Papa - erklär mir das Geld! - Günter Woltmann-Zeitler - E-Book

Papa - erklär mir das Geld! E-Book

Günter Woltmann-Zeitler

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Beschreibung

Mit seinem Buch „Papa – erklär mir das Geld“ möchte Günter Woltmann-Zeitler Erwachsenen und Kindern Verständnis zu Wesen, Funktion und Bedeutung des Geldes vermitteln. Dabei leichtverständlich und spannend beschreiben, dann aber nicht oberflächlich, damit wirkliches Wissen geboten würde.

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Seitenzahl: 63

Veröffentlichungsjahr: 2015

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In Dankbarkeit für meine Frau Johanna und Monika Mayer, diedieses Buch möglich gemacht haben.

In Liebe für Valentin, Konstantin, Niklas, Klara, Ferdinand undLuis.

Inhalt

Geschichte I

Wie ein Buchdrucker für sich und seine Nachbarn eigene Geldscheine druckt oder Der Zaubergroschen

Geschichte II

Papa, erklär mir das Geld! Eine Geschichte mit Luis

Geschichte III

Wie Maxl, des Fischers Sohn, das Geld erfand

Geschichte IV

Das Wunder von Heimathausen

Geschichte V

Die Gebrüder Blaustein

Personen,

die in den fünf Geschichten vorkommen:

Geschichte I

Josef Gutental oder „Schwarzfinger Sepp“

Buchdrucker

Luis

Sohn des Buchdruckers

Klara

Tochter des Buchdruckers

Acher Gretl

Haushälterin des Buchdruckers

Hinterbacher

Bauer

Brezen-Franz

Bäcker

 

 

Geschichte II

Papa

Der Buchdrucker Josef Gutental

Der süße Ferdl oder der „Zuckermann“

Süßwarenhändler

Ein Bäcker

 

Ein Metzger

 

Lottchen

Verkäuferin beim Krämer

 

 

Geschichte III

Der Fischer

 

Maxl

Sohn des Fischers

Der Beerenpflücker

 

Der Jäger

 

 

 

Geschichte IV

Josef Gutental

Bürgermeister von Heimathausen

 

 

Geschichte V

Ludwig Blaustein

Goldschmied

Leopold Blaustein

Apotheker, Bruder Ludwigs

Tobias

Schwager und Geschäftspartner der

 

Blausteins

Anton Nadler oder „Der Kittelmacher“

Schneider

Franz Stackl oder, „Der Salzburger“

Salzhändler

Immer wieder wurde später von dem Buchdrucker Josef Gutental erzählt. – Hier die Geschichte, die ihn berühmt gemacht hat:

Geschichte I

Wie ein Buchdrucker für sichund seine Nachbarn eigeneGeldscheine druckt,die ihm und anderen Menschenwirklichen Nutzen bringen

oder

Der Zaubergroschen

Damals gab es zu wenig bezahlte Arbeit im Ort und nicht wenige Menschen waren deshalb sehr arm…

… wie auch der Buchdrucker Josef Gutental, der Schwarzfinger-Sepp, so genannt, weil ihm die Druckerfarben immer schwarze Finger machten.

Gutental war Witwer und konnte schließlich die Haushälterin, die Acher-Gretl, die immer seine Kinder gut und lieb versorgt hatte, nur noch für wenige Stunden die Woche bezahlen. In letzter Zeit hatten die Leute immer seltener Grußkarten oder Werbeblättchen bei ihm anfertigen, drucken lassen.

Also hatte die, nun arbeitslose Haushälterin nun auch weniger Geld und konnte deshalb nur noch selten beim Bauern Hinterbacher frisches und gesundes Gemüse einkaufen.

Nachdem der Bauer deshalb nun weniger Gemüse verkaufte, mangelte es diesem an Geld für seine Einkäufe beim Bäcker. Schließlich reichte dem Brezen-Franz, dem Bäcker, das Geld auch nicht mehr, um beim Drucker, wie früher regelmäßig, bedruckte Tüten zu bestellen, mit denen er immer für seine Backwaren geworben hatte.

Allen im Ort fehlte das Geld. –

Da kam dem Drucker die Idee, für sich und seine Nachbarn selbst zusätzliche eigene Geldscheine zu drucken, die er "Zaubergroschen" nannte. Groschen, so hieß damals das Geld. Josef Gutental schnitt kleine Zettelchen zurecht, so groß wie kleine Schokoladentäfelchen, und druckte darauf: Für dieses Papier bekommt man überall im Ort so viel wie für einen Groschen des Geldes, das wir hier schon immer haben.

Daraufhin stellte der Drucker die Haushälterin wieder ein, was seine Kinder sehr freute. Er vereinbarte mit ihr, sie mit den selbstgedruckten Zaubergroschen zu entlohnen. Und auch der Hinterbacher-Bauer erklärte sich sofort bereit, der Gretl sein Gemüse zukünftig gegen die vom Drucker angefertigten Zettelchen zu verkaufen. Ebenso tat der Bauer mit dem Brezen-Bäcker und der Bäcker wiederum mit dem Buchdrucker. Der Buchdrucker lieferte dem Bäcker tatsächlich bedruckte Tüten, nun auch gegen die Zaubergroschen. Und so kam das Zaubergeld nach einem Kreislauf wieder bei seinem Erfinder an.

Folgendermaßen ging es danach weiter: Anschließend bezahlte der Drucker erneut seine Haushälterin und die Haushälterin den Bauern. Immer mit dem Zaubergeld. Oder die Gretl kaufte mit dem Wundergeld beim Bäcker und der Bäcker mit den Zettelchen beim Bauern.

Reihum oder kreuz und quer. So ging es immer weiter, immer und immer wieder. - Und immerzu mit dem Zaubergroschen.

Auf diese Weise half sich die Nachbarschaft mit dem vom Buchdrucker erfundenen Geld.

Da man zusätzlich noch, wenn auch nur wenige, Einnahmen mit dem bisher gewohnten Geld hatte, kamen jetzt alle im Ort insgesamt besser zurecht als zuvor. Denn mit dem Wundergeld kauften die Nachbarn untereinander, das alte Geld stand ihnen jetzt für andere Einkäufe woanders zur Verfügung.

Da seufzte die Gretl, die Haushälterin beim Gutental, erleichtert und glücklich: "Gott sei Dank, daß wir den Drucker haben!" Und freute sich Franz, der Bäcker: "Das ist ja wie in einem Märchen!“ Worauf Drucker Gutental, der Erfinder des Zaubergroschen und Chef des wunderbaren Ganzen, nicht wenig stolz hinzufügte: "… und in dem alles tatsächlich funktioniert".

Ein Sohn des Bauern fasste jetzt endlich den Mut, die Bäckerstochter zu fragen, ob sie ihn wohl heiraten würde – jetzt, wo es ihnen doch allen immerhin besser ginge. Und der Bäcker, der nicht nur ein guter Bäcker sondern auch ein geschickter Geschäftsmann war, änderte den Namen seiner Semmeln flugs um: von Kaisersemmel in Zaubersemmel. Nur unser Bauer, ein nachdenklicher und kluger Mann, blieb still und sann darüber nach, was man, ganz allgemein, aus dem "Märchen" lernen könnte.…

***

Und was kann man aus diesem Märchen lernen?

An dieser Stelle muss jetzt nicht erklärt und entschieden werden, was genau unser Bauer aus dem Märchen vom Zaubergroschen hat lernen können. Aufmerksame Leser und schlaue Füchse haben wohl bereits „kombiniert“, daß für einen für alle zufriedenstellenden Handel immerzu hinreichend viel umlaufendes und kaufendes Geld unentbehrlich ist.

Und die ganz klugen und vernünftigen Leser dürften sich dann weiter gedacht haben, daß es in der Wirklichkeit selbstverständlich nicht nötig ist, daß jede Nachbarschaft für sich allein ausreichend viel Geld druckt. Daß aber, wenn im gesamten Land Mangel an Geld herrscht und die Menschen deswegen nicht genügend viel verkaufen und Arbeit finden können, es vernünftig und praktischer ist, wenn die fürs gesamte Geld zuständige Staatsbank ausreichend viel bereits übliches Staatsgeld unter die Menschen in Umlauf bringt.

Klar doch! Oder?

Die Kinder des Buchdruckers Josef Gutentals hießen Luis und Klara. Seitdem die beiden erlebten, wie berühmt und beliebt ihr Vater bei den Nachbarn war, weil er Geld gemacht hatte, fragten sie ihm „Löcher in den Bauch“. Besonders der Sohn und Schlaumeier der Familie - Luis.

Geschichte II

Papa, erklär mir das Geld!

Eine Geschichte mit Luis

Und der Papa erzählt:

„Also, das ist ja völlig klar, nicht wahr? Kein Mensch auf der Erde, und wenn er noch so fleißig und noch so klug ist, kann alles das selbst und allein herstellen, was er für sein Leben unbedingt braucht oder was er in seinem Leben gern haben möchte. – Stimmt doch, Luis, oder?

Nehmen wir zum Beispiel einen Händler von Gummibärchen: Der könnte Millionen Beutelchen mit diesem Leckerlecker in seinem Vorratskeller aufbewahrt haben, er würde trotzdem unglücklich verhungern oder verdursten oder sonst wie umkommen, wenn nicht jemand anderes ihm Wichtigeres überlassen würde.

Deshalb also läuft unser Bärchen-Millionär mit drei seiner Beutelchen zum Bäcker, wenn er Semmeln essen möchte, um seinen Hunger zu stillen. Dort legt er die Gummibärchen auf die Theke, greift nach drei Semmeln aus einem Korb und erklärt dem Bäcker, kurz und bündig: Wir tauschen! - Dreimal Gummibärchen gegen drei Semmeln!