Psychodynamische Konzepte und Behandlungstechnik lehren und lernen - Johannes C. Ehrenthal - E-Book

Psychodynamische Konzepte und Behandlungstechnik lehren und lernen E-Book

Johannes C. Ehrenthal

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Beschreibung

Mit der Einführung des Psychotherapiestudiums und der Weiterentwicklung der entsprechenden Gegenstandskataloge ist es an der Zeit, das klassische Modell des psychoanalytischen Kompetenzerwerbs, bestehend aus Theorie, Selbsterfahrung und supervidierter Behandlung, um den Aspekt der praxisorientierten Lehre und Forschung zu erweitern. Dieses Buch fokussiert auf psychodynamische Lehrinhalte. Sie eignen sich sogar besonders, im Spannungsfeld zwischen Erleben und Reflexion erfahrbar zu werden. Mit dieser veränderten Perspektive lassen sich moderne Lehrkonzepte gut in unterschiedliche Aus- und Weiterbildungsstrukturen integrieren.

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Herausgegeben von

Franz Resch und Inge Seiffge-Krenke

Johannes C. Ehrenthal / Inge Seiffge-Krenke

Psychodynamische Konzepte und Behandlungstechnik lehren und lernen

Mit 2 Abbildungen

Vandenhoeck & Ruprecht

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

© 2021, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Umschlagabbildung: Paul Klee, Turbato / INTERFOTO / SuperStock

Satz: SchwabScantechnik, GöttingenEPUB-Produktion: Lumina Datametics, Griesheim

Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com

ISSN 2566-6401

978-3-647-99975-3

Inhalt

Vorwort zur Reihe

Vorwort zum Band

1 Einführung: Neue Chancen für die psychodynamische Aus- und Weiterbildung

2 Psychodynamische Lehre auf dem Prüfstand

3 Die neuen Rahmenbedingungen: Gesetz zur Reform der Psychotherapeutenausbildung

4 Zentrale Begriffe, Lehrformate und ausgewählte Forschungsergebnisse zu erfahrungsbasierter und kompetenzorientierter Lehre

4.1 Begrifflichkeiten

4.2 Lehrformate

4.3 Ausgewählte Forschungsergebnisse

5 Kompetenzbereiche: Ein Überblick

5.1 Theoriekompetenz

5.2 Diagnostische Kompetenz

5.3 Therapeutische Kompetenz

5.4 Entwicklung von psychodynamischen Forschungskompetenzen

5.5 Voraussetzungen für praxisorientierte Lehre therapeutischer Kompetenzen

5.6 Entwickeln von erfahrungsbasierten Lehrszenarien im Spannungsfeld von Theorie und Therapie

6 Ausblick

Literatur

Vorwort zur Reihe

Zielsetzung von PSYCHODYNAMIK KOMPAKT ist es, alle psychotherapeutisch Interessierten, die in verschiedenen Settings mit unterschiedlichen Klientengruppen arbeiten, zu aktuellen und wichtigen Fragestellungen anzusprechen. Die Reihe soll Diskussionsgrundlagen liefern, den Forschungsstand aufarbeiten, Therapieerfahrungen vermitteln und neue Konzepte vorstellen: theoretisch fundiert, kurz, bündig und praxistauglich.

Die Psychoanalyse hat nicht nur historisch beeindruckende Modellvorstellungen für das Verständnis und die psychotherapeutische Behandlung von Patienten und Patientinnen hervorgebracht. In den letzten Jahren sind neue Entwicklungen hinzugekommen, die klassische Konzepte erweitern, ergänzen und für den therapeutischen Alltag fruchtbar machen. Psychodynamisch denken und handeln ist mehr und mehr in verschiedensten Berufsfeldern gefordert, nicht nur in den klassischen psychotherapeutischen Angeboten. Mit einer schlanken Handreichung von 70 bis 80 Seiten je Band kann sich die Leserin, der Leser schnell und kompetent zu den unterschiedlichen Themen auf den Stand bringen.

Themenschwerpunkte sind unter anderem:

–Kernbegriffe und Konzepte wie zum Beispiel therapeutische Haltung und therapeutische Beziehung, Widerstand und Abwehr, Interventionsformen, Arbeitsbündnis, Übertragung und Gegenübertragung, Trauma, Mitgefühl und Achtsamkeit, Autonomie und Selbstbestimmung, Bindung.

–Neuere und integrative Konzepte und Behandlungsansätze wie zum Beispiel Übertragungsfokussierte Psychotherapie, Schematherapie, Mentalisierungsbasierte Therapie, Traumatherapie, internetbasierte Therapie, Psychotherapie und Pharmakotherapie, Verhaltenstherapie und psychodynamische Ansätze.

–Störungsbezogene Behandlungsansätze wie zum Beispiel Dissoziation und Traumatisierung, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Borderline-Störungen bei Männern, autistische Störungen, ADHS bei Frauen.

–Lösungen für Problemsituationen in Behandlungen wie zum Beispiel bei Beginn und Ende der Therapie, suizidalen Gefährdungen, Schweigen, Verweigern, Agieren, Therapieabbrüchen; Kunst als therapeutisches Medium, Symbolisierung und Kreativität, Umgang mit Grenzen.

–Arbeitsfelder jenseits klassischer Settings wie zum Beispiel Supervision, psychodynamische Beratung, Soziale Arbeit, Arbeit mit Geflüchteten und Migranten, Psychotherapie im Alter, die Arbeit mit Angehörigen, Eltern, Familien, Gruppen, Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie.

–Berufsbild, Effektivität, Evaluation wie zum Beispiel zentrale Wirkprinzipien psychodynamischer Therapie, psychotherapeutische Identität, Psychotherapieforschung.

Alle Themen werden von ausgewiesenen Expertinnen und Experten bearbeitet. Die Bände enthalten Fallbeispiele und konkrete Umsetzungen für psychodynamisches Arbeiten. Ziel ist es, auch jenseits des therapeutischen Schulendenkens psychodynamische Konzepte verstehbar zu machen, deren Wirkprinzipien und Praxisfelder aufzuzeigen und damit für alle Therapeutinnen und Therapeuten eine gemeinsame Verständnisgrundlage zu schaffen, die den Dialog befördern kann.

Franz Resch und Inge Seiffge-Krenke

Vorwort zum Band

Psychodynamik und Lehre – ein nicht auf den ersten Blick verwandtes Geschwisterpaar. Neue Masterstudiengänge für Psychotherapie bieten neue Chancen, auch psychodynamisches Denken in einem integrativen Gesamtkonzept für zukünftige Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verfügbar zu machen. Diesen bleibt dann die Wahl – auf der Basis von Wissen um die Konzepte der Tiefenpsychologie und Psychoanalyse –, sich eventuell im Anschluss für eine psychodynamisch orientierte Weiterbildung zu entscheiden. Damit könnte ideologisierten Grabenkämpfen der therapeutischen Schulen der Boden entzogen werden. Was für ein Ausblick!

Auch der antiquierten Idee, dass psychodynamisches Denken gar nicht gelehrt werden könne und allein durch subjektives Erfahrungslernen zu erwerben sei, kann ein konstruktives Lehrgebäude entgegengesetzt werden. Vier Herausforderungen kennzeichnen das zukünftige Aufgabenfeld: erstens die Definition von psychodynamischen Kernkompetenzen, zweitens die Entwicklung von Modellen für die Lehrbarkeit psychodynamischer Inhalte jenseits von Supervision und Selbsterfahrung, drittens die Integration von Theorie und Praxis und viertens die Verknüpfung von Forschung, Lehre und Praxis. Wie kann eine moderne psychodynamisch orientierte Lehre gestaltet werden? Neue Lehr- und Lernformate sollen integriert werden, ohne auf Bewährtes verzichten zu müssen. Ein Beispiel neuer Lehrformate stellt die Arbeit mit Rollenspielen und Videoanalysen zur Erprobung therapierelevanter Situationen dar. Schauspielerpatientinnen und -patienten, die schon erfolgreich in der medizinischen Lehre eingesetzt werden, können spezifische Szenarien vorgeben und ein Übungsfeld für die Interaktionsgestaltung eröffnen. Solche Szenarien können sogar für Prüfungssituationen standardisiert werden. Eine Verbesserung der Gesprächskompetenz durch solche Lehrformate konnte in wissenschaftlichen Untersuchungen belegt werden.

Das zentrale Kapitel 5 bietet einen Überblick über die Kompetenzbereiche. In der Theoriekompetenz muss der großen Vielfalt an psychodynamischen Konzepten und Modellen Rechnung getragen werden, ohne diese Konzepte im Einzelnen zu banalisieren. Die Kunst einer integrativen Sicht entgeht einem widersprüchlichen Chaos an Einzelmeinungen. Für komplexe Modelle wird von den Autoren eine mögliche Systematik psychodynamischer Psychotherapien angeboten. Sie basiert auf einer unterschiedlichen Fokussierung von Konflikten gegenüber der psychischen Struktur und auf unterschiedlichen Interventionsstrategien. Altersübergreifende Betrachtungen können sich an einer Entwicklungspsychologie der Lebensspanne orientieren.

Die diagnostische Kompetenz kann anhand von operationalisierten psychodynamischen Diagnoseinstrumenten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erarbeitet werden. Es zeigt sich, dass die psychodynamischen Einschätzungen das Diagnosespektrum der nosologischen Diagnosen (z. B. Depression) therapierelevant ergänzen können. Unterschiedliche Konfliktmuster bei gleicher Diagnose lassen den Therapiefokus auf unterschiedliche Felder lenken.

Die therapeutische Kompetenz baut auf den Fähigkeiten auf, die die Therapeutinnen und Therapeuten schon in die Aus- und Weiterbildung mitbringen. Diese intuitiven Kompetenzen werden durch das Gelernte ergänzt und überformt. Die reflektierte Praxis erweitert schließlich diese Kompetenzen – ein Leben lang. Einzelne therapeutische Kompetenzen werden im Detail vorgestellt. Ein interessanter Vergleich von erfahrenen und unerfahrenen Therapeuten und Therapeutinnen wird aufgrund empirischer Ergebnisse vorgenommen.

Wie können Forschungskompetenzen entwickelt werden? Forschung und Qualitätssicherung sind nicht zu trennen. Auch die Sicht der Aus- und Weiterbildungskandidatinnen und -kandidaten kommt zu Wort. Eine praxisorientierte Lehre muss unbedingt nach der Qualifikation der Lehrenden fragen. Erfahrungsbasierte Übungsformate werden mit Beispielen erörtert.

Das Ziel muss sein, immer auch spezifische Haltungen und Weltsichten zu vermitteln, ohne die alle Kompetenzen nur farb- und körperlose Techniken bleiben. Ein wichtiges Buch.

Franz Resch

1 Einführung: Neue Chancen für die psychodynamische Aus- und Weiterbildung

Seit 2020 gibt es in Deutschland einen neuen Masterstudiengang Psychotherapie, in dem psychodynamische Verfahren einen wichtigen Stellenwert haben. Dies wird auch zu Veränderungen und Adaptierungen in den Weiterbildungen für psychodynamische Psychotherapie bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen führen. Psychodynamische Konzepte und Behandlungsformen erfahren damit eine erhebliche Aufwertung und Professionalisierung – eine sehr erfreuliche Entwicklung. Zukünftige Masterstudierende werden in der Verfahrensbreite unterrichtet werden müssen, kommen so auch vermehrt in Kontakt mit der psychodynamischen Sichtweise und können sich in der auf das Studium folgenden Weiterbildung – gut informiert – für die tiefenpsychologisch fundierte bzw. psychoanalytische Weiterbildung zur Kinder-, Jugendlichen- oder Erwachsenen-Therapeutin1 entscheiden. Dies bedeutet aber auch, dass sich in der Weiterbildung neben bewährten Vorgehensweisen neue Konzepte etablieren werden, die praxisorientiertes Lernen stärker professionalisieren und zugehörige Lehrformate erproben müssen.

Die Arbeitsgemeinschaft Psychodynamischer Professorinnen und Professoren (AGPPP), der auch die beiden Autoren angehören, hat sich in den letzten Jahren genau mit diesen Fragen verstärkt beschäftigt und entsprechende Fachtagungen ausgerichtet. Grundlage für dieses Buch war eine entsprechende Veranstaltung der AGPPP im Herbst 2019 an der International Psychoanalytic University (IPU) in Berlin. Sie stand unter dem Titel »Psychoanalyse lehren und lernen. Beiträge zur Reform der psychoanalytischen Ausbildung« und nahm Bezug auf die anstehenden Änderungen der deutschen Aus- und Weiterbildungslandschaft. Die Veranstaltung war gut besucht, in einer Mischung von Personen, die an Universitäten und Hochschulen arbeiten, und anderen, die an Ausbildungsinstituten tätig sind. Neben Impulsreferaten widmeten sich mehrere Arbeitsgruppen speziellen Themen. Erste Ergebnisse finden sich in einer Ausgabe der Zeitschrift »Forum der Psychoanalyse« (z. B. Benecke u. Krause, 2020; Döring u. Möller, 2020; Ehrenthal u. Seiffge-Krenke, 2020; Ermann et al., 2020). Allerdings war der Eindruck aus unterschiedlichen Diskussionen vor Ort und im Anschluss, dass es hilfreich sein könnte, manche der Ideen und Herausforderungen etwas genauer auszuformulieren, insbesondere, um Lehrenden in Instituten einen Einblick zu geben, was auf uns alle zukommt und wie diese Herausforderungen für die Zukunft der psychodynamischen Lehre kreativ genutzt werden können.

Dies haben wir nun in diesem Buch getan. Dabei richten wir unseren Fokus auf die Lehrenden; aber auch die Ausbildungs-, oder wie es nun in Zukunft heißt: die Weiterbildungsteilnehmenden2, sollen nicht zu kurz kommen. Schon vor Jahren hat Kernberg (1998) auf Missstände in den Ausbildungsinstituten hingewiesen, die zu einer »Vernichtung der Kreativität und des Engagements« der Ausbildungsteilnehmenden führen können. Im Zuge der Reformen sollten wir daher dem »Klima« in Weiterbildungsinstitutionen, das ein entspanntes Lehren und Lernen ermöglicht, ebenfalls Aufmerksamkeit widmen.

1 Im Folgenden wird das generische Femininum verwendet, auch wenn selbstverständlich alle möglichen Geschlechter gemeint sind.

2 Aktuell sind Menschen ohne Approbation offiziell in Ausbildung, Menschen mit Approbation in Weiterbildung. Absolventinnen des Psychotherapiestudiums werden analog zu Ärztinnen mit einer Approbation abschließen, sodass z. B. auch für Psychologinnen danach eine Weiterbildung beginnen wird. Dies bezieht sich auch auf Begriffe wie Ausbildungsinstitute und Weiterbildungsstätten. Wir werden in diesem Buch beide Begriffe verwenden und bitten darum, sie in ihrem jeweiligen aktuellen und bald historischen Kontext zu verstehen.

2 Psychodynamische Lehre auf dem Prüfstand

Es sind interessante Zeiten für die psychodynamischen Verfahren. Mit der Einführung des Psychotherapiestudiums beginnt die Neustrukturierung der Ausbildungssituation für Psychologinnen, die sich mittelfristig auch auf die Weiterbildung der ärztlichen Psychotherapie auswirken wird. Bereits ab 2022 ist mit Absolventinnen des Masterstudiengangs Psychotherapie zu rechnen, die sich um eine Weiterbildung in psychodynamischen Verfahren für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene bemühen werden. Das Gesetz zur Reform der Psychotherapeutenausbildung (Bundesgesetzblatt, 2019) beschreibt konkret, in welchem Umfang zukünftig psychotherapeutisches Wissen und Kompetenzen gelehrt und in welcher Form diese geprüft werden müssen. Während sich dies zunächst nur auf das Studium bezieht, wird zudem, wahrscheinlich im Jahr 2021, eine neue Musterweiterbildungsordnung (MWBO) verabschiedet werden, welche mit einem Fokus auf und einer expliziten Beschreibung von Kompetenzen auch die fachspezifische Aus- und Weiterbildung direkt betrifft, also den Teil der psychotherapeutischen Qualifikation, der aktuell zu einem großen Teil in den Ausbildungsinstituten bzw. Weiterbildungsstätten verantwortet wird.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hatte bereits im Sommer 2019 das Projekt »Reform der Musterweiterbildungsordnung« entwickelt, damit der Deutsche Psychotherapeutentag im April 2021 eine MWBO beschließen kann, die den Landeskammern als Blaupause für die zu erlassenden Weiterbildungsordnungen dient. Das von der BPtK verabschiedete Papier »Wie entsteht die neue Weiterbildung?« (Bundespsychotherapeutenkammer, 2020) wurde in den Länderpsychotherapeutenkammern diskutiert und es wurden Stellungnahmen zu verschiedenen Fragen eingeholt. In Anhörungen der BPtK, so zum Thema »Übergänge zwischen den Alters-Gebieten« am 24.6.2020, konnte eine der Autorinnen (I. S.-K.) anhand eines Impulsreferats deutlich machen, dass die Ausweitung des Altersbereichs für Kinder- und Jugendlichentherapie auf 24 Jahre bei Beginn der Behandlung sinnvoll ist angesichts der neu entstandenen Altersphase »emerging adulthood« (Seiffge-Krenke, 2019). Erwachsenentherapeutinnen können ohnedies Patientinnen ab dem Alter von 16 Jahren behandeln. Damit ergibt sich ein breiter Überlappungsbereich für die altersübergreifende Lehre, die auch in der Weiterbildung zu berücksichtigen ist, will man die Durchlässigkeit der Weiterbildung mit der Nachqualifikation für den jeweils anderen Altersbereich ermöglichen. An der Formulierung von Kernkompetenzen wird verstärkt gearbeitet. Der Fokus des Papiers der BPtK liegt des Weiteren auf Forschungskompetenzen und Qualitätssicherung, auch diese Aspekte sollen uns entsprechend in der psychodynamischen Lehre beschäftigen.