Pure Healing - Subagh Singh Khalsa - E-Book

Pure Healing E-Book

Subagh Singh Khalsa

4,4

Beschreibung

Heilgeheimnisse der Meditation Jahrhundertelang war die meditative Heilkunst Sat Nam Rasayan nur wenigen Menschen zugänglich. Die Techniken zur Entwicklung von Heilkräften aus der Sikh-Tradition wurden fernab der Öffentlichkeit von Meister zu Schüler weitergegeben. Autor Subagh Singh Khalsa, Schüler von Yogi Bhajan und Guru Dev Singh zeigt in diesem Praxisbuch, wie Sie durch einfache Übungen Ihre Heilfähigkeit entwickeln können. Zitat: „Ein außergewöhnliches und wichtiges Buch, das die eleganten Prinzipien und die einfache Anwendung von Sat Nam Rasayan erklärt. Das Praxisbuch zeigt, wie Sie ein neutrales liebevolles Bewusstsein erlangen und mit diesem Bewusstsein sich selbst und andere heilen können.“ Guru Dev Singh

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Seitenzahl: 253

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Über den Autor

Subagh Singh Khalsa wurde unter Anleitung von Yogi Bhajan in Kundalini Yoga und Meditation ausgebildet. Er konvertierte zum Sikhismus und war bis zu seiner Pensionierung als Zahnarzt tätig. Gemeinsam mit seiner Frau leitet er inzwischen das Mystic Heart Programm des Chautauqua Instituts. Von Subagh Singh Khalsa stammen mehrere Bücher zum Thema Meditation und spirituelle Heilung. Er ist als Coach tätig und leitet Seminare zum Thema Heilung. In seiner Freizeit fertigt er Skulpturen an und unternimmt gern ausgedehnte Solo-Meditations-Retreats.

Bei Fragen oder Anregungen zu seinem Buch können Sie unter [email protected] mit dem Autor in Kontakt treten.

In tiefer Dankbarkeit widme ich dieses Buch meinem spirituellen Lehrer Yogi Bhajan. In seiner Bescheidenheit bat dieser hervorragende Meister und Visionär seine Schüler nur um eines: jeder von uns solle zehnmal großartiger werden als er.

Inhalt

Vorwort

Anatomie der Wunder

Die Essenz des Heilens

Neutral werden

Das Selbst loslassen

Bedingungen loslassen

Mit der eigenen Präsenz heilen

Der Heilige Raum

Die Elemente

Liebe

Vorurteile loslassen

Chakren

Jenseits des sensitiven Raums

Hilfe bei schweren Erkrankungen

Schlussbemerkungen

Quellen

Übungen

Sich einstimmen und den sensitiven Raum öffnen

Empfindungen erlauben

Mit Ihrer Präsenz heilen

Ihren inneren Raum vergrößern

Ihren Raum ausgleichen

Empfindungen ausgleichen

Sich über Unbehagen bewusst bleiben

Ihr Bewusstsein ausgleichen

Eine Tendenz erkennen und auswählen

Konzepte erkennen und loslassen

Sich mit dem Erdelement verbinden

Eine Absicht einführen

Sich mit dem Wasserelement verbinden

Sich mit dem Feuerelement verbinden

Sich mit dem Luftelement verbinden

Sich mit dem Ätherelement verbinden

Individualisieren und ausgleichen

Mit einem Partner individualisieren

Den Widerstand reduzieren

Vorwort

Als ich „Pure Healing” beendet und 1999 an meinen amerikanischen Verleger geschickt hatte, war ich sicher, zum Thema Meditation alles gesagt zu haben. Ich hatte ein Buch über die Grundlagen der Meditation geschrieben, ein zweites über Meditation als Teil des Weges zu einem reichen und erfolgreichen Leben und dann das Buch, das Sie jetzt lesen. Es erklärt, wie eine Meditationstechnik als Heilkraft angewendet wird. Seinerzeit schien es mir eine Trilogie zu sein, die einen vollständigen Einblick in die Meditationspraxis gewährte.

Aber das war vor den Angriffen des 11. September 2001, die für uns in Amerika eine nie da gewesene grauenvolle Erfahrung waren. In den folgenden Monaten begann ich eine intensive Phase der Meditation, bei der ich die Heilmeditationen, die ich schon lange praktiziert hatte, einsetzte. Diesmal jedoch nicht mit der Absicht einen anderen Menschen zu heilen, sondern mit dem neuen und kraftvollen Impuls Heilung in eine ernsthaft erschütterte Welt zu bringen. Nach einer Weile wurde mir klar, dass ich dem Thema Meditation doch noch einen neuen Aspekt hinzuzufügen hatte, nämlich wie wir lernen können, eine heilende Präsenz in dieser Welt zu werden.

Ich komme hier darauf zu sprechen, weil der Angriff und meine persönliche Reaktion darauf meine Perspektive verändert haben und ich „Pure Healing“ heute in einem anderen Licht sehe. In den Jahren seit der ersten Veröffentlichung wurde mir immer mehr bewusst, wie viel Heilung die Welt als Ganzes braucht. Milliarden von Individuen, deren Verhalten ausschließlich vom eigenen Vorteil gesteuert wird, zehntausende Gemeinden, ethnische Gruppen, Firmen und Regierungen, die alle vom Streben nach Erfolg, Profit oder Überlegenheit dominiert werden, haben inzwischen zu Rahmenbedingungen geführt, die offensichtlich jede Nachhaltigkeit vermissen lassen. Die Grundlagen, die wir für ein gesundes erfülltes Leben in Frieden brauchen, gehen entweder zur Neige oder werden zerstört und man könnte leicht vermuten, dass hier kein Ende in Sicht ist.

Andererseits geht mit der Gier und der Selbstsucht, die die Menschheit so lange bestimmt hat auch ein Gegentrend einher, der jetzt allmählich stärker wird. Das Bewusstsein für Umweltschutz wächst, es entstehen neue internationale Gemeinschaften die durch Spiritualität und Mitgefühl verbunden sind. Zudem lassen aufregende technische Durchbrüche darauf hoffen, dass es echte Lösungen für die dringendsten Probleme gibt: es gibt wirkliche Lichtblicke in Sachen Hoffnung. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit stehen den beängstigenden Tendenzen, die zum Greifen nah sind, zugleich das Wissen und die Weisheit gegenüber, die wir brauchen, um den Planeten zu retten. Vorausgesetzt genügend Einzelne, Firmen, Regierungen und Gemeinschaften unternehmen die Anstrengung, dieses Wissen und diese Weisheit auf die Probleme anzuwenden, denen wir gegenüber stehen.

An diesem Punkt ist dieses Buch vielleicht am hilfreichsten. Eineinhalb Jahrzehnte nachdem es verfasst wurde, hat es möglicherweise eine neue Mission. Lieber Leser, bitte besinnen Sie sich auf Ihre Kraft zu heilen. Nehmen Sie in sich auf, was diese Seiten Sie lehren können, praktizieren Sie Heilung bei sich selbst und denen, die Sie lieben und die Ihnen am Herzen liegen. Richten Sie Ihre Heilkraft jedoch auch auf das größere Umfeld, in dem Sie leben. Bitte ziehen Sie in Betracht, dass Sie die Fähigkeit haben, in dieser kränkelnden Welt eine heilende Präsenz zu sein: ein Mensch, der sich für all das Gute, das in uns steckt einsetzt. In meinen Gebeten bitte ich darum, dass genug von uns sich von jenen inneren Tendenzen befreien, die die Ursache für persönliche und soziale Krankheiten sind und dass wir das Erwachen einer neuen, heileren Welt miterleben. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass hierin die tiefere Mission unserer meditativen Praxis liegt: mit sichtbarem Erfolg ein sinnvolles erfülltes Leben zu führen. Das ist der wahre Zweck unserer Praxis.

Dabei ist es nicht erforderlich, dass Sie zu etwas werden, das Sie nicht sind. Sie müssen nicht „geheilt“ sein, um ein Heiler zu werden. Heilung ist ein fortlaufender Prozess, ein lebenslanger Prozess, eine Frage der Intention und der Prozesse, die in diesem Buch beschrieben werden. Als besonders erfreulich erlebe ich, dass jeder in eine heilende Beziehung treten kann, ganz gleich mit welchen Themen er persönlich zu kämpfen hat. Ich bin zuversichtlich, dass auch Sie diese Erfahrung machen. Und, in dieser Beziehung geschieht Heilung, sowohl für Sie als Heiler als auch für den Klienten. Meine neue Erkenntnis besteht darin, dass wir in eine heilende Beziehung mit der Welt treten können. Ich überlasse es Ihnen, das für sich zu entdecken und hoffe sehr, dass das Buch Sie auf diesem Pfad unterstützt.

Ich hatte das große Glück in einer Zeit großen Umbruchs in unserer Kultur Yogi Bhajan als spirituellen Lehrer zu haben, der vor einem halben Jahrhundert aus Indien in den Westen kam. Das war in einem Jahrzehnt, in dem man für die Möglichkeit eines internationalen Klimas von Frieden und Liebe offen wurde. Er vermittelte uns tausende von spezifischen Techniken für Bewusstheit, Heilung und Erwachen und bestärkte uns in unserer Praxis. Der vielleicht kraftvollste Satz, den er je äußerte war, jeder von uns könne zehnmal großartiger werden als er. Er war überzeugt, dass wir mit etwas Praxis alle zu heiligen Lehrern, Heilern und Gebern werden könnten. Zu eben den Menschen, die die Welt braucht, um jener friedliche Ort voll Liebe zu werden. Ich bete dafür, dass Sie dieses Buch nutzen und die Übungen praktizieren, um diesen Traum wahr werden zu lassen.

Anatomie der Wunder

Sat Nam Rasayan zu erlernen ist so als würde man lernen, einen Muskel zu kontrollieren. Ich weiß noch genau, wie ich als Teenager nach einem schweren Unfall, bei dem ich fast mein linkes Bein verloren hätte, wieder laufen lernte. Viele Wochen lang konnte ich das Bein überhaupt nicht benutzen. Nur langsam entwickelte ich Vertrauen in meine Beinmuskulatur und erlangte meine Koordination zurück, die Zuversicht, wieder gehen, rennen und meine Muskeln sinnvoll einsetzen zu können. Anfangs zögerte ich, mein Bein zu benutzen – ich musste meine Muskeln allmählich wieder aufbauen und schrittweise Zutrauen fassen. Der Prozess, durch den ich damals ging, hat einiges mit dem sensitiven Prozess von Sat Nam Rasayan gemeinsam. Anfangs registrieren Sie vielleicht noch nicht einmal, dass Sie diese Heilmuskeln besitzen. Vielleicht haben Sie keinerlei Glauben an Ihre Fähigkeit, jemand anderem bei seiner Heilung helfen zu können. Möglicherweise dauert es durchaus seine Zeit, bis Sie Vertrauen in den Gebrauch dieser Muskeln entwickeln und es Ihnen leicht fällt, sie zu benutzen. Während Sie praktizieren werden sich Ihre Fertigkeiten schrittweise verbessern, so wie bei mir als ich zusehends wieder in der Lage war zu laufen. Nach und nach werden Sie heilen ohne darüber nachzudenken. So wie ich wieder laufen konnte ohne mir über jeden Schritt Gedanken zu machen. An einem gewissen Punkt werden Sie erkennen, dass Sie darauf vertrauen können, dass die Muskeln machen was Sie wollen und Sie sich auf sie verlassen können. Dann kommt der Tag, an dem Sie Ihre Heilkräfte genauso selbstverständlich einsetzen wie jeden anderen gesunden Teil von Ihnen. Wenn Sie mit diesem Buch arbeiten werden Sie lernen, dass diese Methode viel mehr ist als eine Technik und auch mehr als eine Sammlung bestimmter Fertigkeiten, die man in bestimmten Situationen anwendet. Vielmehr basiert die Praxis von Sat Nam Rasayan darauf zu lernen, wie man sich in einen erhöhten und neutralen Bewusstseinszustand bringt, während man gleichzeitig die Absicht hat zu heilen. Und Sie werden bald feststellen, dass das höchst effektiv sein kann.

Wenn Sie dem einfachen Prozess folgen, der in diesem Buch beschrieben wird, werden Sie lernen sich selbst und anderen dabei zu helfen, innere Widerstände los zu werden, die Krankheiten verursachen können. Das lernen Sie, indem Sie bestimmte Bewusstseinsebenen betreten und in bestimmten Bewusstseinszuständen arbeiten. Diese Ebenen bezeichnen wir als den „sensitiven Raum“ bezeichnen und auf einer fortgeschrittenen Praxisebene als den „Heiligen Raum“. Die Übungen in diesem Buch werden Sie dabei anleiten, sich auf diese sehr speziellen spirituellen Bewusstseinsebenen zu begeben, in denen Heilung aufgrund Ihrer Präsenz geschieht. Ich werde mit Ihnen gemeinsam eine ziemlich systematische Reise auf einem einfachen Pfad antreten, um diese Bewusstseinsebenen zu betreten, so dass Sie in der Lage sein werden, sich selbst und andere bei der Heilung zu unterstützen. Ich werde nicht versuchen zu beschreiben, was Sie vielleicht in diesen „Räumen“ erwarten mag – diese undankbare Aufgabe überlasse ich den Poeten. Aber ich werde Ihnen zeigen, wie Sie dorthin gelangen und ich weiß, dass Ihnen das von großem Nutzen sein wird.

An dieser Stelle hier noch einige Erläuterungen zu Fachbegriffen, um Verwirrung zu vermeiden. Der „sensitive Raum“ ist eine Methode. Damit trainieren Sie Ihr Bewusstsein während Sie sich an Sat Nam Rasayan annähern. Eine synonyme Bezeichnung ist „der sensitive Prozess“ und ich werde beide Begriffe verwenden. Der „Heilige Raum“ im Sat Nam Rasayan (den ich immer mit großen Anfangsbuchstaben verwenden werde) ist ein ganz besonderer transzendenter Zustand jenseits des alltäglichen Bewusstseins. Ein Weg um dorthin zu kommen – der Pfad, den wir hier beschreiten – ist mit Hilfe des sensitiven Prozesses.

Diese spirituellen Räume oder Zustände sind zweifellos über die Jahrhunderte von zahllosen Meistern und Mystikern entdeckt und wiederentdeckt worden. Die Tradition jedoch, aus der unsere Linie stammt, wurde im sechszehnten Jahrhundert in der Person von Guru Ram Das, dem großen indischen Heiligen und vierten Guru der Sikh-Religion begründet. Guru Ram Das war der Architekt des Goldenen Tempels, dem höchsten Heiligtum der Sikh. Er begann mit der Erbauung dieses wunderbaren Objektes, das sich in der Mitte eines großen Sees befindet, dessen Wasser angeblich magische Heilkräfte besitzt. Tausende Gläubige begeben sich täglich dorthin, um von diesem heiligen Wasser zu trinken oder darin zu baden. Und um zu meditieren und geheilt zu werden.

Guru Ram Das ist das Vorbild; er entdeckte, verkörperte und vererbte diesen spezifischen Zustand des Bewusstseins, den wir heute im Sat Nam Rasayan als „Heiligen Raum“ bezeichnen. Guru Ram Das ist bekannt für seine tiefe Demut und er lehrte, dass weder in religiösen Ritualen noch einsamer Meditation die Erfüllung liegt, sondern nur im Mitgefühl, im aktiven Bemühen den Schmerz und das Leid der Mitmenschen zu lindern. Sein Name, Ram Das, bedeutet „Diener Gottes“ und er lehrte, dass sich das Übel des Egos nur überwinden lässt, indem man selbstlos dem göttlichen Anteil im Mitmenschen dient. Aus dieser spirituellen Haltung heraus begründete er die Tradition des Sat Nam Rasayan, die den Heiligen Raum über vierhundert Jahre weiter fortgesetzt hat.

Zu den Eigenheiten der Sat Nam Rasayan-Linie gehört, dass sie nicht wie die meisten anderen spirituellen Disziplinen das Wohlergehen des Praktizierenden in den Mittelpunkt stellt. Tatsächlich liegt der Sinn von Sat Nam Rasayan vor allem darin zu heilen – ein Umstand, der zur Reinheit dieser Lehre beigetragen hat. Dennoch sind sowohl der sensitive Prozess als auch der Heilige Raum machtvolle meditative Zustände, von denen jeder profitiert, der sich darauf einlässt. Und sicher wird jeder, der damit dem Heilungsbedürfnis eines anderen entgegen kommt für seine Mühe mit Segen belohnt. Diese Methode kann aber auch zur Selbstheilung angewandt werden. Mehr noch: die Lektionen, die Sat Nam Rasayan bereit hält – Erkenntnisse über die wahren Bedeutungen von Bewusstheit, Liebe und Mitgefühl – und die transzendentale Erfahrung, die ein engagierter Schüler macht, werden Auswirkung auf alle Lebensbereiche des Praktizierenden haben. Diejenigen, die sich auf den Pfad von Sat Nam Rasayan begeben, werden ihn mit Sicherheit als sehr befreiend erleben.

Spiritualität ist so einfach; wohlgemerkt nicht unbedingt leicht, aber sehr sehr einfach. Als gebürtiger Katholik wurde mir von klein auf nahe gebracht, dass der Sinn unseres Daseins darin besteht „Gott zu erkennen, zu lieben und zu dienen“, dem Er-ist-alles-in-allem, was manche auch das Absolute nennen, den Universellen Verstand, das Nichts. Oder irgendeinen der tausend anderen Namen (von denen keiner auch nur annähernd in der Lage ist, einen Bruchteil von dem zu erhaschen, was er erfassen möchte). Aber wie „erkennt man Gott“?

Nehmen wir mal an, Sie sind in Ihrer Essenz ein Funken Bewusstsein ohne Dimension. In diesem Leben haben Sie eine materielle Form angenommen und verfügen von Anfang an über eine komplexe Vorstellung von Ihrem „Selbst“ als Körper, Geist, Emotionen, Gefühle, den Rollen, die Sie spielen, Ihren Beziehungen und so weiter. Sie haben einen übermächtigen Drang entwickelt, dieses Selbst zu schützen und werden das um fast jeden Preis tun. Ihre Überzeugungen sagen Ihnen, dass Sie bestimmte Dinge brauchen und Sie andere besser vermieden hätten. Wünsche und Ängste regieren Ihr Leben, oft ohne dass Sie sich darüber selbst besonders bewusst sind. Aber inmitten dieser Struktur, die Sie „ich“ nennen, befindet sich das wahre Selbst, dieser ursprüngliche einzelne Funke Bewusstsein. Dieser Punkt, dieses tatsächliche Zentrum ist Gott in Ihnen, die ultimative Realität.

Spirituelle Praxis heißt, an diesen Punkt des Bewusstseins zurück zu kehren – um die einfache Wahrheit zu verstehen, dass Sie und Gott eins sind. Meditation ist die Art und Weise, wie wir uns auf diesen spirituellen Pfad begeben. In der Meditation gestatten wir unserem Irrglauben darüber, wer wir sind von uns abzufallen und rücken unsere Aufmerksamkeit näher an unser tatsächliches Selbst. Statt uns damit abzukämpfen alle Details in unserem Leben in Ordnung zu bringen, um so das Glück zu finden, konzentrieren wir uns darauf zu lernen die Dinge wahrzunehmen wie sie wirklich sind, ohne Begehren und ohne Angst. Während wir dies tun, nähern wir uns zusehends dem Mittelpunkt des Bewusstseins an. Allerdings hat noch nie jemand eine zuverlässige Methode darüber formuliert, wie man den letzten Schritt unternimmt, um tatsächlich in das Erkennen der Unendlichkeit einzutreten. Viele haben gelehrt, wie man sich dem Unendlichen annähern kann, wie man an diese Tür anklopft, aber keiner hat gesagt, wie sich die Tür dann ganz konkret öffnen lässt. Das geschieht jedoch nicht durch unser Bemühen, sondern indem man jegliches Bemühen aufgibt und durch das, was als „Gnade“ bezeichnet wird. Dies ist der Moment der Erleuchtung, wenn wir das Licht erkennen, von dem wir selbst ein Funke sind, wenn wir unser Licht mit dem endlosen Licht strahlen lassen. Nur dann erkennen wir Gott.

Im Sat Nam Rasayan ist der sensitive Prozess unsere Art zu meditieren, unsere Art uns der Tür Gottes zu nähern. Bei dieser Methode widmen wir uns der einzigen Sache, die wir je wirklich wissen: der Erfahrung des gegenwärtigen Moments. Diese Methode bringt uns direkt auf diese Tür zu und drückt uns fest dagegen, so als ob wir hartnäckig anklopfen und auf den Augenblick der Gnade warten, an dem uns von der anderen Seite aufgemacht wird, so dass wir Gott erkennen dürfen.

Und was soll das bedeuten: „Gott zu lieben“? Damit ist nicht eine große Zuneigung für all die schönen Seiten des Lebens gemeint, oder eine tiefe Sehnsucht danach, mit dem Licht zu verschmelzen. Das wäre zu leicht. Gott zu lieben bedeutet zu lieben was ist, selbst dann wenn es unserem Geschmack zuwider ist.

Wenn alles Eins ist, dann ist alles was passiert auch Eins und den Einen zu lieben bedeutet alles zu lieben, was geschieht. Wie kommt man dahin? Wie können wir den mordenden Terroristen lieben, die Krebskrankheit oder den Hungertod einer Generation von Waisenkindern in einem von Bürgerkrieg verwüsteten Land? Das wird nur möglich, wenn wir erkennen, dass Liebe und Zuneigung zwei grundlegend verschiedene Dinge sind.

Liebe ist die Fähigkeit zu erlauben, was ist, so wie es ist, ohne Widerstand. Wenn wir mit dem Horror eines verhungerten Kindes konfrontiert sind, oder einem Ehemann, der Missbrauch begeht, verlangt niemand von uns, diesen Horror zu mögen. Aber wahre Spiritualität verlangt, dass wir ohne Vorbehalte zulassen, was diese Erfahrung, die wir als Zeuge machen, in uns auslöst. Wenn wir die Fähigkeit erlangen, den Schmerz den wir erleben zuzulassen, werden wir auch fähig, denjenigen oder das zuzulassen, was diesen Schmerz verursacht hat. Dies ist die wahre Quelle von Mitgefühl und Liebe. Wenn wir mit einer obdachlosen Alkoholikerin konfrontiert werden, die uns um Geld anbettelt, wenden wir uns dann von ihr ab, weil wir mit unserer eigenen Angst und Schrecken nicht umgehen können? Oder lassen wir es zu, dass diese Gefühle sich unserer bemächtigen und ohne Widerstand durch uns hindurch gehen – wie Rauch durch ein hauchdünnes Gewebe? Wenn letzteres der Fall ist, wenn wir gelernt haben unsere eigene Erfahrung aufmerksam wahrzunehmen, dann können wir auch präsent sein, wenn eine Bettlerin an uns heran tritt und ihrem Leid mitfühlend begegnen. Auf diese Weise können wir Grausamkeit verzeihen und die Krankheit lieben.

Dieses „Zulassen“ ist die zentrale Lehre von Sat Nam Rasayan. Durch Akzeptanz und den sensitiven Prozess entwickeln wir unsere Präsenz. Auf diese Weise lernen wir Gott zu lieben und zu heilen.

Denn schließlich, wie soll das gehen „Gott zu dienen“? Gibt es da etwas, das Gott braucht und das wir ihm verschaffen können? Um darauf eine Antwort zu finden, heißt es, sich erneut klar zu machen, dass alles Eins ist, alles was Sie jemals sehen oder fühlen mögen ist ein Teil des unteilbaren Ganzen. Wenn wir leiden, ist das nicht unser Leiden – es ist das Leiden der Welt. Wenn ein Kind verhungert, ist das nicht nur das eine Kind, das an Hunger stirbt, sondern eine Hungersnot, an der wir alle beteiligt sind. Unsere Erleuchtung, unsere Befreiung gehört uns nicht allein. Sie betrifft alle Lebewesen. Das ist unsere Art, das Leiden der Welt geringer zu machen. Es geht nicht nur um das Anliegen, unser eigenes Leid zu verkleinern und unser eigenes Glück zu finden; das ist der Weg des Ego. Vielmehr ist es unsere Aufgabe Gott zu dienen und Gott ist das Alles-in-Allem. Daher dienen wir Gott, wenn wir einen Versuch unternehmen Leid zu verringern, ganz gleich, wo es uns begegnet.

Diesem Ziel zu dienen ist auch ein integraler Bestandteil von Sat Nam Rasayan. Unsere Praxis dient der Heilung, der Minderung von Leiden in anderen und in uns, ganz gleich wo wir es antreffen. Diesem Anliegen verschreibt sich eine befreite oder erleuchtete Person – hier zeigt sich Spiritualität in Aktion. Es gibt keine Zeremonie oder spezielles Ritual im Zusammenhang mit Sat Nam Rasayan und es ist nicht an eine spezielle Religion oder einen spirituellen Weg gebunden. Der Heilige Raum ist vollkommen frei von jeder festgelegten Form oder Struktur und ohne einen äußeren Rahmen der vorgibt, was zu tun ist. Abgesehen von Heilung, gibt es nichts was erwartungsgemäß passieren soll. Die einzige Anforderung besteht darin, dass die Praktizierenden den inneren Raum betreten, dort in der Lage sind, ohne schwanken zu bleiben und dabei fortwährend die Intention zu heilen aufrecht halten.

Die Übungen, durch die ich Sie in diesem Buch führe, sind Teil des sensitiven Prozesses. Sie sind der Weg aber nicht das Ziel. Sie zeigen Ihnen, wie Sie anfangs lernen den Heiligen Raum zu betreten, aber sie sind nicht dieser Raum. Sie sind auch nicht der einzig mögliche Weg, sich Sat Nam Rasayan anzunähern. Trotzdem sind sie effizient und mit einiger Praxis führen sie zu sehr bereichernden Resultaten.

Als ich mich in der Zahnarzt-Ausbildung im Präparier-Kurs mit Anatomie befasste, zog ich an meiner Leiche die Kopfhaut zurück, öffnete den Schädel und entfernte das Gehirn. Das Hirn wurde geteilt und in langen Stunden minutiös seziert. Das gleiche passierte mit dem Brustkorb und dem Herzen, dem Hals, dem Kiefer und dem Bauchraum. Tag für Tag, Woche für Woche suchte ich nach den winzigsten Teilchen und erlebte ein Gefühl von Triumph, wenn ich irgendeinen obskuren Nerv oder eine Ader gefunden und etikettiert hatte. Genauso erlebte ich das Gefühl zu scheitern, wenn ich eine kleine Fettansammlung für die endokrine Drüse gehalten hatte. Anfangs war ich inkompetent und nervös, aber Stück für Stück erlangte ich Vertrauen und Kompetenz und am Ende des Kurses versuchte ich zu glauben, dass ich den Körper kenne.

Natürlich tat ich das nicht, ich wusste nur so einiges über seine Bestandteile und wie sie zueinander in Bezug stehen. Wie konnte es sein, dass aus diesem ganzen Kram Leben entstand? Wie konnte es sein, dass in diesem Leichnam einmal Bewusstsein, Gefühle und Funktionen gewesen waren? Obwohl ich die Anatomie gemeistert hatte, entzog sich mir das Wunder des Körpers auf ganzer Linie. Ein Körper ist beides, ein Wunder, das der menschliche Verstand nicht wirklich erfassen kann und eine Ansammlung von wechselseitigen Funktionen, die tatsächlich begreifbar sind. Wir verstehen immer mehr über die Kontraktionen von Muskeln und wie das Gehirn Signale schickt, damit diese arbeiten und doch bleibt das Leben selbst so mysteriös und geheimnisvoll wie eh und je.

Aber ist das Unerklärliche erklärbar? Bedeutet unsere unvollständige Erkenntnis der Funktionen des lebenden Organismus, dass sie niemals verstanden werden können? Wie steht es um „das Wunder“ der Heilung? Können wir genug über die Elemente der Heilung verstehen, um die Essenz davon zu erfassen? Können wir Heilung aufsplitten, die Bedeutung der Einzelteile und deren Zusammenspiel verstehen und das Ganze so zusammensetzen, dass das Wunder für uns verständlich wird – und eben kein Wunder ist, sondern ein erlernbarer Prozess?

Meine Antwort darauf ist ein eingeschränktes „ja“. Ja, Heilung kann aufgedröselt werden, es ist möglich die Komponenten zu studieren und schließlich dahin zu kommen, den Prozess als Ganzes zu verstehen. Genau dazu sind diese Übungen da. Es gibt nur einen kleinen Haken: das Verständnis, das Sie erlangen werden, wird kein objektives intellektuelles Verständnis sein. Sie werden Heilung auf eine andere, nicht-rationale Weise verstehen – vielleicht in Ihrer Seele, oder Ihrem Körpergewebe, aber nicht wirklich in Ihrem Kopf. An diesem Punkt wird Ihnen das, was Sie als Heiler tun nicht mehr so wundersam vorkommen. Für Sie wird es dann einfach etwas sein, was Sie tun, so selbstverständlich wie eine Straße entlang zu gehen, was nur erfordert, an dem Vorhaben festzuhalten, Ihr Ziel zu erreichen.

Genau genommen ist Heilung genauso ein Wunder wie das Leben selbst, genauso ein Wunder wie Gehen. Unsere Aufgabe besteht hier darin, daraus wie beim Gehen, ein alltägliches Wunder zu machen.

Seit den Lebzeiten von Guru Ram Das und bis vor kurzem war Sat Nam Rasayan eine verborgene Tradition, die, wie so viele andere esoterische Traditionen, auf die herkömmliche Weise von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurde. Ein Meister des Sat Nam Rasayan hatte ein oder zwei Schüler, die er über Jahre hinweg lehrte und anleitete. Ab einem gewissen Punkt konnte der Schüler oder die Schülerin vielleicht alle einschränkenden Konzepte im Kopf überwinden und ganz direkt die Bedeutung der Lehre erfahren. Wenn das geschah, erkannte der Meister den Durchbruch des Schülers und half ihm zu erkennen, welche Stufe er erreicht hatte. Schließlich hatte der erfolgreiche Schüler eigene Schüler und auf diese Weise bestand die Tradition, die Linie des Sat Nam Rasayan, fort.

Im Jahr 1969 kam Yogi Bhajan, Meister des Kundalini Yoga und Weißen Tantra Yoga, aus Indien in den Westen, der zu der Zeit die einzige lebende Person war, die den Heiligen Raum kannte.

Er war der erste, der Kundalini und Weißes Tantra Yoga öffentlich unterrichtete. Bis dahin hatten nur die herausragenden Yogaschüler Zugang zu diesen Techniken, aber Yogi Bhajan wusste, dass es an der Zeit war, dieses alte System zu verändern. Er erkannte auch den großen Bedarf, den wir heute an Heilern haben und dass es nicht länger angebracht war, diese Heilkunst im Verborgenen zu praktizieren. Sein Umgang mit der bestehenden Situation war dabei so radikal wie sein öffentliches Unterrichten von Kundalini Yoga und Weißem Tantra Yoga. Ein letztes Mal übermittelte er Sat Nam Rasayan auf die traditionelle Weise. Er lehrte es einen seiner Studenten, einen Mann aus Mexiko, der auch Kenntnisse in den Heiltraditionen seiner Heimat besaß. Diesem Mann, der Guru Dev Singh heißt, erteilte er die Aufgabe Sat Nam Rasayan anderen beizubringen. Doch als er Guru Dev Singh diese Mission anvertraute, vereinbarte er mit ihm, nicht länger in der traditionellen Weise zu unterrichten. Guru Dev Singh sollte einen systematischen Zugang zum Heiligen Raum kreieren, anhand einer Methode mit der jeder für sich oder in einer Gruppe praktizieren kann. Ein Bewusstseinszustand, der zuvor von einem Meister dem Schüler vermittelt oder gelehrt wurde, sollte jetzt in einem modernen Workshop-Format unterrichtet werden. Guru Dev machte sich auf Sat Nam Rasayan mit Worten oder praktischen Übungen zu vermitteln. Dank seines Einsatzes wird die Linie jetzt weitergegeben, nicht etwa an einige wenige Schüler, sondern an Tausende Studenten der Sat Nam Rasayan-Ausbildung, die er gegründet hat. In dieser Schule und in jedem, der mittels dieser Linie heilt, ist das Bewusstsein von Guru Ram Das präsent.

Grundsätzlich basiert das System, das Guru Dev Singh geschaffen hat darauf, die dem Schüler innewohnende Sensitivität zu nutzen, um einen veränderten Zustand des Bewusstseins herzustellen oder sich ihm anzunähern. Dieses System ist der „sensitive Raum“ oder der „sensitive Prozess“ und auf diese Weise wird Sat Nam Rasayan heute vermittelt. Den sensitiven Prozess zu nutzen ist so als würde man die Buchstaben des Alphabets lernen, so wie wir anfangs Laute bildeten, als wir lesen lernten. Das musste man eingangs tun, auch wenn es nicht das war, was ein versierter Leser tun würde. Wortlaute zu bilden vermittelte einem eine Idee von der Bedeutung der Worte, aber es war wenig effizient. Mit zunehmender Übung konnte man später mühelos lesen, ohne dem Prozess des Lesens überhaupt noch Beachtung zu schenken. Ganz genauso funktioniert es mit unserem sensitiven Prozess. Er wird Ihnen gestatten zu heilen, denn er bildet in Ihnen die Fähigkeit aus, einem anderen dabei behilflich zu sein, tief zu entspannen und die schmerzhaften Muster loszulassen, die Spannung oder Krankheit verursachen können. Später werden Sie in Ihrer Praxis reifen und den erheblich effizienteren Heiligen Raum betreten können. Verglichen mit dem Heiligen Raum ist der sensitive Prozess langsamer, wobei auch er die Heilung fördert. Während der Heilige Raum ein rein spiritueller Raum der Heilung ist, ist der sensitive Raum oder Prozess physischer Natur. Er wird Ihnen helfen, sich in höchstem Maße über Ihre sensorischen Empfindungen klar zu werden und Ihr Bewusstsein zu stabilisieren – Sie werden lernen sich von nichts ablenken zu lassen.

Wenn Sie mit der Lektüre dieses Buches fortfahren und die praktischen Übungen machen, werden Sie ein besseres Verständnis der beiden Räume erlangen. Fürs Erste genügt es zu verstehen, dass der sensitive Raum oder Prozess der Weg ist, auf dem Sie Heilen lernen. Später, wenn Sie weiter unter korrekter Anleitung praktizieren, werden Sie den Heiligen Raum erfahren. Der sensitive Raum mit all seinen wunderbaren Auswirkungen ist nur der Anfang. Der Heilige Raum, dieser rein spirituelle Raum, ist ohne Grenzen.

Um aus diesem Buch den maximalen Nutzen zu ziehen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, um die Übungen auszuprobieren, die hier unterrichtet werden. Sie sind die Grundlage und sollten beherrscht werden. Je mehr Sie praktizieren, desto besser. Ich empfehle auch die regelmäßige Praxis von Kundalini Yoga und Meditation wie sie Yogi Bhajan lehrte – nichts wird Sie so optimal darauf vorbereiten, sich stabil im heilenden Raum aufzuhalten. Auf der Seite mit Quellenangaben am Ende des Buchs werden Kontakte angegeben, damit Sie einen Kundalini Yoga Lehrer in Ihrer Nähe finden können. Ein erfahrener Yogalehrer und die regelmäßige Teilnahme am Yoga-Unterricht werden Ihnen auf Ihrem Weg eine große Unterstützung sein. Andere spirituelle Praktiken sind natürlich auch hilfreich, um mehr Stabilität in der Meditation zu erlangen.

Eine weitere Erfahrung von unschätzbarem Wert besteht in der Teilnahme an einem Sat Nam Rasayan Workshop. Guru Dev Singh unterrichtet diese Kurse weltweit gemeinsam mit von ihm ausgebildeten Studenten, mit denen er sich unmittelbar austauscht. In diesen Kursen werden Sie angeleitet, sich in den Heiligen Raum zu begeben. Unter Quellenangaben finden Sie auch hierzu Kontaktadressen. Und schließlich wird es Ihrem Fortschritt dienlich sein, einen Partner zu finden, oder eine Gruppe, in der Sie Sat Nam Rasayan studieren und praktizieren können. Das wird Ihnen ermöglichen, sich gegenseitig die Partner-Übungen vorzulesen und abwechselnd Heiler und Klient zu sein.

Sat Nam Rasayan ist sehr einfach. Es ist ein spezieller und klar definierter Zustand des Bewusstseins, der in Ihrem neutralen, meditativen Geist stattfindet. Alle spirituellen Traditionen unterrichten, wie man sich in einen oder mehrere spezifische spirituelle oder heilige Zustände begeben kann. Um Sat Nam Rasayan zu lernen müssen Sie lediglich erkennen, wann Sie sich in diesem besonderen Heiligen Raum befinden und dann die Fähigkeit erlangen, sich stabil darin aufzuhalten. Es ist nicht so schwierig oder ungewöhnlich, kurzzeitig spirituelle oder meditative Bewusstseinszustände zu erleben. Die meisten Menschen mit einer regelmäßigen spirituellen Praxis haben zumindest gelegentlich Eindrücke von einem leicht erhöhten Bewusstsein oder Zustand erlebt und sollten in der Lage sein, das auch im Sat Nam Rasayan zu erreichen. Jedoch gelingt es nicht so leicht, diese Erfahrung länger als einige Minuten zu machen und noch schwieriger ist es, ein solches Bewusstsein während des Alltags aufrecht zu halten. Ihre Sat Nam Rasayan-Praxis, zu der Sie in diesem Buch Anleitung finden, zielt vor allem auf diese Stabilität ab. Durch zunehmende Übung wird es Ihnen gelingen, Ihre Fähigkeit mit der Erfahrung des gegenwärtigen Moments in eine intime und intensive Beziehung zu treten enorm zu erhöhen.