Patchwork mit Geist - Maya Lichtenberg - E-Book

Patchwork mit Geist E-Book

Maya Lichtenberg

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Beschreibung

Vater, Mutter, Kind, Oma, Geist. Eine fast normale Patchworkfamilie. Armin und Brigitte ziehen mit ihrer Tochter Jasmina in ein älteres Haus, um Platz für Brigittes verwitwete Mutter Helga zu haben. Doch Helga hat andere Pläne für ihr Leben, und sie ist nicht alleine ... Eine Kurzgeschichte.

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Seitenzahl: 19

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Patchwork mit Geist

Patchwork mit GeistDer stille GastUmzug mit FamilieJasminas GeheimnisUnklare VerhältnisseDie UmkehrNeue SichtweisenImpressum

Patchwork mit Geist

Vater, Mutter, Kind, Oma, Geist. Eine fast normale Patchworkfamilie.

Armin und Brigitte ziehen mit ihrer Tochter Jasmina in ein älteres Haus, um Platz für Brigittes verwitwete Mutter Helga zu haben. Doch Helga hat andere Pläne für ihr Leben, und sie ist nicht alleine …

Der stille Gast

Ich verstarb an den Folgen eines Schlaganfalls. Meiner Familie und den Ärzten ist kein Vorwurf zu machen, sie haben sich vorbildlich verhalten. Meine Zeit war wohl einfach gekommen.

Helga hat mein Tod sehr mitgenommen. Einundvierzig Jahre waren wir verheiratet, da kennt man sich.

Wir haben nie über den Tod gesprochen und als er dann kam, konnte ich sie nicht mehr beruhigen, dass alles gut sein würde.

Gerne würde ich Helga mitteilen, dass es mir gut geht, dort, wo ich jetzt bin. Dass ich mich darauf freue, sie eines Tages wiederzusehen.

Zeit ist hier nicht von Bedeutung. Ich bin frei, mein Leben zu genießen.

Helga hingegen wirkt, als sei sie in ihrem Leben gefangen. Unsere Wohnung sieht noch genauso aus wie immer. Nur meine Kleidung hat sie nach meinem Tod weggegeben. Ab und zu besucht sie unsere Tochter Brigitte und unsere Enkelin, geht zum Friseur und zum Supermarkt, aber ihr Bewegungsradius wird immer kleiner. Früher sind wir manchmal ins Theater oder ins Kino gegangen, aber jetzt gibt es ja Fernsehen.

Selbst ihre Patchworkarbeiten, an denen sie früher stundenlang gesessen hat, lässt sie liegen. Sie kann nicht mehr so gut sehen, hat sie einmal zu unserer Nachbarin gesagt. Deshalb traut sie sich auch nur noch selten, Auto zu fahren und bleibt lieber in ihrer gewohnten Umgebung.

Während unserer Ehe sind wir jeden Sommer für zwei Wochen an die Ostsee gefahren, aber alleine möchte Helga nicht verreisen, wie sie mir erzählte.

Sie redet manchmal mit mir, müssen Sie wissen. Also, mit der alten Schwarz-Weiß-Fotografie von mir, der in dem rotbraunen Bilderrahmen. Dann sitzt sie auf unserem Sofa und hält das Bild in ihren Händen, das uns kurz nach unserer Hochzeit in den Dünen zeigt.

Ich fühle, dass sie traurig ist. Wie gern würde ich sie trösten, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie ihr Leben genießen soll, jeden Tag. Doch das mit dem Umarmen ist in meinem momentanen energetischen Zustand schwierig, und hören kann sie mich auch nicht.

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