Payback - Margaret Atwood - E-Book

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Margaret Atwood

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Beschreibung

Margaret Atwood erklärt uns mit faszinierender Klarheit, wie maßgeblich das Konzept der Schuld – im ökonomischen und im moralischen Sinn – unser Denken und Verhalten seit Anbeginn der menschlichen Kultur prägt und bestimmt. Mit Witz und Sachkenntnis verfolgt sie ihr Thema quer durch Zeiten und Disziplinen. Am Ende entlässt sie uns mit einer zentralen Frage: Was sind wir Menschen einander, was sind wir unserem Planeten schuldig?

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Für Graeme und Jessund Matthew und Graeme de Younger

Übersetzung aus dem kanadischen Englisch von Bettina Abarbanell, Grete Osterwald, Sigrid Ruschmeier, Gesine Strempel und Brigitte Walitzek

Dieses Buch erschien ursprünglich innerhalb der »Massey Lectures«-Reihe und wird gefördert durch die Canadian Broadcasting Corporation, das Massey College der University of Toronto und dem Verlag House of Anansi Press. Die Reihe wurde 1961 zu Ehren von Vincent Massey, dem ehemaligen Generalgouverneur von Kanada, ins Leben gerufen und soll aktuelle Forschungsergebnisse, die von allgemeinem Interesse sind, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

ISBN 978-3-8270-7803-2© O. W. Toad Ltd. 2008Titel der kanadischen Originalausgabe: »Payback. Dept and the Shadow Side of Wealth«, House of Anansi Press Inc., Toronto 2008© der deutschsprachigen Ausgabe: Piper Verlag GmbH, München 2008Covergestaltung: zero-media.net, München, unter Verwendung eines Entwurfs von Bill DouglasDatenkonvertrierung: psb, Berlin

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Wir weisen darauf hin, dass sich der Piper Verlag nicht die Inhalte Dritter zu eigen macht.

INHALT

1 – Alte Rechnungen

2 – Schuld und Sünde

3 – Schuldengeschichten

4 – Die Schattenseite

5 – Payback – Zahltag

Anmerkungen

Bibliographie

Danksagung

1

ALTE RECHNUNGEN

An seinem einundzwanzigsten Geburtstag bekam Ernest Thompson Seton, kanadischer Schriftsteller und Naturforscher, von seinem Vater eine skurrile Rechnung präsentiert: eine Aufstellung aller Ausgaben, die in der Kindheit und Jugend des kleinen Ernest angefallen waren, einschließlich des Honorars für den Arzt, der ihn entbunden hatte. Noch skurriler war, dass Ernest alles bezahlt haben soll. Ich fand immer, dass Mr Seton senior ein Mistkerl war, aber inzwischen frage ich mich, was wäre, wenn er– im Prinzip– Recht hätte? Schulden wir irgendjemandem etwas aufgrund der nackten Tatsache, dass es uns gibt? Wenn ja, wie viel genau sind wir schuldig und wem? Und wie zahlen wir?

Mein Beweggrund für dieses Buch ist Neugier– meine eigene–, und ich schreibe es in der Hoffnung, dass es mir gelingt, ein Thema zu untersuchen, über das ich sehr wenig weiß, das mich aber gerade deswegen fasziniert. Das Thema heißt Verschuldung.

In Payback geht es nicht um Schuldenmanagement oder Schlafdefizit, nicht um Staatsverschuldung oder die Verwaltung eines monatlichen Budgets oder darum, dass Schulden eigentlich gut sind, weil man sich Geld leihen und es wachsen lassen kann. Auch nicht um Kaufsüchtige und wie man erkennen kann, ob man selbst dazugehört: In Buchhandlungen und im Internet wimmelt es von entsprechenden Informationen.

Es geht auch nicht um die gruseligeren Formen von Schulden: um Spielschulden und Mafia-Rache oder eine vom Karma verlangte Gerechtigkeit, wonach böse Taten eine Wiedergeburt als Käfer bewirken, auch nicht um Melodramen mit schnurrbartzwirbelnden Gläubigern, die schönen Frauen wegen unbezahlter Mieten unerwünschten Sex aufdrängen, obwohl diese Bereiche gestreift werden könnten. Stattdessen geht es um Schulden als ein abstraktes Konzept– mithin um einen imaginären Begriff– und darum, wie dieses menschliche Konstrukt sowohl das unersättliche menschliche Begehren als auch die unsägliche menschliche Angst spiegelt und vergrößert.

Schriftsteller schreiben über das, was sie beunruhigt, sagt Alistair MacLeod. Und auch darüber, was sie verwirrt, würde ich hinzufügen. Das Thema von Payback zählt zu den beunruhigendsten und verwirrendsten Fragestellungen, die ich kenne: dieses eigenartige Gefüge, in dem sich Geld, Sagen oder Geschichten und religiöse Überzeugung überkreuzen– oft mit explosiver Gewalt.

Die Dinge, die uns als Erwachsene verwirren, haben uns schon als Kinder verwirrt, auf mich jedenfalls trifft das ganz sicher zu. In der Gesellschaft Ende der vierziger Jahre, in der ich aufwuchs, gab es drei Dinge, die man niemals hinterfragen durfte. Erstens Geld, besonders nicht, wie viel jemand verdiente. Zweitens Religion: Ein Gespräch darüber führte direkt zur spanischen Inquisition oder zu noch Schlimmerem. Drittens Sex. Ich wuchs mit Biologen auf, und Sex– zumindest der von Insekten praktizierte– war etwas, was ich in den Lehrbüchern nachschlagen konnte, die im Haus herumlagen: Der Ovipositor war für mich kein unbekanntes Wesen. Die brennende Neugier, die Kinder angesichts des Verbotenen empfinden, konzentrierte sich deshalb bei mir auf die beiden anderen Tabuzonen: Geld und Religion.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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