Reise Know-How CityTrip Göteborg - Lars Dörenmeier - E-Book

Reise Know-How CityTrip Göteborg E-Book

Lars Dörenmeier

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Beschreibung

Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der lebendigen schwedischen Hafenstadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: charmante historische Stadtviertel, hochmoderne funktionale Neubaugebiete und umgewidmete Industriebauten - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge in den Göteborger Schärengarten - Shoppingtipps vom großen Einkaufszentrum bis zum urigen Flohmarkt - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die schwedische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom schicken Club bis zur klassischen Oper - Vom Alkohol bis zum Snus: die Göteborger und ihre Genussmittel - Göteborg zum Durchatmen: Kungsparken, Skansen Kronan und Bootsausflüge - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Schwedisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 160 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch. REISE KNOW-HOW - Reiseführer für individuelle Reisen

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 212

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Unterkünfte

Die grüne Metropole am Kattegat

Göteborg entdecken

Willkommen in Göteborg

Kurztrip nach Göteborg

Stadtspaziergang

Nordstaden und Inom Vallgraven (Nordstadt und innerhalb des Wallgrabens)

Außerhalb des Wallgrabens

Entdeckungen außerhalb der Stadt

Göteborg erleben

Göteborg für Kunst- und Museumsfreunde

Göteborg für Genießer

Göteborg am Abend

Göteborg zum Stöbern und Shoppen

Göteborg zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Göteborg verstehen

Göteborg – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Volvo – ein ur-schwedischer Konzern in Zeiten der Globalisierung

Praktische Reisetipps

An- und Abreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Elektrizität

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Trinkwasser

Uhrzeit

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Google-Maps-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/goeteborg22

Preiskategorien Restaurants

Preise für ein Hauptgericht ohne Getränke:

€: bis 100 Skr (ca. 10 €)

€€: 100–200 Skr (ca. 10–20 €)

€€€: 200–300 Skr (ca. 20–30 €)

€€€€: über 300 Skr (ca. 30 €)

Preiskategorien Unterkünfte

Die Übernachtungspreise variieren selbstverständlich. Wegen dieser Preisschwankungen sind die angegebenen Preiskategorien eher als Anhaltspunkte zu sehen (Einteilung geschieht nach Preis pro Doppelzimmer inkl. Frühstück).

€: bis 600 Skr (bis 60 €)

€€: 600–1000 Skr (60–100 €)

€€€: 1000–1500 Skr (100–145 €)

€€€€: über 1500 Skr (über 145 €)

Die grüne Metropole am Kattegat

Im Gegensatz zur Hauptstadt Stockholm, die an der Ostsee gelegen ist, öffnet sich die zweitgrößte Metropole des Königreichs Schweden über Kattegat und Nordsee in Richtung Westen. Gerade diese westliche Ausrichtung bestimmte und charakterisierte die Entwicklung Göteborgs über Jahrhunderte. Seit den Gründertagen im 17. Jahrhundert waren die Seefahrt und der Seehandel die treibenden Faktoren der Stadtentwicklung und internationale wirtschaftliche Kontakte, die nach Deutschland, Dänemark, England und sogar bis Fernost reichten, prägten und prägen die Mentalität der Bewohner.

Genau diese kosmopolitische Ausrichtung Göteborgs – der Austausch von Waren und die Einflüsse von Menschen, die über das Meer in die Stadt kamen – hat bleibende Spuren hinterlassen. Göteborg ist die „westlichste“ Großstadt Schwedens, nicht nur im geografischen Sinne.

In der Innenstadt brodelt bis heute das geschäftige Treiben – hippe Geschäfte, szenige Gastronomie und moderne Bürogebäude dominieren das Bild. Gleichzeitig weisen die innerstädtischen Kanäle, die vielen Grünanlagen und nicht zuletzt die scheinbar anachronistisch daherrumpelnden Straßenbahnen auf vergangene Epochen hin. Und immer wieder schimmert das allgegenwärtige Blau des Göta älvs und – bewegt man sich etwas gen Westen – des Meeres durch.

Die Göteborger können sich glücklich schätzen, in einer so bezaubernden Einheit von Urbanität, Natur und Meer leben zu dürfen. Als Besucher gibt es also viele unterschiedliche Facetten zu entdecken – auf geht’s!

Der Autor

Lars Dörenmeier erkundete bereits in seiner Jugend mehrfach Skandinavien. Ein längerer Studienaufenthalt in der schwedischen Stadt Uppsala festigte dann das Interesse und die Passion für den Norden im Allgemeinen und Schweden im Besonderen. Nach Uniabschluss und mehreren Auslandsstationen machte er schließlich sein Hobby zum Beruf. Als freier Journalist, Fotograf und Reiseleiter bereist er die Welt, wobei neben Skandinavien auch der asiatische Raum einen Schwerpunkt darstellt. Für den Reise Know-How Verlag verfasste er neben diesem Reiseführer auch die CityTrip-Bände Kopenhagen, Helsinki, Stockholm (letzteren mit Co-Autor Stefan Krull), Kyoto, Saigon/Ho-Chi-Minh-Stadt und den Inseltrip Falster und Lolland. Der gebürtige Westfale lebt heute in Berlin.

Göteborg entdecken

Willkommen in Göteborg

Wie kaum eine andere Stadt dieser Größenordnung ist Göteborg perfekt dafür geschaffen, zu Fuß erkundet zu werden. Die Distanzen sind relativ kurz, da sich das Gros der interessanten Stadtviertel rund um den Innenstadtkern gruppiert. Grüne Bänder in Form von Parkanlagen durchschneiden das urbane Geflecht und sorgen so für angenehme Ruheräume.

Im Viertel Inom Vallgraven (dt. innerhalb des Wallgrabens) sind das historische Stadtzentrum und die heutige Innenstadt zu finden. Schmale Straßen, Kopfsteinpflaster und Gründerzeitbauwerke prägen weite Teile des Viertels. Charakteristische Bauten dieser Zeit sind beispielsweise das Stadsmuseum {5}, das Kronhuset {4} und der Gustav Adolfs Torg {7} mit seiner imposanten Randbebauung. Sich einfach durch die Straßen und Gassen treiben lassen und die Eindrücke aufsaugen, den Stadtplan mal in der Hosentasche lassen und immer der Nase nach gehen – so erschließt sich einem ein anderes Stadtgefühl ...

Jenseits des Stora Hamnkanals stellen Göteborger Dom {8}, die Große Markthalle {9} und die Feskekörka {10} Perlen der stadtgeschichtlichen Entwicklung dar.

Das südlich des Rosenlundkanals gelegene Haga {18} ist das fußgängerfreundlichste Stadtviertel Göteborgs. In den schmalen Gässchen verkehrt man nur per pedes oder mit dem Fahrrad. Die immense Cafédichte des Viertels und die köstlichen Backwerke lassen selbst den passioniertesten Spaziergänger schwach werden und eine kulinarische Pause einlegen. An der Hagakirche {17} vorbei erreicht man in östlicher Richtung die Quartiere Vasastaden und Lorensberg, die ganz im Zeichen von Universität und Studentenleben stehen. Ruhige Seitenstraßen mit kleinen Grünanlagen zeigen eine andere Seite der Großstadt und im Sommer kann man in den zahlreichen Eckkiosken schnell ein Eis erstehen und eine gemütliche Parkbank erobern.

Möchte man ein Stadtgebiet erkunden und dabei den Touristenströmen aus dem Wege gehen, empfiehlt sich ein Abstecher nachLindholmen und Eriksberg {23}. Beide Viertel liegen auf der nördlichen Seite des FlussesGöta älv, der Göteborg durchfließt und in den Kattegat mündet. Bis in die 1970er-Jahre hat sich in dieses Areal niemand nur zum Vergnügen begeben. Das industrielle Herz der Stadt schlug hier und die Schiffsbauindustrie hatte jeden Quadratmeter in Beschlag genommen. Das Werftensterben erzwang einen Neuanfang, der aus heutiger Sicht höchst gelungen scheint. Funktionale Wohnbebauung in Eriksberg, manchmal unterbrochen durch erstklassig restaurierte Industriearchitektur, machte das ehemals verpönte Viertel zu einem beliebten Wohngebiet. Als Besucher fährt man am einfachsten mit den Älvsnabben-Fähren über den Fluss nach Eriksberg und flaniert an der hölzernen Mole entlang. Interessant ist auch der Werdegang von Lindholmen: Aus Eisen und Stahl wurden in wenigen Jahren Pipette, Mikroskop und IT-Technologie und aus der Lindholmen-Werft der Lindholmen Science Park.

An der Klippans ångbåtsbrygga – dem Klippan-Dampfschiffanleger – liegen historische Windjammer(070gb Abb.:ld)

Kurztrip nach Göteborg

Auch wenn man Göteborg in zwei bis drei Tagen nicht komplett und allumfassend erkunden kann, so ist diese Zeit doch ausreichend, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen und Stadt und Bewohner kennenzulernen. Dank der komprimierten Struktur mit einem klassischen Innenstadtkern ist das Gros der Sehenswürdigkeiten auch gut per pedes zu erkunden.

1. Tag

Um sich einen ersten Ein- und Überblick zu verschaffen, empfiehlt es sich, dem Stadtspaziergang (–>) zu folgen, der viele Facetten des Göteborger Großstadtlebens, der Geschichte, aber auch der Kunst und Kultur der Gegenwart anreißt.

Göteborg ist die größte Hafenstadt Schwedens. Was liegt da näher, als die Stadt vom Wasser aus zu erkunden. Die flachen Paddan-Boote durchkreuzen dabei die alten Kanäle und rechts und links gibt es viel zu sehen. Oder man nimmt die Flussfähre Älvsnabben, erkundet die Uferbereiche des Göta älvs und kommt dabei manchmal den gigantischen Stena-Fähren ganz nah.

Und wer es museal und maritim mag, der sollte auf keinen Fall das schwimmende Museum Maritiman {3} mit den vielen Schiffsexponaten aus längst vergangenen Dekaden verpassen. Freunde der großen Künste, egal ob zeitgenössisch oder klassisch, machen sich auf den Weg zum Götaplatsen: Im Konstmuseum und in der Konsthall kommen beide auf ihre Kosten – jedoch auf keinen Fall, ohne vorher auf der Kungsportsavnyn {14} eine Pause zur Auffüllung des Koffeintanks einzulegen.

Wollen Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhalten werden, lohnt sich ein Besuch des Vergnügungsparks Liseberg {11} oder des musealen Abenteuerspielplatzes Universeum {12}. Bei beiden Attraktionen kann man auch erstklassig den großen Hunger stillen.

Die Abendgestaltung in der „halben“ Millionenmetropole kann vielseitig angegangen werden: eher alternativ im Viertel Haga oder – man befindet sich ja gerade am Wasser – in den Speisetempeln River oder dem Sjömagasinet, die beide tolle Blicke auf den Götafluss garantieren.

Mein Tipp: Go Gothenburg Pass

Ein attraktives Angebot für neugierige und aktive Besucher der Stadt stellt der Go Gothenburg Pass dar, der für je 1, 2, 3 oder 5 Tage gültig ist. Mit dem Pass kann man die bedeutendsten Museen der Stadt besuchen und Bootsausflüge mit den Paddan-Booten oder in den Schärengarten {25} machen. Eine Stadtrundfahrt mit den Hop-on-Hop-off-Bussen ist genauso eingeschlossen wie der Besuch des Volvo-Museums oder des Vergnügungsparks Liseberg {11} (die einzelnen Karussells dort kosten jedoch extra!).

Nimmt man alle im Gothenburg Pass enthaltenen Leistungen in Anspruch, kann man viele Hundert Kronen sparen, wie einem das Fremdenverkehrsamt gerne vorrechnet. Genaue Infos über alle Vergünstigungen erhält man im Touristenbyrå am Kungsportsplatsen, dort kann man die Karte auch erstehen (ebenso wie in ausgewählten Hotels und Unterkünften) oder unter https://gocity.com/gothenburg/se-us.

Der Gothenburg Pass kostet für Erwachsene 339/535/769/939 Skr (24/48/72/120 Stunden) und für Kinder (5–16 Jahre) 249/355/449/535 Skr Außerdem ist der Pass kombinierbar mit Tageskarten der öffentlichen Verkehrsbetriebe (die kosten jedoch extra). Interressant ist auch die Möglichkeit, den 24-Stunden-Pass auf zwei Tage zu verteilen. Beginnt man sein Besichtigungsprogramm um 14 Uhr am ersten Tag, so kann man den Pass bis 13.59 Uhr am drauffolgenden Tag nutzen. Die Uhr beginnt also ab dem Zeitpunkt der Benutzung des Passes 24, 48, 72 bzw. 120 Stunden rückwärts zu laufen.

Zusätzlich zum Pass erhält man eine umfassende Broschüre mit allen Infos zu den enthaltenen Leistungen.

2. Tag: Das maritime Göteborg

Vormittags

Mit den Straßenbahnlinien 3, 9 oder 11 geht es Richtung Südwesten bis zur Haltestelle Stigbergstorget. Dort thront auf einem Hügel die Masthugget-Kirche {20}, die durch ihr schlichtes Interieur und die tolle Lage beeindruckt. Unterhalb des Hügels wartet das Seefahrtsmuseum auf Besucher und führt sie mit einer Vielzahl von Exponaten in die maritime Geschichte Göteborgs ein. Spektakulär ist auch der riesige Turm mit der trauernden Seemannsfrau vor dem Museum. Mit den Linien 3 oder 9 erreicht man die Haltestelle Vagnhallen Majorna. Zu Fuß geht es von hier zum Stadtviertel Klippan {21}, einem ehemaligen Industrieviertel am Ufer des Göta älvs. Heute besticht das Areal durch einen historischen Bootshafen, kulinarische Angebote wie das Fischrestaurant „Sjömagasinet“ oder das Kulturzentrum „Röda Sten“.

Nachmittags

An der Haltstelle Kungsten, dem Endpunkt der Linie 9, kann man in die Straßenbahnen der Linie 11 wechseln und bis nach Saltholmen fahren. Der Hafen von Saltholmen stellt das Sprungbrett in den Schärengarten dar. Diverse Fähren durchkreuzen die vielfältige Welt des südlichen Schärengartens {25}. Man kann sich hier im wahrsten Sinne des Wortes gut treiben und die Seele baumeln lassen. Auf den Inseln, egal welche man für seine Exkursion erwählt, gibt es kleine Restaurants oder Imbisslokale, die das leibliche Wohl sicherstellen. Schöne Spaziergänge oder ein Bad in der Nordsee runden das Inselerlebnis ab. Das sollte man wirklich nicht verpassen!

Abends

Eine Überdosis an frischer Seeluft macht bekanntlich hungrig. In der Linnégatan [J7/8] locken diverse Restaurants mit köstlichen Speisen: Handfestere Nahrung gibt es in Karlson’s Garage & Bar, feiner geht es in und auf der Linnéterrasse(n) zu.

Das gibt es nur in Göteborg

> In der Stora Nygatan [M4], direkt am Vallgraven, haben sich die Stadtplaner einen kuriosen Fehler erlaubt, den man eher in Schilda – der fiktiven Heimat der Schildbürger – denn in Göteborg vermuten würde. Die Bebauung begann man Mitte des 19. Jahrhunderts von beiden Enden der Straße aus und so näherten sich die Häuser langsam in der Mitte der Straße an. Doch plötzlich stellte man überrascht fest, dass nur noch eine Hausnummer unvergeben war, aber dort noch zwei Häuser gebaut wurden. Mit einer „brillanten“ Idee löste man dieses Problem: Es wurde einfach die Nummer 17 ½ vergeben.

> Eine außergewöhnliche und nur in Westschweden und Göteborg zu findende Köstlichkeit ist der „Halv Special“ bzw. „Hel Special“. Aus der Welt der Göteborger Schnellimbisse ist dieses Gericht nicht mehr wegzudenken. Die Kombination von Hotdog im Brot gekrönt mit Kartoffelbrei, Senf und Ketchup sieht auf den ersten Blick nicht sonderlich appetitlich aus, schmeckt aber dann doch deutlich besser, als der Anblick vermuten lässt. Der „Halv Special“ unterscheidet sich vom „Hel Special“ nur duch die Anzahl der Würste: Im Ersten findet man unter dem Kartoffelpüree nur eine Knackwurst, während der etwas teurere „Hel Special“ mit zweien aufwartet. Der Vasagrillen am gleichnamigen Platz bietet die beiden Special-Varianten auch noch tief in der Nacht an.

> Für Frühaufsteher gibt es einen besonderen Tipp! Von Montag bis Freitag findet jeden Morgen ab 6.30 Uhr im Fischereihafen eine klassischeAuktion statt. Im Gegensatz zum Hamburger Fischmarkt, der sich nur an Besucher und Touristen richtet, trifft sich in Göteborg ausgewiesenes Fachpublikum, das beruflich mit Fischen handelt. Geführte Touren (85 Skr p.P.), die in unregelmäßigen Abständen stattfinden, ermöglichen auch fachfremden Besuchern einen Einblick: Informationen unter Tel. 070 2826976 (Linda Frithiof) oder unter www.gfa.se.

Stadtplanung für Anfänger: die Stora Nygatan Nr. 17½ (071gb Abb.: ld)

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Nach dem Frühstück im Hotel – in den meisten Unterkünften der Stadt ist die erste Mahlzeit des Tages im Zimmerpreis eingeschlossen – besucht man den kleinen Jachthafen Lilla Bommen [K/L3], der im Norden der Innenstadt genau am Götafluss liegt. Neben den Jachten und Bötchen liegt seit vielen Jahren der Großsegler Barken Viking fest vertäut. Einen Steinwurf von der Viking entfernt, ragt eins der wenigen Hochhäuser der Stadt in den Himmel: Götheborgs Utkiken {1} ist das weiß-rote Gebäude, von dessen verglaster Plattform in fast 90 m Höhe man einen sehr schönen Ausblick hat. Hier kann man sich gut orientieren, gewinnt einen Überblick über die Stadtstruktur und sieht das faszinierende Zusammenspiel von Wasser, Land und Himmel, das so prägend für die Stadt ist. Immer am Wasser entlang erreicht man den Hafen Lilla Bommen. Südwestlich erhebt sich seit 1994 das imposante Operngebäude {2} des Göteborger Architekten Jan Izikowitz. Dem Kai flussabwärts folgend fallen einem sofort die vielen Schiffe auf, die scheinbar bunt durcheinandergewürfelt auf dem Göta älv vor sich hinschaukeln. Diese Schiffe stellen den Kern des Museums Maritiman {3} dar. Dem Stora Hamnkanalen, dem großen Hafenkanal folgend, erheben sich die ehemalige Zentrale der schwedischen Ostindienkompanie – heute Stadsmuseum {5} – und die Deutsche Kirche {6} auf der linken Uferseite. Rund um den Gustav Adolfs Torg {7} laden Imbisslokale und Restaurants zum Mittagessen ein.

Gestärkt geht es die Ostra Hamngatan Richtung Süden entlang. Am Kungsportsplatsen starten die Paddan-Boote (–>) zu einer Stadtrundfahrt auf dem Wasser. Am Bootsanleger vorbei über die Brücke geht es rechts, entlang des Rosenlundkanals, in den Kungsparken [L5], wo man sich ein wenig erholen und die Ruhe im Grünen genießen kann. Wechselt man am Parkende über die Brücke auf die rechte Kanalseite, trifft man auf die Feskekörka {10} mit den berühmtesten Fischgeschäften der Stadt. Nach einer neuerlichen Kanalquerung kommt man über den Järntorget direkt in das historische Stadtviertel Haga {18}. Die Hauptstraße Haga Nygata ist nur für die widerstandsfähigsten Asketen ohne eine Kaffeepause zu meistern. Mit Koffein in der Blutbahn ist der steile Aufstieg zur alten Festungsanlage Skansen Kronan {19} dann ein Kinderspiel. Schließlich geht’s wieder Richtung Hagakyrkan {17}. Der Vasagatan mit dem Universitätshauptgebäude {16} und dem Röhsska Museet folgend, erreicht man die Kungsportsavenyn {14}. Am Ende des Prachtboulevards lockt der Götaplatsen {13} mit einem beeindruckenden Architekturensemble und dem zentralen Poseidonbrunnen.

In den Restaurants und Kneipen der Avenyn {14} findet sich von der Imbissbude bis zur Haute Cuisine für jeden Geschmack etwas. Und anschließend laden die vielen Klubs des Viertels zu Tanz und Getränk.

Nordstaden und Inom Vallgraven (Nordstadt und innerhalb des Wallgrabens)

Die beiden genannten Stadtviertel im nördlichen Innenstadtbereich stellen den Kern des historischen Göteborg dar. Dieser Teil wird schon rein städtebaulich vom Rest der Stadt getrennt: Halbkreisförmig begrenzt der ehemalige Befestigungsgraben im Süden und Osten das Herz der Stadt. Doch nicht nur Bauwerke aus der Gründerzeit bestimmen das Bild. Vielmehr ist es die Mischung aus aufwendig restaurierten Prachtbauten und den modernen und architektonisch ansprechenden Nachbargebäuden, die den Charme ausmacht. Einen guten Startpunkt für einen erkundenden Stadtrundgang stellt der Jacht- und Bootshafen Lilla Bommen [K/L3] im Norden dar. Nach Göta älv und den Kaianlagen steuert man dann am Stora Hamnkanalen (Großer Hafenkanal) entlang in Richtung historisches Stadtzentrum.

{1} Götheborgs Utkiken ** [L3]

Der „Läppstiftet“ („Lippenstift“) ist zu einem Wahrzeichen der Stadt Göteborg geworden. Während der Bauphase und auch noch nach Fertigstellung wurde das charakteristische rot-weiße Bauwerk nicht von allen Göteborgern geliebt. Eins ist aber unbestritten: Von der Aussichtsplattform in 86 m Höhe hat man einen exquisiten Blick über die gesamte Stadt und bei klarem Wetter kann man sogar bis zum Schärengarten schauen. Der Eingang zum Fahrstuhl befindet sich an der östlichen Seite des Gebäudes.

> Lilla Bommen 1, Tel. 031 156135, Eintritt: 50 Skr, Kinder von 5 bis 15 Jahren 25 Skr, geöffnet: Mo.–Fr. 8–17 Uhr (Ende Juni–Anfang August jedoch tägl. 8–17 Uhr). In der Hauptsaion fährt der Fahrstuhl mehrmals stündlich hinauf, in der Nebensaison immer zur vollen Stunde. Den Zeitpunkt der Fahrt nach unten bestimmt man jedoch selbst.

{2} Göteborgs Operan * [K3]

Ein architektonisch faszinierendes Gebäude wurde 1994 offiziell eingeweiht: die Göteborger Oper. Bis dahin waren Opernaufführungen, Musicals oder Ballettproduktionen im Stora Teatern auf der Avenyn zu sehen gewesen. Dem Architekten Jan Izikowitz ist damit ein Bauwerk gelungen, bei dem er sich – O-Ton – von anderen Opernhäusern weltweit, aber auch von der Lage am Wasser, den Frachtern und Fähren, den Brücken und Kränen der Stadt hat inspirieren lassen.

15 Jahre nach der Einweihung der Oper kam es schon zur ersten Renovierung, bei der insbesondere die Bühnentechnik auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht wurde. Auch die Zahlen sprechen für sich: über 28.000 Quadratmeter, 1117 Räume, 1200 Angestellte und zwei Konzertsäle, wobei der größere 1300 Zuschauern Platz bietet. Übers Jahr verteilt finden hier ca. 270 Vorstellungen statt, aber auch für Opernmuffel ist allein der Besuch des Bauwerkes lohnenswert.

> Christina Nilssons Gata, Tel. 031 108000, Kartenvorverkauf: Tel. 031 131300, www.opera.se, Eintritt: Ticketpreise sehr unterschiedlich, siehe Website

{3} Maritiman *** [K4]

Die direkte Lage am Meer, der beeindruckende Hafen, die Verschiffung von Waren, Gütern und Passagieren und die allgegenwärtige Präsenz von Frachtern, Tankern, Fähren, Barkassen und sonstigen seegängigen Fahrzeugen jeglicher Couleur bestimmen das Bild und den Charakter Göteborgs maßgeblich. Was liegt also näher, als diesen Schiffen ein Denkmal in Museumsform zu setzen?

Das Maritiman ist ein wirklich außergewöhnliches Museum, das nicht nur für erfahrene Seebären von Interesse ist. Dreizehn maritime Gefährte liegen fest vertäut am Kai, untereinander verbunden mit Brücken und Stegen, und können vom neugierigen Besucher erklommen werden. Wer schon immer einmal das Deck eines Zerstörers – auf schwedisch heißt diese Schiffsklasse „Jäger“– erkunden wollte, kann das auf der „Småland“ realisieren. Aber auch das Innenleben des ausrangierten Kriegsschiffs kann in Augenschein genommen werden: Wie schlafen die Matrosen? Wo arbeitet der Smutje und wie sieht die Kommandobrücke aus? All dies und noch vielmehr wird beantwortet.

Neben dem militärischen Teil des schwimmenden Museums, es gibt auch noch ein Schnellboot und ein U-Boot zu besichtigen, kommt aber auch die zivile Seefahrt nicht zu kurz: Feuerschiffe, Schlepper und diverse Frachter ergänzen das museale Angebot. Die speziellen Kinderführungen von Virvelina und Tim finden von Juni bis August statt. In der angeschlossenen Cafeteria kann man die gewonnenen Eindrücke bei Kaffee und Gebäck sacken lassen.

> Packhusplatsen 12 (direkt hinter der Oper), www.maritiman.se, Tel. 031 105950, Eintritt: 165 Skr, Kinder von 5 bis 15 Jahre 95 Skr, (alle Preise gelten für die Hauptsaison von Juni bis August, andere Monate sind preiswerter), geöffnet: April, Mai, Sept., Okt. Sa., So. 11–16, Juni tägl. 11–17, Juli, August tägl. 10–18 Uhr (in den schwedischen Oster- und Herbstferien teilweise erweiterte Öffnungszeiten)

{4} Kronhuset und Kronhusbodarna ** [K4]

Das Kronhuset ist das älteste existierende Profanbauwerk der Stadt. Das im holländischen Stil errichtete Hauptgebäude diente hauptsächlich als Lager für die lokale Armeegarnison. 1660 war das Gebäude Schauplatz eines äußerst gewichtigen Reichstagstreffens, das von König Karl X. Gustav einberufen worden war. Während des Treffens, das sich über mehrere Wochen erstreckte, verstarb der König, nur wenige Tage später wurde sein Sohn, damals lediglich vier Jahre alt, in Göteborg zum neuen Staatsoberhaupt ausgerufen: Karl XI. Im Hauptgebäude finden oft Konzerte statt (Schwerpunkt Blasmusik des Göteborg Wind Orchestra). Auf dem Areal liegen auch die Kronhusbodarna, kleine gelbliche Gebäude, in denen Kunsthandwerker und semihistorische Manufakturen ihre Schaffenskunst feilbieten. Köstlich sind die Naschereien der Göteborgs Choklad & Karamell Fabrik.

> Postgatan 6–8, http://kronhuset.se, Öffnungszeiten der Anbieter variieren

{5} Göteborgs Stadsmuseum * [K4]

Allein schon das Gebäude, in dem sich das Göteborger Stadtmuseum befindet, ist einen Besuch wert: Seit Mitte des 18. Jahrhunderts war der Bau die Zentrale der mächtigsten und einflussreichsten Unternehmung Göteborgs. Die Geschicke der Ostindischen Kompanie wurden von hier gesteuert und für einige Jahrzehnte schafften die hauptsächlich aus China zurückkehrenden Segelschiffe einen ungemeinen Reichtum und Wohlstand. Dieses Geld wirkte wie ein Katalysator auf die Stadtentwicklung und Göteborg wurde zur schwedischen Boomtown des 18. Jahrhunderts. Um 1800 verschlechterte sich die Ertragslage jedoch massiv, sodass die Ostindienkompanie 1813 aufgelöst wurde.

Seit 1861 ist hier das Göteborger Stadtmuseum beheimatet. Neben der Ostindischen Kompanie werden im Museum auch andere, zumeist historische Themen unter die Lupe genommen. Dabei reicht das Spektrum von den Wikingern bis hin zum industriellen Göteborg des 20. Jahrhunderts. Wechselnde Ausstellungen wie z. B. „Skolplanschen“ (dt. Schulplakate), die unterhaltsam die aktuelle Popularität historischer Lehrmaterialen beleuchtet, runden das Konzept ab.

> Norra Hamngatan 12, Tel. 031 3683600, http://goteborgsstadsmuseum.se, Eintritt: 60 Skr (auch hier gilt die 120-Skr-Jahreskarte), unter 20 Jahren kostenlos, Di., Do. 10–18, Mi. 10–20, Fr.–So. 10–17 Uhr

{6} Christinae Kyrkan oder Tyska Kyrkan (Deutsche Kirche) * [L4]

Parallel zur Verleihung der Stadtrechte im 17. Jahrhundert beschloss man auch – nicht zuletzt wegen der großen Anzahl deutscher und niederländischer Bewohner Göteborgs – eine Kirche für dieseImmigranten zu bauen. Nach zwei verheerenden Bränden wurde die Kirche, benannt nach Christina, der Tochter Gustav Adolfs II., 1783 wiederhergestellt. Noch heute wird der Pfarrer von der Deutschen Evangelischen Kirche für sechs Jahre nach Göteborg entsandt, um den ca. 900 Gemeindemitgliedern moralisch religiösen Beistand zu leisten.

> Norra Hamngatan 16, Di.–Fr. 12–16, Sa. 11–15, So. 10–14 Uhr, Tel. 031 7316130, www.svenskakyrkan.se/tyska, sonntäglicher Gottesdienst auf Deutsch um 11 Uhr

{7} Gustav Adolfs Torg (Gustav-Adolf-Platz) *** [L4]

Der ehemalige „Große Platz“ ist schon seit Jahrhunderten das klassische Stadtzentrum, der Kristallisationspunkt der Innenstadt, die „gute Stube“ Göteborgs mit den wichtigen repräsentativen Gebäuden: Gericht, Rathaus und ehemalige Börse.

An der westlichen Seite des Platzes befindet sich das ehemalige Rathaus der Stadt, in dem heute das Tingsrätt Amtsgericht seine Urteile spricht. Das Bauwerk wurde von Nicodemus Tessin d. Ä., der auch das königliche Schloss Drottningholm in der Nähe von Stockholm errichtet hat, in den 1670er-Jahren gebaut. An der nördlichen Platzseite schließen sich das Stadshuset und die ehemalige Börse an, die heute beide von der Stadtverwaltung genutzt werden.

Von der Fassade der Börse herab – von innen bekommen sie nur besondere Gäste der Stadt Göteborg zu sehen – „blicken“ sechs Skulpturen auf das bunte Treiben. Die Statuen symbolisieren – von links nach rechts: Fleiß, Glück (später in Frieden umgetauft), Handel, Seefahrt, Reichtum und Industrie. Der Gründer der Stadt prangt stolz in der Mitte des Platzes auf einem hohen Sockel: Gustav II. Adolf. Die Errichtung des Denkmals vor ca. 160 Jahren sollte sich jedoch schwieriger gestalten, als die Stadtväter sich das gedacht hatten. Der Auftrag für den Guss des Standbilds ging an eine italienische Firma in Rom. Deren Bronzelegierung war jedoch von so schlechter Qualität, dass der Guss fehlschlug. Ein erneuter Auftrag wurde anschließend an eine Münchener Firma vergeben und das Resultat konnte sich sehen lassen. Über die Nordsee wurde die Statue gen Göteborg verschifft, jedoch auch dieser Versuch stand unter keinem guten Stern: Das Schiff versank im Meer. Es konnte jedoch geborgen werden. Die erfolgreichen Finder verlangten von Göteborg jedoch eine so hohe Bergungssumme, dass man sich entschloss, ein drittes Standbild anfertigen zu lassen, da dies preiswerter war. Dieser dritte Versuch gelangte schließlich unbeschadet nach Göteborg und nach neun Jahren blickte der Stadtgründer Gustav Adolf 1854 schlussendlich über „seine“ Stadt.

Exkurs: Gustav II. Adolf – ein König macht Schweden zur europäischen Großmacht

In der Geschichte eines jeden Landes gibt es entscheidende Weichensteller, ohne die historische Entwicklungen in eine andere Richtung gelaufen wären – positiv oder auch negativ. Als im Dezember 1594 Gustav Adolf das Licht der Welt erblickte, gab es eine durchaus große Wahrscheinlichkeit, dass er einmal den schwedischen Thron besteigen würde: Sein Vater war der jüngste Sohn Gustav Wasas, dem Begründer des unabhängigen schwedischen Nationalstaates. Und diese Wahrscheinlichkeit sollte bereits – schneller als erwartet – 1611 eintreten. Mit 17 Jahren bestieg er als Gustav II. Adolf den Thron.

Sein Amtsantritt hätte kaum komplizierter sein können, da er von seinem Vater gleich drei Kriege geerbt hatte (gegen Russland, Dänemark und Polen). In den erbitterten Kämpfen gegen die übermächtigen dänischen Söldnerheere verdiente er sich die ersten militärischen Meriten als Feldherr. So kam es zwar zu einem für Schweden nachteiligen Friedensvertrag, aber eine offene militärische Niederlage konnte abgewendet werden. Die Außenpolitik des jungen Königs war durchaus kriegerisch und ausgesprochen expansiv angelegt. Die Hauptmaxime, die sich wie ein roter Faden durch seine Regentschaft zog, war die angestrebte Hegemonie über Nord-Osteuropa und somit das Ziel, die Ostsee zu einem schwedischen Binnenmeer zu machen. Innerhalb weniger Jahre hatte er dieses Ziel erreicht und die Hauptkontrahenten Russland und Polen besiegt. So war nun der Rücken frei und Gustav Adolf konnte sich mit protestantischem Missionarseifer in den in Mitteleuropa tobenden Krieg, der als 30-jähriger in die Geschichtsbücher Eingang fand, einmischen.