Ratgeber Lese-/Rechtschreibstörung (LRS) - Gerd Schulte-Körne - E-Book

Ratgeber Lese-/Rechtschreibstörung (LRS) E-Book

Gerd Schulte-Körne

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Beschreibung

Eine Lesestörung ist durch ausgeprägte Schwierigkeiten in der Lesegenauigkeit und -geschwindigkeit sowie im Leseverständnis gekennzeichnet. Eine Rechtschreibstörung äußert sich durch eine außerordentlich hohe Anzahl an Rechtschreibfehlern. Kinder und Jugendliche mit einer Lese-/Rechtschreibstörung (LRS) leiden häufig sehr, da ihre Probleme nicht oder zu spät erkannt werden. Vielen gelingt dies auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Werden die Störungen nicht erkannt, kann die schulische Überforderung zu psychischen Störungen führen oder diese verstärken. Der Ratgeber informiert über die Symptomatik, die Ursachen, die Diagnostik sowie die Präventions- und Fördermöglichkeiten bei der Lese- und/oder Rechtschreibstörung. Eltern, Lehrer und Erzieher erhalten konkrete Ratschläge und Anleitungen zum Umgang mit der Problematik in Familie, Kindergarten und Schule. Möglichkeiten der Prävention im Kindergarten werden ebenso vorgestellt wie praktische Hilfen für die häusliche Hausaufgabenunterstützung, Informationen über schulrechtliche Aspekte des Nachteilsausgleichs und Notenschutzes sowie Förderansätze für den Lese- und Rechtschreibunterricht und für die Lernförderung. Jugendliche mit einer LRS erhalten Tipps, wie sie mit den Schwierigkeiten im Lesen und/oder Rechtschreiben umgehen können, wo es Hilfen gibt und was sie selbst tun können, um ihre Leistungen in diesen Bereichen zu verbessern.

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Gerd Schulte-Körne

Katharina Galuschka

Ratgeber Lese-/Rechtschreibstörung (LRS)

Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher

Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie

Band 26

Ratgeber Lese-/Rechtschreibstörung (LRS)

Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne, Dr. Katharina Galuschka

Herausgeber der Reihe:

Prof. Dr. Manfred Döpfner, Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann, Prof. Dr. Franz Petermann

Begründer der Reihe:

Manfred Döpfner, Gerd Lehmkuhl, Franz Petermann

Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne, geb. 1961. Seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Klinikum der Universität München.

Dr. Katharina Galuschka, geb. 1986. Seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität München.

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Umschlagabbildung: © iStock.com by Getty Images / Imgorthand

Illustrationen: Klaus Gehrmann, Freiburg; www.klausgehrmann.net

Satz: Mediengestaltung Meike Cichos, Göttingen

Format: EPUB

1. Auflage 2019

© 2019 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2722-5; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2722-6)

ISBN 978-3-8017-2722-2

http://doi.org/10.1026/02722-000

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Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

|5|Zielsetzung des Ratgebers

Der Ratgeber richtet sich an Eltern, deren Kind erhebliche Probleme beim Erwerb des Lesens und Rechtschreibens hat, an die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst, an Lehrkräfte und alle, die sich über die Diagnostik, Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfen bei der Lese- und/oder Rechtschreibstörung (Legasthenie) informieren möchten.

Der Ratgeber bietet wichtige Basisinformationen zur Lese-/Rechtschreibstörung und gibt konkrete Empfehlungen zur Hilfe und Unterstützung betroffener Kinder und Jugendlicher in den verschiedenen Lebensbereichen: zu Hause, in der Schule und bei der außerschulischen Lernförderung.

Ein Kapitel richtet sich an Jugendliche selbst, die an einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung leiden. Ohne die schwierige Situation zu beschönigen, es soll Mut zugesprochen und Möglichkeiten aufgezeigt werden, die helfen, mit der Störung zu leben.

Der Anhang hält Leseempfehlungen und hilfreiche Adressen und Webseiten bereit.

München, Mai 2018

Gerd Schulte-Körne und Katharina Galuschka

Inhaltsverzeichnis

1 Kennen Sie das? Berichte von Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung

2 Woran erkenne ich, ob mein Kind eine Lese-, Rechtschreib- oder Lese- und Rechtschreibstörung hat?

3 Wann kann man von einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung sprechen?

3.1 Lesestörung, Rechtschreibstörung oder Lese- und Rechtschreibstörungen, eine Begriffsklärung zur Lese-/Rechtschreibstörung

3.2 Diagnostisches Vorgehen

3.3 Wann sollte eine Lese- und/oder Rechtschreibstörung festgestellt werden und wie?

3.4 Was passiert nach der Diagnose?

3.5 Wie häufig treten die Probleme auf?

4 Welche weiteren Störungen treten häufig gemeinsam mit Lese-/Rechtschreibstörungen auf?

5 Welche Gründe und Ursachen für Lese-/Rechtschreibstörungen gibt es?

6 Wie verläuft die weitere Entwicklung?

7 Was kann man tun, welche Hilfen gibt es?

7.1 Therapiemethoden

7.2 Leseförderung

7.3 Rechtschreibförderung

7.4 Fördermethoden ohne Wirksamkeit

7.5 Computer- und Onlineförderung

8 Was können Lehrkräfte tun?

8.1 Lesen- und Scheibenlehren – Anmerkungen zur Methodik des Schriftspracherwerbs

8.2 Basis der schulischen Diagnostik

8.3 Grundlagen der schulischen Integration

8.4 Aspekte der schulischen Förderung

8.5 Integration der Eltern in die Diagnose- und Förderplanung

8.6 Nachteilsausgleich und Notenschutz

9 Was können Eltern tun?

9.1 Außerschulische Förderung

9.2 Qualifikation von Therapeutinnen und Therapeuten

9.3 Kostenüberahme der Förderung durch die Jugendhilfe: § 35a

9.4 Wie können Eltern Ihr Kind selber fördern?

9.5 Was Eltern bereits vor der Einschulung tun können

9.6 Eltern und Schule

9.7 Was muss ich als Elternteil über Förderung wissen?

10 Was können Erzieher tun?

11 Was können Kinder und Jugendliche tun?

11.1 In der Schule

11.2 Zu Hause

11.3 Förderung und Therapie

11.4 Nach der Schule

11.5 Anerkennung der LRS in Prüfungen

11.6 Selbsthilfe

Anhang

Zitierte Literatur

Empfehlungen zu Programmen zur Frühförderung und Prävention

Empfehlungen zu Programmen zur Lese- und Rechtschreibförderung

Übersicht über Regelungen der Bundesländer zu schulischer Diagnostik, Unterstützung und Nachteilsausgleich und Notenschutz

Liste der Landesverbände Legasthenie und Dyskalkulie im Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.

Hilfreiche Adressen

|9|1 Kennen Sie das? Berichte von Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung

Mathias (2. Klasse, Grundschule) ist acht Jahre alt und besucht seit 1,5 Jahren eine Grundschule. Seinen Eltern fiel bereits in den ersten Wochen der Unterrichtung auf, dass Mathias Schwierigkeiten hatte, Wörter in der Lesefibel in Silben zu trennen und einzelne Laute in Wörtern herauszuhören. Da er der älteste von drei Geschwistern ist und seine Eltern bisher noch keine Erfahrungen mit Schulproblemen im Lesen und Rechtschreiben hatten, vertrauten sie auf den Rat der Deutschlehrerin, Mathias erst einmal zu Hause zu unterstützen und Geduld zu haben. Der Empfehlung der Lehrkraft folgend nahmen sich die Eltern nachmittags Zeit, mit ihm Wörter in Silben zu trennen und einzelne, kurze Wörter zu erlesen. Nach 6 Monaten war das Entschlüsseln von Wörtern jedoch immer noch sehr erschwert, Matthias gelang es jetzt zwar, einzelne Silben in Wörtern zu gliedern und zu verbinden, jedoch war die schnelle Zuordnung von Buchstaben zu Lauten noch fehlerhaft und deutlich verlangsamt. Während seine Klassenkameraden schon eine Vielzahl, ein- und zweisilbiger Wörter und ganze Sätze zusammenhängend lesen konnten, gelang es Mathias lediglich, einzelne Wörter deutlich verlangsamt zu erlesen. Mathias war fröhlich und sehr motiviert zu Beginn des ersten Schuljahres in die Schule gegangen, nach einem halben Jahr äußerte er zunehmend häufiger, dass er keine Lust mehr habe. Bekannte von Mathias Eltern, die mit ihrem Sohn Ähnliches erlebt haben, machten sie zu Beginn der zweiten Klasse darauf aufmerksam, dass Mathias vielleicht eine Leseschwäche haben könnte. Die Eltern möchten Mathias nun untersuchen lassen, um herauszufinden, ob bei ihm eine Lesestörung vorliegt oder ob es andere Ursachen für seine Leseprobleme gibt.