Reise Know-How CityTrip Helsinki - Lars Dörenmeier - E-Book

Reise Know-How CityTrip Helsinki E-Book

Lars Dörenmeier

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Beschreibung

Helsinki boomt! Breite Boulevards und enge Hinterhöfe, schweißtreibende Saunabesuche und kühle Getränke in angesagten Bars, postmoderne Architektur und klassizistische Häuserfassaden – das Zentrum der finnischen Hauptstadt zeigt sich facettenreich und lebendig. Weltweit gefragtes finnisches Design, eine urige, alte Markthalle, ein Freibad im Hafenbecken, eine kühn gestaltete Bibliothek und vieles mehr will entdeckt werden. Die der Stadt vorgelagerten Inseln – früher militärisch genutzt, heute Naturparadiese – lassen sich auf Bootsausflügen entdecken. Und wer hoch hinaus will, setzt sich ins Riesenrad Sky Wheel am Südhafen. Dieser aktuelle Reiseführer Helsinki ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der finnischen Hauptstadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: Jugendstilbauten, moderne Kulturpaläste und eine orthodoxe Kathedrale - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge zur Festungsinsel Suomenlinna und zur Insel Pihlajasaari - Shoppingtipps: moderne Designerboutiquen, stilvolle Antiquitätenläden und interessante Secondhand-Geschäfte - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die finnische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Theaterbesuch bis zum hippen Club - Alvar Aalto, Architekt und Designer von Weltrang - Helsinki zum Durchatmen: Hietaniemi-Strand, Kaivopuisto-Park, Observatoriumshügel - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt - Kleine Sprachhilfe Finnisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 216

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Hotels

Helsinki entdecken

Die Schöne, die der Ostsee entstieg

Willkommen in Helsinki

Kurztrip nach Helsinki

Stadtspaziergang

Rund um den Senatsplatz

Rechts und links der Mannerheimintie

Nördlich der Innenstadt

Westlich und südlich der Innenstadt

Entdeckungen mit dem Boot

Helsinki erleben

Helsinki für Kunst- und Museumsfreunde

Helsinki für Genießer

Helsinki am Abend

Helsinki zum Stöbern und Shoppen

Helsinki zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Helsinki verstehen

Helsinki – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Finnisches Design: zeitlose (Alltags-)Kunst

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Elektrizität

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Uhrzeit

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Der Autor

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/helsinki24

Preiskategorien Restaurants

€ bis 15 €

€€ 15–25 €

€€€ 25–35 €

€€€€ über 35 €

(für eine Hauptmahlzeit am Abend, tagsüber oft günstigere Angebote)

Preiskategorien Hotels

Die nachfolgenden Preiskategorien können lediglich als Anhaltspunkte dienen, da Preise saisonal schwanken (DZ pro Nacht).

€ 50–120 €

€€ 120–180 €

€€€ über 180 €

Helsinki entdecken

Die Schöne, die der Ostsee entstieg

Zweifelsfrei ist Helsinki die einzige wirkliche Metropole Finnlands. Riesige Waldflächen, unzählige Seen und große Rentierherden prägen das Land an der nordöstlichen Peripherie Europas. Und ganz im Süden gibt es dann diese Metropole, deren Großraum 1,4 Millionen Einwohner zählt. Kein Wunder also, dass sich hier alles ballt, was die urbane Moderne charakterisiert: Kunst und Kommerz, Kultur und Ökonomie, Technologie … und eine traumhaft schöne Ostseelandschaft!

In städtebaulicher Hinsicht ist die immerhin schon im 16. Jahrhundert gegründete Handelsstadt noch sehr jung. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie zur Hauptstadt erkoren und erst danach begann der Bau repräsentativer Funktionsgebäude und imposanter Wohnhäuser. Wie aus einem architektonischen Guss scheint die historische Innenstadt entstanden zu sein, aber die Moderne schimmert an fast jeder Ecke durch. Mutige, oft avantgardistische Architekturkreationen wie das Museum Amos Rex {20}, die Bibliothek Oodi {24} oder das Saunazentrum Löyly (–>) ergänzen die klassische Bausubstanz auf sehr lebendige Weise.

Direkt vor den Toren der Stadt liegen, oft nur einen besseren Steinwurf entfernt, unzählige beschauliche Inseln, die den Besucher in eine komplett andere Welt entführen. Auf den Inseln Suomenlinna {43} oder Vallisaari {44} trifft man auf spannende historische Hinterlassenschaften, die eine Symbiose mit der zeitlosen Schönheit der Ostsee eingegangen sind, während die Strände von Pihlajasaari {42} zum Schwimmen und Faulenzen einladen.

Viele Großstädter auf diesem Planeten können neidisch sein auf die Helsinkier, die in dieser bezaubernden Einheit von Urbanität, Natur und Meer leben. Als Besucher gibt es also viele unterschiedliche Facetten zu entdecken – auf geht’s!

Willkommen in Helsinki

Die übersichtliche Größe der Stadt macht die Erkundung für neugierige Besucher sehr einfach. Viele Sehenswürdigkeiten sind problemlos zu Fuß zu erlaufen oder in maximal 10 bis 15 Minuten mit dem ausgezeichnet funktionierendem Nahverkehrssystem zu erreichen.

Noch vor einigen Jahren wäre das ViertelKallio, etwa 1,5 km nordöstlich der Innenstadt gelegen, von keinem Helsinkier empfohlen worden. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts galt das ehemalige Arbeiterviertel als einer der Problembezirke. Drogenprobleme, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit und eine fehlgeschlagene Integration von Migranten waren Schlagworte, die man mit Kallio in Verbindung brachte. Doch inzwischen hat sich das Schmuddelkind gemausert und junge Leute ziehen vermehrt nach Kallio. Für Studenten und junge Künstler ist, nicht zuletzt dank der relativ preisgünstigen Mieten, das Viertel zu einem echten Magneten geworden. Und den ungewollten Pionieren der Gentrifizierung folgen entsprechende Gastronomieangebote und künstlerisch-handwerkliche Kleinstbetriebe rund um die zentral gelegene Kallio-Kirche {35}.

Trotzdem ist Kallio noch weit davon entfernt, ein Prenzlauer Berg Helsinkis zu werden, da Sexshops und Migrantenfamilien hier noch immer ihr Zuhause haben. Den Kontakt zu Einheimischen stellt man in Kallio schneller her als im Stadtzentrum rund um die Esplanade {6}. Relativ wenige Nicht-Finnen verlaufen sich in das ehemalige Arbeiterviertel und beim Besuch des Hakaniemi-Markts (–>) kann man der finnischen „Seele“ auf die Spur kommen – so spröde, wie sie manchmal auf den ersten Blick wirken, sind sie gar nicht. Für nachmittägliche oder abendliche Streifzüge sind Kallios Cafés und Bars wie der Pub Sirdie (–>) oder das Just Vege (–>) interessante Anlaufpunkte.

Deutlich maritimer geht es an der Südspitze der Halbinsel zu, auf der Helsinki liegt: Flaniert man auf der Promenade südlich des Kaivopuisto-Parks {41} entlang, scheint die Großstadt mit einem Mal ganz weit entfernt. Der unverstellte Blick über die Ostsee und die unzähligen vorgelagerten Inseln und Inselchen – darunter auch das vormalige militärische Bollwerk Suomenlinna {43} – führt einem die Schönheit und Größe der Natur vor Augen. Bei einer Stärkung im Café Ursula (–>) oder im Café Carusel (–>) kann man diese einmaligen Perspektiven genießen und sacken lassen.

Modernes Großstadtleben jenseits monumentaler Sehenswürdigkeiten erwartet den Flaneur im Viertel Punavuori rechts und links der Hauptachsen Annankatu [C5] und Fredrikinkatu [C6]. Das gutbürgerliche Quartier, das durch eine Vielzahl von Jugendstil-Wohnhäusern geprägt wird, besticht durch eine hohe Dichte an Gastronomieangeboten, aber auch an individuellen Design-Geschäften und Boutiquen jenseits der großen Ketten. Die Großstadt-Boheme der Schnauzbartträger hat hier ihre Heimstätte gefunden und das Viertel ist absolut im Trend.

Ein Hauch Russland mitten im Zentrum von Helsinki – die Uspenski-Kathedrale {12} (095hi Abb.: ©Eugene Sergeev, stock.adobe.com)

Kurztrip nach Helsinki

Auch wenn man Helsinki in drei Tagen nicht komplett und allumfassend kennenlernen kann, so ist die Zeit doch ausreichend, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen und Stadt sowie Bewohnern näherzukommen. Dank der dichten Stadtstruktur mit einem klassischen Innenstadtkern ist das Gros der Sehenswürdigkeiten auch gut zu Fuß oder mit den allgegenwärtigen grün-gelben Straßenbahnen zu erkunden. Einplanen sollte man auch eine Bootstour, da die ganze Schönheit Helsinkis erst vom Wasser aus erkennbar und spürbar wird (–>).

1. Tag: Kunst, Kultur und Kommerz

Um sich einen ersten Eindruck und Überblick zu verschaffen, empfiehlt es sich, dem Stadtspaziergang (–>) zu folgen, der viele Facetten des Helsinkier Großstadtlebens, der Geschichte, aber auch der Kunst und Kultur der Gegenwart beleuchtet.

Dem kommerziellen Helsinki kommt man auf der Aleksanterinkatu [C–D5] sehr schnell näher. Die Straße nimmt beim Kaufhaus Stockmann {16} ihren Anfang und endet (als Shoppingmeile) am illustren Senatsplatz {1}. Rechts und links der Magistrale reiht sich Geschäft an Geschäft und auch in den Querstraßen werden Produkte angeboten. Zum Abstellen der schweren Einkaufstüten bieten sich diverse Cafés an, eines der schönsten ist das Café Fazer (–>). Oder man gönnt sich – falls Wetter und Jahreszeit mitspielen – eine Pause auf der schicken Terrasse des Kappeli (–>) im Esplandenpark {6}.

Museumsfreunde kommen in Helsinki selbstverständlich auf ihre Kosten: Die großen finnischen Meister vergangener Jahrhunderte findet man in der Nationalgalerie Ateneum {18}. Wer es moderner mag, für den führt kein Weg am Kiasma {22} vorbei: Zeitgenössische Kunst aus der ganzen Welt wird hier gesammelt und präsentiert. Oder man besucht das spektakuläre unterirdische Amos Rex {20}, das sowohl architektonisch als auch mit beeindruckenden Ausstellungen und visuellen Installationen die Besucher in den Bann zieht.

Wollen Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhalten werden, lohnt sich ein Besuch des Vergnügungsparks Linnanmäki {34} oder des Zoos auf der Insel Korkeasaari (–>). Und bei beiden Attraktionen kann man auch erstklassig den großen Mittagshunger stillen.

Abends

Zwischen den parallel verlaufenden Achsen Annankatu [C5] und Albertinkatu [B6], die sich beide südwestlich der Magistrale Mannerheimintie erstrecken, findet man eines der Epizentren des hauptstädtischen Nachtlebens. Rockige Spelunken findet man hier in direkter Nachbarschaft zu gediegenen Cocktailbars (–>). Und wer anschließend noch eine heiße Sohle aufs Parkett legen will, ist in der Gegend ebenfalls genau richtig.

Mein Tipp: Flying Dutch – das schwimmende Café

Direkt an der Pitkälsita [D3], der „langen Brücke“, die Helsinkis Zentrum mit dem Kallio-Viertel verbindet, liegt ein etwas in die Jahre gekommener Küstenfrachter vor Anker, die Flying Dutch (–>). Auf dem Deck des fliegenden Holländers kann man leckere Kleinigkeiten zu sich nehmen oder einen Kaffee trinken. Bei schlechtem Wetter wird unter Deck aufgetischt.

Das gibt es nur in Helsinki

> Mit einer außergewöhnlichenDamentoilette überrascht die Ateljee-Bar (–>). Wer in 70 m Höhe das stille Örtchen aufsucht, wird von einer einmaligen Aussicht überrascht. Selten kann man das Schöne mit dem Notwendigen so einfach kombinieren wie hier.

> Im Winter lockt Helsinki mit typisch finnischen Winteraktivitäten, die man in Mitteleuropa nicht (oder nur selten) findet. Wem das Eisschwimmen zu viel abverlangt, der sollte sich einmal Schlittschuhe ausleihen. Direkt auf dem Bahnhofsvorplatz wird allwinterlich der Jääpuisto Ice Park (–>) mit einer tollen Eisbahn errichtet, auf der Jung und Alt ihre Runden drehen.

> Die finnische Sprache ist bekanntlich ausgesprochen komplex, zudem existieren in anderen Sprachen kaum Leih- oder Lehnworte, die auf finnischen Wurzeln fußen. Das Wort „Sauna“ hat es jedoch in viele Sprachen geschafft. Deshalb sollte man Helsinki nicht verlassen, ohne einmal mutig auf der obersten Saunabank der Hitze getrotzt zu haben. Ausgesprochen urig ist beispielsweise die Kotiharjun Sauna (–>) in Kallio.

> Man sollte nicht gleich eine lautstarke, teutonische Beschwerde loslassen, wenn man im Supermarkt nicht das exakte Wechselgeld zurückerhält. Die pragmatischen Finnen haben nämlich die 1- und 2-Cent-Stücke abgeschafft und folglich enden die zu zahlenden Beträge immer auf 0 oder 5. Da aber immer noch 9,99 €-Schilder den Kunden anlocken sollen, wird am Ende einfach auf- oder abgerundet.

2. Tag: Helsinki sportlich, künstlerisch und maritim

Vormittags

Seit der umfassenden Renovierung im Jahr 2020 ist das Olympiastadion {32} von 1952 eine architektonische Perle. Sie bildet den perfekten Startblock in den Tag. Begibt man sich in Richtung Innenstadt, passiert man an der Mannerheimintie ein Sammelsurium repräsentativer Bauwerke: Ob Oper {31}, Finlandia-Halle {26}, das Konzerthaus Musiikkitalo {25}, die Bibliothek Oodi {24} oder Parlamentsgebäude {23} – alle sind absolut sehenswert und der Besucher hat hier die Qual der Wahl. Freunde moderner Kunst finden an der Mannerheimintie zwei Museen, die moderne Exponate und avantgardistische Installationen in ihren Ausstellungsräumen präsentieren: das Kiasma {22} und das Amos Rex {20}.

Nachmittags

Nach soviel lebendiger Großstadt ist es nun an der Zeit, etwas Kraft und Ruhe in der Natur zu tanken. Geschwind besteigt man auf der Mannerheimintie [B3–C5] die Straßenbahnlinie 5 in Richtung Südosten und fährt durch die Einkaufsstraße Aleksanterinkatu hindurch bis zum Marktplatz {7}. Direkt am Kai legen die Pendelfähren in Richtung der Festungsinsel Suomenlinna {43} ab. Nur wenige Minuten Fahrzeit später landet man in einer Welt, die nichts mehr mit der modernen Großstadt zu tun hat. Historische Kasematten und Befestigungsmauern, die malerisch überwuchert sind. Schmale Fußwege schlängeln sich durch die hügelige Landschaft der Schäreninseln und laden zum gemütlichen Lustwandeln geradezu ein. Und direkt auf den vormaligen Befestigungswällen sind Sitzbänke positioniert, die eine unverstellte Aussicht auf die Ostsee bieten – unschlagbar!

Abends

Nach einem langen Tag, vielen Eindrücken und diversen Kilometern in den Beinen hat man sich auch etwas verdient: In der Ateljee Bar (–>) kann man das Lichtermeer der Stadt aus 70 m Höhe bestaunen und dabei leckere, bunte Mixgetränke verköstigen.

Helsinki Card

Für umfangreiche Stadterkundungen bietet der touristische Dienstleister Strömma eine besondere Option: die Helsinki Card. Die Karte ist digital oder in physischer Form jeweils in drei Varianten mit 24-, 48- oder 72-stündiger Gültigkeitsdauer erhältlich. Die Preise der physischen Karte sind folgendermaßen gestaffelt: 54 €/66 €/78 € (24/48/72 Std.), Kinder 7–16 Jahre 27 €/33 €/39 €. Die digitale Karte ist preiswerter, umfasst aber nicht die kostenfreie Benutzung des ÖPNV.

Mit der physischen Helsinki Card kann man über 30 Attraktionen kostenfrei besuchen, die öffentlichen Verkehrsmittel so ausgiebig nutzen, dass man sich schon fast wie ein Straßenbahnfahrer fühlt, mit der Fähre nach Suomenlinna {43} fahren und dort gratis an einer Führung teilnehmen oder – was sich zur ersten Orientierung empfiehlt – mit dem Bus bei einer Stadtrundfahrt (Dauer: 105 Min.) die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bestaunen und dabei per Kopfhörer den Informationen in einer von zehn Sprachen (selbstverständlich auch auf Deutsch) lauschen. Eine Alternative zum Bus ist die abwechslungsreiche Bootsrundfahrt vorbei an den Inseln der Stadt, die vollkommen zurecht als „Schöne-Kanal-Route“ beworben wird (Dauer: 90 Min., nur Mai bis Sept.).

Man erhält die physische Helsinki Card, die immer mit einem kleinen Büchlein mit Infos ausgehändigt wird, im Kaufhaus Stockmann {16} (am Service Point, 8. Stock), am Flughafen (Terminal 2, Excess-Baggage-Schalter in der Ankunftshalle), im Holiday Inn Hotel am Hauptbahnhof {17} oder im Strömma-Verkaufskiosk am Marktplatz {7}.

Kundenfreundlich ist auch die zeitliche Gestaltung: Die Gültigkeit der Karte beginnt erst, wenn man sie das erste Mal einsetzt. Startet man sein Besichtigungsprogramm z. B. um 14.30 Uhr, endet die Nutzungsdauer erst am nächsten Tag um 14.29 Uhr (bei der 24-Std.-Karte, entsprechend später bei längerer Geltungsdauer).

> Infos zur Karte:www.stromma.com/en-fi/helsinki/city-pass/helsinki-card

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenne Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Während in vielen modernen Metropolen ein klassisches Zentrum fehlt beziehungsweise sie in viele Unterzentren zerfasert sind, liegt das Herz der Stadt eindeutig am Senatsplatz {1}. Mit dem markanten Dom {2} im Norden und der Universität {3} im Westen des Platzes sowie weiteren repräsentativen Gebäuden an der südlichen und östlichen Seite bildet er ein architektonisch geschlossenes Ensemble, das keinesfalls versäumt werden sollte. Die zum Dom führenden Treppen laden zum Verweilen und Bestaunen des Platzes ein.

Nur wenige Meter in südlicher Richtung entfernt stößt man auf den belebten Marktplatz {7} der Stadt, der durch das Meer eine natürliche Begrenzung erfährt. Spannend ist auch ein Besuch der historischen Alten Markthalle {8}, die mit nordisch-exotischen Leckerbissen lockt. Das lebendig-bunte Markttreiben zieht den Besucher fast automatisch in den Bann und die majestätischen Stockholm-Fähren im Südhafen sorgen dabei für ein beeindruckendes Hintergrundpanorama. Kleine Hafenboote, die neben den gigantischen Ostseefähren wie Nussschalen wirken, wuseln sich durch das Hafenbecken.

Ein Abstecher in östlicher Richtung führt zur auf einem Felsen thronenden, russisch-orthodoxen Uspenski-Kathedrale {12}, die den Übergang zur Katajanokka-Halbinsel {14} mit wunderbar erhaltener Jugendstilarchitektur bildet. In den Sommermonaten liegen an der nördlichen Seite Katajanokkas die bulligen Eisbrecher am Pier {13}, die auf eine zugefrorene Ostsee warten.

Zurück am Markt {7} flaniert man den Prachtboulevard Esplanade {6} entlang, dessen nördliche Seite mit exklusiven Geschäften und schicken Cafés gespickt ist. In der grünen Mitte erblickt man das Café Kappeli (–>), eins der bekanntesten Kaffeehäuser der Hauptstadt – eine kleine Stärkung drängt sich dem eifrigen Stadtwanderer hier geradezu auf. In den warmen Sommermonaten ist die Esplanade sehr beliebt und belebt, sodass es oft schwer fällt, eine freie Bank zum Ausruhen zu finden.

In der nördlichen Innenstadt trifft man auf eine einmalige Jugendstil-Ikone: der Hauptbahnhof {17} ist ein Schmuckstück dieser architektonischen Epoche. Ein kurzer Fußweg durch den BotanischenGarten und schon erreicht man die glitzernde Wasserfläche der Bucht Eläintarhanlahti.

Folgt man dem Uferweg weiter in Richtung Norden, ein kurzes Stück parallel zu der Schienentrasse des Hauptbahnhofs {17}, wird man halbkreisförmig um die Bucht herum auf den Marktplatz Hakaniemi mit der gleichnamigen Markthalle geführt (–>). Hier geht es sehr finnisch zu, Touristen trifft man nur selten.

Nur wenige Gehminuten entfernt findet man eine weitere architektonische Perle der Jugendstilepoche: Die Kallio-Kirche {35} wurde nach dem Stadtviertel benannt, über dem sie thront.

Rund um den Senatsplatz

Als kompakte Großstadt verfügt Helsinki über ein klassisches Stadtzentrum. Hier kann man die Atmosphäre spüren und die Architektur bestaunen, hier finden sich neben den Touristen auch die Helsinkier, die ihren Alltag leben, zur Arbeit gehen, mit vollen Einkaufstüten durchs Zentrum flanieren oder in der Arbeitspause einen kleinen Snack zu sich nehmen.

{1} Senatsplatz (Senaatintori) *** [D5]

Der Senatsplatz stellt die gute Stube der Stadt dar. Die Rahmenbedingungen und der Bau dieses repräsentativen Stadtzentrums stehen exemplarisch für die Geschichte der Stadt und des gesamten Landes in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Erst die schwedische Kapitulation 1809, die anschließende Machtübernahme durch den russischen Zaren Alexander I. und dessen Beschluss, Helsinki zur Hauptstadt zu ernennen, machten den Weg frei für den Senatsplatz in der noch heute sichtbaren Form. Der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel, ein Studienkollege des berühmten Karl Friedrich Schinkel, wurde beauftragt, ein neues, angemessenes Stadtzentrum zu errichten. In Anlehnung an die St. Petersburger Architektur erschuf er mit der Universität an der westlichen Platzseite, dem Dom im Norden und dem Senatsgebäude im Osten ein einmaliges Ensemble neoklassizistischer Architektur. Die Bauarbeiten dauerten über 30 Jahre und endeten mit der Fertigstellung des Doms im Jahr 1852 – da war Engel schon zwölf Jahre tot. An der Südseite schlossen imposante Kaufmannshäuser den Platz ab und sorgten für eine interessante architektonische Repräsentation der vier wichtigsten Mächte der damaligen Zeit: der wissenschaftlichen, der religiösen, der politischen und der ökonomischen.

Seit 1863 steht in der Mitte des Platzes ein Standbild des russischen Zaren Alexander II. Er rief erstmals nach 40 Jahren den finnischen Landtag wieder ein, ermöglichte den Finnen damit ein begrenztes Mitspracherecht und reanimierte damit eine Institution, die symbolisch für eine finnische Teilautonomie stand. Geholfen hat es ihm wenig: Er fiel 1881 in St. Petersburg einem Bombenattentat russischer Revolutionäre zum Opfer.

Helsinkis Wahrzeichen – der schneeweiße Dom am Senatsplatz (023hi Abb.: ht, Ewan Bell)

{2} Dom von Helsinki (Helsingin tuomiokirkko) *** [D5]

Das imposante, strahlend weiße Gebäude mit den fünf grünen Kuppeln ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Wenn man sich Helsinki auf dem Wasserweg nähert, erblickt man den Dom als erstes. Scheinbar mystisch schwebt er über der Stadt.

Aus dem Schweben wird bei Annährung an das Gebäude jedoch ein erhöhtes, steinernes Fundament, das die Kirche deutlich über die Dächer Helsinkis hinausragen lässt. Am zentralen Senatsplatz gelegen, besuchen jährlich mehr als 500.000 Gläubige, Touristen und Interessierte das protestantische Gotteshaus.

Der verantwortliche Architekt Carl Ludwig Engel ließ sich bei den Bauplanungen in den 1820er-Jahren deutlich von russisch-orthodoxen Vorbildern inspirieren. Das verwundert nicht, war doch das Großherzogtum Finnland nur wenige Jahre zuvor an Russland gefallen.

Als der Dom 1852 feierlich eingeweiht wurde, bewunderten die Besucher eine Kreuzkirche, deren Mitte von einer fast 60 m hohen Kuppel gekrönt wird. Der Architekt wählte ein absolut symmetrisches Kreuz als Grundriss aus, damit die Kirche auf ihrem erhöhten Fundament von allen Seiten identische Eindrücke erzeugt. Vom Dach aus blicken die zwölf Apostel herab, auch das eine Anlehnung an ein berühmtes russische Vorbild: die St.-Isaacs-Kathedrale in St. Petersburg. Als Namensgeber fungierte damals der russische Zar Nikolaus I. Erst nach der finnischen Unabhängigkeit 1917 wurde aus der Nikolaikirche die „Große Kirche“ und im Jahr 1959 erhielt sie ihren heutigen Namen.

Der Kirchensaal bietet 1300 Gläubigen Platz und besticht durch seine ästhetische Schlichtheit. Neben dem goldenen Altar und der hölzernen Kanzel, die mit Gips in Marmoroptik verziert ist, vervollständigen Statuen der Reformatoren Martin Luther, Philipp Melanchthon und ihres finnischen Glaubensbruders Mikael Agricola die bescheidene Inneneinrichtung des Doms.

> Unioninkatu 29, Tel. 09 23406120, www.helsinginseurakunnat.fi, geöffnet: Juni–Aug. Mo.–Do. 9–17 und 18–21, Fr. 9–14 und 18–21 Uhr, Sept.–Mai Mo.–Sa. 9–18, So. 11–18 Uhr (ganzjährig: 11.45.–12.30 Uhr nur für Gottesdienstbesucher), Eintritt: 5 € auf freiwilliger Basis, im Sommer 8 € (Ticketschalter im Glockenturm), unter 18 Jahren frei

{3} Universität und Universitätsbibliothek ** [D5]

Erst durch den Stadtbrand in Turku 1827 kam Helsinki zu einer Universität. Die „Königliche Akademie zu Turku“ wurde anschließend auf Befehl des Zaren nach Helsinki verlegt und in „Kaiserliche Alexander Universität“ umbenannt. Seit 1919 firmiert sie unter ihrem heutigen Namen „Universität Helsinki“.

Das Hauptgebäude wurde 1832 von Carl Ludwig Engel fertiggestellt. Aus ehemals vier Fakultäten wurden im Laufe der Jahrzehnte elf. Mit ca. 32.000 immatrikulierten Studenten und 8.000 Angestellten ist sie die größte Uni des Landes, die auch bei ausländischen Studenten sehr beliebt ist. Die staatlich garantierte Zweisprachigkeit des Landes findet auch hier ihre konsequente Fortsetzung: Über 140 Professoren und Dozenten unterrichten auf Schwedisch.

Die im Nachbargebäude untergebrachte Universitätsbibliothek, die gleichzeitig als Nationalbibliothek fungiert, hatte ebenfalls massiv unter dem Brand in Turku zu leiden. Von den damals existierenden 40.000 Büchern überstanden nur 800 Exemplare die Feuersbrunst: die zu dem Zeitpunkt ausgeliehenen.

Nach dem Umzug in die neue Hauptstadt Helsinki mussten die Bibliothekare also wieder fast bei Null anfangen. Bezogen wurde das eigens errichtete Bibliotheksgebäude direkt neben der Universität. In den Jahrzehnten der Zarenherrschaft wurde eine Sammlung slavistischer Bücher aufgebaut, die heute eine der weltweit größten außerhalb Russlands darstellt. Das Bauwerk wurde mehrfach erweitert und das Gros der literarischen Werke liegt nun in einem gigantischen Felsbunker 18 m unter der Bibliothek. Heute verfügt die Bibliothek über 3 Millionen Bücher und eine ungewöhnliche Phonothek, in der akustische Datenträger gesammelt werden. Für den Besucher lohnt sich ein Besuch alleine schon deshalb, um den traumhaft schönen Kuppelsaal zu bewundern.

> Universität Helsinki (Helsingin yliopisto), Yliopistonkatu 4, Tel. 02 941911, www.helsinki.fi/university

> Nationalbibliothek (Kansalliskirjasto), Unioninkatu 36, Tel. 09 19123196, www.kansalliskirjasto.fi, geöffnet: Mo.–Fr. 9–18 Uhr (Mi. bis 20 Uhr), Eintritt frei

{4} Stadtmuseum Helsinki (Helsingin kaupungin museo) ** [E5]

Das Stadtmuseum Helsinkis logiert direkt am altehrwürdigen Senatsplatz. Wer hier verstaubte Ausstellungräume mit 1960er-Jahre-Retrocharme erwartet, wird enttäuscht: Konzeptionell und didaktisch ist die Ausstellung auf dem neusten Stand der musealen Präsentation.

Die „Children’s Town“ soll dabei – nomen est omen – den Nachwuchs ansprechen, während die „Time Machine“ mithilfe von Virtual-Reality-Brillen auch Erwachsene mit modernster Unterhaltungselektronik in vergangene Jahrzehnte katapultiert – und das teilweise sogar in 3D. Untergebracht ist die High-Tech-Welt des 21. Jahrhunderts in insgesamt fünf historischen Gebäuden aus verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte Helsinkis, was den Besuch des Museums zu einem beeindruckenden Spagat zwischen den Zeiten macht.

> Aleksanterinkatu 16, Tel. 09 31036630, www.helsinginkaupunginmuseo.fi, Eintritt frei, geöffnet: Mo.–Fr. 11–19, Sa., So. 11–17 Uhr

{5} Havis-Amanda- Springbrunnen * [D5]

Die Meerjungfrau (auf finnisch Merenneito), die auf einen Granitsockel am Südhafen von Helsinki steht, ist das beliebteste Kunstwerk der Hauptstädter. Das war jedoch nicht immer so: Die Aufstellung der Skulptur im Jahr 1908 war von massiven Protesten begleitet. Frauenrechtlerinnen beschwerten sich über die nackte Frau, die das weibliche Geschlecht zu einem Sexualobjekt degradieren würde. Dem Bildhauer Ville Vallgren hatte in Paris ein junge Französin Model gestanden, weshalb böse Zungen die Skulptur mit einer „gewöhnlichen französischen Hure“ verglichen. Doch damit nicht genug: Die langen Zungen der sie umgebenden Seehunde würden nur die zügellose Trieborientiertheit der Männer symbolisieren.

Der Künstler hingegen wollte mit der „Manta“, so der finnische Spitzname, eine Meerjungfrau darstellen, die sich dazu entschieden hat, das Wasser zu verlassen und sich an Land anzusiedeln. Deshalb wirft sie auch einen letzten, etwas wehmütigen Blick zurück Richtung Wasser – genau wie die Stadt Helsinki, die Schöne, die aus der Ostsee aufstieg.

Jedes Jahr am 30. April um 18 Uhr steht die Figur im Zentrum derstudentischen Feiern zur Walpurgisnacht. Die Havis Amanda wird dann einer rituellen Waschung unterzogen und mit einer eigens angefertigten Studentenmütze geschmückt. Einer anderen Legende nach sollen die Manneskräfte gestärkt werden, wenn man(n) sich mit dem Brunnenwasser das Gesicht wäscht. Angeheiterte Studenten versuchen deshalb gerne, die Wirkung durch ein Vollbad im Brunnen zu potenzieren.

> Unioninkatu (am östlichen Ende der Esplanade)

{6} Esplanadenpark (Esplanadin puisto) ** [D5]

Grüne Oase, Shoppingmeile, Konzertbühne, Ruhepool im urbanen Innenstadtleben – all das ist der Esplanadenpark im Herzen der Stadt.

Der in west-östlicher Richtung verlaufende, 500 m lange Grünstreifen zwischen der Nördlichen (Pohjoisesplanadi) und Südlichen Esplanade (Eteläesplanadi) ist seit 200 Jahren ein sowohl bei Touristen wie auch bei Einheimischen ausgesprochen populärer Park. An sonnigen Sommertagen ist es fast unmöglich, auf einer der vielen Parkbänke oder vor den kleinen Cafés und Eiskiosken einen Sitzplatz zu ergattern. Besonders junge Leute weichen dann auf die Rasenflächen aus und veranstalten dort ihr ganz eigenes Picknick. Andere genießen die Sonnenstrahlen lesend oder hören per Kopfhörer Musik und beobachten die vorbeiflanierenden Menschen. Touristen posieren vor den Denkmälern finnischer Nationalhelden und lassen sich fotografieren – Leben pur!

Am östlichen Parkende lockt eine Freilichtbühne, auf der gelegentlich Gratiskonzerte zum Besten gegeben werden. Genau gegenüber der Bühne logiert seit 1867 eine echte Institution: das Café Kappeli (–>).

Aber auch im kalten Winter ist hier einiges los. Der St.-Thomas-Weihnachtsmarkt im Dezember, festlich illuminiert und mit ca. 120 Verkaufsständen bestückt, ist definitiv einen Besuch wert. Von typisch finnischen und samischen Handwerksprodukten bis hin zum wärmenden „Glögi“, der finnischen Glühweinvariante, kann man hier alles erstehen.

An der nördlichen Seite des Parks präsentieren das ganze Jahr über exklusive Boutiquen schicke Designprodukte und edle Bekleidung. Dazwischen eingestreut findet sich eine Vielzahl an Cafés mit großen Fensterfronten. Im Sommer stehen dem Cafébesucher auf dem Bürgersteig Sitzgelegenheiten bereit, um das urbane Treiben aus nächster Nähe betrachten zu können. Klugerweise sind die Stühle in den meisten Fällen so arrangiert, dass alle dort nebeneinander sitzen und somit in Richtung des Parks und der Flaneure schauen können. Auf der südlichen Esplanade findet man hingegen diverse Restaurants und Kneipen der mittleren Preisklasse.

{7} Marktplatz (Kauppatori) *** [E5]

Helsinki kann sich rühmen, eines der ungewöhnlichsten Wahrzeichen der Welt zu haben: quietsch-orange Zelte! Diese Zelte stehen auf dem Marktplatz direkt am Südhafen. Die umtriebigen Händler der Stadt verkaufen hier je nach Jahreszeit warme oder kalte Getränke und kulinarische Spezialitäten. Die nicht wirklich schönen, aber doch sehr charakteristischen Zelte bieten im Sommer Schatten und im Winter sind sie sogar beheizt.

Mit dem Ausbau Helsinkis zu einer europäischen Metropole vor 200 Jahren wanderte der städtische Marktplatz vom heutigen Senatsplatz {1} direkt ans Wasser. Aus dem vormals lehmigen Anlandeplatz der Ostseefischer wurde somit das brummende Zentrum des Warenaustauschs.

Neben den Betreibern der orangen Zelte hat sich heute noch eine Vielzahl an weiteren mobilen Händlern auf dem Kauppatori angesiedelt. Das breite Angebotsspektrum reicht von Kulinarischem wie frischem Fisch und knackigen Früchten über nordische Handwerkskunst bis hin zu typischen Touristensouvenirs in Elchform oder scharfen Finnmessern. Der Markt ist insbesondere bei Touristen sehr beliebt und daher liegt das Preisniveau auch etwas über dem anderer Märkte – trotzdem lohnt sich ein Besuch. Bei den feilgebotenen Andenken kann man auch mal um den Preis feilschen. Am Kai liegen außerdem immer ein, zwei Boote der lokalen Händler, die fangfrischen Fisch,