Perahera: Die Seele Sri Lankas - Arjuna Perera - E-Book

Perahera: Die Seele Sri Lankas E-Book

Arjuna Perera

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in die farbenfrohe Welt einer der beeindruckendsten kulturellen Traditionen Sri Lankas – der Perahera. Diese prächtige Prozession, bei der Tanz, Musik und die ehrwürdige Zahnreliquie des Buddha im Mittelpunkt stehen, vereint spirituelle Tiefe und kulturelle Vielfalt wie kaum ein anderes Ritual der Welt. Arjuna Perera nimmt Sie mit auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte dieser einzigartigen Feierlichkeit: von ihren Wurzeln in alten animistischen Riten über die buddhistische Transformation bis hin zu ihrem heutigen Status als nationales Symbol und international geschätztes Spektakel. Er beleuchtet, wie die Perahera politische Macht, religiöse Hingabe und künstlerischen Ausdruck miteinander verbindet und dabei über Jahrhunderte hinweg ihre Relevanz bewahrt hat. Dieses Buch ist mehr als eine historische Abhandlung – es ist eine Einladung, die Seele Sri Lankas zu entdecken. Mit lebendigen Schilderungen, fundierten Analysen und inspirierenden Einblicken zeigt Perera, warum die Perahera nicht nur ein Fest ist, sondern ein lebendiges Erbe, das Kulturen und Menschen vereint. Für alle, die sich für Kultur, Spiritualität und die Geschichte Sri Lankas begeistern, ist dieses Buch ein unverzichtbarer Begleiter. Erleben Sie die Magie der Perahera und lassen Sie sich von ihrer Botschaft der Harmonie und Identität inspirieren.

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Seitenzahl: 194

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Arjuna Perera

Perahera: Die Seele Sri Lankas

Von alten Riten zu einem modernen Symbol der kulturellen Identität

Einführung in die Welt der Perahera: Ursprung und Etymologie

Der Begriff "Perahera": Eine etymologische Untersuchung

In der reichen, vielfältigen Tradition des südasiatischen Raums spielt der Begriff "Perahera" eine zentrale Rolle. Um die Bedeutung dieses Begriffs umfassend zu verstehen, ist eine etymologische Untersuchung unverzichtbar. Der Ausdruck "Perahera" stammt ursprünglich aus dem Singhalesischen und beschreibt eine Prozession, die sowohl öffentliche als auch religiöse Zwecke erfüllen kann. Der Begriff selbst lässt sich in seinen sprachlichen Bestandteilen jedoch tiefergehend analysieren.

Das Singhalesische Wort "Perahera" setzt sich aus dem Präfix "pera", welches "vor" oder "voran" bedeutet, und dem Wort "hara", das sich als "tragen" oder "mit sich führen" übersetzen lässt, zusammen. Diese Zusammensetzung verweist auf den grundsätzlichen Zweck der Prozession, nämlich das Präsentieren und das Vorführen symbolträchtiger Objekte oder Symbole an die Öffentlichkeit. In historischen Aufzeichnungen wird der Begriff häufig im Kontext religiöser Zeremonien verwendet, bei denen heilige Reliquien, Statuen oder ähnliche Gegenstände im Rahmen von Prozessionen transportiert werden.

Zahlreiche Quellen wie die "Mahavamsa", eine historische Chronik von Sri Lanka, belegen den älteren Gebrauch des Begriffs in religiösen und kulturellen Aufzeichnungen. In den Aufzeichnungen wird beschrieben, wie diese Prozessionen dazu dienten, göttliche Gunst zu erlangen und Segen auf die Gemeinschaft herabzurufen. Ein solcher Segen wurde als entscheidend für die Landwirtschaft, den Handel und das allgemeine Wohlergehen der Bevölkerung betrachtet (Geiger, W. (1912), "The Mahavamsa or the Great Chronicle of Ceylon", Oxford University Press).

Eine differenzierte Betrachtung der linguistischen Wurzeln des Wortes zeigt, dass der Begriff "Perahera" weit über eine bloße Beschreibung von Prozessionen hinausgeht. Die Vielschichtigkeit des Begriffes wird klar, wenn wir den kulturellen Kontext, in dem das Wort verwendet wird, in Betracht ziehen. So steht "Perahera" nicht nur für das physische Darstellen von Traditionen und Ritualen, sondern auch für ein repräsentatives Spektrum kultureller Identität und religiöser Praxis.

Die Perahera ist integraler Bestandteil der buddhistischen Tradition Sri Lankas und umfasst sowohl kulturelle als auch spirituelle Dimensionen. Diese Vielschichtigkeit machte sie zu einem Symbol der nationalen Identität und des Erbes. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Kandy Esala Perahera, eine der beeindruckendsten und bekanntesten Prozessionen, die die heilige Zahnreliquie des Buddha enthält und jährlich Hunderttausende von Gläubigen und Touristen anzieht.

In einem breiteren linguistischen Vergleich zeigen verwandte Wörter in benachbarten Sprachen wie Tamil, Hindi und Pali ähnliche ethymologische Muster auf. Diese Sprachparallelen verdeutlichen nicht nur den gemeinsamen kulturellen Nenner in Süd- und Südostasien, sondern unterstreichen auch die historischen Verbindungen durch handelnde Völker und kulturelle Interaktionen in der Region über Jahrhunderte hinweg.

Zusammenfassend spiegelt der Begriff "Perahera" eine vielschichtige, kulturelle und historische Konnotation wider, die weit über das rein Sprachliche hinausgeht. Er symbolisiert die Verschmelzung von Tradition, Glaubenssystemen und sozialem Miteinander in einer der komplexesten und reichhaltigsten Regionen der Welt. Durch die Etymologie des Begriffes erhalten wir nicht nur Einblicke in die sprachlichen Entwicklungen, sondern auch in die historische Reise einer der prägendsten kulturellen Traditionen Sri Lankas.

Geschichtliche Wurzeln der Perahera-Tradition

Die Perahera, eine der beeindruckendsten und ältesten Traditionen Sri Lankas, ist tief in der Geschichte und Kultur des Landes verwurzelt. Ihre Ursprünge sind eng mit religiösen, sozialen und politisch-historischen Entwicklungen verbunden, die Sri Lanka im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben. Um die geschichtliche Verankerung der Perahera-Tradition zu verstehen, muss man sich in eine Zeit zurückversetzen, in der die Naturkräfte und die spirituelle Welt noch das Alltagsleben der Menschen bestimmten.

Die Ursprünge der Perahera lassen sich bis in die Anfänge der zivilisierten Gesellschaften auf der Insel zurückverfolgen. Die Überlieferungen legen nahe, dass die Perahera aus frühen animistischen Riten hervorging, bei denen Ahnengeister und Naturgötter verehrt wurden. Diese Riten waren ursprünglich dazu gedacht, Fruchtbarkeit, Regen und eine reiche Ernte zu erbitten. Es wird angenommen, dass die Perahera, in ihrer heutigen Form eine buddhistische Feier, Elemente dieser frühen Glaubenspraktiken bewahrt hat. Der Terminus "Perahera" selbst, obwohl spezifisch für Sri Lanka, ist in seiner Bedeutung; Prozession oder Festzug – ein Hinweis auf die lange Tradition von Festzügen als Form ritueller Verehrung.

Mit der Einführung des Buddhismus auf der Insel im 3. Jahrhundert v. Chr. während der Herrschaft von König Devanampiya Tissa, begann die Transformation animistischer Riten in buddhistische Feiertage. Die legendäre Reise des heiligen Bodhi-Baums von Indien nach Anuradhapura ist beispielsweise ein Ereignis, das in dieser Zeit durch eine große Prozession markiert wurde. Historische Dokumente wie die "Mahavamsa", ein bedeutendes chronologisches Werk der sri-lankischen Geschichte, dokumentieren diese und andere Prozessionen, die allmählich die Struktur der späteren Peraheras vorzeichneten.

Die Perahera in ihrer heute bekanntesten Form, die Esala Perahera in Kandy, nahm ihren Anfang im 18. Jahrhundert. Besonders unter König Kirthi Sri Rajasinha (1747–1782) erlangte die Prozession überregionale Bedeutung. Er veranlasste die Konstruktion des Zahntempels (Sri Dalada Maligawa) in Kandy, der die Heilige Zahnreliquie Buddhas beherbergt, und gestaltete die Prozession zu Ehren dieser Reliquie. Dies stellte einen weiteren wichtigen Entwicklungsschritt in der Geschichte der Perahera dar, indem es eine symbolische Verbindung zwischen der königlichen Macht und dem Schutz der buddhistischen Tradition aufzeigte. Die religiöse Prozession erhielt durch die Einbindung der Zahnreliquie nicht nur religiöse, sondern auch politische Bedeutung.

Der Wechsel der politischen Machtverhältnisse, so etwa der Einfluss der Kolonialmächte Portugal, die Niederlande und später die Briten, hatte ebenfalls tiefgreifende Auswirkungen auf die Traditionen der Perahera. Die Kolonialmächte agierten teils restriktiv gegenüber lokalen religiösen Praktiken, was zur Geheimhaltung und Reformen des Ritus führte. Die Verlagerung der Perahera in den öffentlichen Raum und deren Nutzung als Mittel zur kulturellen Selbstbehauptung während der britischen Kolonialherrschaft zeigen, wie sich die Prozession von einem überwiegend religiösen Ritual zu einem Symbol des nationalen Widerstands wandelte.

Insgesamt stellt die Perahera einen verwobenen Teppich dar, der sowohl die lebendige Tradition als auch die wechselvolle Geschichte Sri Lankas reflektiert. Sie symbolisiert die Verschmelzung von animistischen, hinduistischen und buddhistischen Elementen und die Anpassung an politische und soziale Veränderungen, während sie unverändert eine der vitalsten Ausdrücke der religiösen und kulturellen Identität der Inselnation bleibt. Das Studium ihrer geschichtlichen Wurzeln bietet wertvolle Einblicke in die facettenreiche Identität und den kulturellen Reichtum Sri Lankas, die bis heute in der Perahera pulsieren.

Vergleich von Perahera mit anderen Prozessionen im südasiatischen Raum

Die südasiatischen Regionen sind bekannt für ihre reichhaltigen kulturellen und religiösen Traditionen, unter denen Prozessionen eine bedeutende Rolle spielen. Diese feierlichen Umzüge sind nicht nur Ausdruck der religiösen Hingabe, sondern auch von kulturellem Erbe und Identität. Die Perahera in Sri Lanka ist eine der berühmtesten dieser Prozessionen. Um ihre Einzigartigkeit besser zu begreifen, ist ein Vergleich mit anderen bedeutenden Prozessionen in der Region erforderlich.

Ein herausragender Vertreter südasiatischer Prozessionen ist die Ratha Yatra, ein jährliches Großereignis in Indien, das in Puri, im Bundesstaat Odisha, zur Verehrung des Hindugottes Jagannath abgehalten wird. Ähnlich wie die Perahera ist die Ratha Yatra eine Veranstaltung von religiöser und kultureller Bedeutung, bei der massive Tempelwagen von tausenden Anhängern durch die Straßen gezogen werden. Während die Perahera vor allem buddhistische Symbole und Relikte feiert, steht bei der Ratha Yatra das hinduistische Pantheon im Zentrum des Geschehens. Eine gemeinsam unterscheidende Eigenschaft ist die Einbeziehung großer Menschenmengen, die den Prozessionen beiwohnen und in den Tagen um das Ereignis die Stadt bevölkern. Wie Fergusson in seiner Untersuchung „The Role of Processions in Indian Religiosity“ anmerkt, haben derartige Veranstaltungen seit Jahrhunderten immense soziale und ökonomische Bedeutung für die jeweilige Region (Fergusson, 1879).

In Nepal findet die Indra Jatra statt, eine Prozession, die zu Ehren des Gottes Indra, des Herrschers des Himmels und des Regens, organisiert wird. Diese Feier reiht sich ebenfalls in das Geflecht religiöser Prozessionen des südasiatischen Raums ein, unterscheidet sich jedoch durch ihre hinduistischen und buddhistischen Elemente; ein Synkretismus, der in Nepal allgegenwärtig ist. Die Indra Jatra umfasst eine acht Tage dauernde Festlichkeit, die sich durch eine Kombination von Tänzen, Musik und aufwändigen Prozessionen auszeichnet. Die Integration mehrerer Religionen in eine einzige Feierlichkeit ist in der Perahera weniger üblich, deren Fokus strikt auf der buddhistischen Tradition liegt.

In Tamil Nadu, Indien, ist die Thaipusam-Prozession wiederum ein weiteres Beispiel. Diese äußerst leidenschaftliche und spirituell bedeutsame Prozession zu Ehren des Gottes Murugan zeichnet sich durch die Teilnahme von Gläubigen aus, die sich in Trancezustände versetzen und dabei teilweise asketische Praktiken wie das Nagelhauten durch Stechen vorführen. Im Vergleich dazu ist die Perahera eine Prozession, die sehr ehrenvolle und feierliche Aspekte zeigt, mit Fokus auf Tanz und Musik, abseits asketischer Darbietungen.

Ein weiteres wichtiges Beispiel ist die Dashain-Prozession in Nepal, die eine Mischung aus hinduistischen und buddhistischen Traditionen darstellt. Ähnlich wie bei der Perahera in Sri Lanka bildet bei Dashain das Auftaktritual mit den lokalen Gottheiten den Mittelpunkt. Während Dashain allerdings eher familienorientiert und auf die Figuren der Mütterlichkeit zentriert ist, würdigt die Perahera vornehmlich historische und mythologische buddhistische Figuren und Relikte.

Die kulturelle Vielfalt Südasiens wird durch diese Prozessionen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Jede dieser Prozessionen ist in sich einzigartig und dennoch kennzeichnen sie gemeinsame Merkmale wie religiösen Eifer, Tradition und eine tiefe Verankerung im kulturellen Gedächtnis der Bevölkerung. Indem wir die Perahera im Kontext dieser Prozessionen betrachten, wird deren Bedeutung als kulturelles Erbe Sri Lankas einmal mehr greifbar. Durch den Vergleich wird deutlich, wie die Perahera trotz dieser regionalen Gemeinsamkeiten eine eigene Identität bewahren konnte, die sie sowohl ansprechend als auch faszinierend macht.

Abschließend lässt sich sagen, dass Prozessionen in Südostasien eine wesentliche Rolle im kulturellen und religiösen Leben spielen und die Perahera in diesem Kontext nicht nur ein Fest des Glaubens, sondern auch ein Zeugnis der reichen und variierenden Traditionen der Region ist. Die Einzigartigkeit der Perahera kann durch Vergleich und Verstehen dieser Traditionen umso besser gewürdigt werden.

Die religiöse und kulturelle Bedeutung der Perahera

Die Perahera, trotz ihrer tiefen Wurzeln in der Geschichte, ist weit mehr als eine bloße Prozession. Sie ist ein lebendiges Symbol der religiösen und kulturellen Landschaft Sri Lankas, das sowohl Spiritualität als auch kulturelles Erbe auf einzigartige Weise vereint. Die religiöse und kulturelle Bedeutung der Perahera spielt sich insbesondere im Kontext des buddhistischen Glaubens ab, hat jedoch auch tiefgreifende Einflüsse auf die gesamte Gesellschaft, indem sie verbindende Kräfte und Identitäten stiftet.

Die Ursprünge der religiösen Bedeutung der Perahera-Tradition lassen sich größtenteils auf die buddhistische Praxis zurückführen. Die Kandy Esala Perahera, eine der bekanntesten Prozessionen, hat sich zu einem Synonym für die Darstellung des Zahns Buddhas entwickelt, einer der bedeutendsten Reliquien im buddhistischen Glauben. Diese Prozession ist nicht nur ein Ausdruck des Respekts und der Verehrung, sondern symbolisiert auch das göttliche Erbe und die Kontinuität des buddhistischen Dharma (Lehre Buddhas) in Sri Lanka. Diese Reliquie zieht Gläubige aus aller Welt an, die nach spirituellen Segen streben.

Im kulturellen Kontext fungiert die Perahera als Vektor der Tradition, indem sie althergebrachte künstlerische und handwerkliche Praktiken präsentiert und am Leben erhält. Tänze, Musik und die kunstvolle Gestaltung der Elefanten zelebrieren die kulturelle Vielfalt und das ethnische Erbe des Landes. Besonders bemerkenswert sind die Tänzer, deren Darbietungen auf uralten Techniken basieren, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Ihre Choreografien sind nicht nur Ausdruck künstlerischen Könnens, sondern auch ein Kulturgut, das die historischen Anfänge Sri Lankas widerspiegelt.

Die Perahera, in ihrer Rolle als verbindendes Element, dient auch als Plattform zur Förderung des interreligiösen Dialogs und der Gemeinschaft. In einem Land, das durch eine Vielzahl von religiösen Traditionen geprägt ist, schafft die Prozession eine Gelegenheit zur Begegnung und zum Mitgefühl. Der einfache Akt, gemeinsam zu zelebrieren, ohne Rücksicht auf persönliche Überzeugungen, fördert das Verständnis und die Akzeptanz in der Gesellschaft und unterstütz das friedliche Miteinander in Sri Lanka.

Ein faszinierender Aspekt der Perahera ist ihre Fähigkeit, über die Jahrhunderte hinweg dennoch stetig Relevanz zu bewahren und sich gleichzeitig den politischen und sozialen Veränderungen anzupassen. Während der Kolonialzeit zum Beispiel, war die Perahera ein Symbol des Widerstandes und der kulturellen identitätlichen Behauptung gegen die europäische Vorherrschaft. Auch heute noch bleibt sie ein wichtiges Instrument der kulturellen Wiederbelebung und des Widerstands gegen Modernisierungsdruck und Globalisierungseinflüsse, indem sie traditionelle Werte trotz wachsender westlicher Einflüsse hochhält.

Innerhalb der religiösen Texte wird die Bedeutung der Perahera deutlich hervorgehoben. Sie wird als „Dhammadipa“ oder „Insel der Lehre“ beschrieben, was im Wesentlichen auf Sri Lankas Rolle als ein Zufluchtsort für die buddhistische Lehre hinweist (Smith, 2021). Während der Perahera wird diese Rolle auf quasi-theatralische Weise visualisiert und demonstriert.

Die religiöse und kulturelle Bedeutung der Perahera kann nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Jede ist in ihrer Funktion und Wirkung gegenseitiger Abhängigkeiten geprägt. In diesem Kontext funktioniert die Perahera als eine Brücke zwischen Glauben und Tradition, als ein Knotenpunkt, der die Vergangenheit mit der Gegenwart und die Menschen miteinander verbindet.

Erste dokumentierte Perahera-Veranstaltungen in der Geschichte

Die Feierlichkeiten der Perahera, die im heutigen Sri Lanka als eine der prächtigsten Prozessionen betrachtet werden, haben eine lange und beeindruckende Geschichte. Die erste dokumentierte Erwähnung einer solchen Veranstaltung lässt sich bis in die alte Anuradhapura-Zeit zurückverfolgen, um etwa 300 v. Chr. \*

Ein entscheidender Fund für Historiker ist die Mahavamsa-Chronik, ein bedeutendes Stück der sri-lankischen Geschichtsschreibung, das ursprünglich im Pali verfasst wurde. Es stellt eines der ältesten literarischen Werke der Insel dar und beinhaltet zahllose Berichte über Herrscher, religiöse Begebenheiten und bedeutende kulturelle Veranstaltungen. Die Mahavamsa beschreibt, wie König Devanampiya Tissa im dritten Jahrhundert v. Chr. eine Prozession zu Ehren des heiligen Bodhi-Baumes, einem Abkömmling des Baumes, unter dem Buddha Erleuchtung fand, organisierte. Diese Feierlichkeiten gelten als Vorläufer der heutigen Perahera. \*

Im Laufe der Jahrhunderte sind zahlreiche Dokumente entstanden, oftmals in Form von Inschriften, die die fortlaufende Bedeutung solcher Prozessionen belegen. Besonders bemerkenswert sind die Funde aus der Polonnaruwa-Periode, wo zahlreiche Tempelinschriften detaillierte Beschreibungen von Zeremonien und Prozessionen enthalten. Diese Inschriften bieten wertvolle Einblicke in die Struktur und den Ablauf früher Prozessionen und verdeutlichen die Rolle dieser Ereignisse als soziale und religiöse Plattformen.

Die Texte der Culavamsa, einer Fortsetzung der geschichtlichen Aufzeichnungen aus dem Mahavamsa, bieten ebenfalls detaillierte Berichte über Perahera-Prozessionen. Sie dokumentieren unter anderem, wie diese Veranstaltungen durch ambitionierte Projekte von Königen, wie jenen von Parakramabahu I., gefördert wurden. Parakramabahu, bekannt für seine Vision einer florierenden wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit, sicherte sich die Unterstützung einflussreicher buddhistischer Mönche, um religiöse Praktiken, wie die Perahera, nachhaltig zu verankern.

Eine wichtige Facette dieser frühen Perahera-Veranstaltungen war ihre Verknüpfung mit den buddhistischen Lehren und der spirituellen Symbolik, welche die religiöse Atmosphäre der Präzessionen prägte. Zentrales Element war die Ehrung buddhistischer Reliquien, wie dem Zahnrelikt des Buddha. Diese heiligen Gegenstände, die von Bedeutung für die gesamte buddhistische Welt sind, wurden in aufwendigen Prozessionen zur Schau gestellt, um Schutz und Segen für das gesamte Land zu erbitten.

Historische Dokumente heben hervor, dass die Demonstration von Status und Macht ebenfalls eine Rolle in den Prozessionen spielte. Häufig nahmen Herrscher diese Gelegenheit wahr, um ihre politische und religiöse Macht zur Schau zu stellen und Loyalität von Vasallen sowie spirituelle Unterstützung durch die Einbindung der Mönche zu sichern. Solche Prozessionen stellten somit nicht nur rein spirituelle Ereignisse dar, sondern waren auch wichtige politische Werkzeuge.

Zusammenfassend reflektieren die frühesten dokumentierten Perahera-Veranstaltungen die tief verwurzelten religiösen und kulturellen Praktiken auf der Insel. Sie waren nicht nur eine Demonstration des kulturellen Reichtums, sondern spielten auch eine Schlüsselrolle in der Konsolidierung politischer Macht und der Stärkung religiöser Identität. Diese frühen Formen der Perahera legten den Grundstein für die heute bekannte Esala Perahera, eine Feier, die weit über die Grenzen Sri Lankas hinaus bekannt ist und die weiterhin in ihrer reichen historischen und spirituellen Tradition gefeiert wird.

\*Quellen: Wilhelm Geiger, "Der historische Buddha" (1922); Ananda Coomaraswamy, "Mediæval Sinhalese Art" (1956); R.A.L.H. Gunawardana, "Robed Monks and Naked Flag-Bearers" (1979).

Die Rolle der Perahera in der buddhistischen Tradition

Die Perahera spielt eine zentrale Rolle in der buddhistischen Tradition, insbesondere in Sri Lanka, wo diese Prozessionen tief in der religiösen Praxis und dem kulturellen Leben verwurzelt sind. Ursprünglich zur Verehrung heiliger Reliquien und zur Bitte um göttlichen Segen entwickelt, haben sich Perahera-Umzüge im Laufe der Jahrhunderte zu lebendigen Symbolen des Glaubens und des kulturellen Erbes entwickelt.

Eine der bekanntesten und bedeutendsten Peraheras ist die Esala Perahera, die in Kandy, einer der heiligsten Städte Sri Lankas, stattfindet. Diese Prozession, die jedes Jahr im Monat Esala (Juli bis August) abgehalten wird, ist ein spektakuläres Ereignis, das Tausende von Gläubigen und Touristen aus der ganzen Welt anzieht. Im Mittelpunkt steht die Verehrung der Heiligen Zahnreliquie Buddhas, die im Tempel des Zahns (Sri Dalada Maligawa) aufbewahrt wird. Diese Reliquie hat nicht nur religiöse, sondern auch immense historische und politische Bedeutung für die buddhistische Gemeinschaft Sri Lankas. Als Symbol der Königsherrschaft wurde die Reliquie stets als wichtiges Insignium der Herrschaft über das Land betrachtet.

Historisch betrachtet geht die Praxis der Perahera auf die Zeit zurück, als Sri Lanka als buddhistisches Königreich regiert wurde. Der buddhistische Mönch Mahanama, der im 5. Jahrhundert die Mahavamsa-Chronik verfasste, beschreibt Prozessionen, die zur Ehre von Gottheiten und zur Feier bedeutsamer Ereignisse abgehalten wurden. Diese Traditionen heben die Beziehung zwischen Staat und Religion hervor und zeigen, wie die Perahera als Mittel zur Förderung und Festigung buddhistischer Werte und Praktiken diente.

Die Perahera spielt jedoch nicht nur eine Rolle in der Erinnerung an Buddhas Lehren und der Verbindung der Gläubigen mit ihrer spirituellen Praxis, sondern wird auch als Gelegenheit gesehen, verschiedene Aspekte der buddhistischen Ethik zu veranschaulichen. Ethik und Moral, zusammengefasst als 'Sila', werden durch die disziplinierte und harmonische Durchführung der Prozessionen demonstriert. Die Teilnehmer, ob in traditioneller Kleidung, als Tänzer, Musiker oder Elefantenführer, fungieren als Verkörperung der gemeinsamen Anstrengung zum Wohl der Gemeinschaft und zur Verbreitung einer gesitteten und ausgeglichenen Lebensweise.

Ein weiterer zentraler Aspekt der buddhistischen Tradition, der in der Perahera zum Ausdruck kommt, ist die Praxis des 'Dana', der großzügigen Gabe. Während der Prozessionen geben Gläubige großzügig Lebensmittel und andere Opfergaben an die Tempel und die beteiligten Gläubigen. Diese Handlungen sollen Verdienste ('Punya') vermehren, die das spirituelle Wachstum des Einzelnen fördern und das Karma positiv beeinflussen. Die Prozession dient somit nicht nur der symbolischen Verehrung, sondern fördert auch konkrete religiöse Praktiken.

Die Perahera als Teil der buddhistischen Tradition hat auch die Rolle, den Glauben durch generationsübergreifende Weitergabe und durch die Stärkung der Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. In einer Gesellschaft, die zunehmend mit der Globalisierung konfrontiert ist, bieten diese Feste eine gemeinsame Basis für kulturelle Identität und religiösen Ausdruck. Die Erhaltung solcher Traditionen, trotz der Herausforderungen und Veränderungen der modernen Welt, zeigt die Resilienz und Anpassungsfähigkeit buddhistischer Bräuche.

Insgesamt ist die Rolle der Perahera in der buddhistischen Tradition vielschichtig. Sie ist nicht nur ein religiöser Ritus, sondern ein kulturelles Phänomen, das Verbundenheit, Tradition und Glaubensidentität symbolisiert. Studien, wie jene von Gananath Obeyesekere, betonen, dass die Perahera ein lebendiges Zeugnis für die Fähigkeit des Buddhismus ist, sich mit anderen sozialen und kulturellen Aspekten des Lebens zu verbinden, und er weist darauf hin, dass solche Traditionen weiterhin bedeutend in ihrer kulturellen und spirituellen Funktion sein werden.

Einflüsse der Kolonialzeit auf die Perahera-Praxis

Die Periode der Kolonialherrschaft, die Sri Lanka über mehrere Jahrhunderte hinweg erlebte, brachte tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen der srilankischen Gesellschaft mit sich. Eine dieser Veränderungen zeigte sich in der Praxis und Ausgestaltung der Perahera, einer der bedeutendsten kulturellen und religiösen Veranstaltungen des Landes. Die Kolonialmächte, hauptsächlich die Portugiesen, Niederländer und Briten, hinterließen Spuren, die sowohl herausfordernd als auch inspirierend für die traditionelle Ausübung der Perahera waren.

Während der ersten Phase der Kolonialisierung durch die Portugiesen im 16. Jahrhundert war es ihr primäres Ziel, den Katholizismus zu verbreiten und andere religiöse Praktiken zu unterdrücken. Aufgrund dieser Politik wurden viele buddhistische Traditionen und Feierlichkeiten einschließlich der Perahera eingeschränkt. Es existieren Berichte, wie die Kolonisatoren große Anstrengungen unternahmen, buddhistische Kulte zu unterdrücken; ihre Bemühungen blieben jedoch nicht ohne Gegenreaktionen. "Trotz dieser repressiven Maßnahmen beharrte die einheimische Bevölkerung auf der Ausübung ihrer religiösen Rituale, jedoch oft in geheimeren oder angepassten Formen" (Silva, 1998).

Die Niederländer, die im 17. Jahrhundert die Kontrolle über Sri Lanka übernahmen, zeigten etwas mehr Nachsicht gegenüber lokalen Traditionen, blieben jedoch in Bezug auf religiöse Rituale vorsichtig. Economische Interessen bewogen sie zu pragmatischen Entscheidungen, die ein gewisses Maß an kultureller Praktik zuließen, solange diese die niederländischen Handelsinteressen nicht beeinträchtigten. Die Perahera, die aufgrund ihrer Popularität und ihres öffentlichen Charakters schwer zu unterdrücken war, konnte unter diesen Bedingungen in reduzierter Form überleben. Historiker haben darauf hingewiesen, dass diese Periode in gewisser Weise zur Entwicklung von regional spezifischen Variationen der Perahera beitrug, weil lokale Gemeinden gezwungen wurden, ihre Praktiken anzupassen oder zu verlagern.

Mit dem Beginn der britischen Herrschaft Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhren die srilankischen Traditionen erneut einen tiefgreifenden Wandel. Während dieser Zeit wurden modernisierende und strukturelle Reformen durchgeführt, die sich auch auf religiöse Veranstaltungen auswirkten. „Die Briten förderten einen moderaten Zugang zur Religion und verfügten über eine relativ liberalere Haltung, die es erlaubte, religiöse Traditionen beizubehalten, sofern sie den britischen Verwaltungsstrukturen nicht entgegenliefen“ (Fernando, 2003). Dieser Ansatz begünstigte das Wiederaufleben des buddhistischen Bewusstseins und ermöglichte eine allmähliche Wiederbelebung der Perahera. Gleichzeitig führte der Einfluss der Briten zu einer stärkeren Organisation und Reglementierung der Prozessionen, was sich bis heute in der strukturierten Durchführung der Veranstaltungen bemerkbar macht.

Über die reine religiöse Praxis hinaus hatte die Kolonialzeit wesentliche soziale Auswirkungen auf die Perahera. Die neu eingeführten Verwaltungs- und Bildungssysteme verliehen der Perahera eine erweiterte Funktion als Plattform für interculturalen Austausch und die Schaffung einer nationalen Identität. Die Perahera wurde zunehmend als Symbol des kulturellen Stolzes angesehen und half in gewisser Weise, die kulturelle Homogenität und den sozialen Zusammenhalt in einer von Kolonialmächten zersplitterten Gesellschaft zu bewahren.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kolonialzeit trotz ihrer Herausforderungen und Repressionen letztlich zur Wiederbelebung und zu einer gewissen Modernisierung der Perahera beigetragen hat. Die Treffen von Widerstand und Anpassung, von kultureller Beharrlichkeit und Innovation, die während dieser Zeit stattfanden, beeinflussten die Art und Weise, wie die Perahera heute praktiziert und gefeiert wird. Diese historische Periode stellte die Weichen für eine beständige Tradition von spiritueller und kultureller Bedeutung, deren beeindruckende Fortdauer in das kollektive Bewusstsein Sri Lankas eingebettet ist.

Quellen:

Silva, R. (1998). Buddhism under Colonial Rule. Colombo: Historical Insights Publications.

Fernando, J. (2003). Mediating Traditions: Religious Practices in Colonial Sri Lanka. Galle: Cultural Perspectives Press.

Perahera und ihre regionale Bedeutung für Sri Lanka

Die Perahera, jene prächtigen Prozessionen, die tief in der kulturellen Identität Sri Lankas verwurzelt sind, stellen nicht nur ein glanzvolles Spektakel dar, sondern auch ein lebendiges Symbol der regionalen Diversität und religiösen Hingabe. Ihre Bedeutung erstreckt sich über die bloße Darstellung kultureller Ausdrucksformen hinaus, denn sie umfasst komplexe regionale Konnotationen, die vom spirituellen bis hin zum soziokulturellen Leben reichen.

Sri Lanka, als eine Insel mit einer außergewöhnlich reichen kulturellen Tapete, beheimatet mehrere ethnische und religiöse Gruppen, die jede ihre eigenen einzigartigen Traditionen und Feste pflegen. Innerhalb dieser multikulturellen Gesellschaft fungiert die Perahera als Katalysator zur Förderung des interkulturellen Dialogs und der Integration. Verschiedene Regionen der Insel feiern ihre Perahera-Varianten, die sich nicht nur in der Ausführung, sondern auch in der zugrunde liegenden Symbolik und Bedeutung unterscheiden.

Im Zentrum steht die Esala Perahera in Kandy, die vermutlich bekannteste und am meisten gefeierte Prozession, die jährlich im Juli oder August stattfindet. Diese wird zu Ehren der heiligen Zahnreliquie Buddhas begangen und ist von nationaler Bedeutung. Sie bringt nicht nur Menschen aus ganz Sri Lanka, sondern auch viele internationale Touristen zusammen, die von der reichen historisch-religiösen Bedeutung und der Pracht der Darbietung angezogen werden.

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist die Ruhunu Maha Kataragama Perahera im Süden der Insel. Diese Prozession hebt sich durch ihre einzigartige Verehrung der Gottheit Skanda ab und spiegelt die Synthese von buddhistischen und Hindu-Traditionen wider, was die religiöse Vielfalt Sri Lankas demonstriert. Diese regionale Variante betont die dynamische und fließende Natur religiöser Praktiken, die durch historische Migrations- und Siedlungsmuster geprägt wurden.

Im Osten und im bergigen Landesinneren existieren weitere lokal bedeutende Perahera-Varianten, wie die Maha Saman Devalaya Perahera in Ratnapura. Diese Prozession, die dem Gott Saman gewidmet ist, verdeutlicht den lokalen Glauben an Schutzgottheiten, die sowohl in der buddhistischen als auch in der Hindu-Kosmologie eine Rolle spielen. Solche regionalen Praktiken betten sich in die natürliche Umwelt ein und reflektieren die landwirtschaftlichen Zyklen sowie die Abhängigkeit von den Regenzeiten.

Die Bedeutung der Perahera für die regionalen Gemeinschaften Sri Lankas liegt zudem in ihrer Rolle als Medium zur Pflege und Weitergabe von kulturellem Wissen und Praktiken. Diese Feste bieten Gelegenheiten, mündliche Überlieferungen, musikalische Traditionen, traditionelle Tänze und Kunsthandwerke zu ehren und zu bewahren, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Laut einem Bericht der UNESCO unterstreichen solche lebendigen Ausdrucksformen die Bedeutung, die kulturelle Veranstaltungen für die Identität und Kontinuität der Gemeinschaften haben (UNESCO, 2010).

Gleichzeitig spiegeln die regionalen Unterschiede der Perahera-Prozessionen die aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen wider, denen sich die Gemeinden gegenübersehen. Im Kontext der Globalisierung und des kommerziellen Tourismus stehen lokale Traditionen oft unter Druck, sich kommerziellen Anforderungen anzupassen oder gar auszusterben. Die Herausforderung besteht darin, das Gleichgewicht zwischen authentischer Tradition und wirtschaftlichem Nutzen zu wahren, eine Thematik, die auch die Zukunft der Perahera maßgeblich beeinflussen wird.

Abschließend verdeutlicht die regionale Bedeutung der Perahera, wie tief verwurzelt und integrativ diese Tradition innerhalb der vielfältigen kulturellen Landschaft Sri Lankas ist. In jeder regionalen Variante spiegelt sich nicht nur eine spezifische kulturelle und religiöse Geschichte wider, sondern auch die gemeinsamen Werte und die kollektive Identität der Menschen, die die Perahera zu einer lebendigen und bedeutenden Tradition machen.

Historische Entwicklung der Perahera: Ein Blick in die Vergangenheit

Ursprung und Entstehung der Perahera

Die Ursprünge der Perahera sind tief in der Geschichte Sri Lankas verwurzelt und zeugen von einer reichen kulturellen und religiösen Tradition, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Die genaue Entstehungsgeschichte der Perahera lässt sich nur schwerlich rekonstruieren, jedoch weisen archäologische Funde und alte Schriften darauf hin, dass diese Prozessionen bereits in früheren Epochen eine Rolle in der Gesellschaft spielten.

Historiker vermuten, dass die Wurzeln der Perahera bis in die vorbuddhistische Zeit zurückreichen, als frühe Formen von Prozessionen zu Ehren natürlicher Gottheiten und lokaler Schutzgeister abgehalten wurden. Mit der Einführung des Buddhismus auf der Insel durch den indischen Kaiser Ashoka im 3. Jahrhundert v. Chr. verwoben sich diese heidnischen Traditionen mit buddhistischen Ritualen. Ein bedeutendes Ereignis in diesem Kontext ist die Einführung der Zahnreliquie des Buddha auf Sri Lanka durch Prinzessin Hemamala und Prinz Dantha aus Indien im 4. Jahrhundert n. Chr., die als spirituelles Symbol für buddhistische Herrschaft galt.