Paare - Martha Gellhorn - E-Book

Paare E-Book

Martha Gellhorn

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Beschreibung

Vier Paare, vier Novellen, ein Versprechen: In guten wie in schlechten Tagen, In Reichtum und Armut, In Gesundheit und Krankheit, Bis der Tod uns scheide. Martha Gellhorn lotet in vier ironisch eleganten, zutiefst berührenden Novellen Varianten von Paarbeziehungen aus. Eine junge Amerikanerin in Italien beobachtet an ihrem hochblütigen Prinzen späte Anzeichen von Selbständigkeit, die Gesellschaftslöwin treibt ihre lethargischen Männer zu immer neuen karrieristischen Höhenflügen, die ewig Kranke tyrannisiert Umwelt und Ehemann, und der rastlose Kriegsphotograph gibt auch im Tod das Geheimnis seiner großen Liebe nicht preis. "Stellen Sie sich Dorothy Parker in Gestalt Katharine Hepburns vor, dann sehen Sie Martha Gellhorn vor sich: eine Frau, die vor keinem Kriegsgebiet, keiner Kultur und keinem männlichen Ego zurückschreckte." Stacy Schiff

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Seitenzahl: 288

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Martha Gellhorn

Paare

Ein Reigen in vier Novellen

Mit einem Nachwort von Hans Jürgen Balmes Aus dem Amerikanischen neu übersetzt von Miriam Mandelkow

DÖRLEMANN

Die Originalausgabe »Two by Two« erschien 1958 bei Simon and Schuster in New York. Eine Zeittafel zu Martha Gellhorns Leben und Werk findet sich unter:www.doerlemann.com eBook-Ausgabe 2012 Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten © The Estate of Martha Gellhorn, 1958 © 2007 by Dörlemann Verlag AG, Zürich Umschlaggestaltung: Mike Bierwolf Umschlagfotografie: Body Language, Sasha, Hulton Archive Fotografie von Martha Gellhorn: Lee Miller, © Lee Miller Archives, England. Alle Rechte vorbehalten. Satz und eBook-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde ISBN epub 978-3-908778-07-3

Martha Gellhorn

In guten wie in schlechten Tagen

Die baltische Tante lächelte verschmitzt und berichtete, sie, der Gärtner und der Schuster hätten den Deutschen ein Pferd gestohlen und es den Partisanen in die Berge gebracht. Ihre Schwester, die alte Fürstin, saß kerzengerade da, verblüht, apart, mit einer prächtigen Perlenkette, und legte noch eine Patience. »Sieh dich vor, Liza«, sagte sie, als empfehle sie, an einem Regentag einen Schirm zu benutzen. Der alte Fürst, in einem dicht an das billige Radio gerückten Sessel, hielt die Hand ans Ohr und lauschte der Musik. Alles, was aus dem Radio kam, klang mittlerweile deutsch– laut und bombastisch. Carmen schrillte durch den kalten Salon. Der französische Cousin, der überhaupt nur als vierte Person beim Bridge in Erscheinung trat, stand beinahe im Kamin, in dem kleine Scheite spuckten, und sagte: »Die Amerikaner kommen.« Niemand hörte auf den Comte d’Arenville, und außerdem behauptete er das schon seit Monaten.

Kitty betrachtete ihren Mann, den jungen Fürsten– der gar nicht mehr jung war, keiner von ihnen war mehr jung, dazu lebten sie schon zu lange auf diesem Schloß. Andrea trank seinen Gerstenkaffee, als leerte er einen Gifttrunk, an dem er zu sterben hoffte. Seine schmale, feingliedrige Hand zitterte, als er sich durchs Haar fuhr, mit einer Bewegung, die Kitty fürchtete. Die Familie kam ihr heute abend nicht schlimmer vor als sonst. Das Wort, der Blick mußten ihr entgangen sein, die Andrea in diesem Augenblick aufgebracht hatten. Seit vierzehn Jahren beobachtete sie ihren Mann, horchte auf die beiläufigen verletzenden Worte der Familie, beschwichtigte alle und wirkte auf sie ein, um Szenen zu verhindern.

Wie sie wohl aussahen? Kitty konnte sich kein Bild von ihren Landsleuten machen, von diesen Amerikanern, die Cousin Raoul so beharrlich ankündigte. Sie war bemüht, sich für diesen Krieg zu interessieren, aber er war bloß Kulisse, bloß Atmosphäre, ein weiterer Hintergrund zu dem fortwährenden Krieg zwischen dem alten und dem jungen Fürsten. Wenn sie nicht mal eine Schlacht für ihren Mann entscheiden konnte, wie sollte sie da in einem Krieg, der draußen immer weiter um sich griff und den sie nicht verstand, von Nutzen sein? Zumindest wußte sie, worum es in dem Ringen zwischen Vater und Sohn ging: um Grund und Boden. Der Tod des Vaters war Andreas einzige Hoffnung auf Sieg. Aber der Vater weigerte sich zu sterben; Ferentinos lebten in der Regel ewig.

»Ich gehe schlafen«, sagte Kitty. »Ich habe Kopfschmerzen.«

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