild zurück, nämlich auf die Passahnacht.

In dieser Nacht erlebten die unterdrückten Israeliten ihre Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Deshalb sollten sie für alle Zeiten dieses Fest feiern:

»In dieser Nacht, in der er sein Volk aus Ägypten führte, hielt der Herr selbst Wache. Deshalb sollen die Israeliten in dieser Nacht dem Herrn zu Ehren wachen.«

(2. Mose 12,42, Neues Leben. Die Bibel)

Ostern – Das Fest der Rettung

Aufgrund dieser Verbindung mit dem Alten Testament leitet sich in vielen europäischen Sprachen der Name dieses Festes vom aramäischen Wort Pascha ab, was die Übersetzung des Hebräischen Wortes Pesach ist.

So heißt Ostern auf Albanisch pashkët, auf Dänisch påske, auf Italienisch Pasqua, auf Französisch Pâques, auf Niederländisch Pasen und sogar auf Türkisch Paskalya. Auch im Deutschen ist dieses Wort nicht ganz ungewöhnlich. So nannte man in Nordwestdeutschland das Osterfest bis ins Mittelalter hinein Paschen.

Die Verbindung von Ostern und dem Passahfest wird uns in der Bibel gezeigt. Dort wird berichtet, dass Jesus am Abend vor seinem Sterben am Kreuz mit seinen Freunden und Schülern noch einmal das Passahmal gefeiert hat.

Beim jährlichen Passahfest erinnerten sich die Israeliten an den Exodus, also an den Auszug ihrer Vorfahren aus Ägypten, wo sie als Unfreie, also als Sklaven, lebten. Dieses Fest der Befreiung wird von gläubigen Juden auch heute noch jedes Jahr gefeiert.

Das christliche Osterfest ist also eng mit dem biblischen Passahfest verbunden. Das geht sogar so weit, dass der Ostertermin dem des Passahfestes folgt – und damit dem beweglichen jüdischen Jahreskalender, der auf den Mondmonaten basiert. Ostern fällt somit immer in den jüdischen Monat Nisan. Die Christenheit rechnete schon früh mit dem 14. Nisan als Tag der Kreuzigung und mit dem 16. Nisan als Tag der Auferstehung Christi. Moderne Historiker halten diese Daten auch für die wahrscheinlichsten.

Aus verschiedenen Gründen war die Berechnung des richtigen Ostertermins in der Kirchengeschichte teilweise umstritten. Es würde zu weit führen, uns hier mit allen Debatten darüber zu beschäftigen. Was aber feststeht, ist, dass das Osterfest ganz eng mit dem jüdischen Passahfest verbunden war, dem Fest der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten.

Ostern – Das große Fest