Querelen mit einer Qualle - Charlie Richards - E-Book

Querelen mit einer Qualle E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Welt von Aquatica: Einen Gestaltwandler zieht es immer wieder in ein bestimmtes Café, ohne dass er weiß, warum … bis ihn der Tellerwäscher anspricht und ihm alles klar wird. Saul Davison arbeitet als hochkarätiger Anwalt für seine Gestaltwandler-Gruppe und schützt die Angelegenheiten seines wohlhabenden Alphas Kaiser Rush vor neugierigen Augen. Seine Position bringt ihm Reichtum und Prestige ein, da er im Gerichtssaal knallhart ist. Die Tatsache, dass er insgeheim eine Löwenmähnenqualle ist und sich mit niemandem außer seinem Gefährten auf etwas Ernstes einlassen will, verschafft ihm den Ruf eines Playboys. Saul genießt beides – die schönen Dinge, die man mit Geld kaufen kann, und die vielen leicht zu habenden Personen, die sich zu seinem Bett hingezogen fühlen. Als Saul sich dabei ertappt, wie er immer wieder in ein kleines Café zurückkehrt, kann er dessen Reiz nicht verstehen. Er mag Kaffee nicht einmal. Saul sitzt gerade an einem Tisch, trinkt Chai-Tee und denkt darüber nach, wie seltsam es ist, als ein junger hispanischer Mensch auf ihn zukommt … und fragt, ob er sich zu Saul gesellen darf. Sauls reflexartige Reaktion besteht darin, Nein zu sagen, aber im Gesichtsausdruck des Menschen liegt einfach etwas so Eifriges und Süßes – etwas, das ihn normalerweise nicht anzieht. Um Zeit zu gewinnen, bietet Saul ihm seine Hand an. Als der Mensch seine Hand in Sauls legt und sich als Mateo vorstellt, durchströmt Sauls Körper eine Erkenntnis, und alles wird klar. Mateo ist sein Gefährte. Kann Saul das Herz seines süßen jungen Menschen gewinnen und die Welt der Gestaltwandler mit ihm teilen, oder wird ihm sein Ruf im Weg stehen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Hinweis: Unter den Wogen von Aquatica spielt in derselben Welt wie die Wölfe von Stone Ridge, es gibt jedoch keine Überschneidung mit den Büchern der anderen Reihen. Länge: rund 24.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Querelen mit einer Qualle

Welt von Aquatica: Einen Gestaltwandler zieht es immer wieder in ein bestimmtes Café, ohne dass er weiß, warum … bis ihn der Tellerwäscher anspricht und ihm alles klar wird.

Saul Davison arbeitet als hochkarätiger Anwalt für seine Gestaltwandler-Gruppe und schützt die Angelegenheiten seines wohlhabenden Alphas Kaiser Rush vor neugierigen Augen. Seine Position bringt ihm Reichtum und Prestige ein, da er im Gerichtssaal knallhart ist. Die Tatsache, dass er insgeheim eine Löwenmähnenqualle ist und sich mit niemandem außer seinem Gefährten auf etwas Ernstes einlassen will, verschafft ihm den Ruf eines Playboys. Saul genießt beides – die schönen Dinge, die man mit Geld kaufen kann, und die vielen leicht zu habenden Personen, die sich zu seinem Bett hingezogen fühlen.

Als Saul sich dabei ertappt, wie er immer wieder in ein kleines Café zurückkehrt, kann er dessen Reiz nicht verstehen. Er mag Kaffee nicht einmal. Saul sitzt gerade an einem Tisch, trinkt Chai-Tee und denkt darüber nach, wie seltsam es ist, als ein junger hispanischer Mensch auf ihn zukommt … und fragt, ob er sich zu Saul gesellen darf. Sauls reflexartige Reaktion besteht darin, Nein zu sagen, aber im Gesichtsausdruck des Menschen liegt einfach etwas so Eifriges und Süßes – etwas, das ihn normalerweise nicht anzieht. Um Zeit zu gewinnen, bietet Saul ihm seine Hand an. Als der Mensch seine Hand in Sauls legt und sich als Mateo vorstellt, durchströmt Sauls Körper eine Erkenntnis, und alles wird klar. Mateo ist sein Gefährte.

Kann Saul das Herz seines süßen jungen Menschen gewinnen und die Welt der Gestaltwandler mit ihm teilen, oder wird ihm sein Ruf im Weg stehen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Hinweis: Unter den Wogen von Aquatica spielt in derselben Welt wie die Wölfe von Stone Ridge, es gibt jedoch keine Überschneidung mit den Büchern der anderen Reihen.

Länge: rund 24.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Querelen mit einer Qualle

Unter den Wogen von Aquatica 15

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Jetboating With a Jellyfish“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Treib dich selbst an, denn niemand sonst wird es für dich tun.

~Unbekannt

Kapitel 1

„Dein heißer Typ ist zurück.“

Mateo Barrera blickte von dem Geschirr auf, das er gerade spülte, und starrte Tina an. Die Barista grinste ihn an, und ihre blauen Augen strahlten verschmitzt.

„Er hat wieder heißen Chai-Tee bestellt“, fuhr Tina mit einem Augenrollen fort. „Warum kommt er jeden Tag in ein Café und bestellt Tee?“

„Nicht jeder mag Kaffee“, murmelte Mateo, als er an den großen, schlanken Hottie dachte, der ihm letzte Woche aufgefallen war. „Oder vielleicht trinkt er nachmittags nicht viel Koffein.“ Mateo wusste nicht warum, aber er hatte das Bedürfnis, die Entscheidungen des gutaussehenden Mannes zu verteidigen. „Und er ist nicht mein heißer Typ.“

Egal wie sehr es mir gefallen würde, wenn es wahr wäre.

Zehn Tage zuvor – ja, ich zähle – war Mateo aus dem hinteren Bereich hervorgekommen, um die Tische abzuräumen. Er war gerade mit dem letzten Tisch fertig gewesen, als der Mann hereinkam. Mateo war erstarrt, das Tuch, mit dem er den Tisch abgewischt hatte, lag auf der Tischplatte, als er dem umwerfenden, vornehmen Mann zusah, wie er zum Bestelltresen ging.

Der Fremde war groß – Mateo schätzte, dass er fast zwei Meter groß war – und hatte einen gertenschlanken Körper, der in einen so hochwertigen Anzug gehüllt war, dass Mateo den Designer nicht einmal erraten konnte. Mit seinem hellblonden Haar, das er aus dem Gesicht nach hinten gekämmt hatte und das ihm bis zu den Schultern reichte, zeigte er seine aristokratischen Gesichtszüge. Die blassblauen Augen des Mannes erinnerten ihn an Eissplitter, die Mateo einen äußerst angenehmen Schauer über den Rücken jagten.

Mit einem Wort: Mateo fand den Mann umwerfend.

Ein Kunde, der Mateos Sichtlinie durchquerte, hatte ihn aufgerüttelt, und er war schnell zurück nach hinten gestürmt.

Danach hatte Mateo bei jeder Gelegenheit einen heimlichen Blick in den vorderen Bereich geworfen. Er hatte herausgefunden, dass der Mann im Anzug jeden Nachmittag zwischen eins und halb zwei vorbeikam. Er bestellte einen heißen Chai-Tee, trank ihn an einem Tisch in der Nähe der Tür und ging dann.

Am Dienstag, Mateos freiem Tag, wäre er fast zur Arbeit gegangen, nur um in dieser Zeit mit einem Kaffee dort zu sitzen und ihn sehen zu können. Am Ende hatte er jedoch gewusst, dass das zu seltsam wäre. Er war mit seinen Fantasien und seiner rechten Hand zu Hause geblieben.

„Also, wirst du ein großer Junge sein und zu ihm gehen?“, fragte Tina und stieß Mateo gegen den Arm, um seine Aufmerksamkeit wieder zu erregen. „Ich weiß, dass du deine Pause noch nicht gemacht hast.“

Mateo spürte, wie seine Wangen heiß wurden, allein bei dem Gedanken, hinauszugehen und sich dem hübschen Blonden zu nähern. Aber während er an seiner Unterlippe knabberte, fragte er sich, ob er es tun könnte. Das Bild, wie er die Hand des Mannes über dem Tisch hielt, tauchte in seinem Kopf auf und löste ein warmes Gefühl in seinem Bauch aus.

Warum zum Teufel soll ich es nicht tun können?

Schließlich hatte Mateo nichts zu verlieren. Selbst wenn der Mann ihn ablehnen sollte, konnte er immer noch von ihm träumen und sich nach ihm sehnen. Das war nicht anders als das, was er jetzt tat.

Mateo nickte kurz und murmelte: „Okay. Ich werde es tun.“

Tina jubelte leise und klatschte in die Hände. „Geh und schnapp ihn dir, Tiger.“ Grinsend nahm sie das Geschirrtuch von der Theke und schlug damit auf seinen Hintern. „Er gehört dir.“

Mateo verdrehte die Augen, während er sich mit einem weiteren Handtuch die Hände abtrocknete. Dennoch konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er wusste Tinas Akzeptanz wirklich zu schätzen.

Weit mehr, als ich jemals von meiner eigenen Familie bekommen habe.

Sobald Mateo sich outete, hatte seine Familie ihn verstoßen. Er hatte vermutet, dass es ihnen nicht gefallen würde, aber ihn komplett aus ihrem Leben zu verbannen? Damit hatte Mateo nicht gerechnet.

Ich dachte, ich müsste mich nur mit missbilligenden Blicken oder beschämendem religiösen Gerede oder so etwas herumschlagen.

Allerdings war das nicht passiert.

Schließlich war Mateos Familie, wie viele hispanische Familien, gläubige Katholiken.

Als Mateos Mutter ihn gefragt hatte, wann er ein anständiges Mädchen mit nach Hause bringen und sich wie seine Brüder niederlassen würde – er hatte zwei ältere Brüder und zwei ältere Schwestern, die alle verheiratet waren und drei von ihnen hatten Kinder –, hatte er nicht mehr lügen können. Er hatte die Wahrheit gesagt. Es würde nie passieren, weil er schwul war.

Mateos Vater hatte die Augen verengt und verlangt: „Sei nicht so respektlos zu deiner Mutter.“

Als Mateo sich entschuldigte und darauf beharrte, dass er die Wahrheit sagte, hatte sein Vater kein weiteres Wort gesagt. Er war aufgestanden und hatte seine schniefende Mutter mitgenommen. Dann hatte er ihm den Rücken gekehrt und seine Mutter dazu gezwungen, dasselbe zu tun.

Mateo war vor Schock erstarrt und hatte zugesehen, wie einer nach dem anderen auch seine Geschwister und deren Ehepartner aufgestanden waren. Sie blickten ihn stirnrunzelnd an und schüttelten den Kopf. Dann versammelten sie ihre Kinder um sich und gingen in ein anderes Zimmer.

Mateo hatte nicht gewusst, was er anderes tun sollte, als zu gehen. Als er das Haus verließ, brach ihm das Weinen seiner Mutter beinahe das Herz. Er hatte am nächsten Tag versucht, sie anzurufen, aber sie war nicht rangegangen. Als er es am Tag danach versucht hatte, wäre Mateos Herz fast erneut gebrochen, als sein Vater ans Telefon ging und ihm sagte, er solle nie wieder anrufen, und dass er Mateos Nummer für alle ihre Telefone blockieren würde.

Er hatte den Tag damit verbracht, im Pyjama in seiner Wohnung herumzuschleichen, abwechselnd zu weinen und Eis zu essen, während er mit der ramponierten Stoffkatze namens Pace kuschelte, die seine Mutter ihm geschenkt hatte, als er vier Jahre alt war.

Glücklicherweise war Mateos Kumpel Lee vorbeigekommen und hatte ihm durch seine Trauer geholfen.

Mateo verdrängte den Gedanken an seine Familie und holte tief Luft. Er ging in den Pausenraum und zog seine Schürze aus. Dann kehrte er nach vorne zurück. Als Mateo den gutaussehenden, vornehmen Blonden am Tisch am Fenster sitzen sah, hielt er inne, und sein Mut schwand.

„Du schaffst das“, flüsterte Tina ihm ins Ohr und drückte aufmunternd seinen Arm.

Mateo nickte, als ihm eine Idee kam.

Er ging hinter die Theke und begann, einen Chai-Latte mit Eis zuzubereiten.

Vielleicht hat er ihn noch nie mit Eis probiert.

* * * *

Saul Davison saß im Café, nippte an seinem Chai-Tee und fragte sich, was zum Teufel er dort machte.

Ich mag Kaffee nicht einmal und der Geruch hier drinnen ist … widerlich.

Deshalb saß Saul immer in der Nähe der Tür. Jedes Mal, wenn jemand reinkam oder rausging, bekam er etwas frische Luft. Was Saul wieder zu seiner Verwirrung brachte.

Warum fühle ich mich veranlasst, immer wieder hierher zurückzukehren?

Zehn Tage zuvor hatte Saul hier Detective Grisham Canton getroffen. Das Café lag in der Nähe des Reviers des Menschen und er wollte in einigen Fällen mit ihm zusammenarbeiten. Grisham war mit Cuzco verpaart, einem Oktopuswandler, der Teil ihrer Wandlergruppe war.

Kaum war Saul hereingekommen, hatte sich die Löwenmähnenqualle, mit der er seinen Geist teilte, geregt. Normalerweise war seine andere Hälfte an Land ziemlich ruhig, nur eine stille Präsenz in ihm. Als Saul zur Theke ging, um seinen Tee zu bestellen, hatte sich das geändert.

Aus irgendeinem Grund begann die Qualle in seinem Kopf zu trillern. Saul war versucht, herumzulaufen, um die plötzliche Neugier seines Tieres zu stillen, aber Grisham war angekommen. Nachdem sie ein paar mögliche Probleme besprochen hatten, die Sauls Fähigkeiten als Anwalt der Gruppe erfordern würden, hatte er diskret das Lokal erkundet. Saul hatte sogar eine Möglichkeit gefunden, seinen Kopf in den hinteren Bereich zu stecken, aber er konnte nicht herausfinden, was seine Qualle aufhorchen ließ.

Saul hatte ein paar unruhige Nächte verbracht, bevor er nachgab und zurückkehrte. Er saß jeden Tag mit einem Tee da und beobachtete die Leute. Schließlich war ihm am zweiten schlaflosen Abend der Gedanke gekommen, dass er vielleicht seinen Gefährten in einem der Kunden gewittert hatte.

Mit dieser Idee im Hinterkopf verfolgte Saul, indem er neben der Tür saß, ein zweites Ziel. Er konnte jede Person riechen, wenn sie rein- und rausging. Aber nachdem er so oft hergekommen war, begann Saul, an sich zu zweifeln.

Saul nahm den letzten Schluck seines Chai-Tees. Während er schluckte, starrte er in die Tasse und überlegte, ob er sich eine zweite Tasse bestellen sollte. Allerdings wusste er, dass er noch eine Menge Nachforschungen anstellen musste.

Saul verlagerte sein Gewicht und bereitete sich darauf vor, aufzustehen. Eine Bewegung rechts von ihm erregte seine Aufmerksamkeit und ließ ihn innehalten. Er entdeckte einen hispanischen Mann, der mit zwei Tassen in der Hand auf ihn zukam.

Die Tatsache, dass die dunkelbraunen Augen des Mannes auf ihn gerichtet waren und er einen nachdenklichen Gesichtsausdruck hatte, ließ Saul innehalten und er entspannte sich wieder auf seinem Platz.

„Hallo“, grüßte der Mann leise und blieb neben dem Tisch stehen. „Ähm, mir ist aufgefallen, dass du immer reinkommst und dir heißen Chai-Tee holst.“ Der Mann war sichtlich nervös und bewegte seinen leicht rundlichen Körper von einem Fuß auf den anderen. Er hielt Saul eine der Tassen hin und meinte: „Ich dachte, du möchtest vielleicht mal die Version mit Eis probieren.“

„Das ist sehr aufmerksam von dir“, begann Saul langsam und war von Überraschung erfüllt. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal außerhalb eines Clubs offen angeflirtet worden war. Als Saul nach dem Getränk griff, gab er zu: „Das habe ich noch nicht probiert.“

Tatsächlich bevorzugte Saul heiße Getränke, aber das erwähnte er dem Mann gegenüber nicht. Er wollte ihn nicht beleidigen. Saul konnte sich kaum vorstellen, wie viel Mut der hispanisch aussehende, leicht übergewichtige Mann aufbringen musste, um auf jemanden wie ihn zuzugehen – einen Weißen in einem teuren Anzug.

Auch wenn Saul keine rassistische Ader in seinem Körper hatte, wusste er, dass es bestimmte Tatsachen im Leben gab.

---ENDE DER LESEPROBE---