Peter, der Stolz seines Vaters - Gitta Holm - E-Book

Peter, der Stolz seines Vaters E-Book

Gitta Holm

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Beschreibung

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami. Das ist also das Ende, dachte Linda Sternberg und lehnte die heiße Stirn gegen die Terrassentür, die zum Innenhof des Atriumhauses führte. Da glaubt man, es handelt sich um einen kleinen Seitensprung wie in den Jahren davor – und in Wahrheit entpuppt sich sein neuester Flirt als die große Liebe seines Lebens. Hinter ihrem Rücken hörte sie Roland wie einen gefangenen Tiger hin und her laufen. Der dicke Teppichboden dämpfte fast jeden Laut. Dennoch empfand sie die ruhelosen Schritte ihres Mannes wie schmerzhafte Schläge. »Glaub mir, es ist stärker als ich, Linda«, hörte sie ihn mit gedämpfter Stimme sagen. »Ich habe versucht, mich gegen diese Liebe zu wehren. Umsonst. Ich wollte dir in einigen Tagen offen gestehen, was mit mir passiert ist. Du solltest nicht durch einen dummen Zufall hinter mein Geheimnis kommen.« »Ich weiß seit Monaten von diesem Mädchen«, sagte Linda, ohne sich nach ihm umzudrehen. »Der dumme Zufall, daß sich unter den Belegen auf deinem Schreibtisch ein Brief von deiner neuesten Eroberung befand, war nicht ausschlaggebend.« »Aber wieso – seit wann?« hörte sie ihn fragend durch die Zähne pressen. »Dein jüngstes Spiel mit dem Feuer begann im April.« Linda wandte sich ruckartig um und sagte mit zuckendem Mund: »Wir wollten uns in der Stadt beim Italiener treffen. Ich war früher als erwartet da und ging in die Hauptpost, um mir Briefmarken zu besorgen. Da sah ich dich und das rothaarige Mädchen an einem Schalter stehen.

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Mami – 1957–

Peter, der Stolz seines Vaters

… doch seine Mutter liebt ihn nicht weniger

Gitta Holm

Das ist also das Ende, dachte Linda Sternberg und lehnte die heiße Stirn gegen die Terrassentür, die zum Innenhof des Atriumhauses führte. Da glaubt man, es handelt sich um einen kleinen Seitensprung wie in den Jahren davor – und in Wahrheit entpuppt sich sein neuester Flirt als die große Liebe seines Lebens.

Hinter ihrem Rücken hörte sie Roland wie einen gefangenen Tiger hin und her laufen. Der dicke Teppichboden dämpfte fast jeden Laut. Dennoch empfand sie die ruhelosen Schritte ihres Mannes wie schmerzhafte Schläge.

»Glaub mir, es ist stärker als ich, Linda«, hörte sie ihn mit gedämpfter Stimme sagen. »Ich habe versucht, mich gegen diese Liebe zu wehren. Umsonst. Ich wollte dir in einigen Tagen offen gestehen, was mit mir passiert ist. Du solltest nicht durch einen dummen Zufall hinter mein Geheimnis kommen.«

»Ich weiß seit Monaten von diesem Mädchen«, sagte Linda, ohne sich nach ihm umzudrehen. »Der dumme Zufall, daß sich unter den Belegen auf deinem Schreibtisch ein Brief von deiner neuesten Eroberung befand, war nicht ausschlaggebend.«

»Aber wieso – seit wann?« hörte sie ihn fragend durch die Zähne pressen.

»Dein jüngstes Spiel mit dem Feuer begann im April.« Linda wandte sich ruckartig um und sagte mit zuckendem Mund: »Wir wollten uns in der Stadt beim Italiener treffen. Ich war früher als erwartet da und ging in die Hauptpost, um mir Briefmarken zu besorgen. Da sah ich dich und das rothaarige Mädchen an einem Schalter stehen. Sie himmelte dich mit schwärmerischen Augen an. Dein Mienenspiel verriet mir alles. Du hattest eine neue Eroberung gemacht. Ich habe kein Wort darüber verloren. Ich gehöre zu den Frauen, die es in fast zehnjähriger Ehe gelernt haben zu resignieren. Ich wußte, daß ich einen Menschen liebe, der sich niemals hätte binden dürfen. Außerdem glaube ich, es handelt sich um eine flüchtige Episode wie all die anderen zuvor.«

Sie sprach wie in Trance. Warum schrie und tobte sie nicht? Warum rief sie nicht ihre drei kleinen Söhne, die ahnungslos im Planschbecken des Innenhofs spielten, herein? Warum benutzte sie den achtjährigen Peter und die sechsjährigen Zwillinge Kai und Knut nicht, um Roland an seine Vaterpflichten zu erinnern? Statt dessen fragte sie kurz und sachlich:

»Wie heißt sie, und wie alt ist sie?«

»Sie heißt Brigitte Warsitz und ist zwanzig.« Erschrocken fügte er hinzu: »Willst du ihr etwa eine Szene machen?«

Linda schüttelte den Kopf. Nun schossen ihr doch die Tränen heiß in die Augen. Sie faßte sich, bevor Roland ihre Verstörtheit wahrnehmen konnte.

»Was hätte das für einen Sinn? Du würdest dich schützend vor sie stellen und aus mir das Bild einer keifenden, hysterischen Ehefrau machen. Dazu bin ich mir zu schade. Als du mich vor sieben Jahren das erste Mal betrogst, wollte ich sterben. Aber da hatte ich bereits unsere drei Kinder. Und außerdem suchte ich naiverweise die Schuld bei mir. Ich dachte, vielleicht habe ich mich zu stark in die Mutterrolle eingelebt und dich darüber vernachlässigt. Bestimmt ist es nicht sonderlich amüsant für einen Mann, der von der Arbeit abgeschlafft nach Hause kommt, sich die Sorgen und Nöte anzuhören, die eine dreifache Mutter und Hausfrau plagen. Deshalb habe ich auch nichts gesagt, als deine Geschäftsreisen häufiger wurden oder du im Büro Überstunden machen mußtest, die dich zwangen, erst spät in der Nacht nach Hause zu kommen.«

Roland Sternberg warf sich in einen Sessel. Ihm plagte das schlechte Gewissen. Lindas Art, mit ihm zu sprechen, belastete ihn.

Wie konnte er sich gegen die wappnen, wenn sie ihm nicht den leisesten Anlaß bot, sein Schuldbewußtsein in einem handfesten Streit zu beschwichtigen? Ja, ein richtiger Ehekrach, in dem man sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf warf, käme ihm jetzt sehr gelegen. Er bot die Gelegenheit, den Beleidigten zu spielen und sich anschließend einen großen Abgang zu verschaffen. Damit war es nichts. Seine Frau verdarb ihm das bewährte Konzept. Mit leiser Stimme hörte er sie sagen:

»Du kehrtest stets zu mir zurück. Du warst bemüht, deine Eskapaden vor mir zu verbergen. Ich bildete mir ein, du wolltest mir nicht weh tun, wolltest mich nicht verlieren. In Wirklichkeit hattest du Angst um deinen häuslichen Frieden – um deine Bequemlichkeit.«

Sie wandte sich wieder von ihm ab und starrte blinden Auges durch die gläserne Terrassentür.

Roland Sternberg blickte auf den schmalen Rücken seiner Frau. Trotz ihrer vierunddreißig Jahre war sie noch immer mädchenhaft schlank und anmutig. Niemand sah ihr an, daß sie bereits dreifache Mutter von drei kerngesunden Buben war. Ihr schönes kastienbraunes Haar hatte noch die gleichen Goldreflexe wie am Tag ihrer Hochzeit. Linda verdankte er es, daß sein Onkel ihm die Leitung seiner Im- und Exportfirma übertragen hatte. Bei einer solchen Frau bist du und die Firma in den allerbesten Händen, mein Junge, hatte der Onkel zu ihm gesagt.

Der gute alte Mann! Sein Tod vor anderthalb Jahren bewahrte ihn davor, zu erfahren, was sich augenblicklich in seinen vier Wänden abspielte.

»Was geschieht jetzt weiter mit uns?« drang die Stimme seiner Frau wie aus weiter Ferne an sein Ohr.

»Ich plädiere für eine einvernehmliche Scheidung, wenn du einverstanden bist«, schlug ihr Mann nach einem kurzen Schweigen vor. »Du behältst das Haus, und ich zahle dir Unterhalt. Anfangs wirst du dich vielleicht ein wenig einschränken müssen. Momentan herrscht geschäftlich eine kleine Flaute. Und wenn ich Biggi heirate, sorge ich sozusagen für zwei Familien.«

Linda wandte ihm wieder das Gesicht zu. Um ihren Mund kerbten sich zwei strenge Linien.

Fast verächtlich stieß sie heraus:

»Mich und meine drei Söhne brauchst du künftig nicht mehr als Familie zu betrachten. Und was den Unterhalt anbelangt, so finde ich sicher eine Möglichkeit, dich finanziell zu entlasten.«

Roland Sternberg spürte die Eiseskälte, die ihm unvermittelt entgegenschlug. Teufel auch, da hatte er sich was Schönes eingebrockt! Aber da er den ersten Schritt getan hatte, mußte er notgedrungen den nächsten folgen lassen.

»Peter nehme ich mit!« erklärte er mit belegter Stimme. Peter, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sah, war sein Lieblingssohn. Der Junge hing mit geradezu fanatischer Liebe an ihm. Niemals würde er sich von ihm trennen.

Aber er war auch Lindas Sohn. Sie würde den Buben nie in die Hände einer anderen geben. Schon gar nicht in die Hände einer Zwanzigjährigen, die keine Ahnung hatte, was auf sie zukam. Dafür kannte er seine Frau zu genau.

Lindas veilchenblaue Augen verdunkelten sich. »Einem zwanzigjährigen unerfahrenen Ding willst du deinen ältesten Sohn anvertrauen?« preßte sie durch die Zähne. »Du mußt den Verstand verloren haben! Dazu gebe ich niemals meine Einwilligung.«

»Du warst Mitte zwanzig, als du erstmals Mutter wurdest, Linda. Das sind nur wenige Jahre Unterschied. Außerdem bekommen heute schon viele Siebzehnjährige ihr erstes Baby.«

»Leuchtet es dir nicht ein, daß es ein haushoher Unterschied ist, wenn Siebzehnjährige erstmals Mutter werden, oder eine Zwanzigjährige das Kind einer anderen Frau aufzieht?«

»Peter hängt mehr an mir als an dir, Linda. Und Biggi ist sehr lieb und warmherzig. Sie wird sich prima mit Peter verstehen.«

Linda wurde es auf einmal schwarz vor Augen. Die Wände verschwammen wie in einem dichten Nebel. Es war zuviel, was sie in den vergangenen Minuten zu bewältigen hatte. Sie konnte nicht mehr. Wie eine Schwerkranke tastete sie sich zu der hellbraunen Ledergarnitur und ließ sich auf ein Sitzpolster sinken. Sie holte ganz tief Luft, um den kleinen Schwächeanfall zu überwinden. Allmählich kehrte das Blut in ihre todblassen Wangen zurück. Sie faltete die Hände wie zum Gebet im Schoß. Dann sagte sie mit neu erwachter Energie:

»Die Kinder bleiben bei mir, Roland! Sag das deinem Kätzchen.«

War es Zorn, Verlegenheit oder Scham, die sein gebräuntes Gesicht feuerrot werden ließ?

»Kätzchen?« wiederholte er fragend.

»Nennst du sie nicht so? Manchmal sprichst du im Schlaf. Dein Lieblingswort ist ›Kätzchen‹. Da du mich noch nie so genannt hast, muß wohl ihr die Bezeichnung gelten.«

Er schwieg.

Linda sah ihn an. In einer unendlich kurzen Spanne durchlebte sie die gemeinsamen Jahre mit ihm. Die Enttäuschungen, die er ihr zugefügt hatte, und das Leid, das er ihr antat, wurde ihr in dieser Stunde des Abschieds voll bewußt.

*

Brigitte Warsitz saß im Hintergrund des Schnellimbißrestaurants und wartete auf Roland. Es lag nicht weit von der Modeboutique entfernt, in der sie seit kurzem als Verkäuferin jobbte. Es war für sie nicht schwierig, in der Mittagspause hinüberzulaufen und sich mit ihm zu treffen.

Beide hatten herausgefunden, wie wenig sie in dem unablässigen Strom der Gäste auffielen, die an den Theken und Automaten vorbeischlenderten, Speisen und Getränke wählten und diese, wenn sie keinen Platz zum Sitzen fanden, stehend an runden Tischen verzehrten.

Brigitte war nervös. Sie wußte, Roland war nach Hause gefahren, weil er den Verlust ihres Briefes bemerkt hatte. Mit anderen Unterlagen hatte er ihn zerstreut daheim in seinem Arbeitszimmer liegenlassen. Es war ein glühender Liebesbrief voll intimer Anspielungen gewesen. Er ließ keinen Zweifel aufkommen, wie sie beide zueinander standen.

Sie war entsetzt, als er seinen Verlust bemerkte. Doch er hatte sie schnell getröstet. Reg dich ab, Kätzchen, hatte er zu ihr gesagt. Vielleicht ist es sogar ganz gut, daß es so gekommen ist. Dieses Versteckspiel war auf die Dauer ohnehin nicht durchzuhalten. Ich werde mit meiner Frau sprechen. Dann haben wir die blöde Sache hinter uns.«

Die blöde Sache! Brigittes Gerechtigkeitssinn sträubte sich gegen diese Äußerung. Es war, bei aller Liebe zu Rolli, keine blöde Sache, einer Mutter von drei Söhnen zu erklären: ich liebe ein junges Mädchen und bin fest entschlossen, dieses Mädchen zu heiraten.

Brigitte seufzte und zupfte an zwei roten Haarsträhnen, die ihr herzförmiges Gesicht mit dem roten Schmollmund kokett umrahmten. Wieviel einfacher wäre es gewesen, wenn Rollis Ehe kinderlos geblieben wäre. Schließlich waren die beiden schon zehn Jahre verheiratet. Er hätte gute Gründe für eine Scheidung gehabt. Beispielsweise: meine Firma, die seit drei Generationen im Familienbesitz ist, braucht dringend einen Erben, und da du mir offensichtlich keine Kinder schenken kannst…

Aber wenn Linda Sternberg es fertigbrachte, ihren Mann zu behalten? Wenn sie ihm sein Verhältnis zu einer fast zwanzig Jahre jüngeren Frau verzieh?

Brigitte spürte einen heftigen Stich in der Brust. Einige Sekunden lang vermochte sie kaum durchzuatmen. Mein Gott, das durfte nicht sein. Sie liebte diesen reifen Mann mit jener stürmischen jugendlichen Leidenschaft, die sie blind und taub gegen alle Vorhaltungen ihrer Eltern und Verwandten machte. Ihr Leben würde sie für ihn hingeben.

Sie wollte ihn, nur ihn!

Im übrigen wirkte er nicht wie ein Fast-Vierziger, sondern jünger als viele Altersgenossen. Er war der fröhliche, charmante Roland Sternberg, dessen ungezwungener Charme alle Welt besiegte. Er hatte noch immer das gleiche, krause dunkle Haar wie als junger Mann. Seine unvergeßlichen Augen waren so glänzend, so warm und braun wie ehemals. Nein, sie konnte nicht auf ihn verzichten. Sie mußte ihn haben.

Eine Bedingung hatte Rolli allerdings gestellt: sein ältester Sohn, der achtjährige Peter, sollte nach der Hochzeit bei ihnen leben. Aber davor fürchtete sie sich nicht. Sie hatte Fotos von dem kleinen Bengel gesehen. Er glich verblüffend seinem Vater. Allein sein bloßer Anblick genügte, um ihn gern zu haben.

Brigitte war sich nicht ganz klar über die Aufgabe, die ihr erwuchs. Sie war der Meinung, ihre Liebe, die sie für Kinder hegte, würde ausreichen, Peter großzuziehen. Ja, sie liebte diese kleinen Geschöpfe, ob sie hübsch oder häßlich waren, brav oder ungezogen. Außerdem durfte man Kinder nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. Oft verlor sich das hübsche Aussehen der Kinder im Laufe der Jahre, und genauso war es mit der angeblichen Häßlichkeit.

Voller Stolz hatte Roland ihr die Fotos seiner Kinder gezeigt. ›Peter ist ganz nach mir geraten‹, hatte er ihr erklärt. ›Die Zwillinge ähneln mehr meiner Frau.‹

Es stimmte. Peter besaß die großen braunen Augen und das krause schwarze Haar seines Vaters. Nie zuvor glaubte Brigitte einen reizenderen Buben gesehen zu haben. Die Zwillinge fielen dagegen ab. Sie besaßen zwar das kastanienbraune glänzende Haar ihrer Mutter, aber ihre Augen waren klein, und die Pausbacken machten ihre Köpfe rundlich. Sie waren nett, aber nicht so hübsch wie Peter.

Sie würde Peter sehr lieb haben.

Neben ihr wurde ein Platz frei, und wie auf ein geheimes Kommando schob sich Roland in diesem Augenblick durch die schwatzende essende Menge und setzte sich aufatmend zu ihr.

»Kätzchen, mein Süßes!« Er nahm ihre Hand und küßte sie. »Es ist geschafft! Linda weiß Bescheid über uns. Die Scheidung wird in gegenseitigem Einverständnis eingeleitet. Es gibt nur einen Haken: Sie will die Kinder für sich behalten. Sie gibt Peter nicht her.«

Brigitte wußte nicht, wie sie reagieren sollte. Hielt sie zu seiner Frau – sie verstand Lindas Weigerung – würde sie antworten: Du willst das Kind nicht. Sagte sie ihm, er müßte das Kind unter allen Umständen zu sich holen, sah es aus, als wollte sie seiner Frau bewußt Schmerzen zufügen. Weil sie keine Antwort wußte, hielt sie lieber den Mund.

Roland holte sich vom Getränkeautomaten einen Schoppen Weißwein. Nachdem er den ersten Schluck genommen hatte, sagte er zögernd:

»Du könntest mir helfen, Peter zu bekommen.«