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Das Buch lädt dazu ein, Zielerreichung und Erfolg neu zu denken. Wir leben in einer Welt des Viel-Viel, wie schnell überrollt uns die unfassbare Menge an Informationen und Eindrücken. Uns geht der Überblick verloren. Und wir vergessen oder übersehen einen zentralen Motivator: Progress. Wenn wir Schritt für Schritt vorankommen, bleiben wir freudig bei der Sache. Und das führt ganz automatisch zu mehr Schwung und einer hilfreichen Dynamik. Mein Buch zeigt, wie sich Progress im Alltag erfahren und etablieren lässt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kathrin Baumeister
„Es sind Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen.“
Für meine Tochter Liv.
Ich liebe Dich.
1000Millionen310TausendMal.
© 2025 Kathrin Baumeister
www.kathrinbaumeister.de
Impressum
Begleitung und Lektorat:
Cornelia Rüping, www.traum-vom-buch.de
Covergestaltung, Satz und Layout:
Alexandra von Béry, www.alexandravonbery.de
Illustrationen:
Ronja Overländer, www.overlaender.com
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926
Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: Kathrin Baumeister, Rottmannstraße 18, 80333 München, Germany.
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
Cover
Urheberrechte
Intro
Vorwort
Was ist das Gegenteil von Stillstand?
Aha-Erlebnis Progressism
Perfekt geplant und doch ganz anders
Progress ist deine wertvolle Alternative
Das Buch, das du in Händen hältst
Du gehörst dazu?
Die Sache mit der Sprache
Wegzeichen im Buch: die Symbole
1. Von Viel-Viel und Stillstand zu Progress und Entwicklungsfreude
Der ganz normale Wahnsinn
Was ist Progress? Und was bedeutet Culture of Progress?
Progress beflügelt, liefert Energie und macht Freude
Warum machen wir nicht einfach?
Deine neun Progress-Entscheidungen
Was für ein Mensch willst du sein?
Warum Verschieberitis so unsinnig ist
Wie Lässt sich Progress messen?
Mess-Falle 1: Die Erfolgskriterien von anderen übernehmen
Mess-Falle 2: Du verlierst dich in großen fernen Zielen
2. Entwicklungsfreude leben – deine neun Progress-Entscheidungen
Unverhofft kommt oft
1. Deine Energie
2. Deine Verbündeten
3. Deine Maßstäbe
4. Deine Gedankengänge
5. Deine Möglichkeiten
6. Deine Werte
7. Deine Neugierde
8. Dein Fokus
9. Dein Lernen und Entwickeln
Deine neun Progress-Entscheidungen auf einen Blick
3. Entwicklungsfreude im Team – und du gehst voran
Geht’s vorwärts?
Was motiviert wirklich?
Heute schon über Progress gesprochen?
Progress-Gespräche mit den einzelnen Teammitgliedern
Progress-Gespräche mit dem Team
Der Weg zur Progress-Kultur
Progress statt Pingpong
Die vier Rs: Role Models, Routinen, Rituale und Rhythmus
Role Models
Routinen
Rituale
Rhythmus
Zwölf Progress-Fragen für dich und dein Team
4. Unsere Macht – was haben wir selbst in der Hand?
Zehn Minuten können alles ändern
Gelassen auf stabilem Fundament
Indem du etwas tust, übst du es
Deine Sicht entscheidet
Wir als lernende Wesen
Outro
Zum guten Schluss
Was wir brauchen: Entwicklungsfreude
Entwicklungsfreude ändert alles
Verantwortung leben: für dich und andere
Ich, Kathrin, über meine Mission und meine Haltung
Über „Safe Space“ und Unterstützung
Mein Angebot für dich und euch
Dank
Quellen und Buchempfehlungen
Cover
Urheberrechte
Vorwort
Quellen und Buchempfehlungen
Cover
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Intro
Vorwort
Wenn etwas stillsteht, bleibt es an einer Stelle. Es bewegt sich keinen Zentimeter: zum Beispiel ein Auto in der Garage, ein Fahrrad im Keller oder ein Rasenmäher im Geräteschuppen. Wenn Geräte und Maschinen lange stillstehen, verstauben sie, Schmieröl trocknet ein und Dichtungen werden porös. Einfach losfahren, das geht nach ein paar Jahren nicht mehr. Autos, Fahrräder und Rasenmäher sind für draußen und Bewegung gedacht. Die große, weite Welt gehört ihnen. Sie sind dafür gemacht, auf Autobahnen, Straßen, Fahrradwegen, Waldwegen und in Gärten unterwegs zu sein. Stillstand tut ihnen nicht gut. Werden sie nach ein paar Jahren wieder in Betrieb genommen, laufen sie nicht mehr rund.
Das Gleiche gilt für Menschen. Wenn wir uns nicht bewegen, rosten wir ein. Nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf. Wenn wir lange in einer Position, einem Lebensmodell und denselben Denkweisen verharren, wird unsere Welt immer kleiner. Möglichkeiten schwinden und schon kleine äußere Veränderungen stellen eine große Herausforderung dar.
Was ist das Gegenteil von Stillstand?
Wörter wie „Bewegung“, „Veränderung“ und „Vorankommen“ fallen mir ein. Doch das reicht als Beschreibung nicht aus. Wo etwas in Bewegung gerät, ergeben sich neue Blickwinkel. Durch neue Perspektiven entstehen neue Ideen. Sie führen uns zu neuen Einsichten. Und die bringen Schwung, Kreativität und Leichtigkeit. Mit einem einzigen Schritt können wir komplett neue Welten entdecken. Hinter der nächsten Straßenecke können wir Wunderbares erleben. Wir müssen nur los und einmal rum ums Eck!
Woher ich das weiß? Wie alle Menschen habe ich in meinem beruflichen und privaten Leben Hochs und Tiefs erlebt. Ich war mit Herausforderungen, Chancen, Freude und Trauer konfrontiert. Manches habe ich gut gemeistert, durch anderes bin ich irgendwie durchgeschlittert und wieder anderes habe ich schlicht überlebt. Heute ist mir klar, dass ich solch anstrengende und frustrierende Zeiten vergleichsweise gut überstanden habe. Dies verdanke ich einer grundlegenden Erkenntnis: Ich verstehe, dass ich durch alle meine Erfahrungen wachse.
Oft führten mich Erlebnisse durch tiefe Täler. Das war nicht schön. Doch unterwegs lernte ich viel. Mein Glück war, dass ich schon bald begriff, dass ich auch aus allem, was ich eventuell vergeblich versuche, etwas mitnehmen kann. Mein Glück war, dass ich trotz Frustration immer wieder erkannte: Ja, ich bin jetzt weiter als vor drei Monaten! So ging es stetig etwas voran – und das motivierte mich. Ich bemerkte, wie ich mit allen Hochs und Tiefs Stück für Stück vorankam. Hinter jeder Wegbiegung warteten neue Entdeckungen und auch die Aufstiege und Abstiege ließen mich wachsen.
„Der Weg ist das Ziel“ – Ich musste 35 Jahre alt werden, um dieses Sprichwort wirklich zu verstehen. Mein Vater wollte uns Kindern auf langen Autofahren damit die Schönheit der Reise hin zum Urlaubsort nahebringen. Doch ich verstand das damals nicht! „Papa, wie lange noch?“
Mit 35 habe ich es dann kapiert: Es geht nicht darum, an vermeintlich perfekten Zielen anzukommen. Mein Motto lautet inzwischen so: „Ich bin unterwegs im Leben.“ Ich lebe, lerne, experimentiere und entwickle. Und das, was ich lerne und erlebe, kann ich nutzen oder eben auch nicht.
Das, was in unserer Vorstellung als erstrebenswert erscheint, stellt sich oft als nicht so toll heraus, wenn es eintrifft. Der Traumjob entpuppt sich als zähe Aufgabe unter schwierigen Bedingungen. Die ideale Firma ist doch nicht so großartig. Eine Beziehung wird zur Berg- und Talfahrt, die Kraft fordert und uns nicht froh macht. Auch Elternschaft ist nicht immer lustig. Im Vorteil ist, wer sich auf das Unterwegssein konzentriert. Denn dabei passieren tolle Dinge. Wir können Neues entdecken und nach links oder rechts abbiegen, wenn wir wollen.
Das Feilen an perfekten Plänen hält nur auf und sorgt für Stillstand. Ich habe mit Mitte dreißig für mich kapiert: Wenn ich Großes schaffen will, muss ich in Bewegung kommen und mit wachem Blick in der Welt unterwegs sein. Dann können gute Dinge passieren. Und ich kann Wertvolles entdecken.
Aha-Erlebnis Progressism
Das gemeinsame Buch „The Progress Principle“ von Teresa M. Amabile, Kreativitätsforscherin und Professorin für Betriebswirtschaft an der Harvard Business School, und Steven Kramer, freier Forscher, war für mich ein wichtiger Meilenstein. Darin las ich zum ersten Mal von einer Studie, die eindeutig zeigte, wie wichtig und elementar für unsere Motivation (und für unser Glück!) das Gefühl ist voranzukommen. Im Zuge ihrer Forschung stellten Amabile und Kramer fest, dass weder Geld noch Lob oder Inhalte Menschen entscheidend und langfristig motivieren. Das, was für die meisten Personen zutraf, die an der Studie teilgenommen hatten, fassten sie so zusammen: „The single most important differentiator was their sense of being able to make progress in their work.“
Das Progress Principle fesselte mich. Ich verstand plötzlich, wie ich tickte. Und beim Blick zurück auf meinen Lebenslauf wurde mir klar: Ich war an meinen beruflichen Träumen und Zielen drangeblieben, weil ich bemerkt hatte, dass es vorangeht. Oft nur mit Minischritten – aber vorwärts. Ich komme voran. Was für eine Erkenntnis!
Die stetigen (oft winzig kleinen) Schritte hielten meine Motivation aufrecht, ohne dass ich dies so hätte benennen können.
Auch wenn ich harte Zeiten durchlebte, irgendetwas tat sich immer. Und das sorgte dafür, dass ich am Ball blieb. Nach diesem Aha-Erlebnis beschäftigten mich einige grundlegende Fragen: • Was würde es für einen Menschen bedeuten, wenn er das Vorankommen als sein oberstes Ziel definieren würde?
• Was würde es für ein Team bedeuten, wenn es sich mehr aufs Vorankommen als auf perfekte Ziele fokussieren würde?
• Kann eine Progress-Kultur Auslöser dafür sein, dass sich ganze Unternehmen neu aufstellen?
• Und was würde es für eine Gesellschaft bedeuten, wenn wir uns nicht in Krisenszenarien verlieren, sondern auf das Vorankommen konzentrieren würden?
Meine Überlegungen mündeten immer wieder in die umfassende Frage: Was passiert, wenn wir es schaffen, Progress-Denken und Entwicklungsfreude zu verinnerlichen und zu leben? Meine Antwort darauf: Ich behaupte, dass sich viel Schaffenskraft, Tatkraft und Großes entwickeln würden. Wäre das nicht toll?
Kathrin Baumeister
„Die Welt und das Leben reagieren auf unsere Taten.“
John Lennon
„Life happens when you are busy making plans.“
Perfekt geplant und doch ganz anders
Anfang März 2020 saß ich mit meiner neun Monate alten Tochter in Los Angeles bei meiner Schwester auf dem Sofa. Es war später Nachmittag, wir saßen fröhlich zusammen, tranken Kaffee und meine Neffe machte Burger-Pattys fürs Abendessen. Gestern waren wir angekommen. Drei Wochen Urlaub in Los Angeles lagen vor uns! Wie schön! Bis mein Schwager ins Zimmer stürmte und rief: „Trump macht die Grenzen zu!“
Wir saßen da. Starrten ihn an. Mein Neffe ließ vor Schreck einen Patty fallen.
Covid legte die Welt still. Unsere Planung war obsolet, der Rückflug am 26. März gecancelt.
Aus drei Wochen wurden drei Monate. Erst im Juni fuhr die Welt wieder ein klein bisschen hoch, am Sechsten des Monats standen wir am Flughafen in Los Angeles und erlebten eine Art Jungfernflug.
Solch weitreichende Ereignisse passieren nicht jeden Tag. Doch was ist wirklich planbar? Welche Rolle spielen Zufälle in unserem Leben? Der Duden zur deutschen Rechtschreibung definiert das Wort „Zufall“ so: „Etwas, was man nicht vorausgesehen hat, was nicht beabsichtigt war, was unerwartet geschah.“
Ich kann planen, heute um 10:10 Uhr am Münchner Hauptbahnhof in den Zug nach Berlin zu steigen. Und mich für 18:30 Uhr in Berlin mit einem Freund zum Abendessen verabreden. Das kann funktionieren. Muss es aber nicht. Was dazwischen und unterwegs passiert, weiß ich nicht. Ein Unfall und wir kommen drei Stunden später an?
Wir haben verdammt wenig unter Kontrolle.
2009 war ich mit meinem Studium fertig und bereit, ins Arbeitsleben zu springen. Doch egal, bei wem ich mich meldete, ich hörte: „Wir stellen nicht ein!“ Oder: „Wir warten gerade ab!“ Die gesamte Welt steckte in einer Wirtschafts- und Finanzkrise und die meisten Unternehmen hatten Einstellungsstopp. „Rufen Sie in sechs Monaten wieder an!“ Mein Plan, sofort nach dem Studium durchzustarten, löste sich in Luft auf.
Und wieder die Frage: Was können wir umsichtig planen und was ist einfach Zufall? Was vielleicht sogar Schicksal?
Mein Cousin Joachim starb 2018 bei einem Verkehrsunfall und ich fragte mich immer wieder: Was, wenn er 20 Sekunden später von zuhause losgefahren wäre? Wir haben alle keine Ahnung, welche Dinge nicht passiert sind, nur weil wir eine gewisse Zeit später oder früher dort waren, wo wir ankamen.
2001 wollte ich für ein Jahr nach Brasilien gehen. Aber mein damaliger Chef durchkreuzte meinen Traum und schickte mich nach Thailand. Ich wollte nie nach Bangkok, doch die Planung stand fest und ich akzeptierte seine Entscheidung. Rückblickend weiß ich: Meine zwei Jahre in Thailand gehören zu den schönsten meines Lebens. Was, wenn mein damaliger Chef meinen Wunsch, in Brasilien zu arbeiten, durchgewunken hätte?
Während meiner Zeit in Bangkok, war ich für eine Messe eingeplant. Doch am Tag der Veranstaltung war ich müde und erschöpft. Ich wollte schon absagen, doch ich stand aus Pflichtgefühl doch noch vom Sofa auf, machte mich startklar und fuhr zur Messe. Dort lernte ich in der Kaffeepause einen Sinologen kennen, der mir von seinen Studien erzählte. Ich war begeistert und las danach viel über China. Was, wenn ich auf dem Hotelsofa hocken geblieben wäre? Hätte ich jemals Sinologie studiert?
Wie sehr haben wir unser Leben im Griff? Die Werbewelt suggeriert gerne, dass perfekt möglich ist und wir alles perfekt planen können. Das perfekte Wochenende! Der perfekte Strandurlaub! Der perfekte Kindergeburtstag! Und dann biegt das Leben um die Ecke und es passieren Dinge, die wir nicht vorhersehen konnten.
Wird das neue Restaurant an der Ecke erfolgreich und zum neuen In-Treff im Viertel? Wie lautet das Rezept für einen großartigen Erfolg in der Gastronomie? Wenn es bekannt und offensichtlich wäre, hätte irgendjemand die Idee schon gehabt und umgesetzt. Und dann wäre sie längst Allgemeingut und wieder nichts Besonderes.
Wir wissen verdammt wenig.
Im Jahr 2008 stand das Buch „Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ monatelang auf der Bestsellerliste. Der Autor Nassim Nicholas Taleb befasst sich darin mit den extremen Auswirkungen seltener und unvorhersehbarer Ausreißerereignisse, die er „Schwarze Schwäne“ nennt. Im Rahmen seiner Recherche stellt Taleb fest, dass kaum eine bemerkenswerte Entdeckung oder Technologie absichtlich und nach Plan entstand. Das hat damit zu tun, dass wir in einer zunehmend komplexen Welt leben. Immer mehr Rückkopplungsschleifen, bei denen unterschiedlichste Dinge in Verbindung stehen, führen dazu, dass Ereignisse zu Auslösern weiterer Ereignisse werden. Ein einfaches Ursache-Wirkung-Prinzip ist kaum noch erkennbar.
Nassim Taleb
„Unsere Intuition wurde für eine Umgebung mit einfacheren Ursachen und Wirkungen und sich langsam bewegenden Informationen gemacht.“
Wir würden so gerne planen und alle Eventualitäten vorwegnehmen, doch unsere Welt ist kompliziert. Unsere Großeltern konnten schon nicht um die Ecke schauen, wie sollten wir 13 Ecken bewältigen?
Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, erkenne ich, dass viele Dinge passiert sind, weil ich (zum richtigen? falschen?) Zeitpunkt an einem bestimmten Ort war oder einem bestimmten Menschen begegnet bin. Oder weil ich etwas tat, was eine Reaktion auslöste.
2008 beispielsweise verabredete ich mich in meiner Verzweiflung, weil ich keinen Job fand, mit einem Freund, um mit ihm Ideen auszutauschen. Beim gemeinsamen Abendessen stellte sich heraus, dass er so jemanden wie mich gebrauchen könnte. Als ich frustriert im Flugzeug nach Bangkok saß, weil mich mein Chef dort hingeschickt hatte, geschah Ähnliches. In Thailand entdeckte ich ganz unerwartet eine Welt, die mich faszinierte und vieles lehrte.
Die Welt und das Leben reagieren darauf, was wir tun. Sobald wir vom Sofa aufstehen und uns bewegen, geschehen Dinge. Was genau passieren wird, wissen wir nicht. Doch das müssen wir auch nicht. Es genügt zu erkennen, dass das Warten auf perfekte Pläne oft nur aufhält.
Progress ist deine wertvolle Alternative
Und was dann? Was lässt sich aus dieser Entdeckung folgern? Du kannst Entwicklungsfreude als wertvolle Alternative wählen. Und dabei hilft dir dieses Buch.
Im ersten Teil geht es um Stillstand und Voranschreiten. Warum bleiben wir stehen? Wie kommt es, dass wir Dinge anders haben wollen, aber einfach nicht vorwärtskommen und keinen Einstieg finden? Warum erreichen wir Ziele nicht? Warum fällt Change oft schwer? Und was macht Stillstand mit uns? Danach beantworte ich die Frage, was Progress ganz genau ist.
Im zweiten Teil geht es darum, wie du einfach anfangen und vorankommen kannst. Du erfährst, welche Entscheidungen dir helfen, mit Veränderung zu beginnen. Und du lernst, welche Saboteure am Werk sind, wenn es nicht vorangeht. Außerdem wirst du herausfinden, wie du über welche Stellschrauben noch mehr Bewegung auslöst. Zentral sind dabei die neun Progress-Entscheidungen. Wenn du sie kennst und anwendest, entscheidest du dich für Entwicklungsfreude. Damit gehst du nicht nur allein voran, sondern kannst zum Role Model für dein Umfeld und dein Team werden.
Im dritten Teil erfährst du, wie du als Führungskraft dein Team mit deiner Entwicklungsfreude beflügelst. Das Vorankommen in kleinen Schritten motiviert uns Menschen wesentlich und ich zeige dir, durch welche einfachen Routinen du eine Progress-Kultur etablieren kannst. Wenn Führung zu deinen Aufgaben zählt, solltest du als Role Model vorangehen. Progress als Thema auf den Tisch zu bringen liegt dann in deiner Verantwortung. Dabei unterstützen dich die zwölf Progress-Fragen.
Im vierten Teil ziehe ich ein Fazit und vermittle, wie einflussreich und wirkungsvoll jeder einzelne von uns ist. Du selbst legst fest, was über dich Macht hat. Du kannst deine Gedankenwelt kontrollieren und bist verantwortlich für deine Sicht auf die Dinge. Ich lade dich dazu ein wahrzunehmen, wie viel du selbst in der Hand hast. Du entscheidest über deine Entwicklungsfreude.
Du bist machtvoller, als du denkst.
Auf unserem gemeinsamen Weg wirst du noch mehr über mich und meine Geschichte erfahren. Ich bin eine top ausgebildete, hochmotivierte und vielgereiste Frau, die weiß, wie es ist, festzustecken und sich von Perfektionsdenken aufhalten zu lassen.
Ich nehme dich mit auf meine Progress-Reise und du wirst unterwegs auch erfahren, wie andere Menschen vorangekommen sind, welche Progress-Erfahrungen sie machen durften und was das bei ihnen bewirkte.
Sei dir sicher: Du bist mit deinen Fragen und Hürden nicht allein. Als Hilfestellung findest du am Ende des Buchs zwei QR-Codes, die dich zu wertvollen Downloads führen. Mit diesen Materialien kannst du dir die wichtigsten Dinge immer wieder vor Augen führen und sofort in einen neunwöchigen Progress-Check-in einsteigen:
• Deine neun Progress-Entscheidungen auf einen Blick
• 9-Wochen-Progress-Check-in für deine Entwicklungsfreude
• Zwölf Progress-Fragen für dein Team
Manche Gedankengänge wirst du vielleicht schon kennen, anderes wird dir neu sein. So oder so wünsche ich mir von dir: Komm mit! Und mach mit! Mein Buch ist deine großartige Chance, das Anfangen, Vorankommen und Ziele-Erreichen auf ganz neue Art zu betrachten. Und falls du nur zwei Aspekte aus diesem Buch mitnimmst, dann sollten es diese sein:
• Wie wichtig und schön Neugierde ist und
• gut Ding will Weile haben.
Das Leben ist nicht immer leicht. Vieles stürmt auf uns ein. Und manches will einfach und ewig nicht hinhauen. Wir alle laufen Gefahr, dass sich über die Jahre Enttäuschung und Frustration breitmachen. Doch mit einer guten Portion Neugierde wird dir das nicht passieren. Ein frischer, unvoreingenommener Blick auf dich, die Menschen um dich herum und das Leben wird dafür sorgen, dass du immer wieder Mittel und Wege entdeckst, um Schritte voranzukommen.
In unserem Informationszeitalter muss es oft flott gehen, wir haben ja scheinbar sämtliche Antworten irgendwo im Netz griffbereit. Schnell, schnell! Denn die Daten sind nur zwei, drei Mausklicks entfernt. Doch wie geschrieben: Gut Ding will Weile haben.
Spontane Lösungen sind nicht immer die besten. Zudem gilt: In einer Welt der scheinbar einfachen Antworten dürfen und müssen wir die richtigen Fragen stellen. Deshalb halte ich stete Neugierde für eine wesentliche und wichtige Eigenschaft. Wenn du weit kommen willst, dann musst du immer wieder alles drehen und wenden, dafür auch bewusst Zeit mitbringen und wissbegierig tiefer graben.
Ian Leslie
„Google can answer almost any question, but it cannot ask them for you.“
Deine Neugierde und dein Wissensdurst sind wesentlich für dein persönliches Wachstum. Wenn du etwas wirklich verstehen willst und die Dinge offen und neugierig betrachtest, wirst du auch die richtigen und wichtigen Fragen stellen. Und damit deinen Zielen stetig näherkommen.
Kathrin Baumeister
„Manchmal liegen Möglichkeiten nur zwei, drei Schritte entfernt.“